"Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil IV

  • Liebe Pottkieker.
    Ich hätte da mal eine bzw. mehrere Fragen und hoffe auf Beantwortung:


    - Ich dachte, Tomaten soll man dem Hund nicht geben weil Nachtschattengewächs. Ich lese fleissig bei euch mit und sehe, dass einige von euch das regelmässig in den Pott geben. Warum?


    - Dann lese ich öfter mal von Erdnussmus. Hab ich nicht. Was ich aber hab ist Mandelmus. Ist das auch ok?


    Ok, vorerst sinds doch nur zwei Fragen.


    Danke schonmal für eure Antworten.


    MfG

  • Zitat


    - Ich dachte, Tomaten soll man dem Hund nicht geben weil Nachtschattengewächs. Ich lese fleissig bei euch mit und sehe, dass einige von euch das regelmässig in den Pott geben. Warum?


    Nachtschattengewächs stimmt.
    Was ist aber das "Problem" am Nachtschattengewächs? Das Solanin - ein Pflanzengift, das übrigens auch in den grünen Stellen und Trieben von Kartoffeln, im Paprika- und Auberginenstrunk. Und in unreifen Nachtschattengewächsen.
    In den übrigen Pflanzenteilen reifer Früchte/Knollen ist der Gehalt aber unbedenklich, darum kann man das alles problemlos verfüttern wenn man Strünke/Steilansätze/Grünstellen entfernt.


    Da die Tomatenhaut schwer verdaulich ist, kann das bei empfindlichen Hunden zu Pupserei führen - ich koche meine Tomaten daher in großen Stücken und sammle die Haut nachher raus.


    Zitat

    - Dann lese ich öfter mal von Erdnussmus. Hab ich nicht. Was ich aber hab ist Mandelmus. Ist das auch ok?


    Klar - jede Form vn Nussmus ist verträglich und prima einsetzbar. Nüsse liefern unter anderem viele 'gute' Fettsäuren, Vitamin B und E, Folsäure, Magnesium und Kalium. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Nusssorten sind zwar messbar, aber insgesamt eher weniger bedeutsam.

  • Super Salmiak, ich danke dir.


    Und wieder etwas schlauer *bow*


    Ich hab so viel Tomaten geschenkt bekommen, dass ich sie bald nicht mehr sehen kann. Die Hunde werden sich freuen :)

  • Hi,
    ah OK, also mit passt schon meine ich auch nicht egal wie, sondern schon nach den Grundsachen schauen, aber jetzt nicht zwingend Fettgehalt, Calciumgehalt jeder einzelnen Menüzutat errechnen. Ich hab da beim Gemüse jetzt einfach mal Mittelwerte beim Proteingenommen, ebenso wie beim Fleisch.


    Das mit den Kalorien ist natürlich dann etwas einfacher, da hast du recht. Sie braucht etwa 900kcl am Tag, das rechnet sich dann sicher leichter.


    Ich hab beim Fleisch auch grob mit 15-20% gerechnet, wegen des Proteins gerechnet.


    Dann hab ich:
    40% 200g Fleisch > 34g Protein > 30g Fett (max. 40g bei extrem fettem Fleisch) > rund 440kcl
    20% 100g KH > 2-13,5g Protein > 2g Fett > 150-700kcl
    40% Gemüse > 4g Protein > 1g Fett > 120kcl


    So komme ich je nach KH Quelle auf die 40g Protein und über die Woche gesehen auch auf die 900kcl (mal Kartoffeln, mal Nudeln, mal Reis, mal Buchweizen,...


    Jetzt mal so ganz grob.


    Um dann auf meine 85g Fett zu kommen müsste ich fast 50g Fett zufüttern, das kommt mir halt soviel vor. So fettes Fleisch bekommt man ja kaum zu kaufen. Da Fett kein Protein hat, kann ich auch nicht einfach halbe halbe machen, denn dann fehlt mir das Protein der KH. Oder ich müsste die Fleischmenge noch etwas hochschrauben.


    Was füttert ihr denn so an Fett (Öl, Schmalz,...) so an Mengen pro Tag, bei welchem Gewicht Hund und welcher Rationsgröße Futter?


    50g wären ja an die 11EL Öl, das erscheint mir sehr viel.


