Sehr alte Hunde, Probleme, Einschläfern
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Ich bin selber ein Mensch, der lieber seinen alten Hund noch so lange wie nur irgend möglich pflegt. "Irgend möglich" heißt für mich, so lange der Hund noch einen Rest an Lebensqualität besitzt. Es gibt für mich nichts schlimmeres, als über den Zeitpunkt des Ablebens eines geliebten Tieres entscheiden zu müssen.
Nach der Schilderung des TE hatte ich spontan das Gefühl, daß, wäre es mein Hund, ich auch intensiv über den Abschied nachdenken würde. Nicht, um es mir leichter zu machen, sondern als letzten Liebesdienst für meinen Hund. Ich habe sein ganzes Leben gestaltet, warum sollte ich ihn am Ende des gemeinsamen Lebensweges allein lassen.
Ich kenne dieses Alleinlassen aus der Nachbarschaft, wo sich aus Bequemlichkeit vor der letzten Entscheidung herumgedrückt wurde, weil man den Hund "so liebt". Das war aber keine Liebe, sondern ein unreifes Ignorieren eines für den Hund quälend langen Siechtums bis zum Tod.
Allerdings scheint der Vater als Eigentümer den Hund nicht zu vernachlässigen, sondern wirklich ein großes emotionales Problem mit dem Loslassen zu haben. Das kann ich auch nur zu gut verstehen. Gerade, wenn der Hund so lange ein geliebtes Familienmitglied ist. Die Kinder sind aus dem Haus, die Konstante des Lebens sind die Hunde. Vorwürfe und Zerwürfnisse dürften da eher kontraproduktiv sein und die Angst vor dem Verlust noch vergrößern.
Ich würde meinem Vater und dem Hund zuliebe alles tun, um beiden einen schmerzfreien Abschied zu ermöglichen. Den Hund mittels Medikamenten auf jeden Fall schmerzfrei halten, und dem Vater das Verständnis für seine Lage als Sohn signalisieren. In der Hoffnung, daß er emotional stabil genug wird, im Sinne des Hundes entscheiden zu können.
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Hi
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Du hast auch und jederzeit die Möglichkeit, Dich an Deinen zuständigen Amtveterinär zu wenden. Der kommt, sieht sich das ganze an und entscheidet! Zudem sind die Damen und Herren Amtsveterinär es gewohnt, den schwarzen Peter zugeschoben zu bekommen....
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Der Hund deines Vaters kann weder alleine essen, noch trinken und auch nicht alleine Kot absetzen bzw. Laufen?
Das klingt für mich sehr schlimm und ich persönlich kann absolut verstehen, dass du diesem Hund ein schnelles, ruhiges Einschlafen wünschst.
Ich bin niemand, der einen alten Hund einschläfert, sobald er Alterserscheinungen zeigt.
Aber wenn ein Hund sich nicht mehr selbstständig bewegen kann und seine Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigen kann, beginnt - meiner Meinung nach - Leiden.
Und dieses Leiden kann man, indem man den Hund einschläfert, deutlich verkürzen.
Schön, dass du dich für den Hund deines Vaters so einsetzt.
Ich drück dir die Daumen, dass du ihm die Augen öffnen kannst. Eventuell zeigst du ihm mal Fotos oder Videos aus besseren Zeiten, um ihm zu zeigen, wie sehr der Hund abgebaut hat?
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Ich kann verstehen, dass Du dem Verfall des Hundes nicht mehr einfach so zugucken kannst..
Für mich ist die Grenze auch da gesetzt, wo der Hund nicht mehr aufstehen/laufen kann um seine
Geschäfte zu verrichten, nicht mehr selbst fressen/trinken kann..
Natürlich könnte man den Hund dann raustragen, die Blase manuell zum Entleeren reizen,mim Löffel füttern und Wasser per Einwegspritze.. Aber, ist das Leben? Oder ist das Vegetieren? Darüber muss jeder selbst für sich und
seinen Hund die Entscheidung treffen..
Dinge wie Inkontinenz, keine Treppen mehr laufen können, nur noch kleine, langsame 10 Minuten Gassirunden,
Animationsbedarf beim Fressen/Trinken, Blindheit/Taubheit sind für mich keine Gründe-das ist normales Altern,
eben ein langsamer Verfall und ein Abbau der Lebensenergie..Mein Pflegi verpennt 90% des Tages (15 Jahre/Shih-Tzu), er frisst noch gern und ordentlich alleine, ans Trinken
muss man ihn schon mal erinnern. An manchen Tagen läuft er gern noch recht munter ne halbe Stunde am Stück mit. Seine Hinterhand baut mehr und mehr Muskulatur ab, er schwankt und stolpert schon mal.. Er ist blind und beinahe ganz taub. Ab und zu macht er mal in die Bude, ist aber noch zu 90% stubenrein. Sein Frauchen (meine Ex-Schwima in spe) hatte schon vom Einschläfern gesprochen, als er blind wurde!! Warum?! weil er bestimmt traurig ist nichts mehr zu sehen!! Ein Glück hat der TA ihr das gleiche gesagt wie ich-dem glaubt sie sowas eher..
