Auslastungshilfe Laufband-pro und contra

  • Das Laufband ist zur Auslastung nicht wirklich geeignet.
    Sinn und Zweck von diesem Trainingsmittel ist der Aufbau von Ausdauer. Sprich dein Hund wird vielleicht die ersten drei Mal müde sein, wenn ihr es benutzt haben und danach wird er stetig mehr brauchen.

  • Zitat

    Ganz ehrlich, für mich hört sich das nicht nach Bewegungsmangel an sondern eher danach als könnte dein Hund keine Ruhe finden.


    deshalb ja das laufband weil der tierschutzhund draussen mit der umwelt überfordert ist. da finde ich ein laufband für die körperliche bewegung gar nicht so abwägig.

  • Zitat

    ich bin im Schnitt mit ihr 2-3 Stunden draussen (Wald mit Schleppleine), denke aber, dass sie das nicht wirklich auslastet, ihr 'hyperaktives Verhalten' u.U. noch unterstützt.
    ( auch Suchspiele in der Wohnung reichen da nicht aus )


    Wozu da noch zusaetzlich ein Laufband?


    Bewegungsmangel duerfte euer kleinstes Problem sein.

  • Hab den anderen post auch durchgelesen. Ich denke, wenn Du den Hund auslasten möchtest, wären ruhige Spiele daheim die beste Wahl. Unterwegs ist der Hund eh schon im Streß, da wird er kein Hobby zum Auslasten erlernen können (sonst wäre z.B. Fährtensuche oder Zielobjektsuche toll, da muß der Hund sich konzentrieren und lernt, andere Dinge auszublenden. Aber wenn der draußen im Streß ist, wird er gar nicht in der Lage sein, sich auf was Neues einzulassen. Wäre evtl. ZOS im Garten möglich?), daher lieber daheim was Ruhiges machen. Suchspielchen zum Beispiel, Leckerli in der Wohnung verteilen und suchen lassen o.ä. Das beschäftigt den Kopf und lastet aus. Ansonsten scheinst Du ja mit dem Radfahren mit ihr ganz gut zurechtzukommen, sodaß sie genug Bewegung auch ohne Laufband bekommt. Unkontrolliertes Rennenlassen puscht den Hund nur unnötig wieder hoch (wobei Laufband ja nicht unkontrolliert ist - das sollte nur ne Anmerkung zum Thema Rennen generell sein ;-) ).


    Die Frage ist auch, ob sich die Anschaffung eines Laufbandes dann wirklich lohnen würde - wenn Du so ein Ding kaufst, und der Hund da wenig Begeisterung für aufbringt, ist´s ja auch für ie Katz. Und so wie Du von ihr berichtest, wird sie woanders nicht in der Lage sein, damit umzugehen (z.B. zum Testen in ner Physio-Praxis o.ä.).


    Wenn aber der Hund grundsätzlich noch etwas nervös/zu aktiv ist, evtl. die Ausflüge draußen etwas runterfahren von der Intensität und lieber mehr in geschützten Bereichen ruhige Dinge üben. z.B. rausfahren mit dem Auto in den Wald, dort bisserl Gassi, und dann einfach irgendwo auf ne Bank setzen und die Umgebung angucken lassen. So lange, bis der Hund entspannt dasitzt! Dann wieder zurück zum Auto und heimfahren. Dinge wahrnehmen, die Umwelt erleben, die der Hund evtl. früher nie kennenlernen durfte, ist unheimlich anstrengend - das zu verarbeiten, dauert seine Zeit. Daher lieber wenige Eindrücke eine Zeitlang sich festigen lassen, sodaß der Hund entspannt damit umgehen kann, und dann evtl. 1-2 neue dazu - z.B. eine neue Stelle zum Hinsetzen, wo mal jemand vorbeikommen könnte o.ä. Erst wenn er mit solchen Situationen umgehen kann, würde ich an belebteren Stellen kurze Gänge wagen. Auch beim Radeln würde ich mir erstmal ganz ruhige Gegenden aussuchen, und wenns geht, jedes Mal dieselbe bekannte Tour - Streßfaktoren also wo irgend möglich reduzieren.


    Und wenn der Hund Sicherheit benötigt, um mit dem "Draußen" umgehen zu können, könntest Du noch anfangen, die Dinge immer zum selben Zeitpunkt zu geben. Das suggeriert Verläßlichkeit, und der Hund weiß jeweils, was auf ihn zukommt. Z.B . jeden Tag nach dem Frühstück die Radrunde. Oder jeden Nachmittag in den Wald - das nimmt nochmal den Unsicherheitsfaktor raus, von "Hilfe, was wollen die jetzt schon wieder von mir" hin zu: "ach, jetzt ist Radeln angesagt, dabei passiert mir ja nix", und der Hund geht evtl. schon von Haus aus ruhiger und mit weniger Anspannung an die Sache ran.