    Wegen dem Protein, dem Kcl und dem Calcium mach ich mir keine Sorgen, aber das Fett kommt mir soviel vor. :???: Oder regelt ihr das dann durch die anderen Sachen noch mit Nüsse, Saaten, Parmesan,...


    Grüße SanSu

  • Zitat


    Ich gebe zu in der Theorie rechne ich gerne rum, in der Praxis gehöre ich eher zu der "das passt schon Fraktion", letztendlich geht es darum was über längere Zeit im Hund landet.


    Hi :smile:


    Ich verweise bei auftretenden Unsicherheiten immer wieder auf den Expertenrat namhafter Ernährungsspezialisten, die sich alle bei ihren Versorgungsempfehlungen und Rationsberechnungen keinesfalls festlegen wollen(....sowohl in ihren Büchern als auch in ihren professionellen Futterplänen).
    Eine 100%tige Übereinstimmung zwischen der berechneten Nährstoffversorgung und den tatsächlichen Bedarfswerten des jeweiligen Hundes gibt es nicht.
    Das was der Hund wirklich an Nahrung benötigt, hängt von kaum oder sehr schwer zu errechnenden Faktoren ab ( Alter, Größe, Aktivität, Temperament, Lebenssituation, Erkrankung u.a.) und aus den genannten Gründen können jegliche Fütterungs-bzw. Mengenempfehlungen nur grobe Richtlinien sein und Abweichungen sind in einem gewissen Umfang völlig normal.


    Aus diesem Grund rate ich immer, den Blick auf den Hund zu richten(....und nicht auf die Feinwaage ;) ) und wenn er sein "Idealgewicht" hat (...und hält), dann macht man schon eine Menge richtig.


    Und nochmal: Es besteht keine biologische Notwendigkeit, eine selbstgekochte Mahlzeit so zuzubereiten, dass sie komplett ausgewogen ist.
    Das ist bei frisch gekochten Lebensmittel in ihrer Komplexität überhaupt nicht möglich. Das ist unter Umständen möglich, wenn man die Nahrung industriell auf Null herunter verarbeitet und dann wieder mehr oder weniger synthetisch zusammenbaut, aber ob die Summe der zugesetzten Nährstoffe auch tatsächlich eine ausgewogene gesunde Nahrung ergibt, wage ich zu bezweifeln ;)


    Die Hundeküche ist für mich auch kein Ernährungssystem, dem ich blind folgen muß. Für mich steht mein Hund im Mittelpunkt und seine ganz individuellen Bedürfnisse und Vorlieben......und die kommen mitunter schon etwas seltsam daher....zugegeben :D
    Dogmatischer Nährstoff-Perfektionismus hat in meiner Hundeküche einfach keinen Platz. Trotzdem achte ich darauf, dass auch der "canide Bedarf" berücksichtigt wird, wenn auch in einem bescheidenen Rahmen und für Nicht-Köche oft schwer zu erkennen ;)


    Taschenrechner und Löffelwaage führen bei mir ein eher verstaubtes Schattendasein. Nach jetzt über 6 Jahren "Ashley-Küche" kann ich absolut entspannt den Kochlöffel schwingen*lach*


    Meinem Hund gehts gut.....und ich finde, das sieht man auch *stolz bin*

  • Zitat


    Ich dachte, Tomaten soll man dem Hund nicht geben weil Nachtschattengewächs.


    Hi :smile:


    Gekocht werden sehr viele Pflanzen auch für den Hund verwertbar.


    In der Tomate stecken aber auch zahlreiche Vitamine: A, B1, C, E und Niacin. Außerdem enthält sie wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Calcium und Spurenelemente. Zusätzlich hat sie sekundäre Pflanzenstoffe zu bieten.
    https://www.planet-wissen.de/a…n/alleskoenner_tomate.jsp


    Übrigens....Tomaten aus der Dose haben ähnliche Nährwerte wie frische ;)


    LG

  • Zitat

    Was füttert ihr denn so an Fett (Öl, Schmalz,...) so an Mengen pro Tag, bei welchem Gewicht Hund und welcher Rationsgröße Futter?



