Pöbler an der Leine
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Hallo Foris,
ich bräuchte mal euren Rat: Meinen Dicken habe ich ja jetzt seit Februar (Tierschutzhund aus Portugal). Er ist wirklich eine Seele von Hund, will alles richtig machen und es ist echt toll mit ihm. Wir sind anscheinend für einander bestimmt gewesen :fondof: Heute ist mir allerdings beim Spaziergang eine Verhaltensweise aufgefallen, die neu ist und ich möchte gerne, bevor sie sich verfestigt, schnell entgegen wirken.
Folgende Situation: Seit ich ihn habe, arbeiten wir daran, dass er entspannt an anderen angeleinten Hunden vorbei geht. Das war anfangs ein großes Problem und ist schon seeeehr gut geworden! Ich hol mir seine Aufmerksamkeit, und sag sobald er anziehen will leise sowas wie "hier bei mir" oder "mhm mhm" (diese Geräusch für "nein", ihr wisst schon...) Wie gesagt, das funzt in der Regel sehr gut. Nun ist mein Hund ja sehr groß (67 cm) und sehr schwarz
. Viele kleine Hunde (Jackis, franz. Bullis, etc.) reagieren wohl deshalb bei Begegnungen an der Leine - also nur aneinander vorbei gehen - sehr agro auf ihn. Rennen in die Leine und kleffen ihn wild an. Meinen nehm ich immer, wenn sich so eine Begegnung anbahnt, auf die Seite von mir, dass ich zwischen den beiden Hunden gehe und sorge dafür, dass er dicht bei mir ist, also Kopf an meinem Bein, um ihn bissel abzuschirmen. Diese Situationen sind für mich und meinen Dicken immer sehr unangenehm und leider fängt er nun an, darauf einzusteigen. Also sobald son kleiner Kleffer wieder lospöbelt, pöbelt er neuerdings zurück und schmeißt sich auch in die Leine. Das Problem ist nur, ER wiegt 46 kg und wenn ER anfängt zu knurren oder zu bellen, fallen andere Spaziergänger, die sich in der Nähe aufhalten, fast in Ohnmacht vor Schreck.
Heute hab ich beobachtet, dass er schon regelrecht so eine Erwartungshaltung hat, wenn ein Kleiner uns entgegen kommt und sobald er dann angebellt wird und schmeißt sich er sich auch in die Leine. Ich werd dann immer so sauer auf die anderen Hundhalter, die ihre Wauzis nicht unter Kontrolle haben und ich das dann ausbaden muss... (Hab gerade nen Hexenschuss und jeder Ruck an der Leine meines Riesen, ist die Hölle für mich und meinen Rücken
)
Andererseits hatte ich heute auch das Erlebnis, dass uns ein kleiner Hundi entgegen kam, Humphrey schon ziemlich angespannt war, und dann völlig verdutzt und brav an ihm vorbei ging, weil der Kleine nämlich kein Mucks von sich gab. Also die Pöbelei geht nicht von ihm aus, sondern ist immer nur ne Reaktion auf den "Scheinangriff" von der anderen Seite (wenn ich das mal so nennen darf).
Wie kann ich ihm bloß beibringen auch in solchen Situationen gelassen zu bleiben? Ich bin ein bißchen ratlos...
LG Ulrike
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Ja, Kleinhunde sind echt ne Pest
Was macht er denn wenn ihn ein großer Hund anpöbelt? Und wie benimmt er sich im Freilauf bei Kontakt zu
anderen Hunden? -
Zitat
Ja, Kleinhunde sind echt ne Pest
Nur, wenn sie kläffend in die Leine springen
(nach meiner Erfahrung tun das einfach mehr kleine Hunde als Große -sorry)zum Problem an sich:
ich lass meine absitzen (da - meiner Erfahrung nach - der Hund im Sitzen leichter zu kontrollieren ist), stell mich mit Rücken zum Weg und dem anderen Hund, fordere Aufmerksamkeit (wie Du das ja auch tust) und belohne Ruhe mit Keks, unterbinde dabei aber auch jeden Versuch, den anderen zu "fixieren" oder gar aufzustehen -
Zitat
Ja, Kleinhunde sind echt ne Pest
Was macht er denn wenn ihn ein großer Hund anpöbelt? Und wie benimmt er sich im Freilauf bei Kontakt zu
anderen Hunden?Guten Morgen,
also, wenn er so richtig von einem großen Hund an der Leine angepöbelt wird, reagiert er natürlich ähnlich. Aber das kommt tatsächlich sehr selten vor. Er ist da einfach nicht schon im Vorfeld angespannt, wenn ihm ein großer Hund begegnet und deshalb kann ich ihn dann auch besser lenken.
