Erstes Clickern begonnen und viele Fragen

  • hallo,


    letzten samstag haben wir auf dem hundeplatz (es war das erste mal) mit dem clicker begonnen.
    es soll nun alles, was er gut macht, sofort mit clicker +leckerlie belohnt werden. auf dem hundeplatz haben wir das mit "komm", "sitz" und "platz" geübt. ich soll das jetzt zuhause so weiterüben, so dass er das mit dem clickern lernt.


    könnte ich es nicht so machen, dass ich mich erstmal mit ihm hinsetze und einfach 50 mal clicke und leckerlie gebe, sodass er erstmal lernt, was das clickern bedeutet?


    ich soll auch den ganzen tag alles mögliche belohnen, was er gut macht... also sitz, komm, platz und andere dinge, wie zb, wenn er ruhig sitzen bleibt während meine tochter mit ihrem teddy an ihm vorbeirennt (er tendiert sonst sehr stark dazu, hinterherzulaufen und den teddy zu "klauen") oder wenn er schön an der leine läuft etc... alles clickern....


    wir waren auch gerade 2 tage im "urlaub" und ich hätte auch da clickern sollen, aber da war es kaum machbar... er war zu stark abgelenkt und ich hatte auch so genug mit den drei kindern zu tun, als dass ich mich den ganzen tag auf ihn hätte konzentrieren können ... ab und zu hab ich den futterbeutel genommen und bissschen geübt... aber ansonsten ging das nicht.... lernt er es dann trotzdem, wenn man nicht immer clickt?

  • Natürlich lernt er es auch so. Die Methode der Trainerin ist nur eine von vielen Möglichkeiten. :smile: Übe das ruhig ganz in Ruhe, wenn du dir Zeit für den Hund nehmen kannst. Es ist für ihn sicher viel einfacher, den Zusammenhang zwischen Click und Belohnung zu erkennen, wenn er nicht gestresst ist und vor allem, wenn du selbst nicht gestresst bist.


    Ich habe das Gefühl, dass die Trainerin viel zu viel von dir verlangt?! Oder sie hat es gar nicht so gemeint und nur erklärt, was man grundsätzlich alles mit dem Clicker machen kann im Laufe der Zeit? Also ich würde die Ablenkung ganz langsam steigern.

  • Hallo!


    Man kann beide Vorgehsweise nehmen, teilweise sogar parallel damit arbeiten.


    Ich denke mir mal, daß die Trainerin diesen Weg genommen hat, damit der Hund merkt, daß er mit seinem Verhalten einen Click auslösen und somit zu seiner Belohnung kommen kann.


    Nimmt man den anderen Weg, die klassische Kondition, lernt der Hund zwar Click=Belohnung, aber noch nicht, daß er aktiv etwas machen soll, damit der Click kommt.
    Da gibt es schon Hunde, die es gewohnt sind, für Nichts einen Click zu bekommen und jetzt plötzlich selbst etwas im Vorfeld machen müssen.


    Vorteil bei der ersten Methode, der Mensch lernt das Timing gleich mit ;)


    Aber, wie gesagt, es gehen natürlich beide Wege.




    Wieso Du jetzt den ganzen Tag belohnen sollst, ist mir nicht klar.
    Soll der Hund auf diese Weise den Clicker kennen lernen?


    Weil, für mich bedeutet, daß der Hund ja den ganzen Tag über im "Arbeitsmodus" ist. Und das tut nicht gut. Er sollte sich zwischendurch schon mal ausruhen können.


    Natürlich kannst Du etwas, was er in Deinen Augen ganz besonders toll gemacht hat, auf diese Weise bestätigen.
    Aber ich verstehe jetzt den Sinn dahinter nicht, daß man sich die ganze Zeit clickernd hinter dem Hund herbewegt.
    Pausen sollten sein!


    Du kannst Dir ganz gezielt Trainingseinheiten setzen.
    Sie müssen gar nicht mal lang sein.
    Am Anfang reicht tatsächlich nur 1 - 3 Minuten.
    Mehr würde ich da noch nicht machen wollen.


    Da kannst Du Dir überlegen, jetzt üben wir nur SITZ und dann stellst Du Dir quasi den Wecker. Nach der Pause, die ruhig länger ausfallen kann, nimmst Du Dir PLATZ vor, wieder in der kurzen Einheit.


    Oder Du läßt mal Deine Tochter mit "Beute" rennen und übst dann gezielt in der kurzen Zeit, daß es sich lohnt, nicht da hinter her zu rennen.




    Und setzt Dich nicht zu sehr unter Druck.
    Wenn Du mal nicht clickerst, ist es nicht schlimm!
    Wie bereits schon gesagt, die Pausen tun dem Hund gut. Er kann darüber "nachdenken", was er da gemacht hat.
    Wenn Du das Training wieder aufnimmst, mach dann ruhig ein paar "Erinnerungs"-Wiederholungen, und Du wirst überrascht sein, wie schnell es auf einmal besser klappt.