    Ich rechne das Fett direkt in den Kalorienbedarf ein (50g Fett haben ja schon 450kcal), das Gemüse berechne ich dagegen garnicht ein. Bei dem Wahnsinns-Stoffwechsel meiner Hündin fällt das absolut nichts ins Gewicht (bei der 20kg Hündin muss ich schon 1400-1600kcal an einem normalen Tag reindrücken - wenn wir eine Weile im Training oder mit den Bekannten im Hundeurlaub sind, nochmal kräftig mehr - dann haut sie sich mehr Energie rein als ich und hat dabei eine deutlich bessere Figur :lol: ).


    Bei uns gibt es über den Daumen 60-70g schieres Fett in die Ration (außer es gibt sehr fettes Fleisch, dann reduziere ich die reine Fettzugabe) - so viel Pflanzenöl kann ich nicht geben, das schlägt sehr schnell durch, darum gebe ich viel Schmalz, Hähnchenfett vom Schlachter auf dem Markt oder ausgelassenes Wild- oder Lammfett von einer Bekannten. Manchmal auch Butter. Und nur einen kleinen Löffel Pflanzenöl.
    Tierisches Fett verpackt meine Hündin einfach viel besser.


    Zitat


    ah OK, also mit passt schon meine ich auch nicht egal wie, sondern schon nach den Grundsachen schauen, aber jetzt nicht zwingend Fettgehalt, Calciumgehalt jeder einzelnen Menüzutat errechnen.


    Ich hab das auch genau so verstanden - war nicht bös gemeint von mir :smile:

  • Hi,
    danke euch schonmal. :smile: Es geht wie gesagt nicht um Nährstoffperfektionismus, sondern eine grobe Grundlage, von der aus man dann an das Individuum anpassen kann und die Deckung der Vitamine und Mineralien passiert dann eh durch die Abwechslung. Mit der Zeit entwickelt man ja ein Gefühl dafür, aber gerade am Anfang ist man froh, wenn man erstmal grobe Werte hat (Fett, Protein, Kalorien, Calcium) und dann schaut man weiter.


    Ich komme ja von den Allesfütterern: Morgens gute Dose ohne künstliche Vitamine und Mineralstoffe (200g), Abends selbstgekocht (ca. 250g). Essensreste von uns wird sie weiterhin bekommen, wenn welche da sind. Wir haben sie seit 1,5Jahren (damals 23kg), seit einem 3/4Jahr hält sie ihr Idealgewicht (17,5kg) und es geht ihr super.


    Im Prinzip geht es so weiter wie vorher auch, nur das sie die Abendmahlzeit jetzt auch Morgens bekommt und ich etwas mehr auf das Calcium aufpassen werde. Ob man dann Fett und KH aufstockt oder reduziert, wird die Waage zeigen. :D


    Abwechslungsreich gibt es hier sowieso immer, weil ich selbst Spaß dran habe und Sunny bis auf Fisch, Obst ab einer bestimmten Menge und rohes Fleisch alles gut verträgt, da kann man sich austoben.


    Der Harzer wird hier auch pur gefressen. :D


    So, dann fröhliches kochen!


    Grüße SanSu

  • Zitat


    Ich dachte an 40% Fleisch - 40% Gemüse und 20% Kohlenhydrate. Oder doch lieber die 1/3 Regel? Im Endeffekt muss man da ja sowieso individuell anpassen.


    Ich habe damals mit der 1/3 Regelung begonnen und gemerkt.....das passt nicht. Ich habe also die Verhältnisse verändert. Viel Gemüse und Obst, Fleisch/Milchprodukte in Maßen und weniger Getreideprodukte. Ungefähr so, wie du es oben beschrieben hast :smile:
    Fett gibts tierisch wie pflanzlich, in einem ausgeglichenen Verhältnis( Gänseschmalz, Butter, Fettfisch, Käse, fettes Geflügel + Brühe, hochwertige pflanzliche Öle und Nüsse).
    Die individuelle Anpassung an das Verdauungssystem des eigenen Hundes erfordert etwas Geduld. Es ist wirklich erstaunlich, wie die Hunde trotz gleicher Auswahl der Nahrungsmittel völlig unterschiedlich verstoffwechseln.


    Meine Basics enthalten jedenfalls sehr viel Gemüse, Obst, spezielle Kräuter und Gewürze. Mediterran könnte man sagen. Vielleicht genau richtig für die andalusische Langnase. Hätte ich auch gleich drauf kommen können :D

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