Sehr alte Hunde, Probleme, Einschläfern

  • Ich bin der Meinung, dass diese Entscheidung nicht vom TE oder jemandem hier aus dem Forum getroffen werden sollte, sondern nur vom Vater in Zusammenarbeit mit einem TA, auch wenn diesen der TE für unfähig hält.


    Ich lese, dass hier fast alle den Hund vom Leid erlösen wollen, ohne zu wissen, ob der Hund wirklich leidet oder nicht. Vielleicht ist er in seiner eigenen Welt sogar zufrieden.


    Ich hoffe, dass alle, die dies empfehlen, niemals in die Situation kommen, einen kompletten Pflegefall in der Familie zu haben. Der Gedanke, Alzheimer, Inkontinenz, körperlicher Verfall, keine selbständige Nahrungsaufnahme hieße dann ja auch für den eigentlich geliebten Papa, dass das kein lebenswertes Leben mehr sei. Keiner weiß aber, ob es ihm durch seine Vergesslichkeit gar nicht auffällt, wie es ihm eigentlich geht und er daher möglicherweise sogar ziemlich zufrieden ist.


    Daher finde ich, dass mit dem Begriff des nicht mehr lebenswerten Lebens genau wie mit aktiver Sterbehilfe ein wenig vorsichtiger umgegangen werden sollte, wenn man den Hund nicht selber kennt.

  • Also ganz ehrlich, wenn mein Hund nicht mehr selbstständig frisst, nicht mal mehr selbstständig Kot und Urin absetzen kann. Nicht mehr laufen kann. Dann ist es einfach Zeit. Ich kann nur von meinem Hund sprechen und den kenne ich gut. Aber das würde er nicht wollen. Er hat so viel Lebenswillen und Energie.


    Was dein Vater da macht klingt für mich nach einer großen Tierquälerei. So was darf nicht sein. Ich würde den Amtstierarzt einschalten. Egal ob es zum Bruch kommt!

  • Wie wäre es denn, wenn Du einfach mal persönlich mit dem TA redest und Dir erklären lässt, warum er meint, dass es für den Hund noch keine Zeit ist, aus dem Leben zu scheiden. Dabei kannst Du ihm ja auch Deine Gedanken zur Situation mitteilen und mit ihm gemeinsam dann eine Lösung besprechen,die er dann möglicherweise Deinem Vater mitteilen kann.

  • Zitat

    Wie wäre es denn, wenn Du einfach mal persönlich mit dem TA redest und Dir erklären lässt, warum er meint, dass es für den Hund noch keine Zeit ist, aus dem Leben zu scheiden. Dabei kannst Du ihm ja auch Deine Gedanken zur Situation mitteilen und mit ihm gemeinsam dann eine Lösung besprechen,die er dann möglicherweise Deinem Vater mitteilen kann.


    Die Idee, mit dem TA zu sprechen, finde ich gut. Ich hoffe, ihr findet zusammen eine Lösung.

  • Zitat


    Es gibt immer zwei Seiten, wie man die Dinge sehen kann.
    Man könnte auch sagen, Du kannst das langsame, natürliche Sterben nicht mitansehen und willst es aus egoistischen Gründen beenden. Nur mal als Gedanke.....


    Du schreibst, dass es zwei Seiten gibt, beschreibst aber nur eine, von der
    DU der Meinung bist, dass das die richtige Seite ist.
    ICH finde es egoistisch, feige und Tierschutzrelevant einem Tier, dass sich nicht
    mehr alleine bewegen, lösen, fressen, trinken usw. kann, den letzten und
    größten Liebesdienst zu verweigern.

  • Zitat

    Der Gedanke, Alzheimer, Inkontinenz, körperlicher Verfall, keine selbständige Nahrungsaufnahme hieße dann ja auch für den eigentlich geliebten Papa, dass das kein lebenswertes Leben mehr sei. Keiner weiß aber, ob es ihm durch seine Vergesslichkeit gar nicht auffällt, wie es ihm eigentlich geht und er daher möglicherweise sogar ziemlich zufrieden ist.


    Es gibt schon Unterschiede zwischen körperlichem Verfall, Einschränkung der Fähigkeiten und totaler Bettlägrigkeit mit Zwangsernährung über eine Magensonde - da gibt es auch genügend Studien zu, das Magensonden eben nicht human sind sondern Leiden verlängern und andere Dinge nach sich ziehen. Ich sehe schon noch Unterschiede zwischen Menschen und Tieren. So ein Vergleich hilft nicht weiter.


