Hunde aus Tötungsstationen ??
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Hallo zusammen,
meine Familie und ich hatten 13 Jahre lang einen Dackel, welcher leider verstorben ist und wir suchen jetzt einen neuen Hund für uns.Wir wohnen in einer ländlichen, oberbayrischen Siedlung mit Haus und Garten. Somit hätte er genügend Platz bei uns :)
Auf der Suche nach einen passenden Hund haben wir Hunde aus dem Ausland (Rumänien, Mallorca, etc.) gefunden, welche aus der Tötung gerettet wurden. Leider haben weder wir noch unsere Bekannten Erfahrungen mit solchen Vierbeinern. Diese sind meist 4 Monate bis 2 Jahre alt und ihre "Retter" suchen ein neues und liebevolles Zuhause für sie.
Nun fragen wir euch: Habt ihr bereits Erfahrungen mit solchen Hunden gemacht?
Uns würde vor Allem Folgendes interessieren:
- Zeigen die Hunde durch ihre "eher schwierige Kindheit" Verhaltensstörungen? (in der Familie aber auch ggü. anderen Artgenossen)
- Haben sie trotz Impfungen und co. gesundheitliche Probleme oder Auffälligkeiten?
- Kann man diese Hunde noch "umerziehen" (Hundeschule und co.)?
- Kann man die Vierbeiner auch für ein paar Stunden allein lassen? (Ich arbeite auf Teilzeit und mein restliche Familie auf Vollzeit)Wir freuen uns auf jede Hilfe :)
Schon mal Danke im voraus! -
- Vor einem Moment
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Mein Hund ist aus dem Ausland, woher genau (also Tötung oder Straßenhund) weiß ich nicht. Sie war schon so 3 Jahre als sie zu mir kam. Sie hat sich gut bei mir entwickelt, ist viel aufgeschlossener als am Anfang, konnte fast von Anfang an alleine bleiben (anfangs sehr kurz, dann mal für ne Stunde, aber auch der "Umstieg" mehrere Tage länger allein zu Hause macht ihr keine Probleme). Sie zeigt kein Interesse an fremden Menschen, trotzdem war nur einmaliges kennenlernen mit dem gassi-geher nötig. Sie ist sehr ängstlich, aber das war mein vorheriger Hund auch und der lebte ab der 10. Woche bei uns und war nicht aus dem Ausland....
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Eigene Erfahrung:
Hündin # 1 aus Rumänien (nicht aus der Tötung!)
Probleme: Deprivation, Schilddrüse, Angst-Aggression, RessourcenverteidigungHündin #2 aus der Tötungsstation Lanzarote
Probleme: KeineSprich: Meine Suki ist ein Geschenk, ein Schatz, aus Zucker gebacken mit Sahnecreme, einfach nur toll :heart: ! Ok, sie hat Jagdtrieb … aber das haben andere Hunde auch.
Fazit: Hier auf dem Feld gibt es unglaublich viele Ausländshunde (Spanien, Türkei, Russland, Rumänien).
Keiner dieser Hunde hat grobe Verhaltensstörungen. Alles normale Hunde … teilweise trotz unfähiger HH.
… aber es kann auch anders kommen. Wobei ich glaube/hoffe, meine erste Hündin ist mir ihrem Komplettpaket an Problemen eine Ausnahme.
Go for it! -
Hi, erstmal schön, dass ihr euch auch mit dem Tierschutz befasst:)
Wenn die Hunde aus dem Ausland kommen müssen sie für die Ausreise ja eine Tollwutimpfung haben und sind deswegen eigentlich nicht jünger als 4 Monate wenn sie hier einreisen.
Wir haben Theo mit 4 Monaten bekommen. Er stammt aus Almeria in Spanien und wurde mit 4 Wochen mit seinen 6 Geschwistern in einem Eimer ausgesetzt. Man hat die kleinen Hunde dann gefunden und sie kamen in die Tötung. Dort holte sie ein Tierschutzverein raus und hat sie aufgezogen und in ihrem Tierheim beherbergt. Dann kamen sie nach Deutschland und wir haben Theo abgeholt.
