Verzweifelt - Hund will nicht alleine sein!

  • Hallo Ihr Lieben.

    Wir haben ein große Problem mit unserer Sheltiemischlingshündin, da sie immer alles kaputt macht wenn sie alleine ist.


    Unsere Bonnie ist im April mit 7 Monaten bei uns eingezogen und wir waren jetzt 2 Monate zum eingewöhnen im Urlaub.
    Sie ist aus einem Tierheim in Ungarn und war dann einen Monat bei einer Pflegefamilie, wo mir gesagt wurde, dass sie schon alleine bleiben kann.
    Trotzdem habe ich erst nach 2 Wochen mit dem Allein sein üben angefangen und ganz langsam gesteigert (also zuerst nur anderer Raum, dann bei der Wohnungstüre raus - wieder rein, mit dem Müll gehen usw.).
    Das hat super geklappt! Ich habe sie beim weg gehen und wieder kommen immer ignoriert und irgendwann waren wir dann schon bei einer halben Stunde alleine bleiben. Sie hat weder gejault noch etwas kaputt gemacht noch sonst etwas. Wir haben dann immer weiter gesteigert und waren dann bei 4 Stunden.
    Einmal haben wir sie sogar auf Video aufgenommen und haben gesehen das sie zwar eine Zeit lang vor der Türe steht und wartet aber irgendwann ist sie dann davon getappst und hat sich schlafen gelegt.
    Wir waren so erleichtert das alles so problemlos geklappt hat und dann kam irgendwann der Zeitpunkt als wir wieder zum arbeiten anfangen mussten.


    Geregelt ist es so, dass ich von 05:30 - 06:30 mit ihr spazieren gehe und wir dann die Wohnung verlassen.
    Schwiegermama kommt dann so gegen 10:30 geht eine Runde, beschäftigt sich mit ihr und bleibt 2 Tage in der Woche bis 16 Uhr bis ich wieder komme. Einen Tag in der Woche bringe ich Bonnie direkt zu ihr, also da ist sie gar nicht alleine und an den anderen beiden Tagen bleibt Schwiegermama ca. bis um 12:00-12:30Uhr.
    Nachdem ich Heim komme gehe ich direkt immer 1 Stunde mit ihr Gassi und spiele danach auch noch mit ihr oder wir kuscheln.
    Meistens legt sie sich dann aber gegen 19Uhr schlafen und ich wecke Sie dann um 21:00 Uhr noch einmal auf und wir gehen noch eine halbe-dreiviertel Stunde.


    Am Wochenden ist sie nie alleine - kommt überall mit außer wenn wir einkaufen gehen.


    Leider berichtet mir meine Schwiegermutter, dass sie fast jeden Tag wenn sie kommt bemerkt, dass Bonnie leider vieles kaputt macht.
    Am Anfang wurden die Hausschuhe und der Einkaufskorb angeknabbert, dann wurde Wäsche aus dem Wäschekorb gestohlen, sämtliche Deko abgeräumt und kaputt gemacht.
    Jetzt haben wir schon alle möglichen Sachen weg geräumt aber Sie findet immer wieder etwas zum zerstören zB die Decke auf der Couch hat sie zerbissen.
    Plüschtiere sind bei ihr so und so tabu.. Ständig hat sie diese innerhalb von ein paar Minuten zerbissen und kaputt gemacht. Wir kaufen nur mehr sachen die sie nicht mehr zerbeissen kann zB von Hunter Gummibälle


    Wir haben schon von Anfang an bemerkt, dass sie gerne kaut und haben ihr einen Kauknochen aus Hirschgeweih besorgt sowie natürlich Leckerlies zum Kauen (u.a. Ochsenziemer). Aber all das wird nicht beachtet wenn sie alleine zu Hause ist.


    Ich bin echt traurig, da ich mich sehr viel informiert habe und alles richtig machen wollte aber anscheined kommt die Kleine trotzdem mit dem alleine bleiben nicht zurecht :(


    Ich weiß nicht ob es Zerstörrungswut ist oder Ihr einfach langweilig ist, aber mehr als, dass ich Ihr bevor ich gehe ein paar Leckerlies verstecke oder in Ihren Snackball stecke kann ich auch nicht machen.


