Hund hat Nachbarskind gebissen

  • @ pinga:


    Klar, da geb ich Dir vollkommen Recht. Es geht natürlich immer um eine gegenseitige Rücksichtnahme!!



    Das Problem ist meines Erachtens aber, dass unter einem solchen von beiden (!!) Seiten verursachten Fehlverhalten letztendlich immer der Hund zu leiden hat. Das meinte ich ja auch: dass der erwachsene Mensch an seinem Verhalten etwas ändern muss - der Hundehalter, aber eben auch die Eltern der Kinder!


    Schöne Grüße, Caro

  • Also sorry das ich mich erst jetzt wieder melde. War Montag beim Tierarzt.
    Dieser ist der Meinung das Problem seie nicht so leicht zu bewältigen.
    Der Hund ist völlig gesund, aber er meint ein solches Verhalten wäre absolut nicht ok. Der Hund habe grundsätzlich nicht nach Menschen zu schnappen!
    Egal wie aufgeregt er noch war... Er sagte auch ich würde sicher meinen Hund lieben und dieser auch mich, aber der Hund nimmt mich nicht als "Obersten" ernst und ist eben ein unsicherer Hund. Hier vertrat er die selbe Meinung wie Wakan: Ein unsicherer Hund ist schon schlecht, aber ein unsicherer Schutzhund (Hovawart) ist eine echte Gefahr. Da Frodo 4 Jahre ist , glaubt er auch das es nicht einfach ist diese zwei Faktoren umzukehren.(Ängstlicher Hund/ Beschützerinstinkt mir gegenüber) Er empfiehlt einen Hundetrainer, merkt aber an, das, sollte dieser auch nur die geringsten Zweifel haben, es besser ist mich von dem Hund zu trennen und entweder einen erfahrenen Neubesitzer, mit sicherer Ausstrahlung und viel Hundeerfahrung zu finden, oder eben als letzte Konsequenz wenn sich niemand findet die Spritze.... :shock: Also ich kann euch nicht mehr sagen wie ich von Waltrop nach Bochum gefahren bin...ich habe nur noch geheult...Aber letzten Endes habe ich mich jetzt wieder berappelt. Ich werde den Hundetrainer aufsuchen!! Wenns nicht anders gehen sollte auch ein neues Heim für ihn suchen,...aber ich lasse ihn NICHT töten!!! Außerdem habe ich mir aus der Bücherei schon zwei Bücher geholt und lerne täglich dazu. Gestern bei unserem Spaziergang trafen wir andere Hunde und Frodo hat sich vorbildlich benommen.Habe ihn bei Fremden Hunden angeleint und nur wenn der andere Besitzer meinte es ist eine Hündin oder ein kastrierter Rüde abgeleint. Ebenfalls gestern kam meine Freundin mit ihren zwei Kindern. Ich hatte Frodo genau im Auge, habe aber den Kindern gesagt sie möchten sich Frodo zur Zeit gegenüber nicht aufdringlich verhalten und nicht über ihn steigen sondern aufstehen lassen. der Hund hat gar nix gemacht..im Gegenteil der wollte nur mal an Jules(Besucherkind) Kuchenstück schnüffeln und als sie "Pfui" sagte, drehte er sich um und legte sich wieder hin.... Jetzt mache ich mich bereit für die Hundeschule und übe schon fleißig in Sachen Konsequenz und Duldung. Ser Arzt sagte, vielleicht ist der Hund auch zu stark für sie...sowohl mental als eben auch körperlich. Ich bin aber keine allzu zierliche Person bin 1,76 m groß und wiege irgendwas zwischen 74 und (hoffentlich nicht ) 79 Kg zur Zeit. Ich denke ich muß eben den Griff ans Halsband machen wenn ich Angst habe ich kann ihn mit Leine mal nicht halten...aber das entscheidenste ist das ich "Sicher " werde und der Hund dann auch "Sicher" wird. In dem Buch über Hunde und Hundepsychologie das ich gerade lese steht, das Rangordnungen im Rudel immer wieder wechseln können. Herangewachsenen Rüden lösen den Altersschwachen Rudelführer ab und einige andere Situationen werden beschrieben. Warum also soll ich ihm nicht zeigen können: Hallo ab sofort bin ich Chef und ich bestimme wann du mich schützt und wann ich es nicht will!!!! Dann bin ich eben der heranwachsende Rüde der den etwas ängstlichen Rüden ablöst... :idee:
    Bitte ihr Lieben drückt mir die Daumen ich werde euch weiter mit Info versorgen, denn wenn ich scheitere hoffe ich auch ein wenig noch auf eure Hilfe...aber ich streng mich an!!! Liebe Grüße Eure Ruhrnixe

