Schwerste Entscheidung meines Lebens
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was genau spricht denn gegen einen rollstuhl? es gibt so viele hunde,die damit wieder fast alles machen koennen..es gibt rolli vereine fuer hunde etc..waere denn ein rolli ueberhaupt noch eine option fuer den hund,abgesehen davon,das du das nicht moechtest?
lg
marion -
- Vor einem Moment
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Der Kopf will -der Körper kann nicht mehr
In der Situation war ich mit meinem Sheltie auch und sein Tod war die schlimmste Zeit in meinem ganzen Leben.
Letztlich kann dir die Entscheidung niemand abnehmen.
Aber eins muss ich dir dazu noch sagen. Wir hatten für ihn auch einen Rolli. Ich hatte mich durchgesetzt, meine Eltern wollten es nicht. Aber an dem Tag wo er den Wagen bekam und voller Freude durch den Wald trabte waren sie überzeugt. Letztlich hatte er nur ein halbes Jahr. Aber er war fast 13 und das halbe Jahr war gut für ihn
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Wäre es denn keine Alternative einen Rolli wenigstens mal auszuprobieren?
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Wie furchtbar - es tut mir wahnsinnig leid für euch.
Einerseits möchte ich mich Rehlein anschliessen - das bewusste "Fragen", und das Einlassen auf die Gefühle und Bilder die sich dann in dir regen - für viele mag sich das abgehoben und ziemlich verrückt anhören. Aber ich habe auch schon schwer verletzte Tiere im Arm gehalten und war überwältigt von den Signalen die sie mir gesendet haben.
Andererseits ist da der Hund einer früheren Kollegin - einen Mischling aus "Bratwurst und Wischmop" hat sie ihn immer genannt - dem der Zweithund beim Spielen so ins Kreuz gesprungen ist, das der Wischmop querschnittsgelähmt war. Die Prognose aller TÄ war miserabel (es war Anfang der 90er, CT für Hunde oder ähnliches war da noch ziemlich induskutabel) aber sie hat nicht aufgegeben. Sie war überzeugt, mit viel Liebe, Geduld und Zeit würde sie das wieder hinkriegen..........
Bei Spaziergängen nahm sie ihm im Kinderbuggy mit, machte fast täglich Schwimmübungen mit ihm im extra angeschafften Pool, massierte und therapierte ihn tägl. Der Hund musste wie ein Kleinkind gewickelt werden, konnte weder Kot noch Urin halten, war etwa ab halber Rückenlänge völlig gelähmt und gefühllos.
Trotzdem wir alle (wir arbeiteten mit Hunden) geglaubt haben, daß der Hund leidet und es nie mehr was wird - die Kollegin hat nicht aufgegeben. Immer hat sie ihren Hund mit Handtuch gestützt zum "laufen" animiert, seine aufgeschliffenen Hinterbeinchen versorgt. Der Kerl hat irgendwann wieder einen unglaublichen Lebenswillen gezeigt, zog sich in unbeaufsichtigten Momenten wie ein Irrer mit den Vorderbeinen durch die Hundemeute und stänkerte rum wie eh und jeUm es abzukürzen: er konnte nach 1,5 Jahren wieder fast völlig normal laufen!! Etwas wackelig zwar und wenn er es eilig hatte, ließ er anfangs sein Hinterteil einfach fallen und zog es hinterher
- das war reine Kopfsache und konnte im Laufe der Zeit mit viel Geduld auch wieder abgestellt werden.
Wir alle haben die Kollegin für ihre Zähigkeit bewundert, für ihr Durchhaltevermögen und ihren unerschütterlichen Glauben daran, daß der Hund es ihr sagt wenn er nicht mehr kann oder will........ er war ihr Herzenshund.
Diese Geschichte nötigt mir heute noch tiefen Respekt ab ob der Disziplin meiner Kollegin und das über eine so lange Zeit - und das sie ihr gesamtes Leben auf ihren kranken Hund eingerichtet hatte.
Der Wischmop ist übrigens über 15Jahre alt geworden - er war so 6 oder 7 als der Unfall passierte.Ich wollte dir damit Mut machen und aufzeigen, daß es doch einen Strohhalm gibt - aber der oben beschriebene Weg war wirklich mühselig und mit starken Einschränkungen verbunden. Und eine Garantie gibt es eben auch nicht - aber wenigstens Hoffnung...........
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Hallo!
Rehlein, es stimmt nicht dass ich meine, Tiere (Hunde) hätten keine Gefühle!
Absolut nicht - ich bin überzeugt davon dass sie fühlen, genau wie wir!
Ich habe lediglich gesagt dass ich nicht glaube (wissen tue ich es natürlich nicht) dass der Hund seinem früheren Leben nachtrauert.
