Ich bin echt verzweifelt: Jagdtrieb ;-((
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Hallo,
ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen.
ich bin mit meinem nun 1 Jahr alten Golden Retriever Rüden echt verzweifelt: Er hat einen unheimlich starkenJ agdtrieb entwickelt.
Dieser Hund ist sonst ein echter Traumhund. Er bleibt alleine, er macht nie etwas kaputt, er hat die Begleithundeprüfung und den Hundeführerschein in Hamburg mit Bravour bestanden, er lernt unheimlich schnell, läuft perfekt bei Fuß, kläfft nicht, verträgt sich mit allen Hunden, aber wehe, die Dämmerung setzt ein oder wir sind im Wald unterwegs.Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll, ehrlich. Er jagt einfach alles: Vögel (wobei das noch geht, da gibt er relativ schnell auf), Kaninchen (und wir haben davon in Hamburg unmengen), Wildschweine (was ganz besonders schlimm ist, wenn wir in Berlin bei meinen Eltern sind), Rehe, Mäuse, einfach alles ;-((
und dabei riskiert er jedes Mal sein Leben. Die Wildschweine sind wirklich aggressiv, er ist mir beim ausreiten jetzt bereits zweimal abgehauen und unser Förster ist mit jagenden Hunden nicht zimperlich (zu recht!) und gerade gestern ist er uns in HH wieder abends über eine Straße gelaufen, weil er ein Häschen gesehen hat.
wir haben bisher schleppleinentraining gemacht und konnten dort auch schon verbesserungen erzielen. Leider weiß Hugo ganz genau, ob die Leine dran ist oder nicht bzw. bekommt das relativ schnell mit. Wenn ich das Wild vor ihm bemerke oder vorausahne, kann ich inzwischen auch eingreifen, aber gerade bei Hasen ist mein Hund im Regelfall eine Stufe schneller.
Im Moment bin ich so ängstlich, dass ich ihn kaum mehr von der Leine lassen möchte, einfach, weil ich angst um ihn habe. Das tut mir natürlich auch leid, das ist ein junger Hund, der muss toben und spielen.
Habt ihr noch Ratschläge, die mir weiterhelfen könnten? Ich lehne es eigentlich echt ab, aber nachdem er mir gestern so über die Straße gefegt ist, habe ich ernsthaft über ein Sprayhalsband nachgedacht.
Die Züchterin hat mir bereits angedeutet, dass ich so einen starken Jagdtrieb wohl nie hundert pro in den Griff bekommen werde und damit rechnen muss, dass ich ihn im Wald nich tmehr loslassen kann. Das wäre echt eine Katastrophe, da wir ihn als Reitbegleithund und als Joggingpartner angeschafft haben ;-((
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Hi
hast du hier Ich bin echt verzweifelt: Jagdtrieb ;-((* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Wie alt ist dein Hund wirklich, denn eine Begleithundeprüfung kann man erst mit 15 Monaten machen!
Ich kann dir nur zur Schleppleine raten, das mußten wir auch 5 Monate lang. Du kannst deinen Hund nur von der Jagd abbringen, wenn du das unterbrechen kannst, bevor er los rennt. Wenn Hund mal rennt, ist es vorbei. Anscheinend hat dein Hund die Jagd schon sehr perfektioniert. Da wird es sehr schwer. Erziehungsspray kann, muss aber nicht erfolgreich sein. Dazu gehört, dass du das Wild vor deinem hund sehen mußt und sprühen mußt, bevor er los rennt. Gleichzeitig muss er wissen, was er stattdessen machen soll. Kommen, oder Sitz..... Und das mußt du immer wieder üben, ein Leben lang.
Meinen Hund habe ich jetzt mit 4 Jahren recht gut im Griff, kenne aber ehrfahrene Hundebesitzer, die müssen immer Schleppleine laufen, weil ihr Hund so einen starken Trieb haben, dass er nicht zu kontrollieren ist.
