Wie Anschauen bei Fuß gehen belohnen

  • Hallo


    seit zwei Wochen gehe ich zu einem BH Kurs und mir gefällt es recht gut. Jetzt üben wir Fuß gehen. Er schaut mich auch immer wieder an aber ich frage mich wie ich das richtig belohnen kann. Wenn ich ihm ein Leckerli gebe, fällt er zurück und/oder hustet es wieder aus. Ich belohne ihm daher immer verbal und dann nachdem er neben mir sitzt und mich anschaut. Ich weiß aber nicht, ob das genug ist. Bei geringer Ablenkung klappt es gut aber unter Ablenkung nicht so sehr (verständlich). Wie würdet ihr es tun? Wie habt ihr das Anschauen bei Fuß belohnt?
    Außerdem frage ich mich, wie oft ich trainieren soll, damit es ihm nicht zu fad wird. Ich hab bis heute jeden Tag einige Minuten trainiert, heute war es ihm aber zuviel und er hat verweigert. Wie oft habt ihr geübt. Es macht ihm normalerweise auch Spaß. Ich hab mir gedacht ich trainiere morgen gar nicht, denn am SA haben wir wieder eine Einheit. Gute Idee?


    Freu mich schon über eure Antworten.

  • Hallo!



    Im Grunde genommen ist eine Belohnung immer das, was derjenige, dem es gilt, auch tatsächlich als Belohnung empfindet.
    Würden wir von einem Hund reden, der auf Futter steht, kann man ihm diesen während der Übungen kleine Futterbrocken geben.


    Es gibt aber auch Hunde, die finden ein Zergelspiel mit ihrem Halter viel, viel schöner. Diese würdest Du mit Futter "strafen", auch wenn er es nimmt.




    Finde heraus, was Dein Hund wirklich mag und auch als Belohnung empfinden würde.




    Zum Training:
    Ich würde immer schauen, was er in welcher Situation und unter welchen Bedingungen leisten kann.
    Klappt ohne Ablenkung alles gut, und es ist gerade keine da, kannst Du etwas mehr "fordern", wobei ich auch mal da kleinschrittig belohnen würde.
    Ist Ablenkung vorhanden, dann baue ich mein Training etwas anders auf. Dann wird die Distanz zur Ablenkung erhöht und komplett kleinschrittig belohnt. Wenn es verstanden wurd, kann man dann die Distanz langsam verkleinern und später auch wieder etwas anders belohnen.


    Zum Training selbst: Oft ist weniger mehr.
    Kleine, aber wirklich kurze Einheiten, und zwischendurch mal ruhig etwas längere Pausen, oder mal komplett was anderes machen.



    Ich selbst habe das Fuß über die Grundstellung aufgebaut. Immer wieder die Grundstellung eingenommen. In Winkel vom Hund weg bewegt und mich neu aufgestellt, dann wieder die Grundstellung vom Hund neu einnehmen lassen.
    Wurde das verstanden, konnte ich mal mit einem Schritt anfangen. Darauf wurden so nach und nach die weiteren Schritte aufgebaut.
    Aber das "Finde die Grundstellung" mache ich auch heute noch mal so zwischendurch immer wieder.




    Das Schema kannst Du natürlich so oft üben, wie Du willst, nur damit Du Dir selbst darin sicher wirst. Aber, ich persönlich würde das nicht mit dem Hund machen wollen, da es doch recht langweilig werden kann für den Hund.
    Beim Training mit Hund nur bestimmte Dinge aus dem Schema üben, und das komplette Schema dann ohne Hund.


    Es reicht, wenn der Hund das Schema bei der "Generalprobe" abläuft und dann in der Prüfung selbst.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Wenn ich mit Futter bestätige, dann wird damit erstmal aufgelöst. Also Markerwort + Keks und Party. Später wird das Futter kleiner/weicher und kann sofort geschluckt werden. Da gibt es dann einfach nur Futter in die Gosch und wir laufen weiter (bis es das Marker- bzw. Auflösewort gibt).



    Wenn die Ablenkung gesteigert wird, sollte die Anforderung an den Hund gesenkt werden. Also nicht bei der größten Ablenkung überhaupt, gleich eine perfekte Fußarbeit über zig m erwarten. Sondern dann eben erstmal nur die GS oder wenige Schritte Fuß, etc.

  • Hallo!


