Schwerste Entscheidung meines Lebens

  • Nur mal so zur Durchtrennung des Rückenmarks, ist es dann nicht so, dass die Hinterbeine komplett gelehmt sein müssten? Entsprechend der nicht mehr vorhandenen Nervenleitung zum Gehirn, dürfte er doch aber keine Schmerzen in diesem Bereich haben.
    Das spricht ja dann weniger für eine komplette Durchtrennung als mehr "nur" für eine Verletzung des Rückenmarks.


    Zumindest ist es das, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe.


    Nichts desto trotz muss die TS selbst entscheiden ob sie es versuchen will mit viel Physiotherapie und evtl. Hilfsmitteln wie einen Rolli.


    Es gibt viele Hunde die damit an Lebensqualität und vor allem -Freude zurückgewinnen.


    Aber nur sie kann ihren Hund einschätzen und entscheiden ob weitere Behandlungsversuche ect. Sinn machen.


    Wenn der Hund seinen Lebenswillen verloren hat, wird er da nicht mitmachen. Das ist es was nur die TS beurteilen kann. Sie sieht ihn jeden Tag und spürt, dass es ihm nicht gut geht.


    Wir können hier nur Anregungen und Tipps geben. Verteilen sollten wir sie nicht, egal wofür oder wogegen sie sich entscheidet.

  • Das ist wirklich schrecklich! :( :(


    Ich will dir auch zu nichts raten, muss aber sagen, dass ich generell von einschläfern nicht viel halte, nur in bestimmten Fällen und ich kann nicht einschätzen, ob es bei euch so ein Fall ist. Menschen versuchen auch immer weiter zu kämpfen, auch oft, wenn sie eigentlich schon totgeweit sind und vieles nicht mehr funktioniert. So ist es denke ich bei Hunden auch, oft werden mMn solche Hunde eingeschläfert. Wenn der Hund allerdings wirklich nicht mehr leben will, dann ist es natürlich was anderes. Das kann ich in dem Fall nicht abschätzen, was bei euch zu trifft und ob man die Freude nicht evtl zurück bekommen kann, mit anderen Späßchen als die, die dein Süßer früher hatte.



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  • Zitat

    Ich will dir auch zu nichts raten, muss aber sagen, dass ich generell von einschläfern nicht viel halte, nur in bestimmten Fällen und ich kann nicht einschätzen, ob es bei euch so ein Fall ist. Menschen versuchen auch immer weiter zu kämpfen, auch oft, wenn sie eigentlich schon totgeweit sind und vieles nicht mehr funktioniert. So ist es denke ich bei Hunden auch, oft werden mMn solche Hunde eingeschläfert.


    So unterschiedlich sind die Meinungen.
    Ich finde, dass viele Hunde viel zu lange "leben" müssen, weil die Menschen darauf warten, dass die Hunde von selbst sterben. Dabei gibt es im Gegensatz zu Menschen, die oft auch viel zu lange leiden müssen, bei Tieren die Möglichkeit, sie zu erlösen. Zum Glück!


    Der Hund, von dem Dächsin erzählt, schein keine Schmerzen gehabt zu haben. Das finde ich einen sehr wichtigen Aspekt. Zwischendurch mal Schmerzen ist etwas anderes als teils heftige Schmerzen über einen langen Zeitraum.
    Eineinhalb Jahre von 15 Jahren sind 10 %. Das wäre, als wenn ein Mensch 8 lange Jahre für die Genesung benötigen würde, nicht wissend, ob er jemals gesund wird. Daher sehe ich so etwas sehr kritisch.


    Zum Rolli. Ich kenne einen Hund, der mit Rolli deutlich an Lebensqualität gewann. Leider kam bei ihm eine andere Krankheit dazu, an der er letztlich starb. Aber ohne diese Krankheit, wäre er - ein Jagdhund - auch mit dem Rolli glücklich geworden.


    Aber entscheiden kannst letztlich nur Du, weil Du den Hund am besten kennst. Ich würde mich mit meinem Mann zusammensetzen und auch ein Gespräch mit unserem Tierarzt und unserer Hunde-Physiotherapeutin führen. Und dann entscheiden. Schwer ist es im tragischen Fall Deines Hundes sowieso. Egal, welche Entscheidung Du triffst.

  • Mal ganz sachlich gefragt: reichen deine finanziellen Mittel, um den Hund die nächsten Jahre so gut wie irgendwie möglich zu betreuen? Arztbesuche, Physio, evtl. Hilfsmittel, Medikamente... Da kommt ordentlich was zusammen.


    Schlimm fände ich, wenn wegen knapper Kasse nur gerade ein knappes Minimum an Versorgung gewährleistet werden könnte. Und zwar schlimm für den Hund und für dich. Denn auch du musst leben und vor allem musst du mit der Situation leben.


    Und daher finde ich (nur meine Meinung) wenn die Finanzen nicht ausreichen, ist es 'humaner' den Hund einzuschläfern, als mit knappen Mitteln irgendwie durchzuwursteln.


    Wie gesagt, nur einer von vielen Aspekten, aber in meinen Augen auch ein wichtiger.

  • Ein Rollstuhl kann nie das leisten was ein Windhund braucht.
    Sollte der Minibulli sich je so verletzen, der würde sofort nen Rolli bekommen. Der liebt es dabei zu sein, für den wär das was.


    Aber ein Whippet... Vor allem ein Whippet der die Rennbahn kennt... Nein. Eben weil ich den Hund liebe.
    Selbst im hohen Alter legen die Whippets ihre Sprints ein, das können sie nicht mit Rolli. Es sei denn man umzäunt einen Teerweg, sodaß überhaupt keine Ausweichmöglichkeit gegeben ist.
    Aber auch da habe ich meine starken Zweifel ob ein Rollstuhl dem gewachsen ist.