    Und erst, wenn er solche Situationen meistert, kannst mal evtl. irgendeine Freundin mitnehmen, die einfach ruhig mit Euch zusammen läuft und den hund weitestgehend ignoriert. Und dabei dann beobachten, wie der Hudn damit zurechtkommt. Eben gaaaanz kleine Steps.... ;-)


    Hab zwar selbst keine Erfahrung mit extremen "Angst-vor-allem"-Hunden, aber hab mit meiner Fussel ja auch das Problem, daß sie Panik schiebt vor anderen Hunden. Inzwischen sind wir zumindest von "jeder Spaziergang ist massiver Streß" und "jeder Hund unterwegs bedeutet Schreianfälle mit umgehendem panikbedingtem Durchfall" und "ich muß jeden Hund umbringen, bevor er mich umbringt" gelandet bei "ok - mir ist net wohl dabei, aber schnuppern lassen kann ich den kurz" und einem ganz kurzen "kläffkläff - bäh, da war ein Hund" beim Passieren von Fremdhunden mit anschließend ruhigem Weiterlaufen und Schnuppern an der fremden Spur. Sprich, wir haben den Streß weitestgehend minimiert, erstmal durch Meiden von Hunden, dann aber auch durch Sicherheit geben (ich hab mich davorgestellt, bei zu großer Nähe der Fremdhunde auch Körperkontakt gehalten mit ihr zum Beruhigen - dafür mußte natürlich erstmal das Vertrauen in MICH da sein- hab Hunde angekündigt (sie ist ja blind) und bin dann zügig in größerer Entfernung dran vorbeigelaufen etc.). Und ich hab ihr versucht, mittels Ruhe zu zeigen, daß ich die fremden Hunde jetzt nicht als große Gefahr für uns sehe und die Situation managen kann. Irgendwann hat sie eben angefangen, mir zu vertrauen, und zu lernen, mit den Situationen umzugehen.


    Sie wird sicherlich nie ein "Juhu, da kommt ein Hund - Spielen will!"-Hund werden. Aber wer braucht schon sowas - Hauptsache ist doch, daß der Streß für den Hund minimiert wird (weil dieser die Lebensqualität massiv einschränkt für den Hund), daß irgendwann nicht mehr jeder Gassigang ein Spießrutenlauf ist, und daß man den u.U. auch selbst irgendwann wieder genießen kann. Und das ist bei uns der Fall.


    Inzwischen kenne ich sie einfach besser, kenne ihre Reaktion, weiß, worauf sie reagiert (Bellen war z.B. voll der Angstauslöser bei Fremdhunden, weil sie durch ihre Blindheit die Körpersprache nicht sehen kann und daher nicht weiß, ob das ne Spielaufforderung sein soll oder eher bedrohlich), habe gelernt, daß und wie ich sie in Situationen im Zaum halten kann (Kunststück, wiegt ja nur 7,5 Kilo *gg) und ihr Sicherheit geben kann, und gehe deswegen auch selbst viel ruhiger in Hundebegegnungen, suche diese sogar inzwischen ab und an gezielt auf, um weiter zu üben (wir sind ja für weitere Verbesserungen offen *gg), und diese Haltung färbt natürlich auch auf den Hund ab. Dazu kommt die Tatsache, daß ihr eben, seit ich sie habe, nie mehr irgendwas passiert ist, kein Hund hat versucht, sie anzugreifen o.ä.

  • Ruhe findet Sukie im Grunde nur zuhause, da kann sie sich ablegen, schlafen,...oder in der 'Wildnis, wenn uns keiner(!) begegnet.....


    zum Glück wenigstes das!!


    ja, ich werde versuchen, mich langsam mit ihr vorzutasten, im Grunde sind wir nur im Wald unterwegs, müssen allerdings eine kleine Stecke Stadt zurücklegen um dorthin zu gelangen.....


    habe manchmal schon selbst den Eindruck gehabt, schnelles, ungleichmäßiges Gehen ect. tut meinem Hund nicht gut aufgrund der massiven umweltprobleme, macht sie nur hektischer, obwohl nicht jeder Tag gleich ist (!)


    An Radfahren ist hier, selbst im Wald, nicht zu denken, denn, sobald meine Kleine irgenwas hört , sieht ect. dreht sie auf, ich denk, würd ich sowas wagen, läg ich mit doppelte Salto schneller am Boden, als ich gucken könnt.


    Joggen, ja da müsst ich selbst langsam mit beginnen, ....;-)


    flying paws


    meinst du, 2-3 stunden Spaziergang + draussen sitzen reichen meinem Hund körperlich aus?


