Was haltet ihr von Bachblüten?

  • Zitat

    Wenn Wirkung, dann durch Placebo-Effekt. Genau wie Homöopathie. Eine andere Schlussfolgerung kann es kaum geben, wenn man sich damit mal auseinandersetzt.


    Der Meinung bin ich auch. Zum Ausprobieren ja, aber der Nutzen ist aus meiner Sicht nicht bemerkbar.

  • Zitat

    Der Meinung bin ich auch. Zum Ausprobieren ja, aber der Nutzen ist aus meiner Sicht nicht bemerkbar.

  • Ich habe mich damit beschäftigt, nachdem ich so viel positives gehört habe.
    Ich bin Naturwissenschaftler und gehesolche Recherchen ziemlich systematisch an.
    Was für mich übriggeblieben ist, ist ein oft starker Placeboeffekt - ja, auch beim Tier.
    Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist keine nennenswerte physiologische Wirkung nachweisbar.
    Man mag den Wissenschaftlern ja vieles vorwerfen können und vieles weiss man auch nicht.
    Aber, auch wenn die Wissenschaft viele Dinge noch nicht gut versteht, erklären oder heilen kann. Was sie gut kann, ist nachzuweisen, ob ein Effekt real und reproduzierbar existiert. Und da findet man bei Bachblüten halt - leider- gar nichts.


    Viele Grüße


    Ingo

  • Bachblüten und Homöopathie sind nicht identisch, bitte nicht verwechseln.


    Die Diskussion um diese Themen ist immer schwierig, weil einem als bekennender Nutzer dieser Therapie-Variante immer gleich der Placebo-Effekt unter die Nase gerieben wird. :lol: Auf Dauer allerdings, wenn man beides, Homöopathie und BB über Jahrzehnte hinweg erfolgreich anwendet, ist dieses Placebo-Argument öde und ziemlich lahm und auch nicht mehr wirklich überzeugend. Viele Nutzer kommen ja erst dahin, diese Therapie-Methoden zu versuchen, wenn die allopathische Medizin bei ihnen versagt hat, obwohl sie im Vorfeld hoffnungsvoll von Arzt zu Arzt getrabt sind - wo, verflixt noch mal, war denn da der Placeboeffekt, wenn die Xte Methode ausprobiert worden ist, die Erkrankung zu heilen oder zumindest in den Griff zu bekommen, noch dazu, wenn man ursprünglich an die heilende Wirkung der Schulmedizin "geglaubt" hat? In der Placebo-Argumentation sind m. M. n. einige Quantensprünge in Sachen Anti-Logik zu finden. Aber bequem ist sie, denn dann muss man sich nicht damit beschäftigen, WARUM Homöopathie und auch BB bei so vielen hochgebildeten Menschen, auch mit wissenschaftlichem Hintergrund (was ja ein Ausschluß-Kriterium zur Nutzung sein soll...) tatsächlich funktionieren kann.


    Es möchte mich bitte niemand falsch verstehen - natürlich gibt es den Placebo-Effekt. Aber nicht ausschliesslich, unermüdlich und sämtliche weitergehenden Untersuchungen abschmetternd, nur auf Homöopathie und BB bezogen. Den gibts in allen Sparten der Medizin-Branche.


    Wenn man sich einfach mal auf diese Therapie-Varianten einläßt, kann man damit durchaus gute Erfolge erzielen.
    Wichtig ist allerdings, dass man sich an jemanden wendet, der das Hintergrundwissen dazu nicht aus einem GU-Büchlein hat, sondern eine sorgfältige, lange Ausbildung und entsprechende Erfahrung.


    Ich arbeite mit Bachblüten sehr gern unterstützend bei Verhaltensproblemen - die BB sind da sehr vielschichtig und man kann geeignete Blüten gut miteinander kombinieren.
    Allerdings muss man bitte daran denken, dass man nicht ein paar BB zu sich nimmt und dann ist alles gut. Sondern die BB ebnen den Weg dorthin, dass weitere Maßnahmen überhaupt erst einmal möglich werden.


