Rüde schnappt nach mir, wenn fremde Hunde vorbeikommen
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Liebe Community,
mein Briard-Rüde Chewbacca (unkastriert) ist ein gut integrierter Familien-Hund, hört brav, geht an der Leine und akzeptiert uns als Rudelführer (was bei ihm verglichen mit den vorherigen Hunden harte Arbeit war). Er liebt unsere Katzen und auch die (meisten) Hunde in der Familie (Schwiegereltern und Co.), mit denen er viel Zeit verbringt.Und doch habe ich ein großes Problem mit ihm:
Wenn ich angeleint mit ihm Gassi gehe und es kommt uns ein Hund entgegen, passiert es manchmal (vor allem bei einem bestimmten Nachbarshund), dass Chewbacca völlig ausflippt, selbst wenn der Hund auf der anderen Straßenseite ist. Dann knurrt und bellt er, zerrt an der Leine und schnappt immer mal wieder nach hinten auf mich. Ich habe schon alles versucht: Ablenken, Leckerli, ruhig auf ihn einreden, die Leine ganz kurz nehmen, weiterzerren, stehenbleiben, in die andere Richtung gehen, scharf ansprechen und so weiter. Es nutzt nichts.Manchmal kommen Hunde und es passiert gar nichts, Chewbacca geht ruhig an ihnen vorbei, bellt nicht, zieht nicht. Dann wird er immer gleich mit Leckerli belohnt und viel gelobt. Doch wenn der fremde Hund ihn anbellt oder knurrt, gehts oft los. Vor allem bei dem einen bestimmten Nachbarshund gibt es kein Halten. Dazu muss man sagen, dass er mit diesem Hund als er noch ein Welpe war oft gespielt hat, dieser Hund (Labrador) unseren Chewbacca aber als er geschlechtsreif war nicht mehr akzeptiert und einmal gebissen hat. Seit dem ist der Labrador ein rotes Tuch für unseren Hund.
Heute war es mal wieder so weit, uns kam im Dunkeln kurz vor unserer Gartentür auf der anderen Straßenseite ein fremder Hund entgegen. Es war nicht der Labrador aus der Nachbarschaft, aber auch ein großer dunkler Hund, es könnte durchaus sein, dass Chewbacca ihn für den Labrador hielt. Chewbacca fing sofort an, zu knurren, schnappte nach hinten (erwischte meinen Oberschenkel - AUA!), bellte und zerrte. Ich habe scharf NEIN! gesagt, ihn zu mir gezerrt und bin in den Garten eingebogen - woraufhin er noch 2 mal nach mir schnappte, mich aber nicht erwischte. Kaum war der Hund nicht mehr in Sichtweite hat Chewbacca die Demutshaltung eingenommen - wohlwissend, dass er jetzt Blödsinn gemacht hat. Jetzt ist alles wieder wie vorher (abgesehen von dem blauen Fleck auf meinem Oberschenkel) und er ist wieder der bravste und folgsamste (und kuschelbedürftigste) Hund.
Wie gewöhne ich ihm diese Schnapperei ab? Wie schaffe ich es, dass er diesen Labrador (der ebenfalls verrückt spielt, sobald er unseren Hund sieht) nicht mehr als rotes Tuch ansieht? Bei jedem Hund, der aus der Ferne wie dieser Labrador aussieht, flippt Chewbacca aus. Ebenfalls bei fremden Hunden, die ihn anbellen und knurren.
Sorry, ist etwas länger geworden - ich hoffe, ihr habt Tipps für mich. Ansonsten ist wohl ein Hundetherapeut aus der Umgebung gefragt
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Hi
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Lies Dich dort mal durch: https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html
Man muß aber mit einem solchen Abstand anfangen, bei dem der Hund noch kein Theater macht!
Am Besten wäre natürlich ein Trainer, der die Situation vor Ort sieht! -
Das klingt super! Wenn er aber den besagten Labrador erblickt (oder einen ähnlichen Hund), es es völlig egal, wie weit der weg ist, er macht sofort Randale. Ich werde es aber mit dem "zeigen und benennen" bei Hunden, auf die er nicht so reagiert, auf jeden Fall versuchen.
Eine Frage habe ich vergessen: Wie reagiere ich (hundepsychologisch) richtig, wenn er bereits Radau macht und nach mir schnappt? -
Zitat
Eine Frage habe ich vergessen: Wie reagiere ich (hundepsychologisch) richtig, wenn er bereits Radau macht und nach mir schnappt?
Wenn er anfängt, auf der Stelle kehrt und es gar nicht erst zum Schnappen kommen lassen!
Am Besten wäre natürlich, auch dem Radau zuvorzukommen. -
Ich muss leider zugeben... im ersten Moment habe ich gedacht: Wehr dich mal!
