Das leidige Thema - DSH

  • Muss man sich mal vorstellen, wenn das ein Mensch so machen würde: Einfach mal im Vorbeigehen eine Frau verprügeln ..


    Das wäre bei vielem, was bei Hunden als normal empfunden wird, sehr seltsam...


    Wenn der Busfahrer den einsteigenden Gästen erstmal im Schritt schnüffelt, fällt das auch in eine andere Kategorie als beim Hund...

  • Speedy wird, wenn es weiter so läuft (er ist jetzt etwas über 2 Jahre jung) ein richtig toller Rüde werden.
    Er kam mit so vielen Defiziten, so dass ich mit dem allerschlimmsten gerechnet habe.
    Leider weiß ich nicht mehr, auf welcher Seite ich hier schon mal geschrieben hatte, eventuell hatte ich von ihm schon geschrieben.
    Er kann sich mit unkastrierten Rüden benehmen, mit läufigen Hündinnen und ist mit Menschen ein Schatz.
    Wenn es weiter so geht, dann ist er in ein zwei Jahren ein riesiges DSH-Schaf, der gechillt durch die Gegend läuft und abgeht, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
    Er ist wie Jekyll and Hyde.
    Ein gechillter Hund zu Hause (außer Lissi ist läufig, dann hat er ein wenig Stress :hust:
    Draußen geht er ab wie Zäpfchen und arbeitet für sein Leben gerne.
    Die Leute gucken ihn trotzdem oft skeptisch an, weil er eben fast 70cm hoch ist und an der 40kg Marke knabbert.
    Er ist eigentlich ein Schoßhund und wenn er bei uns aufgewachsen wäre, dann könnte er zum Vorzeigeschäfer mutiert sein :headbash:


    Lissi ist ne kleine Kröte, kennt noch nichts, muss also alles auf Anfang. Sie ist jetzt 9 Monate alt und muss alles lernen, wie ein Welpe.
    Aber sie ist lernfähig, wenn sie nicht gestresst ist und freut sich nen Keks, wenn sie was richtig macht.
    Irgendwann werden beide solche DSH, wie ich mir immer gewünscht habe.
    Imposante Hunde, die zur richtigen Zeit Respekt einflößen, aber genauso Schoßhunde sind und im Bett schlafen, weil sie uns nachts nicht aus dem Bett vertreiben wollen :lol:


    Ach ja, Speedy hat sich noch immer nicht geprügelt, aber das liegt auch an den tollen Hundetreffen, die wir haben u.a. vielen Dank an @Nebula :bussi: :bindafür:

  • Das wäre bei vielem, was bei Hunden als normal empfunden wird, sehr seltsam...


    Wenn der Busfahrer den einsteigenden Gästen erstmal im Schritt schnüffelt, fällt das auch in eine andere Kategorie als beim Hund...

    Der Busfahrer kontrolliert die Fahrkarte. Ist doch das Gleiche. :D

  • Hmm, ich dachte immer, ich hätte bloß Pech. Mein Spruch ist immer: "Es mag nette Schäferhunde geben, ich habe bloß noch nie einen getroffen." Meine beiden Setterhündinnen sind bisher von jedem DSH angegriffen worden, den wir getroffen haben. Beides waren sehr devote Hündinnen, die vom jeweiligen DSH immer auf den Rücken gedreht und laut brüllend unten gehalten wurden. Die ausgeteilten Bisse fielen für die jeweiligen Halter so lange unter "tut nix", wie sie nicht bluteten. Eine Hündin war so aggressiv, dass ich sie mal in meiner Not mit den Schlaufen meiner Leine geschlagen habe (<- und da muss schon echt die K*cke am Dampfen sein, dass ich sowas mache). Die Hündin juckte das nicht, aber die Besitzerin war auf einmal gar nicht mehr so gelassen und seitdem war der Hund immer an der Leine - aber nicht aus Rücksicht, sondern weil ich als gefährliche Hundeschlägerin da stand. :ka:


    Ich finde schon, das Hunde ihr Zeug auch mal allein regeln sollen, aber wenn einer schon mit tiefem Kopf/Ohren, krummem Rücken und eingezogenem Schwanz so tut, als wäre er gar nicht da, verstehe ich einfach nicht, warum der dann noch mal unter einem Mordstrara unterworfen werden muss?


    Der Standardsatz nach den Attacken ist übrigens durchweg immer: "Das macht er/sie normalerweise nie!" Ich sage darauf inzwischen immer nur noch resigniert "Ich weiß..."Ich geh inzwischen außen rum querfeldein, wenn ich einen sehe - oder meine Hündinnen gingen allein "außen rum". Die konnten DSH aus mehreren 100 Metern Entfernung erkennen und waren dann auch gleich weg. Hat keinen Sinn, es ist immer das gleiche. Sehen ja totschick aus, aber für mich bitte nur aus der Entfernung. Es ist tatsächlich die einzige Rasse, an die ich meine Hunde nicht mehr dran lasse, egal was der Besitzer mir erzählen will ("Die regeln das unter sich.", "Wenn die Leine ab ist, tut der nix.", "Der tut nix.", Der ist manchmal ein bisschen wild, aber tut nix." oder mein Favorit: "Da müssen Sie ein bisschen aufpassen - die ist manchmal was wild." während sie den Hund ableint! :flucht: ).