    Weiß vielleicht jemand einen Rat?


    Liebe Grüße
    Dearly

  • Hallöchen,


    das Alleinbleiben ist wirklich ein ätzendes Thema :-/


    So wie ich das verstanden habe, nimmt deine Hündin KEINE Kausachen/Leckereien, wenn sie alleine ist? Das ist ein recht typisches Zeichen für großen Stress und weist deutlich darauf hin, dass die "Zerstörungswut" ein Ventil für diesen extremen Stress beim Alleinsein ist. Andere Hunde bellen und heulen; wieder andere Pinkeln in die Wohnung; und wieder andere liegen in der Ecke und leiden still und leise aber merklich vor sich hin.


    Schau doch mal in diesem Thread vorbei, da sind einige Leute zusammen gekommen, deren Hunde auch auf unterschiedliche Arten nicht allein bleiben können: https://www.dogforum.de/lonely…fegruppe-t179102-810.html
    Dort gibt es Tipps, Erfahrungen und vor allem Unterstützung in zwischenmenschlicher Form :)


    Unsere Hündin ist da leider auch dabei, sie hat anfangs auch NICHTS angenommen an Futter oder anderer Beschäftigung. Allein um den Stresspegel so weit zu senken, dass sie mittlerweile einen Kong nimmt, haben wir wochenlang üben müssen.


    Dass es vorher geklappt hat und dann mit dem Arbeiten nicht, könnte ich mir so erklären, dass sie euer Tagesablauf oder kleine Rituale geändert haben. Da reichen manchmal Kleinigkeiten: Bestimmte Verhaltensketten, vielleicht die spezielle Handtasche die du nur für die Arbeit mitnimmst, Autoschlüssel mitnehmen statt nur den Hausschlüssel, oder auch morgendliche Hektik weil man es etwas eiliger hat als ohne feste Arbeitszeit....
    Beobachte doch mal euren morgendlichen Ablauf GANZ GENAU und schreib dir einen Ablaufzettel, was ihr immer in der selben Reihenfolge macht und ob sie auf bestimmte "Rituale" schon mit Hektik reagiert, also ob es bestimmte Signale gibt, bei denen sie schon hibbelig/unruhig wird...

  • Zitat

    Hallöchen,


    das Alleinbleiben ist wirklich ein ätzendes Thema :-/


    So wie ich das verstanden habe, nimmt deine Hündin KEINE Kausachen/Leckereien, wenn sie alleine ist? Das ist ein recht typisches Zeichen für großen Stress und weist deutlich darauf hin, dass die "Zerstörungswut" ein Ventil für diesen extremen Stress beim Alleinsein ist. Andere Hunde bellen und heulen; wieder andere Pinkeln in die Wohnung; und wieder andere liegen in der Ecke und leiden still und leise aber merklich vor sich hin.


    Also ich als "ewig-gestriger-zopfträger" behaupte mal ganz kleinlaut, dass bei vielen hunden die
    anlagen zum rudeltier gegeben sind und sich diese anlagen nicht wegkauen lassen.


    Ist das der fall und man kann kein passendes umfeld bieten, hilft eigentlich überhaupt nichts.
    Es gibt (leider) keine alternative.


    lg

  • Natürlich lässt sich das nicht "wegkauen" ;) Aber Kauen baut Stress ab! Das klappt nicht bei jedem Hund (gibt auch Hunde, die durch Futter erst recht unruhig werden) aber z.B. meiner Hündin hilft es enorm, die ersten 5-10 Minuten auf ihrem Kong rumzukauen. Das soll auch keine Ablenkung von der eigentlichen Situation sein sondern ein Hilfsmittel, ein alternatives Ventil wenn du so willst.


    Und ich glaube nicht, dass Hunde, die nicht gut alleinbleiben können, starke "Anlagen zum Rudentier" haben und dass das nicht trainierbar ist. Es gibt sicher Hunde, da klappt das nie / nur sehr eingeschränkt; ich bezweifle auch, dass meine Hündin, die durch frühe sehr schlechte Erfahrungen einfach enorm vorgeschädigt ist, jemals entspannt 7-8h allein bleiben wird. Aber ich behaupte mal, dass zumindest 99% der Hunde mal 1-2h alleinbleiben lernen könnem, auch wenn es länger dauert.


