Hospizhunde

  • Moin,


    nein, ich würde es nicht tun..... ich hab zwar Hunde aus dem Tierschutz und betätige mich auch dort (samt Patenhund) und auch anderweitig (Kinderhilfe in Niedersachsen) und unterstütze Freunde (monatlich) aber das ginge mir und meiner Familie zu weit.


    Alte Hunde - okay - wobei Lucas da auch erst auf 6 geschätzt wird (bisserl zu alt für eine gute Vermittlung) und solche, mit denen ich noch ein schönes Leben haben kann und sie mit mir, aber nur zum Sterben holen und pflegen und betütteln? Nein, das ginge mir einfach zu weit.


    Ich hab grad vor ein paar Tagen einen Bericht über Hundeparalympics gesehen und seitdem überlege ich für mich, ob ich hartherzig bin oder schräg drauf? Ich ziehe doch so eine Grenze für mich, bei gelähmten Hunden, die gefahren werden müssen, die Windeln tragen und die natürlich nur liegen können ohne Wagen - ich weiß nicht, ob jede Hilfe wirklich eine Lebensqualität für ein Tier bedeutet und möchte das deutlich anzweifeln. Hospiz - zum Sterben noch an einen netten Ort gebracht, für Menschen, die das bewusst erleben - gar keine Frage, aber für einen Hund? Der im hier und jetzt lebt? :verzweifelt:


    Großen Respekt für diejenigen die es tun - aber alte Hunde sind auch noch eine andere Nummer als Hospizhunde.


    Sundri

    • Neu

    Hi


    Schau mal hier: Hospizhunde* Dort wird jeder fündig!


    • Ob man einen Hund lieber einschläfern sollte, ist doch aber eine andere Frage, oder?
      Und gerade weil Hunde im Hier und Jetzt leben, ist es doch schön, wenn sie zum Schluss noch betüddelt werden und nicht allein im Zwinger vor sich hinvegetieren müssen. Natürlich kommt das nicht für jeden Hund in Frage, das muss man wie immer abwägen. Wenn es ihnen gut geht, wo sie sind und ihnen eine Umstellung nicht mehr zuzumuten ist, oder sie vor Menschen Angst haben etc., dann sollte man sie lieber lassen, wo sie sind und dort so gut wie möglich versorgen.
      Aber die meisten Hunde genießen es noch sehr, ein weiches Körbchen, Futter, Streicheleinheiten zu haben, im Garten herumstreunen zu können etc. Von Schmerzmitteln und sonstiger medizinischer Versorgung ganz zu schweigen.
      Irgendjemand muss entscheiden: Was ist für diesen Hund jetzt das Beste?

    • @ Fusselnase,


      ich hab aber leider zunehmende (und damit meine ich nicht Dich und Deine Fellnasen) den Eindruck, das immer häufiger nicht zum Wohle des Tieres entschieden wird, sondern um Menschen etwas Gutes zutun, und sei es nur, das sie sich Besonders oder Besser oder Gut fühlen - zu Lasten eines Tieres.


      Ich mag mich täuschen, aber ich sehe da durchaus einen Trend. Leider


      Sundri

    • Ich denke, der Grat zwischen sehr alten Hunden und Hospizhunden ist schmal. Nicht jeder Hund, der zum Sterben kommt, ist ein Pflegefall, der rund um die Uhr Betreuung benötigt. Aber 8 Stunden alleine lassen würde ich solche Hunde auch nicht wollen.


      Für mich ist es egal, ob ein alter Hund krank zu uns kommt und ich deshalb weiß, dass seine Zeit begrenzt ist oder ob ein noch gesunder Hund, dem dennoch aufgrund seines Alters nicht mehr viel Zeit bleiben wird, seine restlichen Lebensmonate mit uns verbringen darf.
      Für jeden dieser Hunde ist das Leben bei uns ein Gewinn. Und für uns auch =)


      Heute früh erst habe ich lachen müssen. Die Hündin die vor 5 Monaten im Alter von 14 Jahren (lt. Rassestandard leben diese Hunde 12-14 Jahre) zu uns kam und zuvor nie in einem Haushalt lebte, buddelte an der Kuhle im Garten weiter, die einer der jüngeren Hunde zuvor gebuddelt haben. Sie strahlte dabei und zauberte mir dadurch ein Lächeln ins Gesicht :smile: .