Zumindest nicht in der Form, in der wir Menschen es tun würden. Ich glaube einfach nicht dass er da bewusst drüber nachdenkt. Sicher wird es für ihn ein blöder Moment sein, ihn nicht befriedigen wenn er einem Hasen hinterher laufen möchte und das körperlich nicht kann.
Aber er wird doch psychisch daran nicht zugrunde gehen.
Vielleicht lernt er, damit umzugehen und man versucht, ihm dafür andere Sachen anzubieten?Wenn ich die Geschichte von Dächsin lese, dann würde ich an deiner Stelle, liebe TS, die Hoffnung noch nicht aufgeben!
Ich habe auch schon öfter davon gehört dass Menschen und Tiere nach einer Querschnittslähmung wieder (fast) gesund wurden. Oder zumindest Lebensqualität hatten!
Wenn es dir nicht möglich ist (beruflich etc...) dann gibt es ja noch die Möglichkeit, ihn an eine Stelle abzugeben, die das bieten kann? Rundumbetreuung, Physiotherapie etc...?
Auch würde ich es auf jeden Fall mit einem Rollstuhl versuchen!
Vielleicht findet ihr ja noch die richtige Medikation, die es deinem Hund ermöglicht, ganz schmerzfrei zu sein!
Das wünsche ich euch auf jeden Fall sehr!Du wirst selbst merken, was für deinen Hund am besten ist und dann in seinem Sinne entscheiden.
Liebe Grüße, Favole
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Vielen Dank euch allen für die vielen Antworten.
Es hilft mir eure Meinungen zu "hören"... es ist gut mit jemandem zu reden.
Meine ganzen "Hundefreunde" trauen sich nicht wirklich ihre Meinung zu äußern
Beim Spazieren gehen werde ich oft angesprochen, doch wie beschrieben sind da die Reaktionen so unterschiedlich wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten.
Meine Familie versteht meinen Hundetick nicht so sehr. Sie kommen teilweise auch aus einer anderen Zeit... da hat man nicht so lagen "rum gemacht". Der andere Teil dem tut es unendlich Leid, aber sie wissen wie spritzig und lebensfroh er war und wenn er sich jetzt auf zwei Beinen ihnen entgegenschleppt (wenn er aufgeregt ist und sich nicht konzentriert klappt es gar nicht) bricht ihenen das Herz und sie meinen ich solle ihn gehen lassen.Ich danke auch vorallem dir Aoleon für deine Windhund-Besitzer Meinung. Nichts gegen die anderen Rassen, ich habe selbst noch einen MopsMix, aber Windis leben fürs rennen....und du weißt genau was ich meine.
Tut mir Leid, aber ein Rollstuhl ist für MICH (ich lasse jedem seine Meinung!) ein absolutes NoGO. Einem Menschen kann ich erklären warum er so ein Hilfsmittel braucht, aber einem Hund nicht und ich persönliche finde es nicht Artgerecht. Ein Hund sollte rennen können und sich bewegen wie es ihm beliebt.
Davon abgesehen muß ich auch da immer zu gegen sein, weil er hängen bleiben könnte, das Ding könnte umkippen und er liegt dann darin gefangen bis ich komme....Und zu deinem Ratschlag Favole möchte ich sagen, dass ich es undenkbar finde ihn ABZUGEBEN!
Ich finde es gut, dass es Tierschützer gibt die sich um alte und verwahrloste Tiere kümmern, aber wir reden hier in dem Fall schon fast von einem Hospiz?!
Zeit seines Lebens war er bei mir, da kann ich ihn doch in so einer schweren Zeit nicht weg tun.
Ich merke ja wie unangenehm es ihm ist, wenn er sich eingepieselt hat, oder voll Kot ist, oder ich ihm dauernd auf helfen muss, wenn ich ihn jetzt weg tue ist es alswürde ich ihn bestrafen, weil er nicht mehr funktioniert. ich denke schon, dass er mir zu liebe weiter macht... was hat er dann noch? Das ist UNDENKBAR für mich.
Dazu fälle ich diese Entscheidung nicht leichtfertig, sonst hätte ich euch nicht um euren Rat/Meinungen/Gedanken gebeten...
Ich tue alles für ihn, aber es muss noch Artgerecht und in seiner Würde sein!
Ich empfinde es durchaus als ein Akt der Liebe eine Tier zu erlösen, dass Leidet und ncht mehr möchte!
Ich kann aber auch andererseits irgendwo verstehen, wenn sich Menschen nicht dazu entschließen können weil sie solche Verlustängste haben.
Ich möchte mich, aber da rausnehmen und für ihn richtig entscheiden.Danke euch allen auf jedenfall!
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Ich würde defintiv einen Rollstuhl in Erwägung ziehen.
Wenn dein Hund sonst schmerzfrei (mit entsprechender Medikation und Behandlung) ist und noch Lebensqualität und "Freude" hat, würde ich nicht aufgeben, ihn dafür aber so gut wie möglich unterstützen.
wende dich mal an Dieter Pfaff http://www.safebrace.de/ -
Hallo nochmal!
