Ernährung - Thesen vs Fakten

  • Ein Futter kann nur in Beziehung zur dritten Energiequelle, den KH, " zuviel " Protein enthalten. Ansonsten ist das Verhältnis von Protein zu umsetzbarer Energie entscheidend, also wie konzentriert es ist. Ein Futter mit sehr hohem Proteingehalt erfordert auch einen sehr hohen Energiegehalt ( aus KH u nd Fetten), entsprechend höhere Gehalte an Mineralstoffen und Vitaminen. Indem davon weniger gefüttert werden muss, relativiert sich der zu hohe Proteingehalt. Frei nach Meyer / Zentek.


    Die Entgiftungstheorie gibt es nur in esoterisch angehauchter Ernährungslehre des Hundes. In der Nutztierernaehrung sind es ganz profane Gesundheitsstoerungen infolge abrupter Futterwechsel. Die deswegen durch langsamen Futterwechsel vermieden werden, weil 3 Wochen Durchfall bei Schwein oder Rind finanziellen Verlust bedeuten.

  • Zitat


    wie gesagt, ich habe noch nie an die Entgiftungshypothese geglaubt.


    Ich glaube aber nicht, daß so linear gedacht wird, daß etwas bestimmtes in dem Fleisch enthalten ist, was entgiftungsfördernd ist, sondern eher, daß der Körper durch die veränderte Ernährung nun in die Lage gesetzt wird, die "Gifte" (wovon auch immer man da ausgehen will) loszuwerden. Es heißt ja auch immer, der Körper schwemmt durch Getreide auf, somit könnte sicherlich auch etwas aus den Zellen ausgeschwemmt werden.
    zumindest vielleicht könnte der Körper bestimmte Zusatzstoffe aus dem Trockenfutter loswerden, weil er es einfach nicht mehr bekommt und somit sich die Entgiftung von diesen vollziehen.


    Wie gesagt, wenn Schleim entsteht dann durch die Becherzellen im Darm, ich denke da viel eher an mechanische Reize (Knochen o.ä.) oder einen gereizten/entzündeten Darm.
    Wenn wirklich etwas entgiftet werden soll dann ist das ja meist Quecksilber aus Impfungen und das muss ja mit irgendeinem "Stoff" aktiv aus den Zellen ausgeleitet werden. So eine Fähigkeit besitzt Fleisch bekanntlich nicht.
    Was genau sich aus einem TroFu im Körper ablagen soll, hm, da fällt mir irgendwie nichts ein. Ich mein', also so giftig würde ich TroFu jetzt auch nicht einschätzen :hust: ;)



    Ich habe mir meine Meinung gebildet, das mit dem artgerechtem ernähren, nämlich so wie unsere Haushunde entstanden sind, war mehr so eine Frage zur Diskussion in die Runde ;)

  • Ein wahnsinnig gut gewähltes Thema. Leider wird wieder einmal der Grundgedanke dieser These total auseinandergeflüggt ohne an die Quintessenz zu denken: einheitliche, allen Anforderungen entsprechenden Studienvoraussetzungen mit eindeutiger Aussagekraft> Doppelblind, randomisiert, Placebokontrolliert in aussagekräftiger Population (also mindestens 100 Hunden pro Arm) usw.

  • Zitat

    Ich glaube das kann man so nicht sagen. Viele TroFus haben nur 20-22%, sowie empfohlen.


    Was gar nicht geht ist diese Gegenüberstellung.



    BARF MYTHOS #1: ZU VIEL FLEISCH, ZU VIEL EIWEISS


    http://mashanga-burhani.blogsp…viel-fleisch-zu-viel.html


    Huch, was ist das denn? Das Fertigfutter liefert sogar mehr Rohprotein als BARF



    Beispiel:Marengo Premium (23,9 % Rohprotein), 400 g am Tag =95,6 g Rp am Tag


    Rindergrieben, Dinkel (33%), Hafer, Fischmehl, Erbsen, Karotten, Maiskeimöl, Schweineschmalz, Rinderlebermehl, Ziegenvollmilchpulver (1%), Kräuter (1%)(Birkenblatt, Löwenzahn, Brennessel, Fenchel), Bierhefe,


    FAKT
    Die Proteine/Aminosäuren in Kleintierfuttermitteln stammen aus unterschiedlichen Quellen
    (HAND et al., 2002).



    Gegenüberstellung
    300 g Muskelfleisch (= 54 g Rp)
    + 140 g Pansen/Blättermagen (= 19 g Rp)
    + 100 g Innereien (= 17,5 g Rp)
    + 100 g Fleischige Knochen (= 18 g Rp)
    150 g Gemüse (= 0,65 g Rp)
    + 50 g Fett (= 0 g Rp)
    + 30 g Nüsse/Samen (= 3,3 g Rp)
    + 11 g Bierhefe (= 5,2 g Rp)
    + 9 ml Öl ( = 0 g Rp)
    89,8 g Rp am Tag.



