Notfall(straßen)hund, Aggressivität, erste Hitze, Hierarchie

  • Zitat

    (Unsere Große wurde aus dem Ausland gerettet und sie hat heute noch immer etwas Bammel vorm Staubsauger, die wir ihr nie nehmen konnten )


    Tröste Dich, bei uns hat es ewig gedauert bis ich meinem Ausländer bei gebracht habe, dass der laufende Staubsauger nicht gefangen werden will... :roll:


    Da meine Worte gerne sehr direkt sind, kannst Du mich ja nicht gemeint haben, mit der Blume und so... :ops: Würde ich auch nicht tun.


    Schön, daß ihr Erfolge habt und die Situation mit Deiner Mitbewohnerin geklärt ist. :gut:


    Kannst ja mal berichten, wie's sich entwickelt? =)

  • Mit der Blume (oder eben dem Zaunpfahl ;) ) war wohl ich gemeint. Aber da das Geschriebene ja nichts aussagt, nimmst du es mir ja sicher auch nicht übel, nicht wahr Wolpertinger? :p


    Ich wünsche dir auch noch viel Erfolg und Spaß mit der Kleinen. Vielleicht hältst du uns ja auf dem Laufenden :)

  • Ein letztes Mal melde ich mich bei euch. Jetzt ist es soweit, MEIN Vertrauen ist endgültig verschwunden. Ich schreibe diese Zeilen mit einer blutenden Hand.


    Sie durfte seitdem ich mich gemeldet habe nicht mehr auf die Couch. Gerade eben ging ich durchs Wohnzimmer als sie am anderen Ende des großen Raumes (!) zu Knurren beginnt. Es gab weder Blickkontakt (ich stand mit dem Rücken zu ihr), noch war sonst jemand im Raum oder hat sie gestreichelt oder sonst irgendwie gestört. Es war kein Futter in der Nähe, kein Spielzeug, kein gar nichts. Aus heiterem Himmel attackierte sie mich.


    Heute gab es schon einen solchen Vorfall, da attackierte sie die Große, aber ich konnte dazwischen gehen und beide vor Schaden bewahren. Wie auch immer, ich gebe auf. In meinem Leben werde ich mehr Vertrauen zu diesem Hund haben können.


    Meine Seele schmerzt weit mehr als meine Hand und trotzdem, kein Experte der Welt kann mir mehr Vertrauen in die Kleine geben. Ich schreibe diese Zeilen weinend und doch werde ich sie morgen zurückbringen. Vielen Dank für eure Hilfeversuche.

  • Oh je, das tut mir wirklich Leid für dich!


    Dennoch: Tu mir und vor allem euch! einen Gefallen und lass sie vorher einmal richtig ordentlich durchchecken: Schmerzen, schlechtes Sehvermögen, Schilddrüse etc. können auch ein Grund für ein so plötzlich massiv auftretendes Aggressionsthema sein.


    Und wie in meinem ersten Thread auch würde ich zum Hausbesuch eines kompetenten Trainers raten.


    War das ganze im Dunkeln? Hat sie sich vielleicht extrem erschrocken? Hast du sie (freundlich) angesprochen oder nichts gesagt? Wie hast du auf das Knurren reagiert?


    Liebe Grüße,
    Anni

  • Ach Du meine Güte... das tut mir sehr leid.


    Sorry wenn ich das so schreibe, aber die kleine braucht meiner Meinung nach einen ordentlichen Kick in ihren Allerwertesten. Das meine ich nicht bildlich. Aber der würde ich geben.


    Ich kann es so langsam auch nicht mehr nachvollziehen, das viele der Tierschutzorgas ihre Hunde über Mitleid vermitteln und die meisten der neuen Halter nicht wissen worauf sie sich ein lassen.


    Dennoch, sie ist ein Hund. Sie kann Dir nichts erklären, sie hat nur ihre Zähne. Mit menschlicher Liebe, Streicheleinheiten und Zuneigung kann sie nichts anfangen. Wir verhalten uns in den Augen unserer Hunde sowieso eigenartig, sie versteht Dich einfach nur nicht.


    Ihr Verhalten zu ändern ist wirklich gar nicht so schwer. Man bräuchte einen wirklich geeigneten Trainer. Das würde viel Arbeit und Training bedeuten, aber auch viel Spaß und Freude. Vieles ändert sich mit dem richtigen Verhalten der Halter von jetzt auf gleich.


    Es tut mir wirklich leid, für Dich und auch sehr für die kleine Maus. Welche Chance hat sie jetzt noch?

  • Zitat

    Ach Du meine Güte... das tut mir sehr leid.


    Sorry wenn ich das so schreibe, aber die kleine braucht meiner Meinung nach einen ordentlichen Kick in ihren Allerwertesten. Das meine ich nicht bildlich. Aber der würde ich geben.


    Darf ich auch mal in deine Kugel schauen?