  • nur kurze Anmerkung: Tierarzt ist Tierarzt und kein Verhaltensberater. Kenne bis heute keinen Tierarzt der auch wirklich Ahnung von Erziehung hat (gibt es natürlich, wenn er es neben seinem TA-Beruf noch erlenrt hat).


    Also streiche die Worte des TA aus deinem Gedächtnis, mache es so wie du es vor hast, arbeite erstmal an dir, damit Hund sich bei dir Sicher fühlen kann (du übernimmst die Entscheidung für die wirklich wichtigen Dinge, kümmerst dich so darum, daß Frodo es gar nicht mehr nötig hat sich "wehren" zu müssen) und damit werdet ihr Erfolg haben.


    Das wird schon, da du dir deiner Verantwortung bewusst bist.

  • Hallo Ruhrnixe,


    ic h finde ja, dass einen diese Dominanz-Theorien mehr verwirren, als sie einem weiterhelfen - vergiss sie einfach: ich erkläre auch warum.


    Wenn Du Deinen Hund als "irgendwas"-Dominant (da gibt es verschiedene Rubriken...) bezeichnest, packst du ihn in eine Schulblade und wirst dazu neigen, alles was er an Verhalten zeigt, in eine dieser, oder gar nur eine der, Schubladen zu zwängen.
    Es wird alles viel durchsichtiger, wenn Du einen einzigen Satz verstehst:


    Alles was ein Hund tut ist Verhalten und Verhalten ist formbar!
    Verhalten beruht natürlich auf der Persönlichkeit des individuellen Hundes aber auch auf den Erfahrungen, die dieser Hund in seinem bisherigen Leben bereits gemacht hat.
    Um einzelne "Verhalten" (die, die Dir nicht gefallen/solche die den Hund, Dich oder andere in Gefaht bringen) zu ändern mußt Du diese nicht vorher in irgendein "Dominanz"-Schema hineininterpretieren, sondern Du kannst direkt analysieren, durch welche Reize dieses Verhalten ausgelöst wird (z.B. wenn ich vor meinem Hund stehe und beide Arme wie ein Dirigent in einem großen Bogen von unten nach oben bewege, löst dieser Reiz einen Riesenhüpfer bei meinem Hund aus / z.B. wenn ein Mensch einem Hund auf den Schwanz tritt, löst dieser Reiz oftmals ein Aufjaulen und Schnappen des Hundes aus / wenn ein Hund z.B. Angst vor Regenschirmen hat, löst das plötzliche Aufspannen eines Regenschirmes möglicherweise eine Fluchtreaktion beim Hund hervor...).
    Nun wird es schwieriger sein, Angst-, oder Schmerzreaktionen zu "formen" aber es geht. Nämlich durch systematische Gegenkonditionierung und Desensibilisierung. Lies einfach alles was Du zu dem Thema finden kannst, und such vor allem einen Trainer, der damit umgehen kann!
    In Situationen, in denen Du nicht systematisch an einem Verhalten trainierst, es aber wahrscheinlich ist, dass der Hund einem seiner "Reize" ausgesetzt sein wird, hilft Management - und das hst Du ja schon angewendet, als Du den Hund angeleint hast, und als Du verhindert hast, dass Hund und Kind sich zu dicht auf die Pelle gerückt sind!