    Mein Harley ist ein prima BB-Kandidat, der in seiner Anfangszeit bei uns, 2 verschiedene BB-Mischungen bekommen hat, die ihm eine Fach-TÄ für Verhaltenskunde zusammengestellt hat. Als die 2. Mischung im Schrank stand, habe ich mich ein paar Mal "vergriffen" und die erste Mischung, die nicht mehr paßte, in die Hand genommen. Gemerkt habe ich das jeweils daran, dass der Hund, der die Tropfen immer freiwillig geschlabbert hat, den Kopf wegdrehte und das Zeugs nicht haben wollte. Blick auf die Flasche, hoppla, das war die erste Mischung. Die Tropfen 5 Sekunden später aus der "richtigen" Flasche, werden dann wieder bereitwillig genommen. So etwas "mystifiziere" ich nicht - aber ich nehme es einfach nur wahr.


    Ich schwebe nun nicht in selbst-gebatikten Flatterhemden und Jesus-Latschen als Mrs. Esoterik des Jahrtausends durch die Gegend, sondern stehe dank Arbeitsstiefeln der Gruppe S3 fest mit beiden Füßen auf dem Teppich. Ich bin beruflich fest mit der Allopathie verbunden und von deren Wirkung mehr als überzeugt - aber eben auch offen dafür, mich auf andere Therapie-Varianten einzulassen, da, wo es angebracht ist.


    Ich sage nicht - das kann nicht sein, sondern ich nehme meine beruflich sehr geschulten Beobachtungen und Erfahrungswerte zur Kenntnis, glaube mir in erster Linie erst einmal selbst und wenn dann jemand kommt und mal wieder nur den Placebo-Effekt als Erklärung zückt, ist mir das einfach zu wenig. Es gibt sicher Momente, wo einen als Tierhalter die Tatsache, dass man dem heftig kolikenden Pferd grad ein homöopathisches Mittel gegeben hat, dabei hilft, etwas zu entspannen, während man auf den TA wartet - aber dass dann diese unbewußte Entspannung soweit reicht, einem Pferd, das Fallobst von Touri-Kindern zu fressen bekommen hat, die heftigen Bauchschmerzen zu nehmen, geht dann doch weng zu weit. :lol: Dann würde ich mich in Tüten abfüllen und für teuer Geld verkaufen, wenn ich derartige mentale Kräfte hätte.


    Ich sehe fast tagtäglich, dass Homöopathie und auch BB bei Erkrankungen helfen können, bei denen man den PE nicht glaubhaft als Erklärung heranziehen kann.
    Allerdings sehe ich auch, was für ein Schmarrn mit diesen Therapie-Formen betrieben wird - da wundern einen manche Vorbehalte auch wiederum so gar nicht.


    LG, Chris

  • Das kam bei meinem langen Getippsel noch dazwischen, deshalb möchte ich da auch noch was zu ergänzen:

    Zitat


    Aber, auch wenn die Wissenschaft viele Dinge noch nicht gut versteht, erklären oder heilen kann. Was sie gut kann, ist nachzuweisen, ob ein Effekt real und reproduzierbar existiert. Und da findet man bei Bachblüten halt - leider- gar nichts.


    Viele Grüße


    Ingo


    Die Studien, die ich bisher im Netz gefunden habe, bezogen sich nicht auf BB, sondern auf homöopathische Mittel.
    Da wurde - einfach mal als plakatives Beispiel - ein typisches "Schnupfen-Mittel" auf die reproduzierbare Wirkung hin getestet.


    Aber - dieser Versuchsaufbau basierte darauf, dass wahllos diverse Menschen mit Schnupfen dieses Mittel bekommen haben. Es war also mehr ein Versuchsaufbau, wie man in bei der klassischen Schulmedizin anwendet. Symptom xy - dann nimmt man Medikament EF und alles wird gut.
    Da wurde keine "Rücksicht" darauf genommen, dass Homöopathie eben nicht indikationsmäßig angewendet wird, sondern ein kleiner dicker zu cholerischen Anfällen neigender Mann mit chronischem Fließschnupfen, der im Freien besser wird, ein anderes Mittel benötigt, als ein kleiner dicker zu cholerischen Anfällen neigender Mann mit chronischem Fließschnupfen, der beim Aufenthalt im warmen Zimmer besser wird.


    Bekommen beide kleinen dicken Männer das identische Mittel, kann es maximal bei einem von ihnen anschlagen. Schon ist die Studie fertig, aber sagt sie tatsächlich so viel aus, wie man dann annimmt?