Er ist ein toller Kerl, vielleicht auch weil er noch so jung ist. Jetzt ist der 4 Wochen bei uns und zeigt keinerlei Verhaltensstörungen. Er ist ein fröhlicher und wilder Kerl. Hat eigentlich vor fast nichts Angst und frisst gut:)
Gesundheitliche Probleme hatte er nur bei seiner Ankunft, als er Husten hatte. Der war aber nach ein paar Tagen wieder weg. Wir gehen in die Hundeschule und er ist sehr gelehrig und spielt liebend gerne mit anderen Hundis:)
Alleine bleiben tut er jetzt schon ohne Probleme fast eine Stunde.
Er ist ein toller Kerl, ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Eindruck vermitteln. Natürlich ist jedes Tier immer noch ein Einzelfall und es kann immer anders kommen.
Wo kommst du denn her? Ich kann dir den Verein http://www.change-the-way.de sehr empfehlen, schau doch mal drauf:) -
Zitat
Uns würde vor Allem Folgendes interessieren:
- Zeigen die Hunde durch ihre "eher schwierige Kindheit" Verhaltensstörungen? (in der Familie aber auch ggü. anderen Artgenossen)
- Haben sie trotz Impfungen und co. gesundheitliche Probleme oder Auffälligkeiten?
- Kann man diese Hunde noch "umerziehen" (Hundeschule und co.)?
- Kann man die Vierbeiner auch für ein paar Stunden allein lassen? (Ich arbeite auf Teilzeit und mein restliche Familie auf Vollzeit)Keine dieser Fragen haben per se was mit der Herkunft zu tun - sondern mit dem Hundecharakter und mit der Erziehung. Und Gesundheit ist bei jedem Hund anders. Dazu wirst du hier keine Pauschalanwort bekommen
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Wenn das Lernverhalten nicht allzu sehr gestört ist (Deprivation), wird jeder Hund aus egal welcher Herkunft mit egal welcher Geschichte lernen. Voraussetzung ist immer gutes Training zusammen mit Geduld.
Aufpassen würde ich dann mit Hunden aus isolierten Verhältnissen (eingesperrte Hunde, Vermehrerhunde (die es ja auch aus dem Schutz gibt) etc.)
Aber manchmal wächst man mit den Aufgaben …
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Ich habe persönlich zwar keine Erfahrung mit Hunden aus der Tötung.... denke mir aber, dass man hierzu keine pauschalen Antworten geben kannl, da jeder Hund anders ist... über die Erfahrungen sprechen, gut, aber, der Hund, der bei Dir evtl. einziehen wird, wird einfach anders sein...so wie jeder Hund....Worst Case: Er könnte Menschen scheuen, andere Hunde, evtl. wird er generell ängstlich sein, sich nicht gerne anfassen lassen, Futter verteidigen, Menschen verteidigen, oder kontrollieren wollen, oder alles und jeden kontrollieren wollen, er könnte evtl. nur schwer lernen allein zu bleiben, hat dieses oder jenes Manko.....
Aber, es kann auch ganz anders kommen, wie mir diverse Hunde schon bezeugten, die aus dem Ausland/Tötung kamen. Anhängliche, total gutmütige und geduldige Hunde, die einfach nur froh und "dankbar" sind. Sich jeder neuen Situation stellen und sie mit bravour meistern.....
Das Überraschungspaket, sondersgleichen. Jeder Hund ist insofern ein Überraschungspaket, aber Hunde, die sich "schon ihre Meinung" gebildet haben,sind evtl. schwerer aus alten Mustern rauszubekommen.....
Noch dazu, kann man meist den Hund davor nicht "beschnuppern".... man weiß nicht, was für ein Wesen bei einem einziehen wird. So muss man einfach losrennen und über die Klippe springen, ohne auch nur ansatzweise zu wissen, ob man heil auf der anderen Seite ankommt.
Ohne den Hund davor gesehen und erlebt zu haben, würde ich persönlich niemals einen Hund einfach zu mir nehmen. Habe aber auch erlebt, dass das alles absolut gut laufen kann und beide Parteien glücklich sind.....
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Also ich habe einen Hund aus einer russischen Tötung station.
