Hunde aus Tötungsstationen ??
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Mein Hund stammt auch aus dem Ausland. Er wurde über einen deutschen Tierschutzverein an uns vermittelt, sodass er ziemlich gut eingeschätzt werden konnte und wir ihn auch schon einmal vorher kennenlernen konnten. In dem Moment als wir das erste Mal aufeinandertrafen war sofort klar, das wir gut zusammenpassen. Aber ich hätte mir keinen Hund per Flugpaten direkt zu mir einfliegen lassen. Man kann sich ja nie sicher sein, ob die Hunde sich im neuen Heim genauso geben, wie im Ausland und alles kann ja auch einfach nicht getestet werden. Das würde einfach viel zu viel Arbeit machen, wenn die Tierschützer dort noch jeden Hund auf die Reaktionen gegenüber bestimmten Dingen testen müssen (Katzen, andere Hunde, Kinder,....).
Mein Hund hat keine großen Probleme mitgebracht. Am Anfang war es nur so, dass er furchtbare Angst vorm Auto hatte (also vor dem Mitfahren). Vielleicht Angst wieder wegzukommen? Aufjedenfall hat das dann erstmal etwas Training gebraucht, bis er wieder ins Auto eingestiegen ist und wir mit ihm auch wohin fahren konnten. Ich weiß gar nicht wie lange es gedauert hat, ich glaube gut 3 Monate mit unregelmäßigem Üben.
Ich hatte auch das Gefühl, das es erst etwas länger gedauert hat, bis er richtig Vertrauen aufgebaut hat. Von Anfang an, konnten wir ihm "Sitz" beibringen. Aber er war auf keine Weise ins Platz zubringen. Nicht mit einfachem Leckerli runterführen, oder unter dem Bein durchlocken etc. Dann hab ich das erstmal auf Eis gelegt und ein paar Monate nach seiner Ankunft ausprobiert und Schwupp, dann gings aufeinmal.
Momentan haben wir nur an seiner Leinenaggression zu knabbern. Ob er die aus der Vergangenheit mitgebracht hat oder erst bei uns erlernt hat wissen wir nicht genau. Teilweise kommen Probleme ja auch erst später raus und im Tierheim und Tierschutzverein ist er ja hauptsächlich frei mit den anderen Hunden gewesen, sodass sich da sicherlich auch nicht alles gezeigt hat.
In manchen Situationen reagiert er heutzutage noch etwas unerwartet. Ich erinner mich da nur zu gut an ein Moped das am Straßenrand auf einer Parkfläche stand und an dem der Herr aus Angst nicht vorbeigehen wollte (Normalerweise ist er sehr neugierig und aufgeschlossen zu allem) oder letztens konnten wir nur mit Mühe an einem auf Bodenniveau runtergerutschten Wahlplakat vorbeigehen.
Man weiß einfach nicht, wie der Hund in bestimmten Situationen reagiert und hat schon ein kleines Überraschungspaket. Um diese Überraschung zu minimieren würde ich auch aufjedenfall einen Hund nehmen, der schon in einer Pflegestelle auf ein neues Zuhause wartet. Ein paar Dinge bleiben dann vielleicht doch ungewiss, aber man holt sich nicht das totale Ü-Ei.
Für mich muss ich sagen, dass ich die Entscheidung den Hund aus dem Tierschutz zu übernehmen nicht bereut habe und es auch wieder tun würde. Für mich ist er der liebste, schönste, beste,.... und an seiner Aggression arbeiten wir, irgendwann wird auch diese der Vergangenheit angehören oder zumindest auf ein angenehmes Minimum geschrumpft sein.
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Hallo!
Unsere Pina kam auch aus einer Tötungsstation auf Teneriffa.
Sie war ca. 9 Monate alt, als wir sie bekommen haben.Zunächst war sie sehr ängstlich. Vor allem hatte sie vor Männern Angst und auch vor Frauen mit kräftiger Statur. Ganz extrem war es, wenn ein Mann Arbeitshosen trug. Außerdem fürchtete sie sich vor Stöcken und lauten Geräuschen. Und im Dunkeln ging sie nur an unsere Beine gepresst und mit eingezogenem Schwanz. Diese Probleme haben wir völlig in den Griff bekommen.
