Mein geliebter Hund beisst nach unseren Katzen

  • Hallo Ihr Lieben hier,


    ich habe mich heute im Forum angemeldet, weil ich wirklich recht verzweifelt bin und Meinungen zu meinem Problem hören möchte.


    Ich habe eine grosse Familie: Mann, 4 Kinder, 1 Katze mit 2 Babys und unsere geliebte Hündin Laika. Sie ist ein Australian Shepherd Mix (wobei sie dafür extrem ruhig und faul ist) und wir haben sie seit sie 14 Wochen alt war. Im Oktober wird sie 9 Jahre alt.


    Sie ist wie gesagt extrem ruhig, angepasst, lieb, mag grössere Kinder totla gerne, kleineren Kindern geht sie eher aus dem Weg, war aber noch nie irgendwie böse oder aggressiv ihnen gegenüber, sie mag unsere Freunde, hört gut, kennt die Grundbefehle und ein paar Kunststückchen, mag sogar Katzen. Bzw. sie MOCHTE bis vor Kurzem Katzen - genau hier beginnt das Problem.


    Zum Hintergrund noch:
    Sie ist mit unseren Kindern gross geworden. Unsere Kinder sind jetzt 15,14,10 und 5 Jahre alt. Sie hat also auch Säugling- und Babyzeiten erlebt und war immer lieb und zurückhaltend. Als Baby Nr. 4 ihr den Knochen aus dem Futternapf klauen wollte, hat sie einmal geknurrt, wurde zurecht gewiesen und hat seit dem genau gewusst und akzeptiert, dass sie keine Familienmitglieder anknurren darf, egal wie gross diese sind und egal, was diese machen. Es gab nie wieder Probleme, selbst wenn Baby mal wieder am Futternapf vorbei kam.
    Letztes Jahr hatten wir 4 Babykatzen und diese zuerst getrennt von Laika. Irgendwann haben wir mal probiert, wie sie wohl die Kätzchen findet. Das lief grossartig. Sie hat sie beleckt und gehütet und auf ihr Sofa gelassen. Alles super. Wir konnten nach 16 Wochen 4 glückliche, hundebegeisterte Kätzchen in andere Familien weitergeben.
    Die grosse Katze liebt Laika sowieso und die Katze liebt auch Laika zurück. Sie stubsen die Nasen zusammen, wenn Katzi heim kommt, die Katze reibt sich an Laika und Laika riecht ihr den Po. :roll:


    Diese Jahr hatten wir dann drei Katzenbabys. Wieder haben wir Laika langsam Kontakt aufnehmen lassen und alles lief wie letzes Jahr. Doch dann gab es nach 8 Wochen einen "Unfall"? Wir haben es nicht gesehen, nur gehört, dass Laika kurz sehr laut geknurrt hat. Dann lag ein Katzenbaby blutend am Boden und ist während dem Sprint zum Tierarzt gestorben. Wir waren hier völlig ausser uns und ratlos, was da vorgefallen ist, weil Laika ja sonst so seelenruhig und lieb mit den Katzen war. Also haben wir sie nun vorsichtshalber getrennt und gedacht, dass das ein dummer und einmaliger Unfall gewesen sein muss. Die Babys gehen sowieso irgendwann, dann ist doch alles beim Alten. Mehr Babys kriegen wir auch nicht, das zweite mal war schon ungeplant, wir haben nur versäumt, rechtzeitig für die Kastration zum TA zu gehen...


    Doch nun beobachten wir, dass Laika immer wieder auch aggressiv gegenüber der grossen Katze ist. Sie schnappt nach ihr, wenn ihr irgendwas nicht passt. Und heute war sie aus Versehen unbemerkt gleichzeitig mit den Katzen im Garten und da kam plötzlich wieder dieses Knurren. Ich war drinnen und hätte fast vor Schreck einen Herzinfarkt bekommen! Zum Glück ist kein sichtbarer Schaden entstanden. Eins der Babys war völlig verschreckt und zitternd unter der Hecke und hat scheinbar den Schock fürs Leben erlitten. :( : Aber es geht jetzt allen wieder gut, wie es scheint.