Ich kann auf jeden Fall verstehen dass du ihn nicht abgeben möchtest und schon garnicht in einer so schweren Zeit! Ich würde es auch nie übers Herz bringen, meinen Hund abzugeben.
Aber ich meinte nur - wenn dir alles über den Kopf wächst, mit Beruf, und wie du geschrieben hast, er währendessen in seinem eigenen Kot liegen könnte, du nur noch Sorge hast - und bevor er eingeschläfert wird, wäre das halt noch eine Möglicheit...Schade dass du so strikt gegen einen Rollstuhl bist...
Wäre es mein Hund, ich würde es auf jeden Fall versuchen!
Zumindest schauen, wie dein Hund damit klar kommt! Vielleicht blüht er damit ja richtig auf?
Falls nicht, muss es ja nicht sein.Alles Gute!
Liebe Grüße, Favole
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Zitat
Ein Hund sollte rennen können und sich bewegen wie es ihm beliebt.Du gibst dir selbst die Antwort.
Wenn es keine Chance auf Besserung gibt.. -
Zitat
Tut mir Leid, aber ein Rollstuhl ist für MICH (ich lasse jedem seine Meinung!) ein absolutes NoGO. Einem Menschen kann ich erklären warum er so ein Hilfsmittel braucht, aber einem Hund nicht und ich persönliche finde es nicht Artgerecht. Ein Hund sollte rennen können und sich bewegen wie es ihm beliebt.
Davon abgesehen muß ich auch da immer zu gegen sein, weil er hängen bleiben könnte, das Ding könnte umkippen und er liegt dann darin gefangen bis ich komme....Ich will Dich jetzt gar nicht mit aller Macht umstimmen, lese aber aus Deinen Zeilen heraus, dass Du vermutlich keinen Rolli-Hund persönlich kennst und auch einige Vorstellungen von dem Thema hast, die nicht so ganz zutreffen, deshalb erlaube mir bitte ein paar Anmerkungen.
Ein Hund sollte rennen können, wie es ihm beliebt - das schreibst Du selbst und genau DAS können viele Rolli-Hunde plötzlich wieder. Dank des Rollis.
Der Umgang damit muss von Hund und Halter natürlich geübt werden - aber Hunde sind in der Regel schnell soweit, dass sie kapieren, welche neuen-alten Möglichkeiten der Rolli ihnen bietet.Man kann die Hunde-Rollis auf verschiedene Arten nutzen - entweder, indem man einem komplett gelähmtem Hund das Hinterteil dort ein- und hochschnallt und der Hund sich einfach problemloser und schneller bewegen kann, oder aber, indem man den Rolli als Trainingsgerät einsetzt, wo die Hinterbeine nur moderat hochge"schnallt" sind und wie beim Radfahren "mitlaufen" können, so dass ein prima Training stattfinden kann, das dem Hund auch in Rolli-Pause-Zeiten gut tut. Die Beweglichkeit wird verbessert und die Muskulatur kann schonend aufgebaut werden. Ähnlich wie beim Schwimmen, aber eben in den unmittelbaren Alltag eingebunden und je nach Häufigkeit der Spaziergänge, mehrmals täglich in kleinen "Portionen".
Einen Rolli läßt man nicht den ganzen Tag am Hund. Den nutzt man in erster Linie für die Spaziergänge und daheim im meist doch engeren Wohnumfeld bewegt sich der Hund ohne Rolli fort wie bisher.
Hunde lernen sehr schnell, was mit dem Rolli geht und was nicht - natürlich muss man ein Auge darauf haben, in was für einem Gelände man sich mit Rolli-Hund bewegt, aber es ist nun nicht so, dass man damit nur auf stillgelegte Flughäfen könnte. Wiese und Co geht damit schon auch.Vielleicht schaust Du Dich einfach noch mal ganz unvoreingenommen auf dieser Seite hier http://www.doggon-de.com/testimonials.html in den Erfahrungsberichten um. Anschauen heißt ja noch lange nicht, sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Anschauen bedeutet nur, sich zu informieren.
Vielen Rolli-Hunden hilft die vermehrte Bewegung auch beim Kotabsatz - vorausgesetzt, es pendelt sich ein regelmäßiger Rhythmus ein. Besonders gut klappt das, wenn die Hinterbeine sich ohne Last tragen zu müssen, einfach mitbewegen, dadurch entsteht ein guter Massageeffekt auf den Darm.
Das alles ist eine furchtbar schwierige Situation - in der die Meinungen und Vorschläge von anderen einfach nur eine Hilfestellung sein können und sollen, eventuell auch noch mal andere Sichtweisen kennen zu lernen.
Was für Euch da in Frage kommt, das kannst nur Du entscheiden. Und wie auch immer die Entscheidung ausfällt, bin ich sicher, dass es die richtige für Euch sein wird.
LG, Chris
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