Jeder Hund kann gehorchen Lernen

  • Habe das Buch in der Buchhandlung quergelesen und viel gelacht. Waren nur leider keine Glossen, sondern alles ernstgemeint.


    Achtung: hier spricht der Fachmann:


    Warum Clicker doof ist


    Fachmann bekommt Clicker auf einer Heimtiermesse geschenkt. Fachmann konditioniert Hund zuhause auf den Clicker. Fachmann trifft sich draußen mit einer Handvoll weiterer Hundehalter, die die gleiche Messe besucht haben, zum Clickern üben, 5 Mann + 5 Hunde auf 5 Quadratmetern. Alles clickert wild durcheinander, Hase geht ab, Hund will hinterher, Click im falschen Moment. Desaster! Daraus folgt logisch:


    Clicker ist doof.
    Konditionieren mit positiver Verstärkung ist doof.
    Lerntheorie ist doof.
    Quot erat demonstrandum.
    Noch irgendwelche Fragen? :hust:


    - Halbbildung ist auch eine Bildung!


    Dagmar & Cara

  • Zitat

    Wir sind eine Familie und kein Rudel ! Das jemand in der heutigen Zeit noch solche Bücher verkaufen kann ist fragwürdig und für mich persönlich sehr beunruhigend....


    Genau :gut:


    Ich bin mir sicher mein Hund hat schon bemerkt, dass ich kein Hund bin. :rollsmile:

  • Ich habe das Buch nicht gelesen und nachdem, was ich hier im Thread gelesen habe, ist auch klar, dass ich es nicht kaufen werde.


    Wer prinzipell gegen Leckerlies ist und die uralte Dominanztheorie auftischt und der behauptet, ein "Leithund" würde niemals seine "Beute" hergeben, der ist es nicht wert, gelesen zu werden, meiner bescheidenen Meinung nach.

  • Habe dieses Buch vor Ewigkeiten mal bekommen und es nun endlich durchgelesen...


    Ich finde das Buch recht einfach und verständlich geschrieben und in vielen Bereichen kann ich dem Autor zustimmen (von wegen, wer Blümchen haben will muss Gießen, aber auch mal Unkraut rupfen... oder auch: Man darf nicht immer nur mit Leckerchen werfen, sondern muss dem Hund vielleicht auch mal zeigen, dass es Grenzen gibt).. allerdings sind viele Sachen meiner Meinung nach auch einfach veraltete (und zum Teil schädliche!! Erziehungsmethoden (Leinenruck / Stachelhalsband) die man so nicht einfach übernehmen sollte!


    Dazu kommen viele Vorurteile über verschiedene Rassen (klar erkennt man auch manche Vertreter der Rasse wieder, aber ich denke auf so manche Ausschweifungen hätte man gut verzichten können), was ich von einem Hundetrainer so erstmal nicht erwartet hätte... hmm...


    Was ich hingegen wirklich gerne gelesen habe, waren die Ausführungen von den Filmhunden und den Beispielen "vom Set" - hier arbeitet der Autor nämlich auch mit Leckerchen - schließlich zählt die Arbeit am Filmset eher zum Spaß und der Hund unterscheidet ja zwischen "Arbeit am Set" und "Grundgehorsam"... daher steht hier seine Leitwolf-Position nicht in Frage, wenn er dann plötzlich Beute abgibt... *hust* Naja..


    Auf jeden Fall sollte man dieses Buch mit Vorsicht genießen und nicht einfach so alles "übernehmen", sondern alles noch mal kritisch hinterfragen und mindestens noch ein paar andere Bücher zu dem Thema lesen und sich dann das beste raus ziehen ;)

  • Da hab ich mal was dazu geschrieben vor Monaten.. ich kopiers mal hier rein...



    Von Blümchenhunden und der Leckerlie-Lüge - der Dummfug der Woche!


    Man soll keine Bücher rezensieren, die man nicht gelesen hat. Ich bekenne mich schuldig und angreifbar. Dies ist keine Rezension, sondern einfach Gemecker!


    In diesem Fall - "Jeder Hund kann gehorchen lernen" von Sebastian Brück und Dirk Lenzen - haben mir die paar Seiten Kindle-Leseprobe nämlich echt gereicht. Wenn ich etwas gar nicht leiden kann, dann sind das Leute, die sich allein dadurch profilieren wollen, dass sie alle anderen schlecht reden.
    Das ist so derart schlechter Stil, das geht einfach gar nicht. Mehrfach mal wieder der Hinweis, dass sich ja jeder hergelaufene Sepp Hundetrainer nennen kann. Tja, das gilt auch für den Autor (und seinen Co-Autor).


    Dabei seien doch die meisten Hundetrainer nur in der Lage, mit "Blümchenhunden" - aka Labrador und Golden Retriever - umzugehen. Hunde, die, wie der Autor durchblicken lässt, eigentlich wirklich keinen Trainer bräuchten - als stelle sich jeder Labbi-Halter mit dem Gang zur Hundeschule selbst ein Armutszeugnis aus. Dass es Leute geben soll, die einfach gerne was zusammen mit ihrem Hund machen, die lernen und sich weiterentwickeln wollen, auf die Idee kommt er nicht. Freilich, bei ihm geht es ja auch ums "Gehorchen" und nicht um die Freude am Hund.


