Verzweifelt! Hündin hat Angst vor Familienmitglied

  • Yvonne:


    Selbstverständlich les ich deinen Text, ich bin über jedes geschriebene Wort froh, dass mir weiterhelfen könnte :)


    Bin ja ein totaler Hunde-neuling (ne katze is definitiv was andres ^^ ) und da ists gut zu lesen wie sich sowas schrittweise entwickeln kann/sollte/könnte


    Dankeschön :)


    Maxi:


    hm, mit drohgesten eigentlich nicht, auch nicht wirklich frontal auf sie zugehend; was allerdings sein könnte, ist dass ich sie vielleicht fixiert habe und das mit der "sanften stimmlage"...
    werd auf jedenfall versuchen das zu verbessern!

  • hallo Marco!


    Keine Angst, es ist sicher in den Griff zu kriegen!


    Dazu hätte ich aber noch die ein oder andere Frage:


    1) Du bist 20! Bist Du ein großgewachsener Mann? Hast vielleicht einen Bart oder eine Brille? Vielleicht eine besonders tiefe Stimme?


    2) Was unterscheidet Dich von den anderen "Männern" im Haushalt?


    3) Wie versuchst Du Kontakt aufzunehmen zu Kira? Drüberbeugen, oder von vorne oben streicheln wollen?


    Worauf ich hinaus will...


    Auslandshunde haben fast IMMER Angst vor Männern, das ist keine Männerfeindlichkeit sondern ein Selbstschutz! Auslandshunde werden oft in Tötungsstationen abgegeben. Dort sind oft nur Männer und die behandeln die Tiere -sagen wir mal- nicht besonders gut. Schläge, Tritte etc. Diese Tiere versuchen nur Gefahr abzuwenden indem sie schon mal signalisieren: LASS mich in Ruhe, Du bist mir nicht geheuer.


    Tiefe Stimme, Bartwuchs, Körpergröße etc. können sich mit einem "Bild" eines Menschen decken, welcher Kira mal mißhandelt hat.


    Solche Hunde brauchen viel Zeit um Vertrauen aufzubauen! Wie bereits die Vorredner meinten... aus der Hand füttern ist eine sehr gute Sache für den Anfang.


    Direkten Augenkontakt meiden, sie also wenn Du auf sie zugehst nicht direkt ansehen. Dreh Dich leicht seitlich zu ihr wenn Du auf sie zugehst und beuge Dich nicht über sie. Direkter Augenkontakt oder direktes Draufzugehen und Drüberbeugen empfindet Kira als bedohlich.


    Auch solltest Du sie nicht bedrängen. Lass alle Familienmitglieder mal einen Ausflug machen und gönne Dir uns Kira mal ne ruhige Zeit. Nimm ein Buch, eine Schüssel mit Superleckerlies und setz Dich auf den Boden (wenn Hunde Angst haben ist es gut sich immer klein zu machen, zum Beispiel in die Hocke gehen...). Fang an im Buch zu lesen und raschle mit den Leckerchen in der Schale oder einer Tüte oder was auch immer. Leckerchen die sie sonst nicht bekommt (Käsewürfelchen, kleine Bockwurststückchen egal). Du brauchst Geduld! Wenn sie ankommen sollte, weil neigierig geworden mit leiser HOHER Stimme loben und ihr ein Leckerchen hinwerfen (belohne jeden noch so kleinen Schritt in Deine Richtung). Die Abstände werden immer kleiner, wirst Du merken.Mit der Zeit wird sie sich näher herantrauen. Dann überfall sie nicht, sei zufrieden wenn sie sich mal kurz streicheln läßst. Wenn das passiert ist: aufhören und diese Übung beenden.


    Solche Übungen helfen Vertrauen aufzubauen. Aber Vorsicht! Solche Hunde registrieren viel, haben eine feine Antenne. Man kann das gewonnene Vertrauen durch ungewollte hastige Bewegungen oder bedrohliche Körpersprache auch wieder verspielen und fängt bei Null wieder an. Beobachte deine Wirkung auf den Hund genau, wie vehält sie sich wann... Jetzt hast Du ein paar Anhaltpunkte die Dir helfen Deine Wirkung auf den Hund zu prüfen.


    Diese Hunde haben meist wirklich schlimme Erfahrungen gemacht. Solche Traumen kann man mit Bachblüten lindern. Mein Ben war auch Angst Pur als er kam, aber er war bereits 12 Jahre alt!


    Vielleicht kann ein Heilpraktiker hier Abhilfe schaffen.