    Vielen Dank für eure Beiträge.
    Er mag am Liebsten Leckerli, dann kommt Streicheln und dann Zerrspiele. Er mag zwar spielen, aber nur manchmal. Daher ist es am Besten wenn ich mit Leckerli belohne.


    Zitat

    Wenn ich mit Futter bestätige, dann wird damit erstmal aufgelöst. Also Markerwort + Keks und Party. Später wird das Futter kleiner/weicher und kann sofort geschluckt werden. Da gibt es dann einfach nur Futter in die Gosch und wir laufen weiter (bis es das Marker- bzw. Auflösewort gibt).


    Ich hab mir auch schon gedacht, ob ich nach einen Schritt gutem Fuß gehen auflöse, statt dann stehen zu bleiben. Ich denke er hat drinnen, Grundstellung rauf schauen = Futter. Während des Fußgehen passiert nichts aufregendes.


    Ich hab immer nur ganz kurz geübt und in reizarmen Umgebungen, aber seit ein paar Tagen schaut er mich beim Fußgehen nicht an. In der Grundstellung ja aber sobald es zu Fuß geht schaut er nur mehr gerade aus. Dabei hat er es schon anderes getan. Ich denke er hat die Freude verloren, da ich es doch zuviel geübt habe.
    Ich dachte mir, ich setze die Übung jetzt für ein paar Tage aus, vielleicht übe ich gar nicht bis zur nächsten Einheit? Dann würde ich super Leckerlis nehmen und nach einem Schritt gutes Fuß belohnen, dann nach zwei, also wirklich ganz klein. Und nach einem Schritt auflösen.


    Was haltet ihr davon?

  • Ich übe das gerade mit leberwursttube. Das hustet sie nicht aus und wir können dabei weiterlaufen. So habe ich es hin bekommen aus einem total unaufmerksamen Hund einen Hund zu machen, der über mehrere Meter mich anschaut :)

  • Mein Hund liebt Bälle über alles. Also habe ich mir einen Ball unter die Achsel geklemmt und immer wenn der Hund hochsah fiel ein toller Ball hinab. Natürlich verließ er dann sein korrektes Fuß aber in dem Moment belohne ich ja das hoch schauen. Inzwischen hat Yuukan zu 98% den Blick bei mir, wenn ich ihn im Fuß laufen lasse. ;-)

  • Hallo


    Danke für eure Antworten. Er mag seinen Ball auch, aber nur wenn er sich bewegt. Sonst wäre das auch eine gute Option. Mit der Leberwurst habe ich mir auch schon überlegt. Wie machst du es, dass er nicht zurückfällt, wenn du die Leberwurst gibst. Ich denke ich bin da sehr schusselig.


    Wegen der Pause - gut oder eher schlecht?

  • Zitat

    Ich hab immer nur ganz kurz geübt und in reizarmen Umgebungen, aber seit ein paar Tagen schaut er mich beim Fußgehen nicht an. In der Grundstellung ja aber sobald es zu Fuß geht schaut er nur mehr gerade aus. Dabei hat er es schon anderes getan. Ich denke er hat die Freude verloren, da ich es doch zuviel geübt habe.


    Ich denke eher, er hat die Übung noch gar nicht generalisiert und das Hochschauen noch nicht mit dem Fußgehen verknüpft. Oder er ist in diesem Augenblick einfach nicht aufmerksam genug bzw. bei dir und deinen Übungen.


    Ist das Anschauen in der Grundstellung denn schon generalisiert und funktioniert auch unter Ablenkung?


    Bei uns gibt es kein "zuviel", dem Schnauzer ist immer alles zuwenig (zumindest, solange das Thermometer nicht über 26 °C steigt... :roll: ). Das habe ich aber über Jahre so aufgebaut, den unsere Unterordnungsübungen sind für ihn absoluter Spielspaß. Als solchen sollte man diese "Tricks" auch erst einmal selbst verstehen. Denn mehr als Tricks sind die einzelnen Kommandos der BH ja eigentlich nicht - für den Hund ist es wumpe, ob er Fuß lernt oder Männchen machen. Meist ist es nur so, dass man als Mensch bei "albernen" Tricks selbst viel mehr Freude zeigt als bei langweiligen Standardkommandos - und das überträgt sich auch auf den Hund! Wenn das Fußgehen Teil eines Spiels ist, kannst du es auch 20-mal am Tag üben, für den Hund ist es immer Spaß. Was aber noch nicht heißt, dass er es jedes Mal perfekt zeigt, denn sonst müsstest du es ja auch nicht üben... ;)


    Ich würde immer erst einmal mit körpernahmen Spielspaß beginnen. Also nicht Bällchen werfen und den Hund damit von dir weglaufen lassen, sondern irgendein längliches Spielzeug oder Ball an der Schnur oder Leckerchen in der Hand und den Hund es direkt bei dir jagen lassen. Damit lernt er, direkt bei dir Spaß zu haben und sich auf dich und deine Reaktionen zu konzentrieren. Aus dem Spiel heraus mal ein paar Schritte Fuß gehen, schauen sofort bestätigen (Markerwort, Clicker) und weiterspielen.