    Wenn es GARNICHT geht und man die Lust, Zeit oder Möglichkeit nicht bieten kann, das evtl über Monate zu üben, dann stimme ich dir allerdings zu.

  • Wenn Ihr vorher schon wußtet, wie Euer Tagesablauf dann später aussehen würde, warum habt ihr das nicht genau so in der Zeit durchgezogen, in der Ihr daheim wart?


    Sprich, dieselbe Zeit zum Aufstehen wie es später sein würde, wenn Ihr arbeiten geht, dieselben Gassirunden, wie sie später gemacht würden, etc., dieselben Ruhe-/Action-Zeiten wie sie es später haben würde etc.


    Ist doch klar - der Hund war gewohnt, daß Ihr mal ne kurze Zeitlang weg wart, und hat gelernt, damit umzugehen. Jetzt ist der Tagesablauf plötzlich ein ganz anderer, die Schwiegermutter kommt, statt daß sie Euch sieht, etc. Damit muß sie halt auch erst lernen, umzugehen, denn das verunsichert sie erstmal. Indem ihr vorher einen anderen Tagesablauf in Eurem Urlaub präsentiert habt, habt Ihr es ihr und auch Euch unnötig schwer gemacht, weil sie gerade erst Erlerntes nun völlig vergessen kann, auf einmal kommt jemand Anderes in die eigene Wohnung etc., die ganzen Abläufe sind komplett andere- UND Ihr seid auch noch nicht da.


    Da muß sie sich erstmal dran gewöhnen.


    Ich denke auch, daß die Zerstörerei Streß bedeutet, denn wenn sie Hunger oder Langeweile hätt, würde sie ihre Leckerli fressen. Wenn ein Hund aber nicht futtert in Deiner Abwesenheit, kann das auch ein Streßzeichen sein.


    Ist schwierig zu sagen, was genau hier helfen würde, denn eigentlich kennt sie das Alleinbleiben. Nur muß das eben auch zu anderen Zeiten und über längere Zeiträume aufgebaut werden. Das dauert halt, und solang sie das noch nicht kann (Ihr habt 2 wertvolle Monate zum Kennenlernen Eurer täglichen Abläufe -eine einmalige Chance!- fast ungenutzt verstreichen lassen), würde ich sie nicht ganz alleine lassen. Dann lieber zur SchwieMu bringen, Hundesitter, mitnehmen o.ä. - was halt geht bei Euch.

  • Zitat

    Wenn es GARNICHT geht und man die Lust, Zeit oder Möglichkeit nicht bieten kann, das evtl über Monate zu üben, dann stimme ich dir allerdings zu.


    Jo.


    Dazu kommt ja auch, dass anknabbern und zerfleddern generell nichts negatives sein muss.
    Es gehört zur entwicklung eines hundes dazu. Blöd nur, wenn sachen weggeschmatzt werden,
    von denen sich Mensch nur ungern trennen möchte.


    Bspl. alte birke im wald vs. wohnzimmertischbein aus eiche. :pfeif:



    lg

  • Hallo und danke erstmal für eure Antworten!


    Nein leider kann sie im moment nicht immer ganztags zur Schwiegermama.


    Icephoenix: Danke für den Tipp! Werde mich bei der Selbsthilfegruppe mal einlesen :)
    ja ich merke in der Früh immer nach den Gassi gehen das sie schon sehr aufgeregt ist und gebannt darauf wartet ob sie denn nun wieder mit gehen darf oder zu Hause bleiben muss.
    Spiele jetzt aber mit dem Gedanken vl nochmal einen halbe Stunde früher aufzustehen und mir nach dem morgendlichen Gassi Spaziergang noch mehr Zeit zu nehmen damit der Abstand nicht zu kurz ist.