Und ich hoffe es kam in meinem Post richtig rüber, dass ich nichts gegen kleine Hunde habe! Es sind jz nur vermehrt oben beschriebene Situationen aufgetreten, so dass er schon angespannt ist, wenn ihm ein kleiner Hund auf der Straße entgegen kommt und natürlich dann richtig loslegt, wenn sich seine Erwartung (also Wauzi pöbelt) bestätigt.
Zu deiner Frage mit dem Freilauf: Große Hunde, egal welches Geschlecht, sind überhaupt kein Problem: Schnuppern und gut. Danach werden sie kaum beachtet, weil Ball spielen viel interessanter ist. Bei kleinen Hunden pass ich immer sehr auf, weil er sie anfängt zu jagen, wenn sie vor ihm weg laufen.
LG
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Zitat
Nur, wenn sie kläffend in die Leine springen
(nach meiner Erfahrung tun das einfach mehr kleine Hunde als Große -sorry)zum Problem an sich:
ich lass meine absitzen (da - meiner Erfahrung nach - der Hund im Sitzen leichter zu kontrollieren ist), stell mich mit Rücken zum Weg und dem anderen Hund, fordere Aufmerksamkeit (wie Du das ja auch tust) und belohne Ruhe mit Keks, unterbinde dabei aber auch jeden Versuch, den anderen zu "fixieren" oder gar aufzustehenHallo, vielen Dank. Das hört sich nach einer guten Strategie an! Da das Absitzen in Situationen, wo er aufgeregt/abgelenkt ist noch nicht 100 % klappt, weiß ich woran ich jz arbeiten werden ;).
LG
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Wie ist denn deine Erwartungshaltung wenn euch ein kleiner Hund entgegen kommt? Wie angespannt
bist du dann?
Meine Hunde finden am Wegesrand sitzende und lauernde Hunde absolut ätzend. Zu oft springen die
dann in dem Moment los in dem man an ihnen vorbei geht. Die meisten Leute schaffen es allerdings auch
nicht in dieser Situation die Aufmerksamkeit ihres Hundes zu bekommen. Da wird dann vielleicht nicht
hingeschaut, aber die Ohren sind schon beim anderen Hund. Oder der Hund versteift sich.Wenn er kleine Hunde als Jagdobjekt ansieht, besteht die Möglichkeit, dass das der eigentliche Grund für
sein pöbeln ist. Dass er das erst jetzt zeigt ist normal, die Eigewöhnungszeit ist vorbei und er kann dich
jetzt einschätzen und traut sich jetzt mehr. -
Zitat
...... ER wiegt 46 kg ......
(Hab gerade nen Hexenschuss und jeder Ruck an der Leine meines Riesen, ist die Hölle für mich und meinen Rücken
).......
Aua - das is ja ne saublöde Kobi ;-( Hast mein ganzes Mitleid, ich weiß, wie sich das schon bei 9 Kilo Hund anfühlt..... Mein Bossi war einer von den "Kleinen, die dauern kläffend in die Leine springen" - und genau deshalb hab ich ihm das abgewöhnt, weils mir dann echt wehtat..... *gg Außerdem fand ichs voll peinlich, mit so nem keifenden sabbernden Etwas durch die Gegend zu laufen.
Heut fiept er zwar noch leise, kann aber mit und ohne Leine gesittet vorbeigehen.
Eigentlich wär´s an den anderen Hundehaltern, ihre Hunde da zurechtzustutzen - blöd nur, daß Du das nicht beeinflussen kannst. Obwohl - wenn Du denen mal vor Augen hälst, was passiert, wenn Dein Hund sich losreißt, nachdem er so provoziert wurde vom Zwerg - vielleicht schreckt ja das schon ein bisserl ab und die tun mal was?
Nachdem Du bei denen nichts ändern kannst, hilft nur eines: möglichst nen großen Bogen gehen, den Hund versuchen, auf Dich zu fixieren, bevor der Andere richtig herkommt, eine Alternativaufgabe geben (Fußgehen o.ä. - absitzen lassen würde ich nicht, weil das zu viel Gelegenheit gibt, zu fixieren - und oft bleiben die Deppen dann auch noch stehen und lassen den Kleinen noch schön hochfahren und schauen zu wie der immer wilder wird....