    Und ja, jeder wie er mag..... trotzdem denke ich, ein Tier sollte soweit ein selbstständiges Leben führen, das fällt für mich unter Artgerecht und das bedeutet für mich selbstständige Fortbewegung (egal wie langsam es geht,) mit Hilfe zum Hochkommen (das beginnt es kritisch zu werden, es sei denn es ist nach langem Schlaf) denn Wund liegen ist nicht mehr selbstständig - das es von allein frisst und fressen mag und das es ebenfalls trinkt - damit mein ich nicht Malik, der aus seiner Demenz den Wassernapf nicht mehr gefunden hat - da hat aber zeigen geholfen und ich hab keine Spritze genutzt um ihn Zwangszuwässern. Blind und Taub ist alles nicht so tragisch, das kompensieren sie, aber wenn von 24 Stunden, 23 1/2 zur Qual werden und die Lebensqualität nur beim Füttern gegeben ist? Ist mir das an Lebensfreude (?) im Verhältnis doch zu wenig.....


    Manchmal denke ich, das ist alles zu menschlich, bei uns am Stall ist das Ende nahe, wenn alte, kranke Pferde nicht mehr von allein hoch kommen.... aber nur, weil ich in der Lage bin, den Hund zu tragen oder zu heben, ist es für ihn möglich länger und länger zu leben? Da wünsche ich mir wirklich, Tiere könnten reden, denn das zeigen "ich kann nicht mehr" scheint mehr und mehr nicht mehr zu reichen. Traurig.....


    Sundri

  • Zitat


    ICH finde es egoistisch, feige und Tierschutzrelevant einem Tier, dass sich nicht
    mehr alleine bewegen, lösen, fressen, trinken usw. kann, den letzten und
    größten Liebesdienst zu verweigern.



    Danke, Brigitte, das ist genau meine Meinung.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Ich verlange ja nicht, dass das Leben des Hundes künstlich verlängert wird. Genausowenig verlange ich aber, dass das Leben eines Hundes, den ich nicht kenne und dessen Krankheits-/Altersgeschichte ich aus dem Internet kenne, bitte beendet werden soll.


    Ich denke, das ist eine Sache des TA,zu beurteilen, ob dieses Leben für den Hund nochlebenswert ist oder nicht und nicht unsere Aufgabe. Wenn der TE mit dem Tierarzt reden würde und sich dessen Argumente anhören würde, wäre man doch einen Schritt weiter. Dann kann er immer noch mit der nächsten Instanz kommen und die Beurteilung des Heim TA überprüfen lassen.

  • Zitat

    ..... Ich sehe schon noch Unterschiede zwischen Menschen und Tieren. So ein Vergleich hilft nicht weiter.


    Da hast Du komplett Recht. Leider hilft so ein Vergleich nicht weiter, aber auch Tipps wie "erlöst das Tier" oder "lasst es leben" helfen im konkreten Fall, den keiner persönlich kennt, weiter.


    Wenn ich aber lese, dass das tierschutzrelevant sei -möglicherweise ist es das sogar- muss ich leider wieder vergleichen. Wenn es diesen Unterschied zwischen Menschenleben und Tierleben gibt, warum darf man dann:

    Zitat

    FLUFFY hat geschrieben:
    ICH finde es egoistisch, feige und Tierschutzrelevant einem Tier, dass sich nicht
    mehr alleine bewegen, lösen, fressen, trinken usw. kann, den letzten und
    größten Liebesdienst zu verweigern.


    für ein Tier dies fordern, für das anderswertige Leben eines Menschen aber nicht. Ich habe selten gelesen, dass es menschenschutzrelevant sein, wenn man einem kompletten Pflegefall nicht den Dienst erweist, sein Leben zu beenden.


    Oder habe ich das falsch verstanden und das Leben eines Tieres hat einen höheren Wert als das eines Menschen und daher dürfen Tiere erlöst werden, wenn das Leben nicht mehr lebenswert ist. Für Menschen ist das lebenswerte im Leben anscheinend nicht so wichtig, dass sie dann auch erlöst werden können ;)

  • Zitat

    Ich lese, dass hier fast alle den Hund vom Leid erlösen wollen, ohne zu wissen, ob der Hund wirklich leidet oder nicht. Vielleicht ist er in seiner eigenen Welt sogar zufrieden.


    Daher finde ich, dass mit dem Begriff des nicht mehr lebenswerten Lebens genau wie mit aktiver Sterbehilfe ein wenig vorsichtiger umgegangen werden sollte, wenn man den Hund nicht selber kennt.


    :gut:
    Danke für Deinen Beitrag. Genauso sehe ich das auch.
    Ich finde es unglaublich, dem Vater des TS zu unterstellen, er würde nicht handeln, sollte es nötig werden und seinen Hund absichtlich leiden lassen.


    Wie selbstgerecht muss man sein, um einem fremden Menschen aufgrund einer Schilderung in einem Forum zu empfehlen, das Veterinäramt innerhalb der Familie einzuschalten.

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