      Der mittlerweile 13,5 Jahre alte und kranke Rüde, der seit fast 2 Jahren bei uns lebt, dachte hingegen nicht daran, nach draußen in den Garten zu kommen. Er rollte sich nach dem Fressen lieber auf der Couch ein und genoss seinen Vormittagsschlaf.


      Vor 3 Jahren kam eine 13 Jahre alte Hündin zum Sterben zu uns. Die dachte aber zum Glück gar nicht daran, die Welt schon zu verlassen. Die merkte bei uns nämlich erstmals in ihrem Leben, das Tage nicht trist und fad sein müssen, sondern von Abwechslung, tollen Spaziergängen, leckerem Futter und auch medizinischer Fürsorge geprägt sein können.


      Die Nächte sind oft kurz, die Sorgen oft heftig und von den Kosten für die Arztbesuche (unsere Hunde werden durch keinen Verein gesponsert) oft immens. Aber all das macht die überschäumende Lebensfreude dieser Hunde wett!


      Ich möchte keinen dieser Hunde missen und die derzeit bei uns lebenden alten und teils kranken Hunde werden nicht die letzten gewesen sein.


      Viele sagen ja auch, dass ein Hund, der sein gesamtes Leben im Tierheim verbrachte, sich nicht umstellen kann. Von wegen! Das können die sehr wohl und sie genießen es in vollen Zügen, endlich mal weich gebettet zu liegen, regelmäßig (gutes) Futter zu bekommen, jederzeit Zugang zu frischem Wasser zu haben und geknuddelt zu werden!


      Aber leider kenne ich auch Fälle, wo ich den Kopf schüttle, weil ich mich frage, wie die Leute und auch die Vereine darauf kommen, dass dieser Platz zu einem alten, gebrechlichen, kranken Hund passt. Gutes Tun wollen ist der falsche Ansatz. Meiner Meinung nach. Man muss es einfach aus Spaß an der Freude an diesen Hunden tun!

    • Zitat

      und damit meine ich nicht Dich und Deine Fellnasen


      Wär ja auch noch schöner! 8O
      Ich hätte das jetzt auch gar nicht auf mich bezogen, zumal ich ja gar keine Hospizfälle hier habe.


      Hm, ich weiß nicht, ich finde ja immer, dass man genau schauen sollte, womit man es zu tun hat. Das, was du meinst, finde ich furchtbar und kenne es auch. Aber ich kenne eben auch ganz viele andere, richtig schöne Fälle.
      Ich würde also nicht sagen: "Mach es nicht, weil es so oft nicht gut für den Hund ist" sondern eher raten: "Pass auf und überleg genau, ob du das jetzt wirklich für den Hund tust oder nur für dich!".
      Also, die Kritik ist berechtigt, sollte aber eher dazu führen, auf bestimmte Dinge zu achten und nicht, es bleiben zu lassen.


      Nachtrag: Schlabberhund hat´s genau richtig beschrieben, und vermutlich meinen wir alle dasselbe. :)

    • ;) Ich bin vorsichtig mit meinen Äußerungen, lieber sag ich was ich meine, als das ich missverstanden werd, es ist ja ein sehr heikles Thema.


      Alte Hunde deren Lebenszeit begrenzt ist - wenn da einer vor meiner Tür sitzen würde, bekäme der durchaus noch ein schönes Plätzchen und eine gute Zeit - die meine ich nicht.


      Hospiz heißt für mich "Todsterbenskrank" dazu "keine weiten Wege, weil das nicht mehr zumutbar ist" und da beginne ich einfach zu zweifeln, das ein Wechsel von Ort und Bezugspersonen vielleicht auch eine Gratwanderung ist. Es geht hier nicht um lange Monate, sondern eher, so verstehe ich das, um Wochen? Wir hatten eine ähnliche Disskussion ja an anderer Stelle, wenn Hunde so krank sind, das sie weder aufstehen, laufen, noch allein fressen oder trinken können, wirklich Körbchenlägerig sind und pflegebedürftig.


      Und ja, Schlabberhund kann ich da zustimmen, so sollte es sein.... ;)


      Sundri

    • Zitat

      Hospiz heißt für mich "Todsterbenskrank" dazu "keine weiten Wege, weil das nicht mehr zumutbar ist" und da beginne ich einfach zu zweifeln, das ein Wechsel von Ort und Bezugspersonen vielleicht auch eine Gratwanderung ist. Es geht hier nicht um lange Monate, sondern eher, so verstehe ich das, um Wochen? Wir hatten eine ähnliche Disskussion ja an anderer Stelle, wenn Hunde so krank sind, das sie weder aufstehen, laufen, noch allein fressen oder trinken können, wirklich Körbchenlägerig sind und pflegebedürftig.