    So aufgebaut, fangen die Studien aus homöopathischer Sichtweise, schon komplett "verkehrt" an.
    Weder wird in der Homöopathie indikationsweise gearbeitet, noch beschränkt sich die Wirkung der Homöopathie auf ein Symptom oder einen zusammenhängenden Symptomen-Komplex - die Homöopathie ist wesentlich differenzierter und ich bin überzeugt davon, dass bei einem Versuchsaufbau, der die homöopathische Sichtweise berücksichtigt, deutlich andere Ergebnisse als die vermeintliche Nicht-Reproduzierbarkeit der Wirkung herauskommen.


    Ich würde mich freuen, wenn jemand von der wissenschaftlichen Seite mal sagen würde:
    "Hm, Chris versichert glaubhaft, dass sie gute Erfahrungen mit der Homöopathie und auch mit BB gemacht hat. Wir stecken sie jetzt mal nicht in die Placebo-Schublade, sondern gehen einfach mal von der These aus, dass Chris Recht hat - das Zeug funktioniert. Woran kann das liegen?"


    LG, Chris

  • Ich verstehe garnich, was das Problem am Placebo Effekt immer sein soll?!


    Ist doch toll, wenn es hilft und das sogar ohne Nebenwirkungen.


    Hier gibts für den Wuffel auch ab uns an Bachblüten. Und ich habe das Gefühl, sie helfen. Eigentlich schläft meine Hündin nach der Gabe fast immer ein. Ob das Zufall ist? Keine Ahnung. Glaube ich aber nicht! Natürlich kann auch sein, dass der Placebo-Effekt auf mich wirkt und die Hündin durch meine ruhigere Stimmung auch wieder ruhiger wird?!


    Es hilft jedenfalls bei uns und es schadet nicht.


    Übrigens bin ich auch Naturwissenschaftlerin. Und ich kann mir vorstellen, dass Substanzen wirken können, auch wenn ihre Konzentration unter der Nachweisgrenze liegen.
    Auch als Naturwissenschaftler sollte man wissen, dass Phänomene nicht immer mit den gegebenen Mitteln und Fragestellungen untersucht und analysiert werden können.


    LG

  • Hm, Chris versichert glaubhaft, dass sie gute Erfahrungen mit der Homöopathie und auch mit BB gemacht hat. Wir stecken sie jetzt mal nicht in die Placebo-Schublade, sondern gehen einfach mal von der These aus, dass Chris Recht hat - das Zeug funktioniert. Woran kann das liegen?


    LG Caro, staatlich geprüfte Chemikerin und fast staatlich fertig geprüfte Biologin


    :lol:

  • Zitat

    Ich schwebe nun nicht in selbst-gebatikten Flatterhemden und Jesus-Latschen als Mrs. Esoterik des Jahrtausends durch die Gegend, sondern stehe dank Arbeitsstiefeln der Gruppe S3 fest mit beiden Füßen auf dem Teppich.


    Vollkommen OT, aber dank dessen, dass die meisten Unfälle im häuslichen Bereich entstehen, dafür mal ein :gut: :D


    Für die Unwissenden, aber Interessierten: http://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitsschuh ;-)

  • Wie Chris schon sagte, muss man durchaus unterscheiden zwischen Homöopathie und Bachblüten.


    Ganz knapp formuliert:
    Die Homöopathie hat ein System, das in der Grundidee auf medizinischen Wirkprinzipien der Ausgangsstoffe basiert. Und dann wird es auf rituelle Art massiv verdünnt.


    Die Bachblüten hingegen hat Herr Bach vor knapp 100 Jahren persönlich "intuitiv" ausgewählt und eine eigene Theorie von behandlungswürdigen "Seelenzuständen" drum herum entwickelt. Und dann hat er das Ganze nochmal kräftig verdünnt.


    Es ist mir völlig schleierhaft, wie Bachblüten es mit diesem Hintergrund als Therapieform so weit bringen konnten. Kein Mensch hinterfragt alternative Heilversprechen, aber fast alle Tierbesitzer glauben "irgendwie ein bisschen" dran und haben Rescue-Tropfen im Schrank, auch wenn sie selber zugeben, dass die nichts nützen.

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