    Also: finde heraus, welche Verhaltensweisen Deines Hundes verändert werden müssen.
    Finde heraus, welche Reize dieses Verhalten auslösen (je Präziser desto besser!!)
    überlege, welches Verhalten der Hund stattdessen in der jeweiligen Situation zeigen soll
    erarbeite einen Trainingsplan, der in kleinen Winzschritten auf das richtige Verhalten hinarbeitet
    verhindere durch umsichtiges Management, dass der Hund das flasche Verhalten "üben" kann
    lies alles, was Du über Hunde finden kannst und mach Dir selber ein Bild, ob "Dominanz"- und "Rudel"-Theoretiker hilfreicher sind als direktes Training am zu ändernden Verhalten.
    besuch Seminare zum Thema bei verschiedenen Leuten.
    sag Deinem Tierarzt, dass Dein Hund "die Spritze" erst benötigt, wenn er alt und grau oder unheilbar krank ist.
    trainiere mit Deinem viele neue Tricks ein - alle Tricks können "alternative Verhaltenswiesen" zu den unerwünschten sein, Tricktraining macht Spaß, Dir und dem Hund!!

  • Also, ich war jetzt auch sehr erschrocken über die Aussage des Tierarztes.


    Entweder hast du die Situation hier im Forum erheblich harmloser geschildert als dem TA, oder er reagiert ziemlich übertrieben. Es stimmt, dass Tierärzte nicht automatisch Verhaltensfachleute sind. Oft nicht mal Erziehungsfachleute.


    Natürlich ist Vorsicht angesagt, natürlich sollst du mit jemanden, der den Hund wirklich beurteilen kann und gutes Training anbieten kann, am Verhalten deines Hundes arbeiten. Und notfalls würde vielleicht vorübergehend auch ein Maulkorb gute Dienste tun. Aber weg geben oder einschläfern halte ich für keinen guten Rat.


    Ich will dir erzählen, dass Snoop, als ich ihn grade neu hatte, auch mal ein Kind an der Straße angefallen hat.
    Geknurrt und angefallen, auch geschnappt aber nicht gebissen.
    Ich hatte damals (in einem anderen Forum) auch so einen ähnlichen Aufruf, wie du hier.
    (Einschläfertipps hab ich dort nicht bekommen.)


    Das ist jetzt gut 9 Monate her und wir haben Verhaltensbeurteilungen und viel Hundeschule hinter (und vor) uns.
    Snoop ist jetzt in dieser Beziehung ein entspannter Hund, zuverlässig und nicht aggressiv. Und sogar wenn Kinder in unserem Haus rumtoben, bleibt er gelassen. Er schläft sogar im Bett meiner Tochter.


    Trotzdem würde ich ihn nie unbeaufsichtigt mit fremden Kindern lassen. Denn ich kenne die Kinder nicht. Er ist kein sicherer Hund, der souverän jede Situation mit Kindern meistert, aber ich halte ihn auch nicht für gefährlich.
    Und niemand, der uns kennt, würde sich Sorgen wegen des Hundes machen. So ein Vorfall rechtfertigt kein endgültiges Urteil.


    Ihr schafft das sicher auch!! Bleib dann, sei mit deinem Hund realistisch , kritisch und verantwortungsvoll. Viel Erfolg.


    LG Christine

  • Hallo Ruhrnixe!


    Ich will dir mal ein dickes Lob aussprechen! Finde es toll, wie verantwortungsvoll du mit dem Vorfall umgehst. Es ist leider nicht selbstverständlich, dass (uninformierte) Hundehalter nach so einer Sache den gleichen Weg gehen, wie du es grad tust. Man merkt beim Lesen deiner Postings, dass du dir deine Fehler eingestehen kannst und bereit bist, etwas daran zu ändern. Das ist toll! Mach weiter so! :gut:


    Je mehr Wissen du dir über die Spezies Hund aneignest, je mehr du deinen Hund beobachtest und von ihm lernst, desto reicher, intensiver, faszinierender und schöner wird euer Zusammenleben werden. Und dies ist eine Erfahrung, die durch nichts zu ersetzen ist.