    "Eiweiss ist nicht gleich Eiweiss!


    Marengo besteht genau wie jedes andere Trockenfutter aus einer Kombination von tierischen und pflanzlichen Proteinen. Die pflanzlichen Proteinlieferanten sind Dinkel und Hafer. Dinkel wird mit 33 % deklariert, danach folgt an 3. Stelle Haferflocken.


    100 g Dinkel bzw. Haferflocken enthalten insgesamt ca.12-13 % Protein und über 60 % Kohlenhydrate.


    100 g Marengo Premium liefert insgesamt 47 % KH


    Angesichts dieser Tatsache wird hoffentlich jedem klar, das ein nicht unerheblicher Anteil von diesen 23,9 % aus pflanzlichen Proteinen stammt und nicht nur aus FLEISCH.



    1.Pflanzliches Eiweiß enthält außerdem kaum Purin, das Harnsäure bildet
    2.Pflanzliches Eiweiß liefert gleichzeitig reichlich Kohlenhydrate (sprich Kalorien) und Ballaststoffe


    3.Tierisches Eiweiß ist für die Nieren-und Leberfunktion belastender als pflanzliches Eiweiß
    4.Tierisches Eiweiß enthält keine Kohlenhydrate . Ausnahme Leber mit 3,5 % auf 100 g.
    5.Tierisches Eiweiß enthält jede Menge gesättigte Fettsäuren


    Die obengenannte Aussage ist demzufolge irreführend, da die Berechnung auf völlig falschen Grundlagen aufgebaut wurde.

  • Zitat


    3.Tierisches Eiweiß ist für die Nieren-und Leberfunktion belastender als pflanzliches Eiweiß


    Das ist viel zu pauschal. Ausschlaggebend für die "Belastung" ist die biologische Wertigkeit und die präcekale Verdaulichkeit. Und natürlich die Menge.


    Die biologische Wertigkeit gibt an, wieviel Futtereiweiß imstande ist, eine definierte Menge an Körpereiweiß zu ersetzen. Da ein Futtertier biologisch näher dran ist am Hund, als eine Pflanze, ist die durchschnittliche biologische Wertigkeit tierischen Säugetier-Eiweißes höher als die durchschnittliche biologische Wertigkeit pflanzlichen Eiweißes. Extreme an schlechter bW bei Tierischem und vereinzelter höherer bW aus Pflanzen gibt es zwar, ändern aber nichts an der Tendenz.


    Die präcekale Verdaulichkeit gibt an, wieviel Prozent des zugeführten Eiweißes bereits im Dünndarm verdaut werden. Erst im Dickdarm leben die eiweißzersetzenden Bakterien, die die bisher unverdauten Reste unter Bildung von giftigen Stoffwechselzwischenprodukten zerlegen. Deren Ammoniak usw. muß dann aufwändig über die Leber entgiftet werden. Auch hier haben tierische Proteine im Mittel einen Vorsprung an Verdaulichkeit vor pflanzlichen Proteinen.


    Alles frei nach Meyer/Zentek und Suter/Kohn.


    Mein Schluß ist daraus, vorrangig tierisches Protein leichter (präcekaler) Verdaulichkeit in bedarfsdeckender Menge zu füttern, ohne übertriebene Angst vor pflanzlichem Protein aus Getreide oder Kartoffeln zu haben, deren andere Vorteile ich gern nutze. Was ich nicht füttere, sind Leguminosen (außer mal einem Restchen), da hier der Nutzen dem "Schaden" (jedes Böhnchen gibt ein Tönchen = zuviel Dickdarmverdauung) unterlegen ist.

  • http://www.vetmeduni.ac.at/hoc…omarbeiten/AC09012430.pdf


    Die Verdaulichkeit unterschiedlicher Proteinquellen kann zwischen weniger als 35 und über
    90 % schwanken. Für die Herstellung von Futtermitteln für Hunde werden im Allgemeinen
    nur Proteinquellen mit einer Verdaulichkeit von über 70 % eingesetzt (RADE, 2008).


    Die Verdaulichkeit des Proteins in Hundefutter von durchschnittlicher Qualität beträgt
    annähernd 80 %, bei bestimmten Diäten bis zu 90 % (HAND et al.,2002)


    Weitere Studien (BILLEREY et al., 2004) zeigten, dass die Proteine pflanzlicher Herkunft durch die Entfernung unerwünschter Nahrungsfasern und Zucker eine gleiche oder sogar höhere Verdaulichkeit erreichen als die der tierischen Proteine.