Dieser Hund ist super lieb und auch "dankbar" für jeden Schmuseeinheit.Fremden gegenüber, insbesondere Männern, reagiert er zum teil extrem ängstlich und zeigte auch Tendenzen zur Angstagression (also knurren, Kamm stellen, verbellen)
Man braucht VIEEEL Geduld und Nerven für so einen Hund.Mit Artgenossen kommt er absolut super zurecht. Klar er kommt aus einem Tierheim zum Teil mit 1500 Hunde auf relativ kleiner Fläche..da wird man irgendwo zwangssozialisiert.
Ert kam mit 14 Monaten nach Deutschland. Meine Eltern haben ebenfalls einen Russen, der allerdings schon mit 4 Monaten hierher kam. Er hat wesentlich weniger Probleme mit Menschen sondern ist ein offener freundlicher Rüde. Allerdings hat er auch seine Baustellen. Er hat Angst vor allem möglichen. Kannte es nicht im Haus zu sein und war deswegen sehr schwer rein/raus zu bekommen und er hat Panik vor Müllsäcken und dergleichen.
"Umerziehen" kann man bestimmt. Je jünger der Hund ist desto größer sind die Chancen das man möglichst viele Sachen wieder geradebiegen kann. Allerdings gibt es dafür niemals eine Garantie. Die Hunde haben zum Teil schlimme Zustände erlebt und sowas vergessen sie nicht so leicht.
Krankheiten sind auf jedenfall ein Thema. Bei meinem war es Sticker Sarkom was in Russland häufig auftritt, bei Hunden aus den Mittelmeerländern gibt es auch sehr viele Krankheiten die getestet werden müssen. Leishmaniose ist nur eines von sehr viele Beispiele. Google mal "Mittelmeerkrankheiten" da gibt es reichlich Quellen dazu.
Mein Mogli und auch der Hund meiner Eltern bleiben gut alleine. Zwar sind sie sehr anhänglich, aber auch gewohnt ohne menschliche Ansprache zu sein. Aber das sind nur unsere. Es kann auch sein das diese Hunde, einmal in einer Familie, zB extreme Verlassensängste haben und nicht alleine bleiben.
Es ist immer ein Überraschungspaket. man weiß nicht zu 100% was einen erwartet.
Beide TRüden zeigen Territorialagression. Sprich sie verteidigen ihr Grundstück gegen Fremde, wenn niemand von der Familie zu Hause ist.
Es ist manchmal nicht einfach. Aber es ist auch schön
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Hallo,
ich würde Euch auf jeden Fall einen Hund empfehlen, der bereits in Deutschland in einer Pflegefamilie lebt.
Vorteile: Die Familie kann den Hund viel besser beurteilen als die Leute im Tierheim und Ihr könnt den Hund kennenlernen, bevor er bei Euch einzieht.Susto (ich kenne weder ihn noch den Verein) ist einer dieser Hunde. Er lebt derzeit in Ingolstadt: http://zergportal.de/baseporta…eige_Hunde&Id=464909.html
Im Zergportal http://www.zergportal.de kann man einfach so stöbern oder über die Detailsuche nach einem Hund suchen: http://zergportal.de/baseportal/tiere/Hunde_Suchen
Meine Erfahrungen beschränken sich auf Hunde, die zwar oft Jahre im Tierheim lebten, aber nicht in Tötungsstationen. Wichtig ist, dass Hunde aus dem Ausland auf die Mittelmeerkrankheiten getestet wurden, wenngleich das keine Garantie ist, dass ein Hund nicht doch daran erkrankt, weil Leishmaniose beispielsweise noch nach Jahren ausbrechen kann. Eine sehr gute Seite hierzu ist http://www.auslandstierschutz.com/
Die Hunde (ca. 20 in den letzten Jahren), die bei uns als Pflegehunde lebten oder als eigene Hunde bei uns einzogen, waren relativ unkompliziert, sehr schnell (bis auf eine Ausnahme) stubenrein und lernen kann jeder Hund, egal wie alt er ist
Ja nach Hund schneller oder etwas langsamer, das ist bei Hunden nicht anders als bei Menschen.