Aber gut, wir sind ja alle gegen (physische) Gewalt...
Ich würde es weiter mit Ruhe versuchen und ggf. eine Wasserspritze dazu nehmen. Am besten wäre wenn jemand "Fremdes" den Hund in dieser Situation von Hinten mit Wasser bespritzt. Spätestens dann ist der Fokus auf der Person bzw auf Dir. Dann nochmal ein Kommando wie Sitz und belohnen falls es klappt.
Ansonsten fällt mir noch auspowern ein und mit dem Problemhund zusammenarbeiten. Im Moment ist die Temperatur hoch, da ist der Hund gleich platt! Also nach einem langen Spaziergang die Begegnung provozieren, dies klappt auch in vielen Fällen. Wenn der Hund richtig platt ist ist sein Wille meistens auch platt (bzw kurzlebig).
Und dann wenn es klappt ggf. mal zusammen frei begegnen lassen sofern der andere Hund zugänglich ist. Dann lernen sie sich kennen und gut ist -
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Wenn der Hund seinen Frust schon im Bein des Hundehalters entlädt, kann es durchaus sein, dass er auf den Reiz des Wassers auch entsprechend reagiert.
Hund mächtig sauer/aufgebracht/frustriert + Reiz von hinten = Hund fährt rum und hackt dem Mensch in das Körperteil, das er gerade zu fassen kriegt.
Ein Szenario, das man auf dem Schirm haben sollte... -
Pöbelt der Hund aus Unsicherheit erreichst du mit der Wasserspritze genau das Gegenteil und verunsicherst ihn noch mehr.
Wenn der Hund so in Rage ist dass er nach dem Halted schnappt würde ich nen Teufel tun das verhalten zu deckeln - sonst Dampfkochtopf der bei der nächsten Gelegenheit explodieren könnte. Da find ich quovadis Tipp um längen besser. Der bekämpft nämlich das übel an der Wurzel.
Mal davon abgesehen ob den hund Wasser in dem Moment überhaupt beeindrucken oder ihn nur noch mehr in Rage versetzen würde. -
Also als erstes empfehle ich einen Hundetrainer, der sich eure Situation vor Ort ansehen sollte. Die Ursache ist ausschlaggebend. Gerät dein Hund so in Rage, weil er diese schlechte Erfahrung gemacht hat, oder weil er sehr territorial ist oder weil er euch draußen evtl. doch nicht den "Rudelführer" abnimmt? Je nach dem aus welchem Grund euer Hund handelt, muss reagiert werden.
Wenn dein Hund schon so pöbelt, dann kannst du nichts sinnvolles mehr tun. Du musst vorher eingreifen.
Von Wasserspritze o.Ä. würde ich eher abraten, weil es sein kann, dass dein Hund nur lernt "Fremdhunde sind noch blöder als eh schon". Evtl. sucht er sich ein anderes, noch unangenehmeres Ventil für seinen Frust, der ja durch Wasser spritzen nicht weg gegangen ist.
Ich würde noch unterscheiden zwischen der Pöbelei mit dem Nachbarshund und allgemeinen Pöbeleien.
Das mit dem Nachbarshund wär gut zu lösen, wenn eure Nachbarn mitziehen. Gemeinsame Spaziergänge an der Leine mit genügend Abstand, können helfen, dass die Beiden sich akzeptieren lernen.Wegen dem allgemeinen Pöbeln: ist dein Hund besonders versessen auf etwas? Kannst du ihn mit Spielzeug ködern?
Damit er was im Maul hat und nicht um sich beißt, wäre es vielleicht eine Soforthilfe ihm eine Beißwurst hinzuhalten oder zum Tragen mitzugeben. Der Frust muss weg, dann kann er es da dran auslassen.Als Trainingsansatz würde ich den Blickkontakt belohnen und ohne Ablenkung sehr hochwertig aufbauen. Also "schau" sagen, guckt der Hund, gibts Party und Superleckerli. Das würd ich vor jedem Leckerli einführen. Du sagst "sitz", der Hund macht sitz, guckt zum Leckerlibeutel -> kein Leckerchen bis er dir in die Augen guckt usw. Also den Blickkontakt in den Alltag einführen und festigen.
Nicht den Fehler machen, dass du den Befehl zu bald, in für deinen Hund, zu schwierigen Situationen verwendest. Wenn du merkst der andere Hund interessiert deinen Hund kaum, kannst du mal ein "schau" einfordern.Da nur dich anschaun für den Hund sehr schwierig ist, würde ich dann ein kurzes (!) gucken zum anderen Hund belohnen und begleiten mit den Worten "wo ist der Hund" oder so. Also ähnlich dem Zeigen und Benennen, aber mit einem größeren Schwerpunkt auf die Umorientierung zu dir.
