Aggressives Verhalten - Hormonstatus sinnvoll?
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Hallo ihr Lieben,
kurze Vorgeschichte...Wir sind Ersthundehalter und haben im Juni 2013 eine 11 Jahre alte Mischlingshündin aus der Familie übernommen, die nicht mehr gehalten werden konnte. Diese hat ein recht ausgeprägtes Aggressionsproblem mit anderen Hunden. Menschen sind kein Thema.
Nach kurzer Eingewöhnung haben wir uns Ende Juni 2013 eine Trainerin gesucht, das war auch so geplant, ihr wurde vorher nicht gezeigt das ihr Verhalten so nicht in Ordnung ist, bzw. ihr Alternativen angeboten, die Vorbesitzerin hat teils Fahrlässig gehandelt, dass sollte sich ändern.
Wir haben auch tolle Fortschritte gemacht, aber unsere Trainerin meinte gleich sie wird nie entspannt einfach mit anderen Hunden umgehen können, es ging bei ihr eher darum sie "händelbar" zu machen und das sie durch Hundekontakte lernt wie man angemessen reagiert und wir lernen wie wir sie händeln, auf welche Hunde sie reagiert,... und wir sollen ein besonderes Augenmerk auf die Läufigkeit legen und wie sich ihr Verhalten ändert oder auch nicht,...
Wir sind inzwischen so weit, dass wir ruhig an den meisten Hunden vorbeikommen und auch durch Sicherung mit dem Mauli in Gruppen laufen können und diese dazugewonnene Freiheit genießt sie auch. Sie hat gelernt zu drohen und spielt nun auch mit ausgewählten Hunden (vorzugsweise unkastrierte ruhige seeehr höfliche Rüden).
Sunny selbst markiert viel und auch mit gehobenem Bein, wird schon seit Geschlechtsreife nur 1x im Jahr läufig (April) und ist auch im Spiel sehr körperlich.
Wir haben jetzt also mal die Läufigkeit genau beobachtet. Schon während des Proöstrus hat sich ihr Verhalten komplett geändert. Rüden und Hündinnen waren auf einmal kein Thema mehr, selbst die weiblichen Erzfeinde waren auf einmal die besten Freunde. Wir haben diese Zeit ausgenutzt, um so viele positive Hundekontakte wie möglich zu haben, zwecks "Körpersprachentraining". So ging es weiter bis in die Stehtagen (16.-25.April), da waren wir natürlich sehr vorsichtig, wenn es um Hundekontakt ging.
Auch im Metöstrus war sie erstaunlich "zugänglich". Wir sind an fast allen Hunden ruhig vorbeigekommen, auch ENTSPANNT, sie hat super mitgearbeitet, keine Erwartungshaltung "wo ist der nächste Hund",...
Seit ziemlich genau Anfang Juni, also mit dem Ende des Metöstrus geht es wieder los. Sie ist deutlich ANGESPANNTER, rutscht wieder in eine Art Erwartungshaltung, reagiert wieder massiver, wenn wir nicht schnell genug reagieren, auch bei Hunden wo das Thema die letzten 2 Monate komplett gegessen war. Das betrifft wirklich nur den Bereich andere Hunde.
Ist es also sinnvoll mal einen Hormonstatus machen zu lassen? Großes Blutbild machen wir dann auch mal mit. Hat das mal jemand gemacht, was kostet es, was sind die Möglichkeiten danach. Oder ist es völlig normal das Hündinnen sich auch im Metöstrus völlig anders verhalten als im Anöstrus?
Gibt es weitere Ursachen die durchdacht werden müssen, normalerweise sind Hündinnen ja in dieser Zeit oft zickiger, bei ihr scheint es genau umgekehrt zu sein.
Sollte da irgendwas bei herauskommen, ist es dann sinnvoll eine Art Hormontherapie (Östrogen hinzufügen) zu machen, gibt es das bei Hunden überhaupt. Erfahrungen, Risiken,...? Sie soll natürlich nicht mit Hormonen vollgestopft werden, sondern eher so eingestellt werden, das ein eventuelles Ungleichgewicht ausgeglichen wird. Sie zeigt auch im Metöstrus sehr deutlich durch Körpersprache das sie keinen Kontakt will, aber sie war nicht so extrem angespannt. Jetzt sind wir wieder fast an den Punkt, das sie den Ärger regelrecht sucht, sie eine Erwartungshaltung bekommt. Sie ist immer noch händelbar, aber eben so extrem angespannt.
Ich möchte nochmal darauf hinweisen, das wir Ersthundehalter sind, wir sind reglich bemüht, suchen Hilfe,... haben tolle Fortschritte gemacht, der Hund ist kaum wiederzuerkennen,... Also bitte nicht jede Formulierung auf die Goldwaage legen.
Wir halten es auch nicht für nötig, das sich ein Hund mit jedem verstehen muss und sie mag einfach meist keinen Kontakt und das ist für uns auch völlig in Ordnung, wir haben lange überlegt ob wir sie übernehmen und wie wir dann mit ihr arbeiten. Es geht eher darum, dass so eine Hundebegegnung so, natürlich immer Stress für sie bedeutet und es geht eher darum dieses Stresslevel zu minimieren.