Wenn man nicht weiß, wo der Hund herkommt, kann es sein, dass er an einem Deprivationssyndrom leidet: https://www.dogforum.de/deprivationsschaden-t148132.html aber das kann Dir von einem sogenannten Unfallwurf vom Bauernhof auch passieren.
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Moin,
hmh, ja, solche Hunde sind schon ganz Besonders, sie können einiges an Problemen mit sich bringen, in sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Bis ein Hund aus dem Tierschutz bei einem ankommt und zeigt, was er so alles mitbringt, kann durchaus ein gutes halbes Jahr vergehen.....
Ich erzähle mal von Diego, keine Tötungsstation, aber ein Hund von der Straße, meinen Kindern im Urlaub zugelaufen. Drinnen ein sehr liebenswerter netter Hund, der aber klaute, was zu klauen war. Klar, Diego hat mal wirkliche Notzeiten mit Hunger erlebt, der fraß alles, was fressbar war, drinnen, wie draußen - egal ob Pferdeäpfel, Tempos, sonstwas - es hat ein halbes Jahr gedauert, bis er begriff, das Futter zu Hause ist besser und ich bekomme immer etwas. Er wurde auch erst sehr spät und mit einem speziellen Geschirr leinenführig, wenn er wo hin wollte, raste er los, es hat lang gedauert, bis wir das im Griff hatten, drei Trainer später und mit der Aussage "manchmal gibt es solche Hunde, lassen sie ihn, wie er ist......" und noch ein Jahr später, ging es dann.... ein langer Weg.
Draußen auf mich hören? Nach einem knappen Jahr begann er die Ohren in meine Richtung zu legen, wenn ich ihn ansprach, aber er tat noch lange nicht, was ich wollte. Übringes auf dem Hundeplatz klappte das prima, im Gelände kein bisschen. 4 Jahre haben wir gebraucht, bis er ableinbar war und auf Rückpfiff kam. Leckerchen? Draußen? Igitt, bist Du irre? Braucht kein Hund, nach einem Jahr nahm er welche und dabei war er eben total verfressen.
Der fröhlichste und liebenswerteste Hund den ich je hatte, da war soviel Freude in ihm, so als ob er die Freude aus 12 Jahren Hundeleben in den 5 Jahren verbauchen müsste, die ich ihn haben durfte.
Diego war immer topfit, bis zuletzt, da wurde er schwer krank und starb, überraschend..... er fehlt uns jeden Tag.
Dann Lucas, aus Spanien, auch keine Tötung.... auch er brauchte gut ein halbes Jahr bis er hier war, bindet sich extrem am mich, andere Familienmitglieder kann man haben - muss man aber nicht. Sehr eigenwillig, entscheidet selbst, ob er tut, was ich ihm empfehle (das liegt aber in der Grundrasse begründet), Rückruf in unbekanntem Gebiet klappt Super, 1a, bei uns in vertrautem Gelände? Kein bisschen "ach geh Chefin, ich weiß doch wo ich wohne, geh ruhig vor, ich komm schon - irgendwann" - also, Leinenzwang. Draußen füttern? Ist noch eine Option, aber momentan ist Leinenzwang und kein Leckerlie ist so gut, das er es draußen brauchen würde.
Drinnen ein Traum, verschmust, gehorsam, liebenswert - lässt alles mit sich machen, wie ein kleines Steifftier, muss, wenn ich mal weg war, auf meinem Schoß kuscheln. Kann ganz gut allein bleiben, schätzt es aber nicht.
Zu Beginn ist er mir durch die ganze Wohnung gefolgt, viele Wochen, begriff aber fix, das ich aus dem Bad, etwa, schnell wieder heraus kam und blieb im Schlafzimmer liegen, ansonsten hat es gut 3 Monate gedauert, bis er sich von sich aus, woanders hin legte, als ich war. Heute ist das kein Thema, aber er hat seine Ohren immer bei mir.
Da er andere Menschen überflüssig findet, ist er ein idealer Begleiter - er liegt neben mit und ist zufrieden, Diego ging gern jeden an, der ihm und mir zu nahe kam, ihn mitzunehmen war sehr schwer, manchmal nicht möglich.