Die Jagd ist selbstbefriedigend, deshalb findet ein Hund die so klasse. Überlege dir, ob du mit deinem Hund nicht Hundesport anfangen willst, wie Obedience oder Fährte, damit er so ausgelastet wird, dass er nicht auf andere Gedanken kommt.
Gruß Biber
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hi,
eh ich mir jetzt die finger wundt tippe, liest du am besten mal hier http://www.jagdhundehalter.de
oder hier http://www.yorkie-rg.net
diverse beiträge zum themada kann dir geholfen werden, bis dir der kopf raucht
liebe grüße
ebenfalls von einer halterin mit 2 jagdl. überambitionierten halterin -
er ist knapp 12 Monate, die BH Prüfung war hier an den Hundeführerschein gekoppelt, das ist in Hamburg die einzige legale Möglichkeit, um den Hund überhaupt noch von der Leine lassen zu dürfen.
er hat also keine offizielle BH Prüfung vom VDH, die Anforderungen beim Hundeführerschein waren aber auf BH Niveau + noch einige Zusätze (wir mussten z.B. noch durch ein volles Einkaufszentrum gehen
und er durfte sich nicht für die anderen Leute interessieren usw.)wir machen 2 mal die Woche in einer Hundegrupppe mit anderen Retrievern Dummy Training. Da ist er auch voll bei der Sache, arbeitet super mit und ist für sein Alter schon sehr weit. Meinst du, daneben sollte ich noch mehr machen?
Nimmt der Jagdtrieb mit höherem Alter zu oder eher ab?
Das Problem ist, dass er bei den Hasen meist Fährte aufnimmt, die kann ich also nicht sehen. Wildschweine ist genau das gleiche Problem, die sind halt im Unterholz, ich sehe sie nicht und er geht hinterher, weil er sie riechen kann. so komme ich immer einen schritt zu spät.Und wir haben uns extra einen Golden Retriever angeschafft, weil wir eben wegen des Reitens keinen Hund mit einem starken Jagdtrieb wollten...
EDIT: danke, für die links, da gehe ich gleich mal stöbern!
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Hallo hallo,
also Retriever sind Jagdhunde. Auch wenn gerade der Golden als Familienhund "verschrien" ist, bleibt er ein Jagdhund.
Es ist also durchaus nichts außergewöhnliches, einen jagdlich interessierten Goldi zu besitzen.
Ich habe einen Labrador. Sie ist jetzt 18 Monate und hat auch eine sehr gute Nase und den entsprechenden Jagdtrieb.
Im Feld kann ich mit ihr ohne Leine gehen, das ist kein Problem mehr (Schleppleinentraining). Im Wald ist IMMER eine Leine (Flexi oder Schleppe) dran. Beim Jagen ist nicht nur das Ergreifen der Beute das Tolle (denn das schaffen die meisten Hunde ja gar nicht), sondern vor allem das Hetzen der Beute ist selbstbestätigend. Solange Dein Hund also Gelegenheit hat zu hetzen, wird sich sein Gefallen an der Jagd steigern...
Tut mir leid, dass ich Dir keine "günstigere" Antwort geben konnte. Du wirst ums Anleinen nicht herum kommen, denn man kann es nicht tolerieren, dass ein Hund unkontrolliert jagd. Das ist gefährlich für alle Beteiligten - und in erster Linie für den Hund selber (Straße, Jäger...)
Zweimal pro Woche Dummy-Training halte ich für ausreichend. Das zu verstärken würde m.E. nichts zu nutzen. Ich gehe davon aus, dass der Hund auch an den übrigen Tagen artgerecht beschäftigt wird.