Grüße SanSu
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Ich verstehe deinen Ansatz, warum du dem Hund mit einer Hormontherapie helfen möchtest und finde es auch wirklich toll, welche Erziehungserfolge ihr bis dato schon erzielen konntet.
Aber ich wäre sehr vorsichtig mit der Gabe von Hormonen. Wie du vielleicht weißt ist auch bei der Hündin der Hormonhaushalt ein feines Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten (nicht nur Östrogen, sondern z.B. aus Estradiol, Progesteron, etc.). Sieht man sich die Ergebnisse der Hormonersatztherapie bei Frauen an (die Studio musste wegen massiver gesundheitlicher Folgeschäden wie erheblicher Anstieg von Krebserkrankungen, Herz-/Kreislauferkrankungen, etc. abgebrochen werden), so wäre ich immer kritisch mit der künstlichen Substition von Hormonen.
Mein Rat wäre, mich an den Tierarzt eures Vertrauens zu wenden und eure Beobachtungen mit ihm zu besprechen. Außerdem könnte es hilfreich sein, die Hündin einem klassischen Homöopathen vorzustellen - vielleicht kann man ihr auch auf sanfte Art und Weise helfen...
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Erstmal vielen Dank für deine Antwort,
wir müssen uns sowieso mal auf die Suche nach einem kundigen TA machen unser jetziger ist sehr nett, aber ich denke eher etwas für "Standardbehandlungen".Wie gesagt wäre die Frage ob es da überhaupt einen Zusammenhang geben kann. Es kommt uns halt komisch vor, das diese Unverträglichkeit anscheinend mit der Ruhephase zusammenhängt und die anderen 3 Monate das bei ihr kaum ein Thema zu sein scheint. Vielleicht ist dieses Verhalten aber auch völlig normal und sie ist in den anderen Phasen hormonell einfach zu hoch gepusht,... Beides ist ja möglich, mir kommt der Unterschied nur so extrem vor.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit solchen Sachen oder eben homöopathischen Mitteln. Ob man es dann macht ist noch die andere Frage, ich fühle mich bei solchen Sachen eher unwohl.
Ist das denn normal, das das Verhalten in den unterschiedlichen Phasen so merkbar schwankt? Also das Verhalten während Proöstrus/Metöstrus und dagegen Anöstrus so unterschiedlich sein kann.
Grüße SanSu
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Das mit dem kundigen Tierarzt ist sicher eine gute Idee. Vielleicht kann euch jemand einen empfehlen - ich habe zu diesem Zweck immer Begegnungen mit anderen Hundehaltern genutzt und die nach ihren Tierarzterfahrungen gefragt. Da war manch gute Empfehlung dabei und andere, wo ich mir wohl einiges erspart habe.
Ich halte es durchaus für möglich, dass das veränderte Verhalten deiner Hündin mit ihrem Zyklus zusammen hängt. Wie im letzten Beitrag erwähnt ist da ein feiner Hormoncocktail am wirken, der natürlich auch Auswirkungen auf Stimmung und Verhalten hat. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass jede Hündin dabei anders reagiert. Die einen werden ängstlicher, die anderen fauler, wieder andere hibbelig und so weiter, und so weiter. Generalisiert kann man in der Hinsicht wohl nur sagen, dass es nichts gibt, was es nicht gibt...
Ich möchte dir sicher keine Behandlung für deinen Hund einreden, das ist ganz allein deine Entscheidung. Die Idee mit der Homöopathie war quasi nur "minimalinvasiv" im Gegensatz zu einer Hormontherapie.
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Hi,
nein nein, ich versteh das schon, ich bin ja für jeden Tipp, Hinweis oder Erfahrungsbricht dankbar und behalte die HP auf jedenfall mal im Hinterkopf, wäre ja in jedemfall schonender für sie.Den Jetzigen haben wir auch von einigen HH empfohlen bekommen, der ist auch wirklich super nett, aber ich bin nicht ganz sicher ob er auch bei spezielleren Sachen Ahnung hat, wir waren bis jetzt nur wegen einer eingerissenden Daumenkralle da und da war er sehr einfühlsam und hat das toll gemacht. Na mal schauen. Ein großes Blutbild wollten wir aber ohnehin machen lassen, um mal einen Status zu haben, sie ist ja nicht mehr die Jüngste und dann kann man ihn darauf ja mal ansprechen und schauen was er sagt.
Falls aber hier jemand Erfahrungsberichte hat oder auch eine Hündin die so "tickt" wäre ich sehr dankbar, sie ist halt unser erster Hund und wie du schon sagst reagiert ja jeder Hund anders und diese Schwankungen sind völlig normal uns fehlen halt Vergleichswerte. Ich hatte immer gelesen, dass viele Hündinnen dann eher giftiger sind (abgesehen von den Stehtagen) und bei ihr scheint es eben genau anders herum zu sein und Hunde die sie jetzt 3 Monate toll fand, findet sie jetzt plötzlich wieder zum kotzen und pumpt schon, wenn sie nur einen wittert.
Aber danke schonmal für deine Anregungen :ja:
Grüße SanSu -
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