    Ich denke, du hast bereits angefangen zu merken, dass dein Hund mehr ist als ein pelziges Tierchen, welches so am Rande des Menschenlebens mitläuft. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg in eurer Zusammenarbeit und ein ganz neues Erleben eurer Mensch-Hund-Beziehung. Du wirst viel lernen und an dir arbeiten (müssen), aber es lohnt sich sooo sehr! Alles Gute dafür!


    Und wie schon gesagt: lass dich nicht von irgendwelchen Pseudos zulabern von wegen einschläfern, Dominanz, Aggressionen usw. Es gibt für alles andere/bessere Lösungen und Erklärungen, mensch muss nur dazu bereit und offen sein, sie auch verstehen zu wollen ;)

  • Danke für das Lob. Aber ich betrachte es als meine Pflicht. Ich habe mir die Tiere angeschafft und muß für sie Sorge tragen!!
    Leider sind die Menschen viel zu schnell bei der Sache sich unangenehmen und arbeitsaufwendigen Dingen zu entledigen. Eine emotionale Wegwerf Gesellschaft in allen Belangen. Ob Partner oder Tiere... !!Leider.
    Der Tierarzt erzählte mir während unseres Gespräches von einem Fall:
    Ein Golden Retriever der absolut lieb war, wurde zum Einschläfern "vorbei" gebracht, da er angeblich ein Kind gebissen habe. Er hat es gemacht doch
    schweren Herzens...(Der Arzt erzählte es mir im Zusammenhang dessen, das er darauf hinwies, wenn alles nichts hilft... als letzten Weg bin ich für sie da und gebe ihm die Spritze(nö danke ) Ich war und bin völlig fassungslos!! Man schläfert Tiere ein, nur aufgrund Behauptungen?? Es wird kein Unfallbericht oder wenigstens ein Foto vom gebissenen Menschen verlangt??? Hallo??? Das ist ja ein Skandal! Aber wer kommt denn auch auf sowas? Wenn ich mich meines Hundes entledigen will, weil ich" keinen Bock " mehr darauf habe( warum auch immer)..dann bringe ich es in eine Tierhilfe oder Tierheim oder frage im Freundeskreis ob jemand einen Hund möchte. Aber zum Arzt zur Spritze??? :shock:
    Ich habe den Kontakt zur Tiertrainerin heute aufgenommen(danke Shoppy bin bei der Dame die du empfohlen hast ) und habe auch auf das Forum verwiesen, damit sie einen detailierten Eindruck bekommt um was es hier geht. Sie hat alles schon durchgelesen und mir geantwortet. Sie bemerkt das ein TA eben kein Verhaltenstherapeut ist. Sie bat darum einige Untersuchungen machen zu lassen, bevor wir uns hier zuhause bei mir zum ersten Gespräch treffen. Unter anderem hat sie mir zwei Artikel zum Thema Hunde und Schilddrüsenunterfunktion geschickt!!! Super interessant! Muß ich nun unbedingt vorher abklären lassen!!! Denn Blut hatte der Arzt nun gar nicht abgenommen. Ich lasse das Morgen abnehmen und auch noch ein paar andere Untersuchungen wegen des Rückens machen. Das ich mit dem Hund üben und noch einiges lernen muß ist sowieso klar, aber das er in letzter Zeit häufiger brummt weil er vielleicht an einer Schilddrüsenkrankheit leidet ( Hovawart gehört zu den am häufigsten betroffenen Rassen ab dem 4. Lebensjahr!!) da muß man ja erstmal drauf kommen...Und ehrlich gesagt, da erwarte ich auch mal vom TA, das der auf einem neuen Stand ist und mir so etwas vorschlägt! Die Krankheit äußert sich von erhöhter Unsicherheit und Angst bis hin zu epileptischen Anfällen. dazu gehören plötzlich niedrigere Reizschwelle in Belastugssituationen natürlich nun mal auch .. Ich bin mal gespannt!!! Liebe Grüße Eure Ruhrnixe

  • Kurze Frage mal am Rande...ist der Chat hier eigentlich gut besucht??
    Überlege Club-Mitglied zu werden...geht aber erswt wieder ab 01.02.!
    Wer von euch ist denn so da zu finden?
    Liebe Grüße Ruhrnixe

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