Berufswunsch: Tierheilpraktiker / Tierphysiotherapeut

  • Hallo ihr Lieben,
    da ich gsundheitlich leider einige Probleme habe und ehrlich gesagt keinen staatlich anerkannten Berufsabschluß (bloß eine Urkunde) denke ich jetzt darüber nach eine Ausbildung zum Tierheilpraktiker & Tierphysiotherapeut zu machen.
    Ich wollte eigentlich immer Tiermedizin studieren, aber durch ein versautes Abi und einige gesundheitliche und auch psychische Probleme habe ich bis heute einfach nichts wirklich auf Reihe bekommen (habe allerdings eine Ausbildung gemacht und 3 Jahre gearbeitet, diese Arbeit habe ich aber leider durch die gesundheitlichen Einschränkungen verloren und dann eine Reha gemacht und jetzt möchte ich komplett neu anfangen).
    Im Moment bekomme ich noch Krankengeld mit Hartz 4 Aufstockung, allerdings nur noch bis September, ab dann wäre es ALG1 mit Hartz 4 Aufstockung.
    Jetzt bin ich über folgendes gestolpert: http://www.atm.de/infos/kostenuebernahme
    Ich möchte also versuchen einen Bildungsgutschein zu bekommen und würde dort gerne das kombinierte Studium machen, also Tierheilpraktiker & Physiotherapeut und jetzt kommt ihr ins Spiel:
    die Website liest sich toll, Infomaterial war in nicht mal 48std im Briefkasten, klar die wollen Geld verdienen, aber taugt deren Angebot was? Oder gibt es bessere Angebote bzw. seriösere? Ich war schon mal auf einer Privatenakademie und da stellte sich raus, alles Bauernfängerei :(
    Danke =)

  • Ich kenne weder das Institut, deren Ausbildung noch dort Ausgebildete, gehe gerade nur von der homepage aus.
    Da wiederum habe ich mir nur die Physiotherapieausbildung angeschaut, die (für mich) nie in Frage käme: allein die Tatsache, dass 20 Tage Praktikum an Pferd und Hund ausreichen sollen, um dann sinnvoll zu arbeiten, finde ich vollkommen utopisch. Es fehlen in der Ausbildung außerdem alle betriebswirtschaftlichen Grundlagen - mit der Ausbildung bist Du anschließend höchstwahrscheinlich selbständig, Arbeitsplätze im Angestelltenverhältnis würde ich als Arbeitgeber an besser ausgebildete Bewerber vergeben. Wo (in welcher Umgebung und in welchen Räumlichkeiten) arbeite ich als Selbständige in dem Bereich, wie viele Kunden brauche ich, um alle Kosten abzudecken, welche Kosten fallen überhaupt an, usw.
    Wenn Dir diese Fragen klar sind und Du zufriedenstellende Antworten darauf hast, dann kann diese Ausbildung eine Grundlage für einen späteren Beruf sein, allerdings würde ich viele, viele Tage Praktikum zusätzlich absolvieren, dann aber möglichst bei den besten Physiotherapeuten/THP, die wir landesweit haben. Vielleicht drehst Du den Spieß auch um, absolvierst erst auf eigene Faust ein solches Praktikum, löcherst währenddessen den Profi, schaust, ob der Berufsalltag wirklich Deinen Vorstellungen entspricht, lässt Dir eine Rückmeldung geben, ob der Profi Dich in dem Bereich sieht.


    Ich finde es toll, dass Du Dich um Deine berufliche Zukunft kümmerst!

  • Naja, ich bin mir nciht sicher ob man davon wirklich leben kann. Ich meine, wenn man das richtig proffessionell aufzieht vieleicht schon aber ich befürchte da braucht man auch eine gewisse Summe X als Eigenkapital. ansonsten kann ich mir nicht oder eher schlecht vorstellen das man davon alleine gut leben kann.


    eine Bekannte von mir (aus sehr gut situierten Verhältnissen) hat auch THP gemacht, anschließend Physiotherapeut, das war vor etwa 10 Jahren und jetzt (!!!) ist sie erst am Geld verdienen und kann davon leben, arbeitet aber wahnsinnig viel, hat neben der THP PRaxis einen Hundesachen Shop, veranstaltet fast jedes 2- WE irgendwelche Workshops und kaum bis gar keine Zeit für ihre eigenen Tiere (Hund und Pferde). Ich weiß nciht ob das so mein Traum wäre und dabei hatte sie wirklich keine Geldsorgen während der Ausbildung sondern viel Unterstützung seitens der eltern gehabt. Ich denke, um einen soliden Hauptjob wird man zumindest anfangs nicht rumkommen.....