    Nee, sorry, aber ist das dein Ernst? Wir kenne die Situation nur aus der Beschreibung, aber 'du würdest es ihr geben'. Wir haben keine Ahnung ob der Hund gesundheitlich in Ordnung ist, ob er im Endefekt doch aus Angst nach vorne geht oder oder....
    Zudem kann das richtig böse nach hinten losgehen je nach Hund....


    Deshalb: Ferndiagnosen, sind wie auch vorher schon schwer. Nach diesem Erlebnis würde ich dir aber unbedingt zu einem Gesundheitscheck und einem guten Trainer raten.


    Auch ich rate dir, wenn du sie abgeben möchtest erst einmal gesundheitlich das oben genannte abzuklären. Einfach aus Fairness ihr gegenüber.


    Ich wünsche euch alles gute...

  • Also, für mich hört sich das im ersten Beitrag nicht so an, als würde sie der älteren Hündin gegenüber aggressiv reagieren - ich glaube, wenn die genervt wäre, würde sie das deutlich zeigen. Ich denke eher, daß erwachsene Hündinnen bei nem Welpen eher nochmal nachsichtig sind, und erstmal versuchen, den spielerischen Attacken mit Aus-dem-Weg-Gehen zu entgehen, bevor sie sauer werden. Und wenn die Kleinen nach einer gerechtfertigten Maßregelung nach kurzer Zeit wieder normal auf den anderen Hund zugehen, heißt das, sie ahben verstanden, und die Maßregelung war auch nicht zu heftig (sonst würden sie den Anderen dann meiden oder wären zumindest seeehr vorsichtig in der Annäherung). Insofern würde ich nichtmal eingreifen, solange die ältere Hündin nicht zeigt, daß es ihr zu viel wird, und die Kleine genau das ignoriert.


    Bei dem Verhalten Menschen gegenüber würde ich aber mit Sicherheit eingreifen. Erstmal müßt ihr ihr die Sicherheit vermitteln, daß Ihr ihr kein Futter etc. wegnehmt. Gefressen wird dann halt nur noch im Körbchen oder so, nicht in Deinem Bett! Und wenn du Dich in ihre Richtung bewegst, und Du weißt, daß sie das mißverstehen könnte, dann sprich sie halt kurz an. Ein Innehalten beim Kauen und steif werden kann übrigens auch schon eine Warnung sein, Dich nicht weiter zu nähern. Ich hab sowas dann bei meiner Frieda (Straßenhund) zur Kenntnis genommen, gesagt "ist gut", was zum Knabbern geholt, und ihr aus etwas Abstand raus zugeworfen - so hat sie gelernt, daß ich ihr nix wegnehmen will, wenn ich näherkomme. Wenn der Hund dann länger da ist und Dir vertraut, erledigt sich das Problem von alleine, dann muß sie nicht mehr knurren/schnappen, weil sie weiß, keiner nimmt ihr mehr was weg. Was dem Hund gegeben wurde, gehört ihm.


    Bzgl. Mitbewohner: hier würde ich mal aufpassen, was für eine Körpersprache er zeigt, und welche Du - ihm zeigen, wie er mit dem Hund umgehen kann, evtl. in der Hundeschule zeigen lassen, einen Bogen gehen um den Hund rum, wenn der frißt, den Hund nur auf sich zukommen lassen, ihn aber nicht bedrängen, ansprecvhen, bevor man ihn anfaßt, damit er nicht erschrickt, was auch immer, da gibt´s genug Möglichkeiten. Ihm Futter geben lassen vom Mitbewohner etc., damit dieser interessanter wird. Insgesamt mußt darauf hin arbeiten, daß der sicherer wird - denn seine Unsicherheit im Verhalten provoziert sozusagen die Reaktion vom Hund. Er weiß nicht, was er tun soll, und der Hund ist dadurch unsicher, weil er nicht weiß, was jetzt gleich von ihm kommen wird, das schaukelt sich gegenseitig hoch ;-)

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    Einen wirklichen Rückzugsort hat sie nicht, nein. Dazu ist das Haus wohl zu groß und es gibt zu viel zum Entdecken. Aber im oberen Bett schläft sie sehr gerne. Da wird sie generell aggressiv, wenn ich Abends noch unter die Dusche hüpfe oder das untere Klo besuche und die Türe dabei etwas knarrt, wodurch sie wach wird und dann bellt........


    Richte ihr mehrere Rückzugsorte ein. Meine Hunde haben eigentlich in jedem Zimmer irgendwo ein Körbchen rumstehen, in dem sie liegen, wenn sie mich in ein anderes Zimmer begleiten. So sind sie aus dem Weg und werden auch von allen in Ruhe gelassen. Reicht auch evtl. ne einfache Fleecedecke, einfach, daß sie lernt, wo ne Decke liegt, kann sie zur Ruhe kommen.


    Das mit dem Gebelle würde ich der Beschreibung nach eher als Unsicherheit auslegen, weil Du grad net da bist, und irgendwoher ein "komisches" Geräusch kommt... Glaube nicht, daß das aggressiv ist.