Wenn Du mit hund im Fuß weitergehst, werden die Dich sicher nicht verfolgen, und selbst wenn sie stehenbleiben, wird der Abstand größer, weil DU läufst), bei der er sich auf Dich konzentrieren muß. Und, das Wichtigste, machst ja schon: den Hund vor den Anderen bschützen, ihm zeigen, daß DU Dich darum kümmerst, daß die nicht zu frech werden, damit er nicht selbst aktiv werden kann.
Ansonsten kann man höchstens noch mit angeleintem Hund Gebiete meiden, in denen dauernd solche Kläffis rumlaufen, oder den eigenen Hund (evtl. nach Vorwarnung) von der Leine machen, wenn die zu kläffen anfangen - was meinst, wie schnell die anderen Hundehalter plötzlich einschreiten und den eigenene Hund einschränken und einsammeln, wenn denen grollende 46 Kilo gegenüberstehen.... *hähä....
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Bogen gehen ist schön und gut, wenn man denn den Platz dazu hat - wir haben solche Begegnungen immer da, wo weder Bogen gehen noch "runter vom Weg" wirklich möglich ist
Und meine Erfahrung (mit immerhin 65 kg) ist wirklich, dass ich die im Sitz besser kontrollieren kann (wobei ich fixieren nicht dulde), als wenn ich versuche, mit den beiden eng am Bein vorbeizugehen - kommt nämlich dann so ein Kläffer doch noch einen Meter näher an uns ran als vorgesehen, sind meine zwei "not amused" und machen halt auch mal einen SatzOT:
Hab ich Platz, dann kann ich mit dem Rüden an langer Leine und der Hündin frei im Abstand von mehreren Metern locker vorbeigehen, ohne dass die den Kläffer auch nur eines Blickes würdigen -
aber ich verstehe auch, dass sie die Gelegenheit nutzen und sich den Kläffer zur Brust nehmen würden, wenn er denn in Reichweite käme, ich möchte auch nicht so frech angekläfft werden -
Zitat
Wie ist denn deine Erwartungshaltung wenn euch ein kleiner Hund entgegen kommt? Wie angespannt
bist du dann?
Meine Hunde finden am Wegesrand sitzende und lauernde Hunde absolut ätzend. Zu oft springen die
dann in dem Moment los in dem man an ihnen vorbei geht. Die meisten Leute schaffen es allerdings auch
nicht in dieser Situation die Aufmerksamkeit ihres Hundes zu bekommen. Da wird dann vielleicht nicht
hingeschaut, aber die Ohren sind schon beim anderen Hund. Oder der Hund versteift sich.Wenn er kleine Hunde als Jagdobjekt ansieht, besteht die Möglichkeit, dass das der eigentliche Grund für
sein pöbeln ist. Dass er das erst jetzt zeigt ist normal, die Eigewöhnungszeit ist vorbei und er kann dich
jetzt einschätzen und traut sich jetzt mehr.Naja, ich bin schon aufmerksam wenn uns ein Kleiner entgegen kommt. Ich muss halt schon im Vorfeld die Leine enger nehmen, damit ich im Ernstfall die 46 kg halten kann. Und ich kommuniziere ja mit ihm, um ihm das Gefühl zu gebe ICH sag wie's läuft, nämlich eng am Fuß dran vorbei gehen, egal was von der anderen Seite kommt.
Er sieht auch nicht kleine Hunde per se als Jagdobjekte an. Nur im Freilauf, wenn sie vor ihm wegrennen. Deshalb lass ich solche Situationen auch nicht zu. Da geh ich kein Risiko ein. Und er fängt ja auch nicht an zu pöbeln, sondern es geht um seine Reaktion AUF pöbelnde Minis...
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Dann nutzt du die Leine schon als Signalgeber, du sagst ihm Achtung jetzt passiert was. Dadurch sagst du ihm
eben genau das Gegenteil von dem was du eigentlich möchtest. Arbeite an seiner Ansprechbarkeit, so dass
du seine Aufmerksamkeit bekommst ohne mit der Leine zu arbeiten.
Damit meine ich nicht nur seinen Blick, sondern auch sein Hirn soll bei dir sein. Achte auf seine Körpersprache,
wie sind die Ohren, wie trägt er die Rute, wie sieht sein Maul aus. Lass dich dabei nicht veralbern, er kann
dich ansehen und trotzdem mit allen anderen Sinnen bei dem anderen Hund sein. -
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