    LG
    das Krümelmonster

  • Ich halte die tube in der rechten Hand und füttere links damit. So bin ich in der richtigen Höhe und meine kleine ist gezwungen, auch weiterhin auf der gleichen Höhe zu bleiben und nach oben zu schauen :)

  • Zitat


    Ich denke eher, er hat die Übung noch gar nicht generalisiert und das Hochschauen noch nicht mit dem Fußgehen verknüpft. Oder er ist in diesem Augenblick einfach nicht aufmerksam genug bzw. bei dir und deinen Übungen.


    Das kann schon sein. Mich wundert es, dass er es am Anfang konnte (auch unter Ablenkung in der Hundeschule). In der zweiten Stunde hat er mich immer angesehen. Dann hab ich daheim geübt und seitdem nicht mehr. Sobald es Fuß heißt, schaut er nach vorne. Vielleicht war es ihm zu langweilig oder ich hab irgendwo falsch belohnt.


    Zitat

    Ist das Anschauen in der Grundstellung denn schon generalisiert und funktioniert auch unter Ablenkung?


    Das kann er schon gut, auch unter Ablenkung. Das kann ich beim Spaziern gehen immer wieder einbauen.


    Zitat

    Bei uns gibt es kein "zuviel", dem Schnauzer ist immer alles zuwenig (zumindest, solange das Thermometer nicht über 26 °C steigt... :roll: ). Das habe ich aber über Jahre so aufgebaut, den unsere Unterordnungsübungen sind für ihn absoluter Spielspaß. Als solchen sollte man diese "Tricks" auch erst einmal selbst verstehen. Denn mehr als Tricks sind die einzelnen Kommandos der BH ja eigentlich nicht - für den Hund ist es wumpe, ob er Fuß lernt oder Männchen machen. Meist ist es nur so, dass man als Mensch bei "albernen" Tricks selbst viel mehr Freude zeigt als bei langweiligen Standardkommandos - und das überträgt sich auch auf den Hund! Wenn das Fußgehen Teil eines Spiels ist, kannst du es auch 20-mal am Tag üben, für den Hund ist es immer Spaß. Was aber noch nicht heißt, dass er es jedes Mal perfekt zeigt, denn sonst müsstest du es ja auch nicht üben... ;)


    Du hast recht. Ich ärgere mich über mich selbst, da ich offenbar einen Fehler gemacht habe. Vielleicht sollte ich einfach vergessen, dass er es einmal gut gemacht hat und wieder von vorne anfangen. Was er super schon macht ist platz. Früher machte er es nur mit Handzeichen nun auch nur auf Hörkommando und zwar schnell. Das habe ich allerdings nur alle zwei Tage ein - zwei mal am Tag geübt. Wenn ich mehr mache, verweigert er.


    Zitat

    Ich würde immer erst einmal mit körpernahmen Spielspaß beginnen. Also nicht Bällchen werfen und den Hund damit von dir weglaufen lassen, sondern irgendein längliches Spielzeug oder Ball an der Schnur oder Leckerchen in der Hand und den Hund es direkt bei dir jagen lassen. Damit lernt er, direkt bei dir Spaß zu haben und sich auf dich und deine Reaktionen zu konzentrieren. Aus dem Spiel heraus mal ein paar Schritte Fuß gehen, schauen sofort bestätigen (Markerwort, Clicker) und weiterspielen.



    Danke. Mit dem körpernahen Spiel haben wir in der Hundeschule angefangen. Das macht er mittlerweilen auch recht gerne. Ich werde das so machen! Vielen Dank, war echt schon ratlos, manchmal kommt man auf solche Dinge einfach nicht.


    Natürlich :headbash: warum bin ich nicht darauf gekommen. Vielen Dank. Bei der nächsten Bestellung gibt es wieder eine Tube.

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