    Nicht verzweifeln.


    Wie verhält sich denn eigentlich deine Freundin?


    Ach ja: immer wenns ans Anleinen geht, hilft ein wenig Bestechung auch ;-)


    Diese Form der Bestechung muss für Kira ein absolutes Highlight darstellen, umso nachhaltiger ist dann die Wirkung!


    LG
    Indi

  • Zitat

    Diese Form der Bestechung muss für Kira ein absolutes Highlight darstellen, umso nachhaltiger ist dann die Wirkung!


    z.B. Leberwurst, Thunfisch, Katzenfütter (nass).... :mrgreen:

  • Hallo Indi,


    erstmal zu den Fragen


    1. Bin verhältnismässig klein, so an die 1.75 rum; Brille hab ich keine, aber nen Bart am Kinn. Tiefe stimme hab ich eigentlich nicht (also schätz ich jetzt einfach mal ^^ ). Naja, und ich lauf ziemlich oft mit Cap rum, das ist wohl die auffälligste unterscheidung. Hab auch schon versucht, ohne mütze ihr gegenüber zu treten, hat mir aber keinen auffälligen unterschied gebracht.


    2. Hm, was mich unterscheidet. von meinen Eltern auf jedenfall mal (logischerweise :) ) das alter, von meinem Bruder nicht unbedingt, da der bloß 4 jahre älter ist. Den Bart könnte man vielleicht als Unterschied nehmen


    3. Kontakt hab ich eigentlich weitestgehend versucht aus der hocke zu ihr aufzunehmen; werd diesbezüglich aber auf jedenfall die tage nochmal verstärkt drauf achten.


    Werd deinen "Auszeit mit Hund + Leckerlies & Buch"-Vorschlag mal versuchen durchzuziehn und die Familie mal für nen Tag zum Teufel jagen ;)


    Du hast noch was von "Bachblüten" geschrieben; ist das so ne art "Hundeberuhigungsmittel"?


    Meine Freundin verhält sich eigentlich ähnlich wie ich; versucht halt immer aus der Hocke irgendwie sie zu locken oder mit ihr zu reden oder geht ganz vorsichtig auf sie zu. Meist endet das aber in verschrecktem gebell.

  • Hallo Marco,


    es sind ja schon sehr viele, sehr gute Tipps gekommen, denen ich eigentlich nix mehr hinzufügen kann. Nur eines vielleicht noch (was du vielleicht im Hinterkopf behalten könntest).


    Mein Eindruck beim Lesen deiner Postings war, dass dein sehnlichster Wunsch ist, dass Kira auch endlich die Angst vor dir verliert und du alles daran setzt. Ist natürlich verständlich, aber möglicherweise erreichst du durch sämtliche Aktionen auch nur das Gegenteil. Sollten also alle anderen Tipps nicht fruchten (was ich nicht hoffe), versuche es doch mal damit, dass du Kira einfach eine zeitlang ignorierst. Sie nicht beachten, geschweige denn locken o.ä. und dir vorstellen, sie wäre gar nicht da. Damit nimmst du den Druck ("mensch, es muss doch endlich mal klappen") aus der Situation und wirkst nicht mehr so angespannt, was auch Kira wahrnehmen wird. Bei manchen Hunden erreicht man grade mit so einem "gleichgültigem" Verhalten, dass sie von sich aus irgendwann Interesse zeigen oder zumindest ihre Scheu verlieren. Lass sie dich beobachten, beobachte du sie aber nicht.

  • @ Carlino: Bin ganz Deiner Meinung... :wink:


    Zitat

    ...Probier es auch mal sie eine ganze zeitlang zu ignorieren (damit meine ich nicht nur 1Stunde)...bei meiner Süßen wirkt das Wunder. Die Arbeitskollegen von mir, die sie am Anfang ignoriert haben, mag sie mittlerweile am liebsten und hat alleine den Kontakt gesucht....


    LG Maxi

  • Zitat

    @ Carlino: Bin ganz Deiner Meinung... :wink:



    LG Maxi


    Huch, hatte ich wohl glatt überlesen... naja, dann hab ich´s halt nochmal betont :freude:

  • Hallo Marco!


    Ok...dann denke ich mal, es könnte daran liegen dass sie Dich nicht einzuschätzen weil (mal mit, mal ohne Kappe *lach) und vielleicht ist es so wie Carlino geschrieben hat, dass Du Dir und ihr zuviel Druck machst, unbewußt.