      Da gibt es ein Problem. Ich habe nun schon mehrmals erlebt, dass für die letzten Wochen eines Hundes noch ein Platz gesucht wurde. Diese Hunde werden natürlich auch nicht mit jungen, gesunden Hunden im Sprinter durch die Gegend transportiert, sondern bekommen quasi eine Sonderfahrt. Soweit, aus meiner Sicht ok.


      ABER! Manchmal verschätzen sich Ärzte. Zum Glück oder auch leider. Wie man das sehen mag. So mancher sagt sich: "Naja, für ein paar Wochen, das können wir momentan schon leisten." Und dann kommt der Hund. Doch ist er bei weitem nicht so todsterbenskrank wie angekündigt. Und lebt wesentlich länger als die angekündigten Wochen. Eigentlich ein Grund zur Freude, aber so mancher Hospiz-Tier-Aufnehmer rechnet damit nicht, sondern hat sich wirklich nur auf ein paar Wochen, vielleicht auch ein paar Wochen mehr, eingestellt.


      Viele Familien - gerade die, die wissen, dass solch ein Fall eintreten kann - können damit leben, aber was, wenn nicht? Dann wird es wirklich tragisch für das todkranke Tier.

    • Vorstellbar ist das für mich durchaus. Sei es einfach ein alter TS-Hund oder ein alter TS-Hund mit einer Erkrankung, die eher früher als später zum Tod führen wird, praktisch als "Gnadenbrot". Mein großer Wunsch ist ja ein alter Jagdhund aus dem Tierschutz...
      Allerdings käme es da für mich, bei "Hospizhunden", sehr stark darauf an, wie krank der Hund ist. Einen Hund ewig betüddeln, obwohl er besser erlöst werden würde, finde ich völlig daneben. Ich verstehe das eher so, dass die Hunde eine Krankheit haben, die früher oder später zum Tod führen wird, die aber aktuell noch Lebensqualität haben und dieses bisschen Lebensqualität noch in einer Familie leben sollten.
      Dazu muss man eben das Geld haben und die Umstände müssen passen. Wenn das irgendwann der Fall ist, ist für mich ein alter Hund absolut vorstellbar, sei er krank oder (noch) gesund!
      Was Schlabberhund schreibt, finde ich sehr wichtig. Dass immer mit einer längeren Lebenserwartung als angenommen gerechnet werden sollte, versteht sich von selbst...

    • Zitat


      Allerdings käme es da für mich, bei "Hospizhunden", sehr stark darauf an, wie krank der Hund ist. Einen Hund ewig betüddeln, obwohl er besser erlöst werden würde, finde ich völlig daneben.


      Das ist doch klar! Und sicher ist es oft grenzwertig und wird von den Menschen unterschiedlich beurteilt. Es ist nicht immer einfach, aber wie gesagt: Irgendjemand muss es ja entscheiden.
      Und man muss es von Hund zu Hund entscheiden und ich habe natürlich auch schon Fälle gesehen, bei denen ich ganz anders entschieden hätte (auch bei so manchem jungen Hund).

    • Zitat

      Mein großer Wunsch ist ja ein alter Jagdhund aus dem Tierschutz...


      Ich habe ja nun nicht den ersten und ich sage Dir, sie sind einfach nur wunderbar.
      Vor allem, wenn man aufgrund der eigenen Erfahrung mit alten Jagdhunden aus dem Tierschutz (also denen, die noch nie ein Zuhause hatten) denkt, die jagen ja nicht, sondern sind total unkompliziert ... und dann, dann kommt da so ein alter Hund, von dem man bereits Bilder sah und dachte "ok, das werden gemütliche Spaziergänge" :schildkroete:... und dieser Hund kugelt Dir vor lauter Energie fast die Schulter aus :D
      Denn DAS ist das Lustige daran: Sofern die alten Hunde erst mal etwas aufgebaut und sich eingelebt haben und dann auch mitlaufen können, dann bauen die richtig Muskulatur auf. Das war es dann von wegen "gemütliche Spaziergänge", wenn Hundi bei Reh- oder Hasensichtung trotz hohem Alter und Krankheit auf den Hinterläufen steht und den Spurlaut ertönen lässt :-)
      Sagte ich schon, dass ich diese Hunde ganz besonders liebe :herzen1:

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!