    PS ich hatte bisher nur meine beiden Spitzmischlinge, die so ca. 40 cm hoch waren, bei denen war das allemal genug, allerdings hab ich nun,- außer einen Hund mit Umweltproblem,- einen Hund, der wie ein Laufhund aussieht und sich die Seele aus dem Leib rennen würde, hätte er die Gelegenheit dazu.....


    ich möchte einfach alles richtig machen, soweit es im Bereich meiner Möglichkeiten liegt....

  • @ BieBoss


    ja, mir ist aufgefallen, daß Sukie Konzentrationsprobleme hat, daher bringt Fährtensuche draussen echt nichts.


    ich glaube sogar nach den 3,5 Monaten, wo sie bei mir lebt, dass sie generell ein Aufmerksamkeitsproblem hat, sie kann sich nur kurz konzentrieren.....das ist sogar schon anderen Hundebesitzern aufgefallen.....

  • Für mich liest sich dies irgendwie eher nach Überforderung.


    Der Hund ist irgendwie nicht in der Lage, sämtliche Eindrücke (richtig) zu verarbeiten.
    Das wäre dann auch eine Erklärung, weshalb er so hibbelig ist. Ganz besonders draußen, wo die Eindrücke nur so auf ihn prasseln.
    Da würde ich eher versuchen wollen, etwas mehr Ruhe reinzubringen :ka:



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Zitat

    ich bin im Schnitt mit ihr 2-3 Stunden draussen (Wald mit Schleppleine), denke aber, dass sie das nicht wirklich auslastet, ihr 'hyperaktives Verhalten' u.U. noch unterstützt.
    ( auch Suchspiele in der Wohnung reichen da nicht aus )



    Ich habe auch einen solchen Hund und kann deine Situation in großen Teilen verstehen, weil wir das auch hatten. Zumindest meiner war mit 2-3 h Spaziergängen heillos überfordert und hatte dann nicht die Ruhe, das zu verarbeiten. Könnte sein, dass das bei dir auch ist. Deshalb findet sie dann auch kaum Ruhe. Versuch einfach mal, weniger zu machen und schau, was passiert. Bei uns war weniger mehr. Inzwischen geht es, aber dazu musste der Hund erst mal einiges lernen und mit Umweltreizen wenigstens ansatzsweise umzugehen lernen.


    Was bei uns die Lösung war: weniger machen, weniger Umweltreize und dann langsam steigern. So, dass der Hund überhaupt noch was aufnehmen kann. Lieber mehr zuhause beschäftigen, zuhause spielen,... oder an einem Ort, wo sich der Hund sicher fühlt. Wenn ihr ne Stelle im Wald habt, wo sie sich entspannen kann, super, kannst du auch dort was machen. Aber generell nicht zu viel. ;) Ich dachte so wie du, der Hund scheint was machen zu wollen, muss laufen,... dabei war alles nur Stresskompensation aus Überforderung.


    An Joggen ist hier auch nicht zu denken, da wird er völlig bekloppt. Sobald dann irgendein Reiz (Geräusch, Ast am Boden, wehendes Blatt...), dreht er ab. Auch hier langsam steigern: walken ist völlig ok ohne Aufdrehen, immer wieder kurze Passagen schneller joggen gehen jetzt auch,... aber ne ganze Runde joggen noch nicht. Radfahren kommt danach irgendwann :pfeif: .


    Und nur mal so als Hinweis: dieses bekloppte Rennen kann auch Stressabbau sein und wenn man den Stress reduziert, braucht der Hund das nicht mehr.


    PS: wegen dem Konzentrationsproblem: meiner kann sich in Anwesenheit von anderen nur auf eines konzentrieren - die anderen beobachten, ob sie ihm was tun wollen. Aufgaben ausführen? keine Chance, das schafft sein Gehirn nicht.

  • Zitat

    @ BieBoss


    ja, mir ist aufgefallen, daß Sukie Konzentrationsprobleme hat, daher bringt Fährtensuche draussen echt nichts.


    ich glaube sogar nach den 3,5 Monaten, wo sie bei mir lebt, dass sie generell ein Aufmerksamkeitsproblem hat, sie kann sich nur kurz konzentrieren.....das ist sogar schon anderen Hundebesitzern aufgefallen.....


    Ja, das kenne ich. aber das kann sie lernen. Ich habe damals mit kleinen, einfachen Tricks angefangen.
    Schneller Erfolg und ganz kurze Einheiten sind wichtig, sonst bekommst du schnell einen gefrusteten Hund
    der dicht macht.
    Und lieber drinnen etwas üben, das ging bei meinem Hund auch besser, draussen ist die Ablenkung und Aufregung
    noch viel zu groß.

  • wir gehen mit unserem hund morgens um halb 6 nach draussen. da ist es noch genügend still. oder am sonntag so um 18. uhr, da sind die meisten beim essen.

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