Dummyarbeit für Spaniels - ein Bericht

  • Klingt nach einer menge Arbeit. Verfolge deine Berichter immer sehr gern. :bindafür: :smile:



    Bei dem einen Workingtest bei dem wir mal zuschauen durften, da haben sie das Buschieren nur einseitig gemacht. Wenn es denn dann überhaupt buschieren war. Soweit ich das mitbekommen haben, haben viele ihre Hunde immer wieder rausgerufen und dann wieder reingeschickt. Schickt man den Hund da, jeweils rechts und links, oder soll er das im besten Falle von alleine machen?

  • Hm, eigentlich geht Buschieren schon hin und her, idealerweise fast selbständig nur mit minimalen Körpersignalen des HF. Aber auf Working Testst können die Richter kreativ werden und Aufgaben beliebig kombinieren - da kann vermutlich schonmal nur eine dichte Deckung rechts gearbeitet werden. Und bei unerfahrenen Teams wird der HF mehr eingreifen und dirigieren müssen. Es könnte aber auch ein eher kleinräumiges Freiverloren in dichter Deckung gewesen sein. Beim Buschieren läuft der HF mit, der Hund darf nicht viel vor dem HF sein, sonder soll seitlich suchen. Beim Freiverloren bleibt der HF am Rand des Suchenareals, und schickt den Hund allein rein, sooft wie erforderlich. Da geht es nur darum, selbständig alles geschossene Wild, bzw. Dummys zu finden. Buschieren ist vor dem Schuss, drum braucht der Hund engen Kontakt zum HF.

  • Danke für die Erklärung. :smile:


    So ganz genau hab ichs von der Aufgabe nicht mitbekommen weil wir da nicht direkt rumstehen konnten/durften, klar, haben es also nur gesehen. Der Halter ist quasi den Weg/Pfad lang gelaufen und hat den Hund parallel immer wieder ins Buschwerk geschickt. Sah für mich als Leihe wie Buschieren aus. ;)

  • Heute im strömenden Regen nochmals etwas Buschieren geübt, diesmal im Wald, in einem Gebiet mit sehr kleinen Jungtannen. Splash war wirklich gut, schön kleinräumig, hat gut auf mich und meine Wendesignale geachtet, obwohl ich in dem Gelände viel weniger zickzack gelaufen bin. :bindafür: Sitzpfiff während der Suche und dann steady bleiben wird allerdings noch etwas Arbeit brauchen, ist wohl viel schwieriger, als bei der normalen Dummyarbeit.


    Das hat sich auch bei Rhian gezeigt, die nicht nur Sitzpfiff völlig ignoriert hat, sondern auch die Wendesignale. Für sie werde ich viel kleinschrittiger vorgehen müssen, sie länger in das Zickzack mitnehmen, eventuell auf einer kurzen Wiese einige Sessionen mit Futter machen müssen, das ich jeweils nach dem Wenden auf meiner anderen Seite streue. Dafür hat sie zum Abschluss eine Doppelmarkierung brilliant gearbeitet. :D


    Und mit beiden Hunden muss ich im Alltag den Sitzpfiff wieder verstärkt in allen Lebenslagen konditionieren, auch mal wieder mit Clicker. So etwa wie in der Junghundezeit - bei uns hat ein bisschen der Alltagstrott Einzug gehalten. :ops:

  • Nachdem im Winter nicht viel gelaufen ist, sind wir jetzt wieder etwas fleissiger. Heute war mal wieder Gruppentraining, und ich habe meine fürs Mantrailing gekaufte Actioncam an einen Wanderstock gebunden und einfach mal etwas mitlaufen lassen - war etwas Glückssache. Aber einige kleine Clips hat es doch ergeben.



    Rhian bei einer weiten Markierung über einen Graben - sie tut sich recht schwer mit Geländehindernissen

    [Externes Medium: http://youtu.be/P8wfSD5QTaI]



    Splash war in wechselhafter Form, mal brilliant, mal katastrophal. In dieser Übung war er 1A - leider ist nur ein Teil drauf. Memory Mark, dann etwas weiter weg in 180° Richtung gehen und ein Voran auf eine alte Fallstelle unten an einem Abhang mit viel geruchlicher Ablenkung, dann zurück und Markierung holen. Für den Hund beim Markieren kaum zu erkennen war, dass dabei ein Weg überquert werden muss - ist selbst auf der höher fixierten Kamera nur schwer ersichtlich. Mich freuen Splashs Fortschritte in dem Gebiet sehr, da er anfänglich überhaupt keinen Sinn im Markieren gesehen hat, und eine Fallstelle maximal 0.2 sec im Kopf behalten hat.

    [Externes Medium: https://youtu.be/860ysJftPQw]



    Kleine, mit anderen Elementen kombinierte Übung zum Back: Splash.
    (über sein Fuss reden wir lieber nicht, das läuft unter "things to do"...)


    [Externes Medium: https://youtu.be/nWp0VoWfBHU]



    Selbe Übung mit einem Dummy mehr für Rhian - fast perfekt!

    [Externes Medium: https://youtu.be/FYei1OQ2LlM]
  • Ich hab mir den Thread jetzt vom Anfang an durchgelesen, sehr interessant für mich, die sich im Dummybereich kaum auskennt. Danke für deine Berichte und viel Erfolg noch! :gut:

  • Wie schon letzten Sonntag war das Wetter beim heutigen Training ausgesprochen garstig: kalt und nass. Wir waren wieder im Wald, da die Wiesen noch nicht gemäht sind. Thema war Suchen- und Stopppfiff sowie Einweisen, alles Sachen, bei denen wir noch sehr verbesserungsbedürftig sind. :pfeif:


    Es gibt Verstärkung für die Spanielfraktion: heute war erstmalig ein junger Irish Water Spaniel dabei. Hat sich gut gemacht, sehr temperamentvoll und sehr motiviert. Seltsam, warum man den unter all den boomenden Lockenhunden kaum je sieht....