    Und dann kommt das allseits immer gern gezückte Totschlagargument solcher "echten Kerle": Diese weichgespülten Blümchentrainer mit ihren Leckerchen scheitern doch, wenn man ihnen einen echt aggressiven, verhaltensgestörten Hund vorsetzt!


    Das mag sogar sein! Es muss sich ja auch weiß Gott nicht jeder Trainer auf ausgemachte Problemhunde spezialisieren. Die riesige Mehrzahl der Hunde ist ja auch weder aggressiv noch verhaltensgestört. Bin ich eine schlechte Journalistin, weil ich als Kriegsberichterstatterin in Bagdad hoffnungslos verloren wäre? Dummdreiste und unprofessionelle Verallgemeinerungen gehen mir immer ganz besonders auf den Keks.


    Ach ja, und die Leckerchen-Lüge. Herr Lenzen verkündet uns die große, unfassbare Wahrheit: Man kann nicht jedes Problem mit Leckerchen lösen! Wow. Was für eine Erkenntnis. Natürlich ist es wie üblich die "hundliche" Kommunikation, mit der alles viel besser wird, man muss es dem Hund so sagen, wie es ein anderer Hund tun würde.


    Man würde sich gerne mit ihm hinsetzen und ihm erklären, wie Lernen eigentlich funktioniert. Warum Belohnung nicht gleich Bestechung ist. Dass Kommunikation VOR der Verstärkung - oder Bestrafung - kommt, ganz andere Baustelle. Und ... ach was, eigentlich will man solchen Leuten gar nichts erklären.




    Für mich ist das einfach mal wieder ein beeindruckendes Beispiel echter Primaten-Kommunikation. Seht her *trommelaufdiebrust* ich bin der Größte hier und hab die dicksten *Zensur*. Ich kann lauter rumbrüllen als ihr alle!! Ich bin ALPHA! Kein Wunder, dass Alphatierphantasien auch hier mal wieder vor dem Hund nicht Halt machen.


    Beindruckt mich sowas von Null Komma Gar Nicht.


    Aber morgen werde ich gleich mal den Nachbarshund fragen, wie ich Blacky auf "hundlich" klar machen kann, dass er 10 Minuten lang im Platz liegen bleiben soll. Den Ball wieder bringen soll. Nachbars Katze nicht hinterherrennen soll. Und natürlich auf mein Rufen unverzüglich das Schnüffeln sein lassen soll und gleichsofortundohnezögern zu mir kommen soll! Wenn ich doch nur "Hundlich" könnte!!


    Allerdings schwant mir: Wenn Filou reden könnte, dann würde er mich daraufhin nur sehr ernst anschauen und ganz langsam und deutlich sagen:


    "Meine Liebe, für so einen Unsinn haben wir auf hundlich keine Worte! So einen Mist wollt nur ihr Menschen, da müsst ihr euch schon selbst was einfallen lassen. Oh, aber Danke für den Keks!"


    PS: Ich habe eigentlich keinen Zweifel daran, dass Herr Lenzen als Trainer für manche Hunde und Halter gar nicht so übel ist. Es wäre schön, wenn er das nicht jedem anderem einfach pauschal absprechen würde. Es gibt eben nicht immer nur ein und denselben Weg.

  • (...) in vielen Bereichen kann ich dem Autor zustimmen (...) allerdings sind viele Sachen meiner Meinung nach auch einfach veraltete (und zum Teil schädliche!! Erziehungsmethoden (Leinenruck / Stachelhalsband) die man so nicht einfach übernehmen sollte!

    Und genau das finde ich das Problem bei dieser Art von Sachbüchern.
    Ich kenne eigentlich kein Hundebuch, das komplett nur und ausschließlich schlecht ist und wo der Autor nur Blödsinn erzählt und mit jedem Satz Unrecht hat. In vielem kann ich auch dem Autor dieses Buches nur zustimmen. Nur das sich mir im nächsten Absatz oder eine Seite später schon wieder die Fußnägel hochrollen.
    Wenn ich ein Sachbuch über Hundeerziehung lese, möchte ich mein Wissen erweitern und gegebenenfalls dieses Wissen sogar praktisch anwenden. Wenn aber ein Autor zu 50% gute Ratschläge gibt und zu 50% schlechte, nützt mir das ganze Buch nichts: Wenn ich selbst beurteilen kann, was richtig und was falsch ist, bin ich bereits sachkundiger als der Autor und kann mir das Geld und die Zeit sparen. Falls ich das aber nicht kann und alles so übernehme, muß mein Hund es ausbaden.
    Daher nützt ein Buch wie dieses dem Kenner nichts und der Anfänger sollte erst recht die Finger davon lassen.


    Dagmar & Cara

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