    Und, es soll ja auch Dir Spaß machen! ;)



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • montag haben wir ja den clicker eingeführt und heute hatten wir wieder hundekurs. es war ausser mir noch ein anderer hundebesitzer da und wir sind im ort "spazierengegangen" und haben verschiedene sachen geübt.


    es ist wirklich so, dass wir clickernd hinter dem hund hinterherrennen. ich soll alles clicken, was er gut macht und manchmal auch, was er nur ansatzweise gut macht. es soll nicht nur das perfekte verhalten geclickt werden.
    zb, wenn ein lautes motorrad vorbeifährt=clicken, wenn er ruhig neben uns sitzt=clicken, wenn er schön an der leine läuft etc.... mein hund hatte zb angst, treppen (3 stufen) zu laufen. heute hatte er es zum ersten geschafft. sobald er nur eine pfote auf die stufe setzte, musste ich clicken, dann wenn er sich noch weiter traute, clicken, bis er unten war, dann nochmal clicken....
    irgendwie sind wir nur am clicken... ist das so normalerweise? wirklich jedes gute verhalten soll geclickt werden... ist das nicht zuviel? ich dachte, das normal nur bestimmte kommandos geclickt werden, wie zb sitz, platz, komm etc...


    ansonsten finde ich den hundekurs+trainerin echt toll. man lernt viel dazu....

  • In einer angedachten Trainingseinheit kann das schon mal vorkommen, ja.
    Gerade bei neuen Übungen.
    Aber ich würde Training und Alltag bißchen trennen wollen.
    Jeder Hund braucht mal eine Pause.


    Wenn man zu viel clickert, könnte es sein, daß man da auch was "kaputt" machen kann.


    Schöne grüße noch
    SheltiePower

  • Zitat

    montag haben wir ja den clicker eingeführt und heute hatten wir wieder hundekurs. es war ausser mir noch ein anderer hundebesitzer da und wir sind im ort "spazierengegangen" und haben verschiedene sachen geübt.


    es ist wirklich so, dass wir clickernd hinter dem hund hinterherrennen. ich soll alles clicken, was er gut macht und manchmal auch, was er nur ansatzweise gut macht. es soll nicht nur das perfekte verhalten geclickt werden.
    zb, wenn ein lautes motorrad vorbeifährt=clicken, wenn er ruhig neben uns sitzt=clicken, wenn er schön an der leine läuft etc.... mein hund hatte zb angst, treppen (3 stufen) zu laufen. heute hatte er es zum ersten geschafft. sobald er nur eine pfote auf die stufe setzte, musste ich clicken, dann wenn er sich noch weiter traute, clicken, bis er unten war, dann nochmal clicken....
    irgendwie sind wir nur am clicken... ist das so normalerweise? wirklich jedes gute verhalten soll geclickt werden... ist das nicht zuviel? ich dachte, das normal nur bestimmte kommandos geclickt werden, wie zb sitz, platz, komm etc...


    ansonsten finde ich den hundekurs+trainerin echt toll. man lernt viel dazu....


    Du lernst das Timing und lernst es den Hund zu bestätgen, wenn er etwas richtiges tud oder zu tun edenkt.


    Das ist schon richtig so.


    Man kann natürlich als Hundetrainer nicht erwarten, dass Hundehalter das verstehen, wenn man es nicht schlüssig erklärt. Was ja wohl bei euch versäumt wurde.


    Es mutet "komisch" an, wenn Hundehalter hinter Hunden herrennen und clicken.... :lol:


    Aber was hast du denn vorher gemacht?


    Jeden Fehler des hundes kommentiert?
    Und nun lernst du, dass man auch genau umgekehrt eine Verhaltensänderung bewirken kann.


    Ist bei Kindern auch nicht sehr anders.


    Man lobt und bestärkt und belohnt gutes Verhalten. Oder man weisst immerzu auf Fehler hin.


    Den besseren Erfolg erzielt man bei der positiven Verstärkung.


    Nichts desto Trotz muss es Grenzen und Verbote geben.


    Und man läuft weder Hunden noch Kindern ein Lebenlang mit Bonbons oder Würsten hinterher nur weil sie gelernt haben nicht andern Kindern mit der Sahcufel über den Kopf zu hauen oder Hund gelernt hat NICHT in Beine zu beissen..


    Aber es ist der gleiche Anfang: "Hund wird gelobt, wenn er seine Angst überwindet , oder seinen Beutetrieb im Griff hat." Das wird im Ansatz GELOBT! und verstärkt..... Und das ist der Clicker wirklich Gold wert, weil er als MARKER exakt die Sekunde erfassen kann.



    Hört sich gut an deine Hundeschule. Nur musst du nachfragen, und es sollte mehr eklärt werden.

