Hilfe! Kennel/Käfig bei Hitze

  • Fuer mich ist einfach die Frage, ab wann die Stunden zuviel sind. Ist 1 Stunde ok und sind 1,5 Stunden bereits zuviel? Oder sind 3 Stunden ok?



    'Trainier doch!' ist eine gern benutze Aussage. Wer sagt, es wird nicht trainiert und wer sagt, dass ein Training immer und das auch noch schnell wirkt?
    Juri ist so ein Hund. 2 Jahre lang Training zum allein bleiben. In winzig kleinen Schritten, zig mal am Tag. Damit der eben ausserhalb der Box stressfrei allein bleiben kann.
    DAP und die ganzen Sachen mit ins Training/den Alltag einbezogen.
    Dann kam der Ruecken, er hat ein paar mal reingepinkelt (bedingt durch die Rueckensache) und von da an hat er IMMER in die Wohnung gemacht. Egal ob er 2 Minuten oder 2 Stunden allein war - allein heisst nur ohne Menschen (und das lag danach definitiv nicht am Ruecken!!).
    Ausser er war in der Box. Und bevor diese Aussage jetzt kommt: Der haette auch gnadenlos in die Box gemacht, wenn es vom Ruecken gekommen waere, das weiss ich weil er es gemacht hatte als er sich so gut wie nicht bewegen durfte und in die kl. Box musste.


    Wir haben ihn regelmaessig gefilmt. Ausserhalb der Box hatte er massiven Stress. Reinpinkeln, rumklaeffen/jaulen, unruhig hin und her laufen..
    In der Box (die so gross ist, dass er, Pan und Lee zusammen mehr als genug Platz hatten!), hat er sich hingelegt und hat geschlafen bis wir wieder da waren.



    Wohl gemerkt: Nach 2 Jahren Training in winzigen Schritten, etc.!




    So und nu? Mitnehmen ging nicht immer und trainiert wurde ohne Unterbrechung. Ja, der kam in die geschlossene Box, wobei es nie mehr als 2 Stunden am Stueck war. Und es war fuer diesen Hund das einzig richtige!



    Er war und ist bisher der einzige Hund hier, der in die Box musste wenn er nicht mitkommen konnte. Ausser halt bei Krabkheit etc., deswegen muss Kalle es aktuell auch.
    Aber ansonsten sind alle anderen Hunde hier frei wenn ich gehe..

  • vor allem zu den Welpen nochmal:
    Im Grunde genommen finde ich aber jedes andere Zwangsverfügen auf bestimmte Plätze genauso schlimm, wie das diesbezügliche Nutzen des Kennels (außerhalb von Gefahrenvermeidung) als Mittel zum Runterfahren oder Verhindern von blöden Aktionen und das ist irgendwie immer legitime Erziehungsmethode. Ich würde so etwas also nicht unbedingt an Gitterstäben festmachen. Geh auf deinen Platz' würde es bei mir z.B. nicht geben, das wäre für mich ne Strafe, der Platz ist etwas angenehmenes für den Hund, der nie negativ besetzt sein sollte. Es gab hier nur ein Nein und dann konnte sich mein Hund seinen Ort oder die andere Aktion selber wählen. Genauso wie ich das 'Zwangskuscheln' zum 'Runterfahren' von Welpen, also Festtuckern auf dem Schoß, genauso gruselig finde, wie das diesbezügliche "Stopfen" aus dem schönen Spiel hinaus in den Kennel.

  • Wieso kann man einfach nicht akzeptieren, das Hund nicht gleich Hund ist. Es gibt Hunde die nutzen den Kennel um runterzukommen. Sie fühlen sich drin wohl und sicher. Gerade bei Angsthunden sehe ich das häufig, das sie sich darin richtig wohl fühlen, weil sie niemand nerven oder bedrängen kann.
    Andere Hunde mögen Kennel und C eben nich. Ist halt so.
    Klar kann man es trainieren. Was macht man aber in der Zeit wo es noch nicht klappt? Und wie man gelesen hat, kann sich das Jahre hinziehen. Es gibt auch Hunde, die können es nie.
    Und einen dauergestressten Hund (was sich unweigerlich auf die Gesundheit der Hunde irgendwann auswirkt) finde ich ab ner gewissen Zeit genauso bedenklich.

  • Räumliche Begrenzung ist das, was meinem Rüden erst die Möglichkeit gegeben hat, mal für ein oder zwei Stunden allein zu bleiben. Nach 4 !!! Jahren Übrungen zum Alleine bleiben. Nein, er was dabei nicht in einem Kennel (wir besitzen keinen) aber in der räumlich sehr begrenzten Küche. Nur da konnte er einigermaßen runterkommen und hatte keinen Stresspegel von 180 weil er der Meinung war das er die ganze Wohnung die ganze Zeit kontrollieren musste. Das führte zu Stresspinkeln (und Stress als ich heim kam) und Durchfall (Gott sei Dank meistens nicht in die Bude). In ganz früher Zeit auch zu Zerstörungswut. Deswegen, aus diesen Erfahrungen heraus, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es Hunde gibt, welche die noch größere Begrenzung Kennel eher helfen, als sie quält. Natürlich mit der Prämisse, dass da darauf hingearbeitet wird, dass der Hund den Kennel vielleicht als freiwilligen Rückzug nutzt wenn er allein gelassen wird.