    Diese Kenntnisse sind sehr bedeutsam für eine optimale Verwertung knapper werdenden Ressourcen im Heimtierfutterbereich

  • Fakt ist, man kann es eh nicht richtig machen.


    Drum machen wir keinen Geschiss mehr um die Ernährung und es wird gefüttert was grade da ist.


    Die ganzen Ernährungsdiskussionen hier haben letzten Endes dazu geführt dass ich gar nicht mehr weiß was richtig ist ^^


    Barf, Frisch, Preymodell, Extruder, Kaltgepresst, Dose.


    Viel Fleisch, wenig Fleisch...
    Knochen, keine Knochen...
    Gekocht oder Roh...


    Letzten Endes ist es egal was man macht, es ist falsch....


    Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk

  • Zitat


    Weitere Studien (BILLEREY et al., 2004) zeigten, dass die Proteine pflanzlicher Herkunft durch die Entfernung unerwünschter Nahrungsfasern und Zucker eine gleiche oder sogar höhere Verdaulichkeit erreichen als die der tierischen Proteine.


    Dann dürftest Du aber auch nur mit hochaufbereiteten tierischen Proteinen vergleichen. So ist keine gemeinsame Ausgangsbasis gegeben.

  • Zitat:


    "Diese Kenntnisse sind sehr bedeutsam für eine optimale Verwertung knapper werdenden Ressourcen im Heimtierfutterbereich"


    Quelle:http://www.vetmeduni.ac.at/hoc…omarbeiten/AC09012430.pdf


    Gehe ich voll mit.


    Für alle Hunde der westlichen Welt wird wahrscheinlich die Ressource FLEISCH knapp, also muss Mensch auf Proteine aus Pflanzen zurückgreifen.


    Mich stört das überhaupt nicht, obwohl es für meine Tiere nicht in dem Aussmass wie in der Fertigfutterindustrie gemacht wird in Frage kommt.


    Im Zuge meiner naturnahen ERnährung für mein Geflügel habe ich grad jetzt erst mitbekommen, dass der sehr gute Eiweisslieferant ERBSE fast nicht mehr angebaut wird in Deutschland (im Vergleich zu früher) SOJA ist wiederstandsfähiger und damit billiger, zumal fasst alles Soja genmanipuliert aus fernen Landen importiert wird.


    Erbsen als Futtermittel in Bioqualität bekommt man nicht.


    DIe Futterkomponenten die hier in der Arbeit wirklich toll aufgelistet werden, unterscheiden sich nicht mit denen von Hühnern, von Rindern, von Schweinen.....nur dann, wenn dem Futter des Fleischfressers Hund noch Tierkörpermehl hinzugesetzt wird. (Was ja bei Schlachttieren nicht mehr sein darf ;) ...BSE.....somit ist auch das Huhn mal gleich in Deutschland zum Vegetarier gemacht---was es natürlicherweise nicht ist...)


    Also rein theoretisch kann ich meine Hunde auch mit dem Alleinfuttermittel: "Legemehl für Hennen" füttern ;)


    Wenn die Hunde sich dann ab und zu noch Mäuse fangen und kranke Kaninchen, wärs ne runde günstige Nummer.


    Bei der Baywa 25 Kg Legemehl um 10 Euro...


    Aber ich möchte sowohl die Hunde als auch die Hühner "ihrer Art entsprechend" ernähren. :D
    Bei den Hühnern ist einfach, die laufen draussen rum und fressen Kleinlebewesen. Aber es gibt Zeiten, wo der Ausgang sich minimiert, weil ich den Waschbären, den Marder und den Fuchs aus der Nachbarschaft NICHT "nach seiner Art entsprechend" füttern möchte.


    Also kaufe ich Nahrungskomponenten, die den Bedarf eines Huhnes in Gefangenschaft decken.
    Und hier kann ich eben, wie bei "BARF" (Beispielhaft für selbstzusammengestelltes Fressen für Hunde), selber Mixen, muss aber informiert sein, oder ich kaufe ein Fertigfuttermittel, Bio oder konventionell...


    Genauso verfahre ich mit dem Hundefutter.

  • Zitat

    Dann dürftest Du aber auch nur mit hochaufbereiteten tierischen Proteinen vergleichen. So ist keine gemeinsame Ausgangsbasis gegeben.


    Du meinst Whey Proteine? Der aktuelle Trend im GH-Forum zum " Muskelaufbau" für kranke und alte Hunde. ;)


    Der Grundstein für den Muskelaufbau ist immer noch intensives Training, Whey Proteine dienen dabei nur zur Unterstützung.
    Ohne Training , kein Muskelaufbau. Weiß eigentlich jeder, der in die Mucki-Bude geht.

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