    @ Bieboss: erstmal danke für deine Antwort, aber ich denke nicht das wir 2 Monate unnötig vertreichen haben lassen.
    geht eventuell aus meinem Text nicht ganz hervor das tut mir leid, aber ich habe gemeint, dass wir erst nach 2 Wochen mit dem Üben angefangen haben weil ich wollte, dass Sie sich in Ruhe eingewöhnt und alles kennenlernt und ich gelesen habe, dass man nicht sofort anfangen soll, weil der Hund dann Trennungsangst entwickelt.
    Vielleicht hätte ich schon nach einer Woche beginnen sollen.. naja kann man auch nicht mehr ändern.


    Jedenfalls haben wir im Urlaub immer darauf geachtet, dass der Tagesablauf gergelt ist.
    Gassigehzeiten haben sich zu jetzt überhaupt nicht geändert, da wir immer in der Früh und danach erst wieder um 11 und dann wieder um 16 Uhr waren.. ebenso wie es mit Schwiegermama auch ist.
    Wir sind auch immer nach dem Gassi gehen in der Früh wieder schlafen gegangen und haben sie nicht großartig beschäftigt, sodass sie ein Gefühl dafür bekommt, das eben Früh bis Vormittag mal nichts los ist.
    Und wie gesagt haben wir natürlich nur langsam gesteigert und waren nunmal nach einem Monat noch nicht so weit Sie diese 2x fast 4 Stunden alleine zu lassen.
    Schwiegermama war auch mehrmals die Woche da, damit Bonnie sie auch kennernlernt und weiß das sie kommt.
    Und die letzten beiden Urlaubswochen war es dann auch tatsächlich so weit, dass wir es super hinbekommen haben mit den 4 Stunden alleine lassen. Da waren wir dann zB Vormittag shoppen und nachmittags haben wir uns dann in ein Cafehaus gesetzt ohne sie. Also wir haben veruscht das wirklich so hinzubekommen wie es später mal sein wird.. aber anscheinend was es trotzdem zu kurz.


    Liebe Grüße
    Dearly

  • Wie ist denn das Verhalten sonst so? Läuft sie euch ständig hinterher? "Hört" sie gut? Wie verhält sie sich anderen Hunden gegenüber? Welche häuslichen Regeln habt ihr und wie setzt ihr sie durch?


    Ich frage deshalb, weil ich schon oft erlebt habe, dass unsichere Hunde sicherer werden, wenn sie eine klare Führung bekommen, und dann auch besser alleine bleiben. Einfach, weil sie dann mehr Vertrauen in den Menschen haben. Daher würde ich einen genauen Blick auf den Umgang werfen, Sozialverhalten, Grundgehorsam usw und dort ansetzen.
    Natürlich gibt es Hunde, die trotz aller guten Führung nicht alleine bleiben können. Aber hier scheint das Alleinebleiben an sich ja gar nicht so das problem zu sein.


    Gar nicht ungewöhnlich finde ich aber auch, dass ein Hund sein Verhalten ändert, nach dem er sich eingewöhnt hat. Und in dem Alter, in dem sie ist, verändert sich sowieso vieles noch.

  • Hallo Ihr lieben,


    habe auf youtube ein gutes video über Maike Maja Nowak gesehen wo es genau um das Thema allein bleiben geht.


    Eine starke führung ist wichtig.
    Der Hund soll nicht mit einem kommando gesagt bekommen das er bleiben soll.
    Es ist auch wichtig das der Hund vertrauen kann das Herrchen zum rechten sieht so das der Hund entspannen kann.
    Der Hund sollte vollkommen entspant sein bevor man geht. Da ganz genau auf körpersprache gucken den selbst mit kopf unten kann ein Hund noch im erregtem zustand sein besonders wenn man Ihm gesagt hat er soll platz machen und bleiben dann gehorcht er und ist trotzdem unsicher.


    Bitte schau dir das auf youtube mal an, ich glaube wie Maike Nowak das macht ist es sehr viel schneller und effectiver als ein Stundenplan aufzustellen.
    wenn es nicht hilft kann man immer noch mit Stundenplan Bachblüten oder sonstigem zeug rangehen.


    viel glück damit ;)


    grüße Gesche :smile:

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