Der Kleene liegt gern in der Sonne auf der Terrasse, wälzt sich inbrünstig auf ner Wiese oder im Körbchen,
ist noch wild auf Mädels-Pipi :rolleyes: und nimmt auch ab und zu noch an nem Zerrspiel teil.. Ansonsten
wird eben geschlafen, Schmerzen scheint er auch keine zu haben.
Da sehe ich durchaus noch Lebensqualität und werde dafür sorgen, dass er einfach ganz in Ruhe seinen weg gehen kann. Stelle ich irgendwann fest, dass es nimmer den Hauch von Lebensqualität hat, werde ich ebenso dafür sorgen, dass er gehen darf (wenn Fraule es dann plötzlich nimmer einsieht). Wie das dann abläuft wird man sehen-allerdings glaube ich nicht, dass wir dabei zusehen werden wie er verhungert/verdurstet (und seien es nur 2 Tage) nur weil man auf´s natürliche Ende warten will. Dann finde ich die Spritze schon besser.. -
Asterix99 .....ich bin genau Deiner Meinung.
Das Handeln des Vaters in dem Zustand des Hundes ist für mich persönlich Egoismus und für das Tier nicht vertretbar.Ein Tier altern zu sehen mit allem drum u. Dran ist unschön aber sowas gehört zu jeder Tierhaltung dazu und sei dem Tier erlaubt,immerhin verbringt man Jahre mit ihm. Aber dieser beschriebene Zustand ist für mich kein altern mehr sondern das Verlängern des Sterbend und Egoismus des Menschen.Ich Weiß nicht wirklich einen Rat dieses Tun zu unterbinden . BIN aber selbst der Typ der auch auf die Gefahr eines Bruches zwischen. mir und einem anderen Menschen wohl auch rigorosere Wege gehen würde..d.h.ich würde einen anderen TA zu Rate ziehen und als letztes auch das Vererinäramt.Gesendet von meinem Z130 mit Tapatalk
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Verstehe irgendwie nicht warum hier so viele Schimpfen und denken/ bzw. wollen das der Hund noch weiter so elendig sein leben fristet. Ein Hund hat noch was anderes außer den Willen zu fressen; der Wille zu rennen, zu laufen, andere Hunde zu sehen. Ich denke wir haben dem Mensch gegebenüber den Vorteil das wir einen 100% bettlägerigen Hund gehen lassen dürfen, eine 100% bettlägerige alte Dame muss warten bis sie von selber endlich mal stirbt.
Ich würde zwar auf KEINEN FALL den Hund hinter den Rücken des Vaters einschläfern oder mit einer Schippe erschlagen, aber ich würde noch mal versuchen an seiner Vernunft zu appelieren. -
Moin,
wenn mein Hund nicht mehr aufstehen, herum laufen, schnüffeln oder selbstständig fressen kann - da bin ich ehrlich - ich würde ihn erlösen..... ich habe den Eindruck, das hier eine Überfürsorge getroffen und gelebt wird, egal aus welchen Gründen. Ein bettlägriger Hund, der noch mit dem Schwannz wedelt, wenn man ihn anspricht, das muss keine Lebensfreude sein, das kann auch eine Form von Beschwichtigung sein.
Warten, bis der Hund das Fressen einstellt - von da aus ist es nur ein winziger Schritt, es doch noch einmal über eine künstliche Ernährung zu versuchen, morgen könnte es ja wider besser sein? Oder er freut sich, wenn er ein leckeres Leckerchen bekommt und nimmt das doch noch? Wo ziehe ich für mich die Grenze?
Wenn Geschwüre aufbrechen und wirklich nichts mehr geht, wäre es für mich, viel zu spät. ich kenn das aus dem Bekanntenkreis, der Hund war so schwer krank, man konnte ihn, ohne das er schrie, nicht mehr berühren - und doch wurde er noch lange lange Zeit am Leben erhalten mit der Aussage "so lange er frisst, ist alles gut....." und das sah dann so aus, dass das Futter püriert wurde und er mit einer Spritze "zwangsernährt" wurde, samt Kehle streicheln, damit er noch schluckt. Aber ja, er hat gefressen.
Für mich ist das selbststüchtig ung egositisch. Vor knapp vier Wochen haben wir Malik gehen lassen, er konnte noch laufen und fressen, aber es ging ihm sooooo schlecht, Mit derartigen Methoden hätten wir ihn noch ein Jahr behalten können - aber ich bin mir ganz sicher, für uns - keinesfalls für ihn. Und es geht nicht um mich, sondern um meinen Hund und für den darf ich handeln und entscheiden. Immer höhere Medikamente, immer mehr Möglichkeiten, Tropf und was man alles tun kann - aber besser? Wird es dadurch nicht. Nur egoistischer.