  • danke für die Antworten, ja diese arg kurze Praktikumszeit ist mir auch aufgefallen und das eben die bwl und das Marketing zu kurz kommt.
    Ich hab ja noch Zeit mich zu Informieren, ob es nicht irgendwo bessere Ausbildungen gibt.
    ein Studium fällt halt leider flach und für eine Ausbildung zur Tierarzthelferin bin ich einfach zu selbstständig und würde glaub ich jeden Tierarzt zur Weißglut bringen, wenn ich etwas besser weiß und meine Klappe nicht halten kann. Vorallem im bereich Rennmaus, Hamster, Meerschwein, Chinchi, Hase, Ratz und co :headbash:

  • Ich weiss nicht, wie das in Deutschland ist, aber ich war hier mit Nova schon bei einigen Physiotherapeuten. Die hatten ausnahmslos alle eine Human-Physiotherapie Ausbildung mit anschliessender Weiterbildung im Tierbereich.
    THP kann ich nichts zu sagen.

  • Ich würde dir empfehlen, dich doch mal wegen eines Studiums zu erkundigen. Tiermedizin dürfte zwar schwierig werden, aber es gibt noch sehr viele andere Studienangebote, die man als Otto-Normalverbraucher gar nicht kennt.
    Auch mit einem schlechten Abi kann man studieren, ist halt die Frage wieviele Wartesemester man hat.


    Ansonsten würde ich mir den 'tierischen' Bereich nochmal gut überlegen, denn letztenendes ist es egal was (auch TA), es ist immer sehr viel Arbeit für sehr wenig Lohn.

  • Ich kenne in Berlin 3 Tier- Physiotherapeuten.
    2 kommen aus der Human- Physiotherapie, 1 ist
    Tierarzthelferin mit 15 jähriger Berufserfahrung.
    Alle haben die Zusatzausbildung als Tier- Physiotherapeuten
    in 3 jähriger Ausbildung erlangt. Alles Andere halte ich für unseriös.
    Ich würde keinen an meinen Hund lassen, der eine "Ausbildung" in
    20 Stunden absolviert hat.

  • Hallo, ich fange jetzt die Ausbildung zum Tierheilpraktiker in einer der im Netz sehr verschrienen Paracelsus-Schulen an.
    Ich bin gelernte Arzthelferin und werde auch weiter in dem Job arbeiten. Der THP soll lediglich einmal ein zweites Standbein sein. Die Ausbildung ist sehr teuer, wenn man nicht gefördert wird, muss man schon weiter arbeiten.


    An meiner Schule gibt es regelmäßig praktischen Unterricht, ist also kein Fernstudium. Dennoch muss man selbst viel tun um sich fort- und weiterzubilden. Man muss ja erstmal in die Praxis reinkommen. Da braucht es Seminare und Praktika ect.. Das kostet wieder. Das ist der Grund warum ich lange gezögert habe.


    Aus Erfahrungen von fertigen THP, muss man wohl mindesten 5 Jahre rechnen, ehe man hauptberuflich davon leben kann. Das hängt von vielen Faktoren ab.


    Die Ausbildung, wie viel Zeit man danach braucht um sich zu spezialisieren, wie gut man schließlich ist und auch in welcher Gegend man arbeitet.


    Es gibt durchaus Gebiete, wo das Geld für die Vierbeiner entweder nicht so locker sitzt oder wo man THP für Humbug und Geldschneiderei hält.


    Dann kommt es noch drauf an auf welche Tiere man sich spezialisiert ect..


    Ich denke, wenn man das wirklich will, schafft man das.


    Wenn man wirklich gut ist in dem was man tut, wirkt sicher auch die Mundpropaganda und diese Art von Werbung ist oft die beste.


    Man sollte das ganze nur nicht mit der rosaroten Brille sehen und das nicht zu sehr romantisieren. Man sollte zumindest einen Plan B parat haben, dann kann es klappen. :)


    LG Jessi

  • Warum schaust du nicht in dem Bereich in dem du die Ausbildung gemacht hast?
    Wenn du ein THPpraxis aufmachen möchtest brauchst du schon auch ein bischen Eigenkapital. Für Ausstattung (z.b Mikroskop, etc) für Lehrbücher ( die sind nicht grad billig)
    Und ich glaub in den Zeiten in denen man gut davon leben kann sind vorbei, dafür gibt es fast schon zu viele THP / Physiotherapeuten. Wenn dann muss man schon was "besonderes" bieten. Z,b Schwimmbecken für Hunde etc.


    Die THP Ausbildung bei der ATM ist eigentlich sehr gut zur Physiotherapie kann ich nix sagen.

  • Ob und wieviel Startkapital du brauchst, hängt von den Methoden ab, mit denen du arbeiten möchtest.


    Bietest du z.B. hautpsächlich Physiotherapie und Homöopathie an, so brauchst du keine teuren Geräte.
    Als Praxisraum dient u.U. auch erst einmal ein Raum im eigenen Haus.


    Also man könnte auch mit wenig Startkapital eine Praxis eröffnen. Ob nachher aber auch Klienten kommen, ja, das ist eine andere Frage. Bei manchen geht das recht schnell, bei anderen dauert es Jahre.


    Ich würde das an deiner Stelle durchaus machen, wenn du es als eine Art Berufung siehst. Aber vielleicht in Teilzeit und nebenbei noch irgendeinen Halbtagsjob suchen. So hast du weniger Druck, und selbst wenn es anfangs nicht so gut läuft, hast du ein regelmäßiges Einkommen.

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