Eine weitere Baustelle war ihre körperliche Verfassung. Sie war extrem empfindlich an ihrem Schwanz und hat sofort geschrien, wenn man dran kam. Der Tierarzt meinte, dass er gebrochen war. Ebenso auch die Rippen.
Sie war sehr, sehr dünn. Zudem konnte sie vieles nicht vertragen. Rind, Huhn, Reis... Sie hatte immer wieder blutigen Durchfall und musste anfangs dauerhaft Kortison nehmen. Wir haben natürlich alles untersuchen lassen. Heute bekommen wir das ganz gut geregelt. Sie frisst an Fleischsorten nur Lamm, Hirsch und Pferd. Übers Futter kommt immer Entero Teknosal. So geht's. Und sie hat endlich über 17 Kilo.Dennoch hat sie immer wieder mal Schübe, wo sie blutigen Durchfall, Fieber etc. bekommt. Am Montag wars wieder so weit. Dann bekommt sie Antibiotika und etwas für die Darmflora (Diarsanyl).
Ansonsten ist mir aufgefallen, dass sie eine ziemlich große Fresse hat, wo aber gar nix dahinter ist. Sie macht beim Spielen gerne bei anderen, oft auch viel größeren Hunden einen auf dicke Hose. Sobald denen das zuviel ist und sie Pina einmal anblaffen, gibt sie sofort klein bei... Denke allerdings, dass das einfach ihr Charakter ist.
Sooo: Nachdem ich jetzt die Probleme aufgelistet habe, kommen ihre ganzen positiven Seiten. Sie bleibt allein, macht nichts kaputt, war sofort stubenrein, ist im Haus total ruhig, draußen verspielt und lebhaft, ist total verschmust... Sie ist toll. Wir lieben sie sehr!
Das sind unsere Erfahrungen. Ich weiß aber nicht, ob man das auf andere Hunde aus Tötungsstationen übertragen kann.
Wir würden uns wieder einen Hund aus einer Tötung holen!VLG
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Wir haben Furina seit 2 Monaten. Sie kommt aus einer Tötungsstation in der Slowakei - wurde von Tierschutz Organisation raus gekauft. War dann im Auffanglager, wo sie so abgenommen hat, dass sie auf eine Pflegestelle nach Österreich ausreisen durfte.
Sie ist ca. 1 1/2 Jahre alt (geschätzt), angeblich ein Pinschermix. Mein TA ist aber sicher, dass ein Husky dabei ist, vermutlich auch ein Windspiel oä., da sie beim Laufen mit Windhunden locker mithalten kann.
Sie wurde als ängstliche Hündin vorgestellt.
Als sie zu uns kam hat sie ganz schnell vor Angst/Unsicherheit gepinkelt. Beim Geschirr anziehen, beim anleinen, aber auch wenn ich sie für was lobte. Dabei haben wir uns immer hingehockt, gewartet bis sie her kommt, bevor wir zb Geschirr angezogen haben. - Also uns so verhalten wie es bei ängstlichen Hunden geraten wird.
Nach ca. 2 Wochen war die Pinkelei, das häufige Unterwerfen Geschichte.
Man kann sie problemlos überall hin mitnehmen - sie fährt mit U Bahn, anderen Öffis, kommt mit dem Trubel in der Innenstadt gut klar. Sie war bei diesen Situationen von vornherein vor allem neugierig. Ganz und gar nicht ängstlich!Ängstlich/unsicher reagiert sie wenn man etwas mit ihr üben, ihr was neues beibringen will. Man merkt, dass da jemand mal viel zu grob mit ihr umgegangen sein muss. sie hat aber schnell mitgekriegt, dass es bei uns anders läuft und hat so nebenbei schon gelernt an der Leine zu gehen ohne zu ziehen, Sitz, Platz, einige Tricks. Sie läßt sich prima abrufen, darf daher auch ohne Leine laufen.
Man muss vorsichtig mit ihr umgehen, dann ist sie mit Eifer bei der Sache.Stubenrein war sie von vornherein. Alleine bleiben kann sie für kurze Zeit sicher - wie s mit längeren Zeitspannen aussieht muss ich erst rausfinden.
Gesundheitliche Probleme gabs nicht.Ich würde einen Hund von einer Pflegestelle nehmen - da gibt es zumindest ein paar Infos über das Tierchen.