jochen
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Hallo Lieschen,
ich habe vor einem knappen Jahr ähnlich verzweifelte Beiträge in Hundeforen gesetzt. Ich habe einen Galgo-Malinois Mix - Galgos sind spanische Windhunde und zur Hasenjagd gezüchtet.Malou hatte einen ausgeprägten Jagdtrieb (hat er wohl immernoch), allerdings jagen Galgos über die Augen (Eyehouting dogs) nicht über die Nase. Das heißt, er nimmt keine Fährte auf, sondern er sucht mit den Augen. Das Ergebnis war aber das gleiche, sobald er etwas sah, war er weg (und als halber Windhund war er SCHNELL)
Ich habe das Problem direkt am Anfang, als er gerade Anfing jagdliches Interesse zu bekommen angepackt. Habe mir viele Tipps geholt und einiges ausprobiert. Anfangs lief er z.B. nur noch an der Schleppleine. Später hatte ich immer einen Quietschie dabei und sobald Malou anfing in den Wald zu schauen habe ich gequietscht und hatte seine Aufmerksamkeit wieder, dann wurde ein bisschen gespielt und der Wald war vergessen. Bei Malou hats geklappt!
Heute kann ich Malou ÜBERALL ohne Leine laufen lassen, er haut nicht ab.
Bei Malou hat es sehr geholfen, ihn auf bestimmt Spielsachen scharf zu machen. Diese habe ich dann beim Spaziergang dabei und wenn ich das Gefühl habe, es könnte Wild in der Nähe sein, beschäftige ich ihn damit und er hat gar keine Augen mehr für irgendwas anderes. Am effektivsten ist eine Steinschleuder, mit der ich Leckerlies oder Steinchen durch die Gegend schieße und Malou rast dann wie angestochen durch die Gegend, weil er sich so freut, dass sich etwas schnell bewegt. (Er kriegt dabei meistens gar nicht mit, wo die Steinchen genau hinfliegen, aber das ist egal :freude: )
Auch ist Malou sehr an Stöckchen und ähnlichem interessiert.Ich weiß nicht, ob diese Möglichkeiten bei deinem Hund auch helfen würden, aber ich habe gelernt, dass man einfach viele Sachen ausprobieren und sich das Richtige für seinen Hund aussuchen muss.
Beschäftige deinen Hund unterwegs, Leine ihn in der Dämmerung und im Wald an, wenn du weißt, er jagd dann bevorzugt. Du musst vermeiden, dass er weitere Jagderfahrungen sammelt, denn dann wird es immer schlimmer.
Ich habe mir auch einige Spiele für unterwegs ausgedacht, mit denen wir uns beschäftigen (leckerlies verstecken, Slalom um meine Beine laufen, Lekcerlies in der Luft auffangen (Malou kann sehr hoch springen), schau einfach, was deinem Hund Spaß macht und fordere ihn unterwegs, damit er sich nicht selbst eine Beschäftigung suchen muss!
Ich bin früher mit dem Hund meiner Eltern geritten. Es kommt auf deinen Hund an (und natürlich auch daran in welchem Tempo du reitest) aber ich konnte Maggie auch am Pferd an der Schleppleine halten als sie eine Weile lang nicht so gut hörte. Geht natürlich nicht, wenn dein Hund sehr zieht, sonst schmeißt er dich noch vom Pferd :freude:
Ich habe damals in meiner Verzweiflung auch zu einem Sprühhalsband gegriffen (finde es jetzt nicht so schlimm, denn da kommt nur etwas kaltes raus, das tut dem Hund nicht weh, er erschreckt sich nur) Bei Malou hat das aber gar nicht geholfen, er reagiert da nicht drauf.
Es gibt noch ein ganz gutes Buch, das du mal lesen kannst:
Antijagdtraining-Wie man Hunde vom Jagen abhält von Pia Gröning und Ariane Ullrich.Es wurde mir von vielen Seiten empfohlen und ich habe es mir schließlich besorgt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht damit gearbeitet habe, weil ich mir selbst so meine STrategien ausgedacht hatte und die haben gewirkt.
Ich hoffe ich konnte dir vielleicht ein bisschen helfen, denn ich stand mal vor genau demselben Problem.
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Jagdtrieb kann man nicht "austreiben". Wär ja auch pervers.( Weshalb ich auch so manche Anti-Jagd-Bücher für Hunde sehr in Frage stelle. Aber Papier ist geduldig und Bücher schreiben darf auch jeder.)