    Arventus, ich würde sagen: Versuche eine weitere Meinung einzuholen.
    Bring den Süßen zu einem anderen Spezialisten, lass ihn komplett untersuchen. So wie du es beschreibst ist da doch noch was, wenn er stehen kann.
    Frag die Züchter, vielleicht kennen die ähnliche Fälle? Oder einen Spezialisten, vielleicht sogar für Windhunde?


    Ich denke an euch. Wie man es dreht und wendet, es ist einer furchtbare Entscheidung.
    Ich persönlich, mit dem Whippet zu meinen Füßen, ich würde erst noch einen Spezialisten suchen. Und wenn der sagt: Da geht nichts mehr. Dann würde ich den letzten Weg wählen.


    Denn wir haben Windhunde. Die sind nicht nur mental, sondern vor allem körperlich aufs Rennen ausgelegt und da können ohne den Schuß Adrenalin und die Anstrengung des Rennens auch einige Sachen im Körper schieflaufen.

  • Zitat

    So unterschiedlich sind die Meinungen.
    Ich finde, dass viele Hunde viel zu lange "leben" müssen, weil die Menschen darauf warten, dass die Hunde von selbst sterben. Dabei gibt es im Gegensatz zu Menschen, die oft auch viel zu lange leiden müssen, bei Tieren die Möglichkeit, sie zu erlösen. Zum Glück!


    Ja, du hast recht, so unterschiedlich sind sie. So wie du es beschreibst, das geht mMn gar nicht (nicht böse gemeint, ist ja deine Meinung, meine ist eben anders), lieber leben und kämpfen, als sterben und, naja, gar nichts mehr haben. Ich find die Möglichkeit gut, aber zu häufig eingesetzt.



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  • Leider kann dir niemand die Entscheidung abnehmen. Ich kann dir nur sagen, dass es auch Hunde gibt, die mit einem Rollstuhl gut zurechtkommen. Tiere denken nicht darüber nach ob sie nun gehandicapt sind oder nicht, wie viel besser sie rennen könnten ohne die Behinderung... ein Hund kennt auch keine Eleganz und keinen Stolz. Das sind menschliche Gedanken. Solange sie keine Schmerzen haben können sie genauso Freude am Leben haben wie Hunde ohne Behinderung.


    http://www.youtube.com/watch?v=wW0TXQnOwO0

  • Zitat

    Mal ganz sachlich gefragt: reichen deine finanziellen Mittel, um den Hund die nächsten Jahre so gut wie irgendwie möglich zu betreuen? Arztbesuche, Physio, evtl. Hilfsmittel, Medikamente... Da kommt ordentlich was zusammen.


    Ich wollte darauf nicht weiter eingehen, hatte aber - aus eigener Erfahrung in Sachen Physiokosten - auch diese Gedanken.


    Im Eingangspost steht dazu:


    Zitat

    Anfangs habe ich dreimal die Woche Physio gemacht ( 2 mal schwimmen und einmal Laufband) + Übungen Zuhause. Inzwischen habe ich aus finanziellen Gründen einmal wöchentlich schwimmen (macht ihm mehr Spaß und bringt dem Muskelaufbau mehr) und 2 mal im Monat Laufband.

  • Ich habe nun nicht alle Posts gelesen, aber ich muss erst mal sagen, wie schrecklich Leid mir das tut. Eine absolute Horrorvorstellung, was du da durchmachst.


    Ich kenne ein Whippetmädchen, ehmals eine richtige Rennmaus, die, wohl ausgelöst durch eine chronische Vergiftung, unter einer irreversiblen Ataxie leidet. Die kann das was ein Windhund gerne tut und was sie früher so geliebt hat nun nicht mehr machen wie sie gerne will, denn sie hat arge Koordinationsstörungen. Aber wenn wir uns mit ihr treffen scheint sie nicht unglücklich, sie tobt mit unseren zwei, darf sogar in ihrem eigenen Tempo Häschen spielen und unsere zwei machen dann einfach deutlich langsamer. Flitzen unsere beiden mit dem zweiten Whippet aus dem Haushalt so richtig um die Wette, rennt die kleine trotzdem unbeirrt hinterher, obwohl es vom Tempo natürlich nicht reicht. Elegant ist sie nicht und auch mit der Rennbahn wird das nichts mehr, aber das scheint ihr egal zu sein, denn sie ist trotzdem Lebensfroh und das ist doch das einzige was zählt.
    Was ich damit sagen will… ein Hund kommt glaube ich mit sehr vielen Situationen klar, der denkt nicht: „Vor nen Jahr konnte ich aber noch deutlich schneller laufen“, sondern kann „im Moment“ glücklich sein, natürlich vorausgesetzt, dass er keine Schmerzen hat. Da denke ich auch an die ganzen zwei- & dreibeinigen Hunde die es gibt… die, ob mit oder ohne Rolli, absolut Lebensfroh scheinen obwohl sie zweifelsohne gehandicapt sind.


    Ich kann es aber auch verstehen wenn du sagst, dass du das nicht willst, denn du kennst deinen Hund am besten. Sagst du sein Leben ist so nicht mehr Lebenswert oder er hat Schmerzen, und das hört man bei deinen Postings doch schon raus, dann weißt du doch eigentlich schon, was die richtige Eintscheidung ist, oder? :( :

  • Edit: Irgendwie wurde der erste Satz des dritten Absatzes geschluckt... Wollte sagen, dass ich es bei meinen wohl Hunden mit einen Rollstuhl probieren würde um zu sehen ob ich ihnen Lebensqualität zurückgeben kann.



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