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    Wenn die Kleine auf der Großen hängt (d.h. sie mal wieder am Halsfell zieht) und es der irgendwann zu viel wird, dann wehrt Letztere sich auch und schnappt nach der Kleinen, nur eben leider viel zu selten und zu spät (meiner menschlichen Meinung nach)...


    Ich glaub, das siehst Du zu eng - wenn die Hündin Angst vor Menschen hat, glaub ich nicht, daß sie sich nicht trauen würde, den Zwerg anständig zu verkloppen, wenn sie´s für nötig hielte *gg Kann mir dann allerdings schwer erklären, warum die große abhaut, wenn die Kleine oben Terz macht. Evtl. wird´s ihr einfach nur zu viel Hektik - muß nicht Angst sein. Das könnt ihr vor Ort sicherlich besser erkennen, da könnt ich nur spekulieren.



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    Früher habe ich sie eben nach drinnen getragen und ihr eine Auszeit verpasst um so den Zusammenhang zwischen unerwünschtem Verhalten und der Konsequenz (Dann spielst DU eben nicht mehr mit!) herzustellen, aber (um mich zu wiederholen) "Nein, nein, das machen sich die Hunde untereinander aus, da sollte man so wenig wie möglich eingreifen!" (N Leute, > N+1 Meinungen ;))


    Wie geschrieben: wenn die Große den Eindruck erweckt, ihr würde es jetzt echt zu viel, kannst schon mal was sagen und den Lästig-Zwerg auf den Platz schicken (oder in die Box schicken zum Runterfahren). Wrüde ich von der Großen und der jeweiligen Situation abhängig machen, ob ein Eingreifen grad nötig ist. Pauschlaisierungen sind immer doof..... So - jetzt hast die n+2te Meinung *gg


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    Dass sie manchmal eine kleine, laute Furie sein kann (Büro-Futter-Situation), hängt wohl mit auch mit der Rasse zusammen und, dafür, dass unsere Große derart ängstlich ist, dass sie gleich wieder nach unten geht, kann sie ja auch nichts.


    Ich würde generell, auch wenn sie mehrmals am Tg gefüttert wird, klare Fütterungsregeln einführen, damit sie lernt, keiner nimmt ihr was weg. Feste Zeiten, Napf an festem Ort, andere Hündin woanders. Ist sie fertig, Napf vor ihren Augen wegstellen. Nirgendwo liegt im Haus mehr was Eßbares, das verteidigt werden könnte. Wenn Du meinst, sie sollte zunehmen, dann mach was mit ihr und gib dafür Leckerli als Bestätigung - mal ein SITZ oder ruf sie zu Dir, dann kannst was reinstopfen *gg So lernt sie gleich, daß Gehorchen Vorteile haben kann ;-)

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    Es wäre wichtig einzugreifen, wenn es wirklich hart auf hart käme, aber sonst sollte man die Hunde immer machen lassen. Die Argumentation war wohl auch jene, dass es sonst nur klappt, wenn ich dabei bin und das Ganze unterbinde, wenn die beiden aber mal alleine sind, wäre die Große ungeschützt. Wenn sie sich dagegen selbst wehrt, wäre dem nicht so. Sie alleine zu lassen kommt zwar selten vor, aber es kommt vor und bisher waren sie immer ganz brav.


    Das Argument hat was... Aber mit Deinem Eingreifen lernt ja auch die Kleine, daß sie die Zeichen der Großen, daß sie grad nimmer genervt werden mag, ernst nehmen sollte. Dann wird sie sie, wenn sie das gelernt hat, auch beim Alleinsein nicht drangsalieren. Glaube nicht, daß die aggressiv ist, ist halt ein kleiner Nervzwerg, oder, wie ich immer zu meinen Terriern sage, ne kleine "Terror-Töle" *gg


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    ....Worauf bezogen? Die Große? Den hat sie, keine Sorge. Das Problem war eben, dass sie, um dort hin zu gelangen, an der offenen Türe zum Büro vorbeigehen musste und die Kleine zur Furie wurde.


    In solchen Situationen würde ich eingreifen: ein lautes Nein oder EEEEY! zum Nervzwerg, und sie dann in ihr Körbchen schicken. Sie hat nicht zu regeln, wo die Große langläuft, punkt. Und das mußt ihr halt klarmachen....


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    Das Problem ist halt eben die Konsequenz. Wenn man in einem Haushalt mit mehreren Personen lebt und einer davon mehr oder minder ( :ops: ) konsequent ist, die andere aber eher mal Nachsicht walten lasst, wo es unangebracht ist, dann hilft halt der beste Wille nichts. Muss mich da nochmal drüber aussprechen...


    Reicht es nicht als Argument zu sagem: "Du siehst doch, wie sie reagiert, wenn Du nicht konsequent bist?" - Angst haben zu müssen vorm eigenen Hund, weil man nicht konsequent war, reicht doch bestimmt, oder - was will sie/er noch mehr als Argument??

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