Sundri
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Genau so wie Sundri würde ich das auch sehen und niemals ein Tier durchquälen, nur weil es "noch frißt".
Aber da dein Vater es offenbar anders sieht und nun mal die Hauptperson in diesem Drama ist, bleibt dir wohl nur der Weg über den behandelnden Tierarzt? Bei dir wird er garantiert nur noch weiter dichtmachen, aber ein ruhiges Gespräch mit dem TA wäre immerhin eine Hoffnung?
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Ich finde es ist nicht möglich hier in einem Forum Empfehlungen und Ratschläge zu geben, ohne den Hund selbst zu kennen. Unsere frühere Hündin war zuletzt auch dement und hat immer mehr abgebaut. In dieser Zeit habe ich mich immer gefragt, ob ich auch den Zeitpunkt erkennen werde, sie gehen zu lassen. Gehen lassen ist da eigentlich ein unpassender Begriff. Man lässt sie nicht gehen.....sondern man lässt sie einschläfern. Tatsächlich hat mir unsere Hündin eines Tages mit ihrem Blick, ihren Augen gezeigt, dass die Zeit gekommen ist und dass sie gehen möchte. Sie hat dann auch nichts mehr gefressen. Ich hätte mir vorher gar nicht so viele Gedanken machen müssen....Man merkt es einfach. Dein Vater liebt seinen Hund und er pflegt ihn. Du kannst dich da m.E. nicht einmischen indem du was hinter seinem Rücken machst. Das geht gar nicht. Das wäre für mich unverzeihlich.Tierschutz und Amtsveterinär kommen lassen....? Nee...
Ich würde vielleicht mal mit dem Tierarzt sprechen. Wenn er der Meinung ist, dass der Hund sich nicht quält und Schmerzen hat, dann ist es so und dass ist dann auch gut so. Die Frage, ab wann ein Leben nicht mehr lebenswert ist, und wer sich anmaßen darf, darüber zu entscheiden ist zutiefst ethisch und darüber kann man lange diskutieren, streiten. Wer am Ende recht hat....???? -
Ich denke dass du als nächste Bezugsperson deines Vaters die Situation gut einschätzen kannst. Du das "Leid" der Hündin direkt erlebst und spürst. Zudem hast du ja schon einmal erlebt, wie lange dein Vater einen Hund leiden lässt, bis er endlich das Tier knapp noch vorm "Verrecken" endlich erlöst. Dass das sehr belastend ist, kann ich gut verstehen.
Für dein Bedürfnis, die Hündin auf die andere Seite des Regenbogens gehen zu lassen, ja ihr aktiv zu helfen, dafür muss du dich nicht rechtfertigen, ich denke das ist in jedem Menschen, einem Wesen das leidet, helfen zu wollen.
Ich hab dir keine Lösung, als die, immer und immer wieder deinen Vater aufzuzeigen, dass er gerade das Lebewesen, das er so sehr liebt, so sehr quält. Ich würde ihn damit immer wieder konfrontieren im grösstmöglichen Verständnis für ihn. Biete ihn deine Hilfe an, deine Unterstützung und dass du dabei sein wirst, ihn damit nicht alleine lassen wirst und auch deinen Trost.
Ich habe allen meinen Hunden über die Regenbogenbrücke geholfen und war bis zur letzten Minute dabei. Das sehe ich als meine Verantwortung und als meine Pflicht als Tierhalter an, zur rechten Zeit, dann wenn Altern zum täglichen Leiden führt und die Grundhandlungen wie Aufstehen, Laufen, Fressen und Urin-Kotabsetzen zur elenden Qual werden und auch Schmerzmittel dies nicht mehr abdecken...... dann ist es Zeit. Und glaube mir, für mich ist diese Entscheidung und das Umsetzen viel, viel härter (es reisst einem schier das Herz aus der Brust) als noch eine Woche und noch eine Woche zuzusehen. Ja wie gerne möchte ich mich flüchten in den Gedanken...dass es doch nur alt ist und sein tägliches Leid als "normal" und als sein Recht ansehen.
Aber auch ein Tier hat ein Recht auf Würde und die Natur hat so langes Leiden für kein Tier vorgesehen.
Das haben wir Menschen für uns gepachtet. Und zurecht gibt es da dieses Tabu....nicht dass es würdiger wäre, weiss Gott nicht, sondern zum Schutz vor uns selbst und was wir daraus machen, wenn dieses Tabu für Menschen nicht mehr gilt. Deshalb ist für mich dieser Vergleich nicht möglich.
Gruss Eva
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