    Das kann natürlich auch ein Grund sein, weil sie die Erwartungshaltung spührt.


    Wenn ich darüber nachdenke, dann war das bei Ben in einigen Situationen auch so. Habe ich nichts erwartet und nicht gelockt, mich umgedreht und mich anderweitig beschäftigt, dann war er plötzlich bei mir... Kann also durchaus auch sein!


    Zu den Bachblüten:
    Das ist kein Hundeberuhigungsmittel, sondern man kann es mit Homöophatie vergleichen. Es handelt sich hierbei um Blütenessenzen, welche eher auf seelischer Basis wirken und aus dem Gleichgewicht geratene seelische Zustände wieder ins Gleichgewicht bringen können.


    Diese Essenzen werden in sog. Stockotteln angeboten und enthalten jeweills Auszüge aus den Blüten, konserviert mit Alkohol.


    Die Auswahl der richtigen Bachblüten ist nicht einfach, hier ist es wichtig den Hund "lesen" zu können. Bei mir gab den Anstoß, dass ich versucht habe Situationen in denen Ben seltsam ragierte, zu zerlegen und den Auslöser zu suchen. Das konnte eine Handbewegung sein, ein Geräuch oder sonstwas in der Art. Dann habe ich versucht mir vorzustellen wie der Hund evtl. frühere Situationen (die ich natürlich nicht wirklich wußte) auf die Situation von heute projeziert. Beispiel: lautes Klappern, etwas fällt runter (mit Getöse) Hund rennt, versteckt sich und traut mir nicht. Hier vermute ich einfach dass man mit Gegenständen nach ihm geworfen hat.


    Es gibt diverse Angst-Blüten, welche auf die gängigen Ängste eingehen. Eine Behandlung von einem Tierheilpraktiker oder Tierpsychologen (der Bachblüten anwendet) kann hilfreich sein, da Außenstehende und Leute mit Erfahrung wahrscheinlich klarer sehen und somit eine richte Auswahl vornehmen können.


    Kannst ja mal googlen und auch hier mal als Suchwort Bachblüten eingeben, Du wirst staunen was die alles bewirken können.


    Selbstverständlich sind Bachblüten kein Wundermittel, sie können lediglich als Unterstützung dienen, dies können sie aber hervorragend! Sie können dem Tier Ängste nicht nehmen, aber sie können besser damit umgehen und evtl. Überreaktionen mildern, nach längerer Gabe UND Arbeit am eigentlichen Problem können diese dann natürlich ganz verschwinden. Sie können das Selbstbewußtsein eines Tieres unterstützen und dem Tier die Möglichkeit geben durch positove Erfahrung zu lernen und diese auch anzunehmen.


    So. Mal wieder ein Roman.
    Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen. Und lass uns wissen, wie Dein "Verbannungsexperiment" oder aber die "ich nehme Kira nicht wahr" Variante gefruchtet haben. Wir sind immer daran interessiert zu erfahren wie es weitergegangen ist.


    LG
    Indi

  • Hi nochmal,


    wollte mal nen kleinen Zwischenstand geben, wies denn bisher läuft:


    Konsequent wird jetzt schon mal das Füttern durchgeführt; Sprich Kira bekommt ihr Futter jetzt weiterhin regelmässig, aber nur noch durch mich.
    Den Blickkontakt bzw, direktes "Starren" vermeide ich jetzt oder besser: ich achte mehr darauf (kommt mir so vor als hätte ich das früher ziemlich oft gemacht)


    Bisher merkt man auf jedenfall deutliche Besserung (in meinen Augen zumindest); ab und an (wohlgemerkt ab und an, nicht wie vorher IMMER) wenn sie mich sieht, bellt sie zwar noch, aber das wird immer seltener; zutraulicher (und vor allem auch neugieriger) ist sie auf jedenfall mir gegenüber geworden;
    Was man auch noch zum "Gebelle" sagen kann ist, dass sie zwar ab und an noch bellt, wenn sie mich sieht, jedoch im gegensatz zu früher ziemlich schnell damit aufhört; vorher hat sie sich ja kaum oder gar nicht mehr beruhigen lassen... (und das ohne großes schimpfen oder "Aus" oder was weiß ich)


    im Großen und ganzen ist zu sagen, dass wirs zwar längst noch nicht ganz gepackt haben, aber es auf jedenfall besserungen zu sehn gibt.


    Dafür wollt ich mich nur mal fix bei allen Helfern für die Ratschläge hier bedanken!


    Grüße,
    Marco

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