Beide waren gut sozialisiert und kamen mit anderen Hunden super klar, Diego aber hatte zeitlebens Angst vor Männern, waren die noch dunkel vom Typ, war es aus. Das hat er auch behalten. Über ihn beugen - ging gar nicht. Freunde durften sich, wenn er sie kannte, bewegen, andere wurden streng bewacht (was ich unterbunden habe). Diego war recht territorial, aber leicht händelbar.
Lucas hat irgendetwas - medizinisch - aber wir finden nichts, alle Untersuchungen waren bisher ergebnislos. Das ist auch nur so ein Gefühl...... aber etwas stimmt nicht. Mal sehen, ob wir noch raus kriegen was es ist.
Was ich sagen will, man muss sehr viel Intuition haben, solche Hunde passen sich einem nicht immer an, oft muss man sich anpassen und das Leben um den Hund organisieren. Zum Glück hatte ich keinen Angsthund oder einen mit Deprivationsschäden - was immer vorkommen kann - dann geht manchmal gar nichts auf lange Jahre. Man braucht sehr viel Liebe und Zeit und Geduld, Geduld im Quadrat - schnell - geht hier nicht. Manche können allein bleiben, manche nie. Manches muss man nehmen, wie es ist. Lucas etwa, er ist sehr schreckhaft und es kann vorkommen, wenn von hinten ein Geräusch kommt, das er ne Landflucht begeht, rasendes Tempo ab in die Leine und in meine Schulter, also schau ich für ihn und mache ihn auf alles sichtbare aufmerksam, Jogger oder Radler von hinten, besser ist das - wenn er sie sieht ignoriert er sie völlig, aber wehe wenn er durchgeht. Das kann auch ein herunterfallende Tannenzapfen sein oder eine Taube im Baum, Geräusch - Flucht - und schauen was war das denn. Mittlerweile rennt er nicht mehr blindlings in die Leine sondern hat ganz gut im Griff, das ich dran bin und wenn ich ruhig bleib, ist alles schön. Neulich ist er vor Schreck in einen Wassergraben gesprungen, das fand er richtig sch....
Meine Beiden waren von Beginn an stubenrein, sie "sprachen" kein Wort deutsch, mussten alles neu lernen, wir haben viel mit Handzeichen gearbeitet, beide sind sehr klug und lernten rasend schnell und immer noch (Hunde lernen bis an ihr Lebensende) wie waren in einer HuSchu, aber man braucht Trainer, die sich mit den Besonderheiten solcher Hunde auskennen, sie sind sehr anders.... und sehr individuell. In meiner HuSchu gibt es einige Hunde aus dem Tierschutz, wir sind dort gut aufgehoben. Haben aber gesucht, beide Hunde reagierten auf Strenge und Druck extrem, ließen sich, quasi zu Boden fließen..... und Diego hat mich, wenn ich laut war, auch gemieden..... sehr sensibel. HuSchu`s die das nicht berücksichtigen und unbedingt durchsetzen wollen - sind die falschen.
Lucas verweigert sich total, wenn ihm etwas quer geht, dann weiß ich, ich hab`s übertrieben, nicht er.... eine Erkenntnis, die ich lernen durfte und die nicht jeder kann. Ich höre oft "setz Dich mal durch" und ich weiß, das würde unser Vertrauen zueinander nachhaltig stören. Aber es gibt nur wenige, die mich verstehen, wenn ich, so sieht es aus, nachgeb. Mit Lucas aber geht das auch, beim nächsten Mal ist wieder alles schön, sofern ich etwas nicht zu oft nacheinander einfordere.
Auch wenn wir in ein Cafe gehen, ich kann mich nicht setzen und sagen "Platz", er steht und steht und schaut sich um, ganz ruhig und besonnen und wenn er entscheidet, sich zu legen, dann tut er das und schläft zu meinen Füßen - so etwas muss man aushalten können.
Das Klügste in Eurem Fall wäre, für mich, einen Hund aus einer Pflegestelle zu suchen, einen, der schon eine Weile hier ist und dessen Verhalten erkennbar und einschätzbar ist. Keinen, der direkt aus dem Ausland kommt und von dem niemand eine Schätzung hinsichtlich seines Wesens abgeben kann. Da gibt es Tierheime mit über 5000 Hunden, da kennt man kein Individuum. Und, das Verhalten im Tierheim ist nochmal anders, als in einer Familie.