Eine Freundin hat eine Bulldogge vom Züchter, die viele Allergien hat und eher kränklich ist. Da kann man eben Pech haben, einerlei ob der Hund nun aus Tierschutz oder vom Züchter kommt...
Dirket aus dem Ausland würde ich nur dann einen Hund nehmen, wenn ich mir sicher wäre, dass ich eventuell auftretende Probleme auch händeln kann (und dabei vom schlimmsten ausgehen).
Viel Glück bei der Suche nach dem richtigen Hund!
Liebe Grüße
Sabine -
Zitat
- Haben sie trotz Impfungen und co. gesundheitliche Probleme oder Auffälligkeiten?
- Kann man diese Hunde noch "umerziehen" (Hundeschule und co.)?
- Kann man die Vierbeiner auch für ein paar Stunden allein lassen? (Ich arbeite auf Teilzeit und mein restliche Familie auf Vollzeit)Hier mal meine Erfahrungen mit meiner Spanierin, die ich mit knapp über einem Jahr bekam. Sie war allerdings hier in D auf einer Pflegestelle und ich konnte sie vorher besuchen.
- Sie hat Epilepsie, was aber nichts mit ihrer Herkunft zu tun hat.
- Als ich sie abholte, konnte sie gar nichts, war aber sehr lernbegierig und hat alles, was mir wichtig ist/war, schnell gelernt. Sie zeigte von Anfang an keine Ängste und ist ein absolut alltagstauglicher Hund, den man eigentlich überallhin mitnehmen kann.
- Sie bleibt ohne Probleme mehrere Stunden alleine und hat nie etwas kaputt gemacht. (Wir haben das allerdings ganz kleinschrittig trainiert, weil uns das auch sehr wichtig war.)
(Einziger "Nachteil": Sie hat krassen Jagdtrieb, was aber am Rassemix liegt.)
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Unser erster Hund Djiego kommt von einer Zucht. Er ist ein Schatz aber hat/hatte auch so seine Macken.
Haben ihn mit 6 Monaten bekommen und er war erst mit einem Jahr Stubenrein. Er ist manchmal sehr zurückhaltend und ängstlich. Er musste erst lernen was Halsband/Geschirr, Leine war und spazieren zu gehen.
Luna haben wir mit 2 Jahren aus dem Tierschutz bekommen. Nach einiger Zeit haben wir festgestellt Sie braucht spezielles Futter (hat sich immer tierisch gekratzt, der Doc meinte sie hat eine empfindliche Haut). Bei ihr denke ich in bestimmten Situationen sie wird beißen. Bei Djiego sag ich der beißt nicht. Bei Luna merkt man immer wieder das sie wirklich panische Angst hat. Sie wurde bestimmt mal schlimm geschlagen, sie junkt dann immer so schlimm das man meint der Hund stirbt, obwohl nichts passiert ist. (hat sich mit einer falschen Bewungung am Ohr gekratzt
und Hund wird panisch
).
Das nervt manchmal tierisch, aber auch hier zeigen das nicht passiert und keiner Ihr Böse ist, irgendwann haben wir das dann im Griff. An der Leine rempelt Luna ALLE Hunde an, Djiego nur jene die er nicht mag. Ohne Leine mag sie oft nicht von meiner Seite weichen.
Ich habe das Gefühl mit Djiego war es einfacher als mit Ihr. Aber ich würde es mir nicht anders wünschen oder Tauschen wollen. Meine Tochter Emily (3J)liebt Luna über alles. Djiego ist glücklich mit seiner Hundegesellschaft.
Mich erfreut unsere kleine (wenn auch manchmal schwierige) Familie.
Ich würde Sagen Das das alles eine Charakter Frage ist. Was ich wohl nicht machen würde ist mir einen Hund nur von einem Foto und dessen Beschreibung aussuchen.
Persönlich den Hund auf der Pflegestelle besuchen und sich ein eigenes Bild machen.
Also drücke ich ganz fest die Daumen das der richtige Hund dabei ist
Aber wir geben nicht auf und sind ein Gutes Team. Erziehung Liebe Grenzen setzen und einhalten. Das ist der Weg zum guten Miteinander.
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