    Jetzt bin ich aber echt ratlos. Was ist mit meinem Hund los? Wie kommt es zu so einem Wechsle im Verhalten. Wir machen dieses Jahr nichts anders als letztes Jahr. Der TA, der den Tod vom Babykätzchen festgestellt hat, hat mich dann auch noch belehrt, dass mein Hund richtig zugepackt hat und ich aufpassen solle, weil ein Hund, der das einmal macht, es auch wieder macht. :erschreckt:


    Jetzt ist es ja so, dass die Babys eh gehen und die grosse Katze geht Laika vermutlich aus dem Weg, wenn sie merkt, dass mit ihr nicht mehr gut Kirschen essen ist. Ok.


    Aaaber, was ist mit Kindern? Ändert sich Laikas Gutmütigkeit gegenüber Kindern nun vielleicht auch? :erschreckt: Muss ich da Angst haben? Ich habe ja noch eine Fünfjährige hier, die nicht immer ganz vernünftig ist, in ihrem Verhalten. Sie rennt und fällt auch neben Laika, hüpft, spielt, rennt weg... und Laika weicht meiner Fünfjährigen immer aus, sie will auch nicht von ihr gestreichelt werden, vermutlich, weil sie als Baby so grob war und Laika sich das gemerkt hat.
    Ich habe auch oft Gastkinder, die erst 1 und 4 Jahre alt sind, für den Tag zur Betreuung bei mir. Die interessieren sich nicht für Hunde, weil sie selber einen haben. Da gab es noch nie Probleme. Laika freut sich, wenn sie kommen, begrüsst alle und verzieht sich. Aber kann ich mich darauf verlassen?


    Meine Frage ist nun, warum ändert sich das Verhalten meines Hundes gegenüber den Katzen? Und muss ich desshalb jetzt Angst haben, dass Laika auch gegenüber den Kindern (eigenen? fremden?) aggressiv werden könnte? Abwarten und Tee trinken oder ... ja oder was? Hundetrainer?


    Mich würden Eure Meinungen und auch Erfahrungen interessieren!


    Danke und viele Grüsse
    Dready

  • Ich würde an deiner Stelle den Hund von den Katzen trennen sonst nimmt das kein gutes Ende. Warum dein Hund so reagiert? Vielleicht ist es das Alter oder die Kleinen stressen ihn einfach (ebenfalls altersbedingt?). Vielleicht geht es ihm körperlich nicht gut?


    Dann möchte ich dir ans Herz legen deine Katze kastrieren zu lassen wenn sie Freigänger ist.


    Babies gehören nicht in die Nähe des Futternapfes.

  • Wie sah die Verletzung genau aus?
    Bei nem Kitten reicht wahrscheinlich ne deutliche Warnung....


    Wenn ich sehe wie das aussieht wenn meine richtig zupacken dann goaub ich eher an ne deutliche Warnung...

  • Zitat


    Siehe Anfangsposting, sie IST kastriert. ;)


    Wo liest du das?


    Zitat

    Mehr Babys kriegen wir auch nicht, das zweite mal war schon ungeplant, wir haben nur versäumt, rechtzeitig für die Kastration zum TA zu gehen...


    Da steht nicht, dass sie es inzwischen geschafft haben.

  • Danke schonmal für alle Anworten. Ich hoffe, es melden sich noch mehr zu Wort. Es gibt doch sicher noch andere Haushalte, in denen Katzen und Hunde wohnen? Und andere, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben?


    Nein,Katze ist noch nicht kastriert. Aber ich habe ja gesagt, dass wir keine weiteren Babys mehr bekommen. Am 5.8. habe ich den Termin zum Kastrieren. Dann sind die Babys entwöhnt und trinken keine Muttermilch mehr.


    Das Katzenbaby nach dem Laika gebissen hat, hatte Bissspuren am Kopf und ich denke sie ist verblutet. Genaueres hat der TA nicht gesagt. Sie lag nur noch zuckend am Boden - vielleicht war auch die Wirbelsäule gebrochen? Keine Ahnung. Ich war zu schockiert und traurig, da habe ich nicht nachgefragt, was alles verletzt war.