Und, ich hab keinen besonders schwierigen Hund gehabt, davon erzählen bestimmt noch andere..... wenn Ihr es Euch zutraut, wünsche ich Euch alles Gute. Nur einfach, einfach ist meist anders.
Sundri
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Hallo,
meine Maja ist eine mittlerweile fast 3 jährige Tornjakmixhündin aus Kroatien. Laut Info des Tierschutzvereins, von dem wir sie haben, wurde sie auf der Straße geboren, kam dann in eine Tötungsstation, dann in ein Tierasyl. Aus diesem wurde sie von dem Verein nach Deutschland geholt. Als sie zwei Wochen in Deutschland war (sie war damals 6 Monate alt), wurde ich auf sie aufmerksam und hab sie aufgenommen.Da sie erst so kurz in Deutschland war, war Sie noch in schlechter körperlicher Verfassung (Giardien, Ehrlichiose, Unterernährung, vernarbt von alten Bisswunden) als ich sie übernahm. Es hat viel Zeit, viel Energie und letztlich auch viel Geld gebraucht, bis sie sich körperlich erholt hat. Irgendwie kränkelt sie immer ein bißchen. Sie hatte bereits sehr früh Eierstockzysten, nun besteht der Verdacht auf Allergien und sie hat Probleme mit dem rechten Sprunggelenk.
Sie war von Beginn in einigen Situationen sehr ängstlich. Bestimmte Vorgänge machen ihr große Angst. Geschirr anziehen, Lärm, laute Stimmen, ältere Männer mit Brille, größere Fahrzeuge. Sie hat leider sehr enormen Jagdtrieb entwickelt und ich zweifle nicht daran, dass sie ihre "Beute" töten würde, wenn sie es schaffen könnte. Die Konsequenz daraus für mich: Maja wird außerhalb unseres Grundstückes nicht mehr abgeleint. Wir leben hier sehr ländlich und Wild kreuzt sogar tagsüber oft unseren Weg. Futterresourcen verteidigt Maja sehr ernsthaft gegenüber den anderen Hunden (wir haben insgesamt 4 Hunde). Beim Füttern muss ich daher die Situation kontrollieren.
Maja ist in jedem Fall ein Herausforderung für mich. Nicht nur weil sie Herdenschutzmix ist, sondern auch weil sie eben mit einer nicht unbelasteten Vergangenheit zu mir kam. An vielem konnten wir arbeiten, manches muss ich aber auch einfach so akzeptieren wie es nunmal ist. Klar würde ich gerne ohne Leine mit ihr laufen, aber ich kann nicht garantieren dass ich sie immer und in jeder Situation abrufen kann. Also hängt sie an der Schlepp und wir arangieren uns.
Glücklicherweise reagierte sie von Anfang an nicht aggressiv (außer beim Fressen), wenn ihr eine Situation zuviel wurde. Sie zieht sich zurück und sucht bei mir Schutz. Das halte ich für sehr wichtig und habe ich vom ersten Tag an unterstützt. Auch ihr anfängliches Knurren beim Fressen hat sich innerhalb weniger Tage gelegt.
Wie sich ein solcher Hund entwickelt hängt sicher von vielen Faktoren ab:
- dem Rassemix,
- den Erlebnissen der ersten Wochen oder Monate,
- Schlüsselsituationen die der Hund durchleben musste,
- wie war die körperliche Situation (Krankheiten, Ernährungszustand),
- durch wieviele Stationen ist der Hund gegangen,
- ... der Zeit, die man ihm/ihr lässt, um anzukommenWie sich ein Hund mit Vergangenheit letztendlich entwickelt, kann man nie mit Sicherheit voraussagen. Und dennoch werde ich auch den nächsten Hund wieder über den Tierschutz suchen. Es ist eine Herausforderung, aber es ist so schön, wenn sich ein solcher Hund an dir orientiert, dir vertraut und eine ganz enge Bindung mit dir eingeht.
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