  • Kürzlich neben dem ewigen Thema Voran etwas Wasserarbeit gemacht:


    Anti-Schüttel-Training für Rhian....

    [Externes Medium: https://youtu.be/qwiQDKWEaBs]



    ... und Doppelmarkierung Land/Wasser. Da wollte Rhian erst der Versuchung Wasser erliegen. Splash ist sauber gestartet zur Landmarkierung, hatte aber deutlich weniger Tempo drauf als sonst - hätte auch lieber erst den Dummy im Wasser gerettet. :roll:

    [Externes Medium: https://youtu.be/_2ifoY2JWmI]
  • Hier also unser Prüfungsbericht zur Dummyprüfung des Jagdspaniel-Klubs in Alsfeld.


    Dass Dummy Novice Level für Splash ein gewisses Risiko war, dessen war
    ich mir bewusst. Einfache Full Blinds machen wir noch nicht lange und
    ich bin da sehr kleinschrittig vorgegangen beim Distanzaufbau. Hat
    zuletzt aber ganz ordentlich geklappt. Und beim Buschieren bin ich
    einigermassen ratlos gewesen, auch meiner Trainerin fehlt da die
    Erfahrung, zudem kann man dies in der Brut- und Setztzeit wirklich kaum
    üben.


    Dass es aber soo schwer werden würde, hat nicht nur mich überrascht.


    Fing an mit Freiverloren - das war mit zwei Geländeübergängen eine
    Herausforderung, aber auch eine spannende. Blöder war, dass man in einem
    weiten Bereich den Hund gar nicht sehen konnte. Splash erhielt dadurch
    Gelegenheit, mit dem gefundenen Dummy noch einen Umweg zu starten, bevor
    ich ihn zurückpfeifen konnte. War teils mein Fehler, und gab einen
    megamässigen Abzug, obwohl er den zweiten Dummy effizient gefunden und
    tadellos gebracht hat.


    Das Einweisen war aber DER Schock für fast
    alle der 5 Novice Starter. Ein Full Blind, aber ein einfaches mit
    führender Geländehilfe laut PO. Haben wir alle so aufgebaut und geübt.
    Tja, nun sollte der Hund aber im ca 40°Winkel weg von der führenden
    Hecke diagonal über einen ca 20 m breiten Grasstreifen zu einem zweiten,
    parallel verlaufenden Dickicht geschickt werden.


    Zweifellos eine spannende Aufgabe, aber diese akrobatische Auslegung
    der PO hat 4 von 5 Hunden massiv überfordert, so auch Spalsh. Er hat
    gemacht, was wir trainiert haben: die führende Geländehilfe angenommen,
    und dann auf Suche gewechselt. Ich wusste, ich kann kann ihn noch nicht
    frei im Gelände schräg zu Begrenzungen überall hin schicken, habe also
    eher versucht, das Suchengebiet einzugrenzen. So hat er dann auch
    gefunden, wenigstens musste ich nicht neu ansetzen...


    Mein Angstfach Buschieren ist dann aus meiner Sicht sehr gut verlaufen,
    Splash hat meine Anweisungen gut angenommen und ist nie ausser
    Kontrolle geraten, obwohl ihn die Übung sehr pusht. Hat sich auch
    stoppen lassen für die Markierung, die dann ich selber holen sollte. Ich war
    sehr erfreut, die Richter weniger, die wollten was anderes sehen. Egal,
    hat für mich gepasst.


    Dann fuhren wir zum Wasser, und die Markierung sollte gleich danach erfolgen. Der Teich wie befürchtet mit schwierigem, steilen Ausstieg, den man aber als HF so wenig sehen konnte wie den halben Teil der Schwimmstrecke. Splash war nahe am Schütteln nach dem Kraftakt des Ausstiegs, hat es aber dank meines Affentanzes gelassen. Unverzüglich danach die Doppelmarkierung - Splash war noch beim Wasser im Kopf, da hätte ich etwas mehr Zeit rausschinden sollen.
    Der letzte Schock: ich sollte die Reihenfolge des Holens ansagen, bevor
    die Markierungen fielen! War letztlich egal, da Splash praktisch gar
    nicht markiert hat, und selbst die zweite Markierung mitten in eine
    Wiese ohne Fixpunkte nicht auf dem Schirm hatte. Geriet für uns also zu
    einer Mischung aus Freiverloren und Einweisen. Die erste Markierung
    hatte er völlig verpasst, liess sich aber gut Voran schicken und hat
    recht fix gefunden.


    Ich war ebenso wie einige Andere heifroh, überhaupt bestanden zu haben - es hat dann trotz bescheidener Punktzahl zum dritten Platz gereicht. Ziel erreicht, und an Selbstüberschätzung leiden wir ganz sicher nicht mehr - die Manöverkritiken waren ernüchternd, aber auch lehrreich. Aber der Bube hat gekämpft und wollte nicht aufgeben, selbst wenn wir Zwei ziemlich überfordert waren..... Bin sehr sehr stolz auf ihn!

  • Ui das hört sich ja wirklich nach einer ziemlichen Herausforderung an. Ich kenn mich mit dem Prüfungssystem nicht aus, aber super, dass ihr das geschafft habt! :gut:


    Warum hat er denn zum Schluss nicht mehr markiert? Keine Konzentration mehr übrig? Und dass man erst sagen soll bevor geworfen wird, hab ich so auch noch nicht gehört.

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