Da werden diese Hunde ursprünglich zur Jagd gezüchtet und dann sollen sie ihrer Passion nicht folgen.
Was man aber probieren kann ist, ob man den Jagdtrieb nicht sozusagen umlenken kann. Ob jetzt, wie bei malou mit einem Quietschie, oder vielleicht übt man das mit einem Futterbeutel.
Erst wird der Hund auf diesen Beutel konditioniert, also daraus gefüttert.
Dann sollte er ihn apportieren und wenn er Dir den Beutel zurückbringt,
wird er daraus belohnt. Ist einen Versuch wert.
Aber es ist sicher viel Arbeit und vor allem muss man seinen Hund ganz genau beobachten und früh genug, bevor er losstartet, umlenken.Auf alle Fälle wünsch ich Dir, dass es einigermassen klappt.
Und freu Dich über seine guten Eigenschaften, der Rest seines Verhaltens ist doch super! :freude:LG achtpfoten
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danke für eure vielen lieben Antworten und Tipps.
die Idee, mal ein paar Spiele für unterwegs auszuprobieren halte ich für super. vielen dank für die anregungen! das werde ich gleich mal in die Tat umsetzen. wenn er sich mehr auf mich konzentrieren muss, dann kann ihm nicht so viel Blödsinn einfallen.
Vom Auslauf her ist es bei ihm so, dass mein Mann 2-3 mal die Woche mit ihm joggen geht und er jeden Nachmittag mit im Stall ist, wo er 2-3 Hundefreunde hat, mit denen er stundenlang spielt. Zusätzlich gehe ich mit ihm je nach Witterungsverhältnissen noch ausreiten. Und dann halt das Dummy Training und viele Suchspiele in der Wohnung. Ich denke, grundsätzlich ist er schon besser ausgelastet, als der Durchschnittshund.
Das Problem ist halt: wir wohnen wirklich mitten in der Stadt. Jedes Ausreißen hier ist für den Hund mehr als lebensgefährlich. Und Hamburg hat einfach eine Kaninchenplage, die Biester sind überall. man kann denen nicht ausweichen.also, ich werde mal schauen, dass ich das Schleppleinentraining intensiviere und mit ihm weniger "einfach so" spazieren gehe, sondern ihn bei jedem Spaziergang mehr fordere.
fürs ausreiten ist das anleinen an eine schleppleine sicher auch eine gute Lösung. Pferd ist zum glück totbrav, das werde ich mal ausprobieren.Bekannte, die ich allerdings nicht als Hundeexperten einstufen würde, haben behauptet, dass das Spielen mit dem Bällchen und mit dem Dummy den Jagdtrieb nur fördert? Seht ihr das auch so?
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Zitat
fürs ausreiten ist das anleinen an eine schleppleine sicher auch eine gute Lösung. Pferd ist zum glück totbrav, das werde ich mal ausprobieren.Schleppleine vom Pferd aus? Wie soll denn das gehen - oder bleibt der Hund garantiert immer auf der gleichen Seite des Pferdes? Auch bei einem braven Pferd - was ist, wenn das Pferd auf die Leine tritt oder die Leine sich am Huf verfängt? Da würde ich eher eine Flexi nehmen, die hängt wenigstens nicht durch. Meine Schwester hat ihren jagenden Dalmatiner oft am Pferd an die Flexi genommen, sie fand es wesentlich praktischer und ungefährlicher als eine durchhängende Leine.
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achtpfoten:
in dem Buch, das ich empfohlen habe, ging es gar nicht darum den Jagdtrieb "auszutreiben" wie du sagst, es ging vielmehr darum, den Hund durch Fährtensuchspiele und ähnliches auszulasten und somit wie du sagst, den Jagdtrieb umzulenken. Das Buch wurde mir in einem anderen Hundeforum empfohlen, in dem die Leute genau dieselben Prioriteten gesetzt haben, wie das hier der Fall ist!naijra:
du hast recht, mit der Flexi ist es bestimmt einfach und sicherer! -
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