  • Wir hatten 4 DSH und nur eine Hündin davon war aggressiv zu manch anderen Hunden, aber auch erst als sie alt war. Ich glaube, es lag daran, dass sie nicht mehr so gut sah und auch schlecht gehört hat.
    Obwohl alle DSH im VPG-Sport geführt wurden und dementsprechend in den Augen der meisten Leute "scharf" gemacht wurden, waren sie total freundlich, sowohl zu Menschen als auch zu anderen Hunden. Alle waren immer überall dabei und es gab nie irgendwo Probleme mit ihnen.
    Ich denke, es kommt bei einem DSH sehr stark auf die Erziehung an, wie er sich später gibt.


    Ich selbst kenne allerdings auch einige DSH, die ich nicht anfassen würde und zu denen ich meinen Hund nie lassen würde. Eine DSHündin hier vom Dorf hat schon mehrmals kleine Hunde attackiert und vor kurzem hat sie eine Frau in den Oberschenkel gebissen. Dieser Hund ist von einem Züchter von dem einer unserer Hunde auch war und die Frau bekam die Hündin mit 2 Jahren direkt vom Züchter (Hündin hat Übergröße) und da war sie ganz normal und gut verträglich. Wir haben uns öfter unterhalten und mein damaliger Dackelrüde hat mit ihr gespielt und ich hatte sie öfter gekrault. Und jetzt (die Hündin ist mittlerweile 10 Jahre alt) kann man das Resultat sehen, was diese Frau aus der armen Hündin unwissentlich gemacht hat.

  • Als ich jünger war (zwischen 8-13 Jahre), hatte der Nachbar uns gegenüber einen Hof mit Schafen und einen Deutschen Schäferhund, der nachts im Zwinger war und tagsüber auf dem Hof gestreunert ist (es hat sich niemand wirklich mit ihm beschäftigt). Ich hab dann irgendwann gefragt, ob ich mit ihm rausgehen kann und daraus sind viereinhalb Jahre große Liebe geworden. Ich war bestimmt 5 Tage die Woche da, hab "meinen" hund abgeholt und wir sind für Stunden verschwunden. Rika war toll und hat meine Liebe zu der Rasse entfacht. Sie war ein richtiges Seelchen von Hund.


    Im Nachhinein gedacht, kann ich echt nicht fassen, dass meine Eltern es voll ok fanden, dass ich als 9jährige selbst mit dem Schäferhund des Nachbarn losgezogen bin :shocked:


    Heute sehe ich Deutsche Schäferhunde entweder nur noch als lebendiges Sportgerät auf dem Platz von Altherren-Vereinsmeiereien oder als hyperaktives jaulendes Nervenbündel.... Schade. Ich möchte mir demnächst den Traum vom SH erfüllen, aber es wird kein deutscher. Schon allein die Zuchtlinien find ich allesamt blöd. :schweig:

  • Für mich als "Otto Normal" würde keinen DSH finden. Die sportlichen Spezialisten aus der Leistungslinie sind mir zu arg triebig, die Hochzucht ist mir inzwischen zu krank.
    Das ist ja auch voll ok - der DSH ist nicht für jeden was. Man muss wissen, worauf man sich einlässt und man braucht sich keinen DSH holen, wenn ich hoffe einen zu nehmen, der aus der Art geschlagen ist.
    Ich kenne ein paar DSH aus der Leistungslinie, die in IPO und UO geführt werden. Das sind super Hunde, aber die werden auch super ausgelastet. Ich möchte nicht wissen, was aus denen geworden wäre, wenn sie als bloßer Familienhund gehalten worden wären.
    Ich finde den Trend auch gut, dass DSH nach Absetzung der ganzen Kommissar Rex-Folgen aus der Mode kommt. Das kann der Rasse nur zuträglich sein..

  • Nur noch einmal OT.
    Weder Speedy noch Lissi werden sportlich geführt und beide sind aus LZ.
    Geplant ist Mantrailing bzw. RHS. Ansonsten werden sie wie andere Hunde auch ausgelastet.
    Oftmals werden Hunde aus LZ überlastet und drehen deshalb frei und werden aggressiv :/
    Ein Rüde aus dem Zwinger von Speedy ist so ein Kandidat. Er geht Menschen, speziell Radfahrer und Jogger und Hunde an.
    Ich habe denen zu mehr Ruhe und Nasenarbeit geraten, aber sie machen ihren Stiefel weiter.
    Ist echt schade, der Bub ist knapp 1,5 Jahre alt :verzweifelt:

  • Den Ruf vom DSH kann ich auf der einen Seite verstehen, auf der anderen Seite nicht.


    Meine Hündin kommt aus einer Leistungszucht und wird im Sport geführt.


    Trotzdem erwarte ich von ihr, das sie im Alltag entspannt ist und sich auch in für sie unangenehmen Situationen führen lässt.
    Gerade liegt sie im Büro neben mir…
    Im Büro sind noch andere Bürohunde und auch wenn sie mit anderen Hunden nicht viel anfangen kann, sie auf fremde Menschen verzichten könnte, erwarte ich von ihr, das sie entspannt auf ihrem Platz bleibt.
    Es werden keine anderen Hunde angebellt o.ä. und anfassen lassen muss sie sich auch nicht, aber muss es eben dulden, das mal ein Kollege neben mir steht.


    Draußen erwarte ich es ebenso, Kontakt von fremden Hunden lasse ich in der Regel nicht zu, da gehen wir an lockerer Leine ohne muren vorbei oder ich lasse sie liegen und wenn ein „der tut nix“ ohne Leine auf uns zu kommt, auch wenn ich keinen Kontakt wünsche, hat sie dem Hund nicht aggressiv gegenüber zu treten (dem Hund bestimmt sagen, das sie keinen Bock hat, darf sie aber)


    Ich kann daher – mit Stolz – behaupten, das ich meinen DSH aus Leistungszucht, der sportlich geführt wird, überall mit nehmen kann.

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