  • @liv: eigentlich hat sie es schon gut erklärt. sie meinte, den clicker sollte man handhaben wie eine fotokamera. man soll den richtigen moment erwischen, wie bei einem foto, wo man einen bestimmten moment fotografieren möchte.
    es ist eine positive verstärkung.
    ich dachte, dass damit kommandos geclickt werden und natürlich auch bestimmte verhaltensweisen, die erwünscht sind. aber mir kam das heute ziemlich viel vor, weil wir echt nur am clicken waren. mein futterbeutel war danach leer und wenn ich das den ganzen tag machen soll, was soll ich ihm dann ausser seinen kroketten (die ich draussen eh nicht nehmen soll), noch an belohnung geben, ohne das er dick wird?


    ich hab zb nicht richtig verstanden, warum geclickt werden soll, wenn ein lautes motorrad vorbeifährt? wenn er in dieser situation zb angst hat, verstärkt es dann nicht die angst?
    oder beim treppenlaufen üben habe ich bestimmt 5 mal geclickt, bei jedem vorankommen. als er unten war, war er sogar so aufgeregt, dass er seine belohnung nicht bemerkte und anfing zu schnüffeln. ich sollte ihm dann trotzdem die belohnung geben (da ich ja geklickt hatte) obwohl es schon mehr als 5 sekunden her war. ich fragte, ob ich ihn denn jetzt nicht fürs schnüffeln belohne, aber sie meinte, nein, er bekommt seine belohnung trotzdem.


    und zu hause soll ich eben auch jedes gute verhalten clicken. wenn wir zb spazierengehen (mit 3 kindern) kann ich das nicht machen, da ich mich nicht mehr 100% auf den hund konzentrieren kann, sonst rennt meine zweijährige auf die strasse. sie meinte, dann solle ich die strecke vorher mit dem hund abgehen, damit er sie kennenlernen kann. aber wir gehen ja nicht immer an der gleichen strecke spazieren und eigentlich will ich den hund immer gerne mitnehmen, wenn wir irgendwo hingehen... und soll ich ihn jetzt zuhause lassen, nur weil ich nicht clicken kann? sie meinte, ich müsste dann nicht immer clicken, aber zumindest immer meinen futterbeutel dabei haben um ihn belohnen zu können...


    also kann ich jetzt nicht einfach mehr mal relaxed irgendwohin gehen ohne IRGENDWAS zu machen? einfach so?


    vielleicht hab ich sie auch falsch verstanden (ist alles auf französisch, obwohl ich das ja schon gut verstehen ;) )

  • ;)
    Die Zeit, die du jetzt in die Erziehung deines Hundes investierst, hast du in einem Jahr DOPPELT frei!


    Hundkinder zu erziehen, zumal du übermässige Unsicherheiten beschreibst, ist nie einfach.


    Eine Angst verstärkst du nicht durch CLICKEN.
    Das hat man früher gedacht. Das ist Behaviorismus pur. Vergiss das ganz schnell.


    Was machst du, wenn dein Kind Angst hat?


    RICHTIG: trösten, Mut zusprechen, evt. mit Unterstüzung hingehen lassen, auch mal auf den Arm nehmen.


    Je nach Entwicklung.


    Genauso beim Hund.


    Wird geklickt in diesem Moment, wenn der Hund das Objekt ansieht wird geclickt...(halöke Z und B)


    Deine Hundeschule tönt gut!

  • ok :) was heisst "halöke Z und B "?


    aber ist es dann auch ok, wenn ich mal nichts mache, wenn wir mit dem hund zusammen sind (und er nicht gerade schläft)? also wenn ich mit ihm interagiere und eben nicht clicken kann, mich nicht auf ihn konzentrieren kann, weil eben die kinder dabei sind? die kinder spielen ja auch nur "so" mit ihm...


    so wie sheltiepower es gesagt hat, dass man pausen machen muss, da es ansonsten zuviel wird... und man was kaputt machen kann...ich kann ja wirklich nicht den ganzen tag NUR clicken und auf ihn achten....


    eben beim kurzen spaziergang hab ich auch wieder gemerkt, dass er auf das klicken manchmal gar nicht reagiert... er lief zb toll neben mir, ich clickte und er hat das leckerchen, das ich ihm vor die nase hielt, gar nicht genommen... sowas passiert ab und an mal mit ihm... due trainerin meinte, deshalb draussen nur mit wiener... aber selbst die hat er manchmal nicht genommen... und wie bereits gesagt, ich will ihn nicht mit wiener vollstopfen :/

  • Zitat

    ok :) was heisst "halöke Z und B "?


    :lol:


    Das heisst, dass ich unkonzentriert schreibe und Fehler mache :D


    Gmeint ist: hallöle (von Hallo) und Z (Zeigen) und B (Benennen).


    Davon fasel ich so oft, dass ich es manchmal schon peinlich finde, es schon wieder zu nennen :D


    Z und B ist GENIAL!!! und genau dazu hat dich dein Trainer angeleitet, wissend oder unwissend, auf alle Fälle;
    Gut gemacht.

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