    Mein Rüde ist nach weiteren 2 Jahren mittlerweile soweit, dass er das gesamte Wohnzimmer nutzen kann. Auch dank Rosie (welche das Alleine bleiben noch nie gestört hat) und dem Umstand das er mit auf Arbeit kann.



    Jetzt ist natürlich die Frage: Was verstößt eher gegen den Tierschutz? Ein gesundheitlich angeschlagener Hund, der durch seinen Dauerhaft erhöhten Stresspegel sehr viel anfälliger ist? Ein Hund bei 20+ und Sonne im Auto? Ein eventuell entspannter Hund in einer zeitlich begrenzt geschlossenen Box.


    Eine generelle Aufbewahrung von Hunden in Käfigen ist indiskutabel. Brauchen wir nicht drüber diskutieren, dass dies nicht geht.


    Ich verstehe kurzfristige Unterbringungen in einem Kennel, aber immer mit der Prämisse, dass am Grund des Einsperrens gearbeitet wird. Ich verstehe auch Hilflosigkeit weil man sich nicht mehr anders zu helfen weiß (was der Grund war warum mein Rüde in meiner Abwesenheit in die Küche gepackt wurde und ich per Kamera herausfand, dass sein Stress signifikant niedriger war). Aber man muss daran arbeiten.

  • dieser Hund hier scheint ja die Begrenzung als Schutz auch geradezu zu suchen, indem er unter die Heizung flüchtet....jedenfalls verstehe ich es so

  • Meine Pflegehündin bleibt momentan auch in der Box alleine. Sie kannte es bis vor zwei Wochen nicht so wirklich in der Wohnung gehalten zu werden, wenn sie alleine bleibt, beginnt sie unweigerlich Renovierungsarbeiten + diverse Lautäußerungen. Ja, sie hat dann Stress. In der Box fährt sie runter und entspannt.


    Vor ein paar Tagen ließ ich sie während dem Duschen im Flur mit meinem Rüde. Im Flur gibt es eigentlich nichts, was man so kaputt machen kann. Dachte ich. Als ich nach 10min wieder zurückkam, war der Teppich astrein rausgerissen und der Mali glotzte mich noch mit Teppich im Maul an, was sie doch für ein tolles Zerrspiel gefunden hat :roll:

  • Zitat

    Wir meinen es gut mit unseren Hunden - gerade deshalb dürfen wir vor grenzwertigen Methoden, die auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so dramatisch erscheinen, wie andere, bereits allseits verpönte Methoden, nicht die Augen verschliessen, sondern müssen uns selbst und unsere Angewohnheiten immer wieder in Frage stellen.


    LG, Chris


    Danke, Chris, für deinen ganzen Beitrag und besonders diesen Abschnitt.


    Ich frage mich, wie haben Hundehalter vor "Erfindung" des Zimmerkennels ihre Welpen stubenrein oder zur Ruhe bekommen? Wie haben sie ihre Wohnungseinrichtung geschützt und den Welpen am Fressen von gefährlichen Dingen bewahrt?


    Wie habe ich bis jetzt 9 Welpen ohne Schäden groß bekommen? Und warum mußte ich bis jetzt nie meine Wohnung neu einrichten? Ohne Zimmerkennel, versteht sich.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Ist ja schön das ihr das habt....jeder wie er mag...;)
    Ich weiß nicht was so schwer daran ist andere Methoden zu akzeptieren. Der eine macht es mit, der andere ohne Box.
    Solange der Hund nicht darin leben muss finde ich ne Box nicht verwerflich....


    Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk

  • Zitat

    Ist ja schön das ihr das habt....jeder wie er mag...;)
    Ich weiß nicht was so schwer daran ist andere Methoden zu akzeptieren. Der eine macht es mit, der andere ohne Box.
    Solange der Hund nicht darin leben muss finde ich ne Box nicht verwerflich....


    Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk



    Wenn ein Hund die Nacht in der Box verbringen muß, sind das 8 Stunden.
    Am Tag zwei Stunden, weil er allein bleiben muß und dann noch mal über den Tag verteilt 2 Stunden, da er zur Ruhe kommen muß.


    Macht 12 Stunden innerhalb 24 Stunden.


    Das wär sein halbes Leben.


    Aber meine Frage ist dennoch nicht beantwortet.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

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