    Liebe Grüsse

  • Tja, naja. Das kommt dabei 'raus, dem Hund das Knurren zu verbieten, dann wird irgendwann ohne Vorwarnung zugeschnappt.


    Ich fürchte, ihr könnt nicht vielmehr machen, als die Tiere zu trennen und irgendwann den Kontakt langsam wieder zuzulassen - immer soweit wie's geht. Also erst gar keinen Kontakt, dann Sichtkontakt, irgendwann auch wieder "Schnüffelkontakt"...


    WENN das nochmal klappt, dauert das lange. Und BITTE erlaubt dem Hund seine Kommunikation. Er muss doch das Recht haben, seinen Abstand zu fordern. Vielleicht klappt es dann auch wieder...

  • Zitat

    Tja, naja. Das kommt dabei 'raus, dem Hund das Knurren zu verbieten, dann wird irgendwann ohne Vorwarnung zugeschnappt.


    Ich fürchte, ihr könnt nicht vielmehr machen, als die Tiere zu trennen und irgendwann den Kontakt langsam wieder zuzulassen - immer soweit wie's geht. Also erst gar keinen Kontakt, dann Sichtkontakt, irgendwann auch wieder "Schnüffelkontakt"...


    WENN das nochmal klappt, dauert das lange. Und BITTE erlaubt dem Hund seine Kommunikation. Er muss doch das Recht haben, seinen Abstand zu fordern. Vielleicht klappt es dann auch wieder...


    :gut:


    Vor allem schütze deinen Hund vor den Kindern. Er möchte vielleicht nicht die ganze Zeig bedrängt werden, weder von Kindern noch von Babykatzen (krass ausgedrückt). Das Kinder den Hunden (vor allem) Fressbares wegnehmen geht gar nicht. Da kann es zu richtig großen Unfällen kommen.


    Und ja, das Knurren verbieten war eine blöde Idee. Wie soll er denn sonst ausdrücken, dass ihm etwas nicht passt?


    Das traurige ist, so passieren wahrscheinlich so häufig Beißvorfälle zwischen Hund und Kindern.


    Bei so vielen Kindern stelle ich mir es schon schwierig vor den Überblick zu behalten (nicht als Angriff gemeint). Trotzdem ist es deine Pflicht aufzupassen, dass es dem Hund nicht zu viel wird. Solltet ihr das nicht gewährleisten können, dann trennt in solchen Zeiten.


    Reflektiere erst dich/euch aus Hundesicht und dann den Hund. Lerne die Körpersprache des Hundes, dass es nicht mehr zum Schnappen/Beißen kommen muss.

  • Mit neun Jahren ist der Hund kein Jungspund mehr. Vielleicht hat sie irgendwelche Zipperlein?
    Schmerzen und/oder Wahrnehmungsstörungen können zu unschönen Situationen führen.

  • Ich würde dir auch raten, darauf zu achten, dass euer Hund Rückzugsmöglichkeiten hat. Ich denke, in so einer großen Familie ist eben immer was los, Hütehunde (und dazu gehört der Aussie) sind generell reizempfindlich und deshalb muss da erst recht Wert darauf gelegt werden.


    Zu den Katzen kann ich auch nur sagen, das war vermutlich ein Warnschnappen. Kenne einen anderen Fall, da kam das kleine Kätzchen dem Futternapf zu nahe und der Schäfi hat es mit einem Schnappen verwarnt. Leider richtet selbst das zarteste Schnappen bei so einem kleinen Wesen riesen Schäden an, in diesem Fall war es ein Genickbruch.


    Und bitte bitte schimpfe nicht den Hund, wenn er knurrt. Knurren ist grundsätzlich sogar sehr nett, denn er warnt bevor er Schaden anrichtet. Er knurrt also, weil er egt niemanden verletzen möchte, er aber gerade einen Anlass fühlt, sich (oder etwas) zu verteidigen. Wenn er Ressourcen verteidigt, müsst ihr das anders angehen, die Kommunikation verbieten hilft dem Hund nicht weiter, er fühlt sich immer noch bedrängt. Nächstes mal schnappt er nur sofort oder "aus heiterem Himmel".

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