Gut wärs also wenns später so aussieht:
Du siehst vor deinem Hund einen entgegenkommenden und sagst "wo ist der Hund?"
dein Hund wird aufmerksam und sieht sich nach dem Hund um
-> "fein" + Leckerli (1. Umorientierung)
-> "Schau" + Leckerli (2. Umorientierung) kann dein Hund "schau" schon sehr gut, reicht es evtl. einmal "schau" zu sagen um den Hund vorbei zu führen. Ansonsten nochmal "wo ist der Hund?" fragen usw.Hoff die Erklärung war verständlich
Noch ein paar Fragen:
- Fällt es deinem Hund leicht an einem Fremdhund vorbei zu laufen, oder stehend den anderen passieren zu lassen?
- Wie kommt er mit anderen Rüden im Freilauf klar?
- Zeigt er das Verhalten auch in Gebieten die er nicht kennt?
- Wenn ihn jemand anders an der Leine hat, ist es dann genauso?
- Schonmal den Laternentest gemacht? (Hund an Laterne binden während er pöbelt und weggehen; Natürlich nur wenn der andere Hund auf keinen Fall zu deinem hingeht!)Mich hat mein Hund auch anfangs gebissen während seiner Pöbelei. Hat ewig gedauert bis er das gelassen hat und viele Hundetrainer verschleißt. Pöbeln tut er immer noch in gewissen Situationen (ich war zu langsam, oder der andere Hund kam zu überraschend), aber wir haben inzwischen viele Möglichkeiten damit umzugehen und an der Leine wird sich immer weniger aufgeführt.
Achja, physische Gewalt hat keine Abhilfe geschafft, im Gegenteil. -
Mir ging es mit meinem Hund ähnlich eine Zeit lang. Er hatte mich bei Hundebegegnungen, wenn er komplett aus gerastet ist, schon mehrmals (etwa fünf mal innerhalb von einigen Monaten) heftig ins Bein gezwickt - Hat zwar nie geblutet aber es blieben große, schmerzhafte, blaue Flecken in Hundegebiss-Form zurück.
Bei ihm war es wohl zum Teil auch die pubertäre Phase und die Hormone (er war damals ca. 1,5 - 2 Jahre alt), die ihn da oft etwas stärker hat hochfahren lassen, er war dann auch nicht ansprech- oder ablenkbar.
Nach den ersten beiden Malen wo das passiert ist, (die ersten Beiden Vorfälle dieser Art passierten am selben Tag und ich war so überrascht und geschockt davon, dass ich gar nicht darauf reagiert habe,) habe ich dem Hund jedes mal ganz deutlich klar gemacht, dass ich es ganz und gar nicht ok finde, wenn er seinen Frust an meinem Bein aus lässt. Also ich habe mich mit Bein und Fuß gewährt, wenn es sein musste, nachdem er wieder zupackte. Muss natürlich jeder selber wissen ob er das machen möchte, aber ich wollte auch auf keinen Fall, dass mein Hund lernt, dass er an mir seinen Frust ablassen kann, wenn er so geladen ist und ich konnte die Situationen nicht immer verhindern. Aber 'deckeln' alleine reicht natürlich auch nicht, da es nichts am Problem an sich ändert und den besonders schwierigen Hundebegegnungen würde ich auf jeden Fall versuchen vorerst aus dem Weg zu gehen.Zeigen und Benennen ist auch eine gute Sache.
Oder habt ihr vielleicht ein Spielzeug auf das dein Hund richtig abfährt? Dann könntest du z.B. auch, jedes Mal wenn ihr ein Hund seht, ein tolles Spiel mit dem Spielzeug machen, dass es aber auch nur dann gibt, wenn ihr einen Hund seht. Bei triebigen Hunden hilft sowas vielleicht besser (ist zumindest die Erfahrung mit meinem Hund), wenn sie ihre Aufregung dann anderweitig abladen können. Die Ball-Verrücktheit von meinem Hund hat uns da z.B. extrem viel geholfen. -
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Liebe Community,
mein Briard-Rüde Chewbacca (unkastriert) ist ein gut integrierter Familien-Hund, hört brav, geht an der Leine und akzeptiert uns als Rudelführer (was bei ihm verglichen mit den vorherigen Hunden harte Arbeit war).Der Hund wird jetzt erwachsen. Das ist ein Prozess, der sich bis zum 4 Lebensjahr fortsetzen kann.
Du musst weiter hart arbeiten. Alle Briards die ich kenne, sind extrem "scharf", und beissfreudig, fremden Gegenüber.
Wie du dich gegen BISSE deines Hundes wehrst musst du abwägen, ich würde einen Maulkorb draufmachen.
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