Ist Barf zeitgemäß?

  • Hallo zusammen,
    Neugierig gemacht durch viele Berichte von barfern deren Hunde vermehrt gesundheitliche Probleme haben (erbrechen, Durchfall, Gewichtsabnahme usw.) frage ich mich ernsthaft ob Barf tatsächlich nur eine modische Erfindung ist. Unsere Hunde leben nicht artgerecht, warum dann so füttern? Die Lebenserwartung von Wölfen oder anderen freilebenden Raubtieren, ist doch im Vergleich auch wesentlich geringer als die von Hunden. Unsere Hunde leben doch komplett anders und vertragen diese Art der Ernährung vielleicht gar nicht mehr, weil die Evolution einfach entsprechende Änderungen vorgenommen hat, weil es für die Hunde keine Notwendigkeit gibt zu jagen um zu überleben?
    Die Fütterung der Hunde wurde ja auch erst kritischer beäugt, als der Hund für den Menschen zu Sozialpartnern “aufgestiegen“ ist. Also der Trend weg ging vom Arbeits- und Gebrauchshund. Vorher gab es für Hunde ja das was gerade übrig war. Kann Barf dann nicht auch nur eine Erfindung sein, die dem menschlichen Wunsch entspricht nur das Beste für den Hund zu wollen. Übersehen wir vielleicht die eigentlichen “angepassten“ Bedürfnisse des Hundes weil wir davon überzeugt sind es “besser zu wissen“?
    Damit mich keiner falsch versteht, ich bin kein Barf Gegner, ich barfe meinen Hund aber auch nicht und kenne mich nicht sehr gut in diesem Thema aus. Er bekommt aber auch mal Fleisch/Knochen (selten und unregelmäßig) und Obst,Gemüse Milchprodukte. Aber mehr weil es ihm schmeckt.
    Mich würde einfach interessieren, warum so viele ihren Hund unbedingt artgerecht ernähren wollen, obwohl er nicht artgerecht lebt? Für mich passt das einfach nicht zusammen, zumal es gerade bei gebarften Hunden immer häufiger zu Allergien und anderen Problemen kommt?
    Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

    • Neu

    Hi


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    • Barf als 'korrektes' barf oder allgemein als Frischfütterung?


      Hier gibt's kein korrektes barf: das Gemüse ist gekocht, Fleisch auch immer öfter, nur Knochen immer roh. Haben auch nen vegetarischen Tag mit Käse/Joghurt und Eiern.


      Einfach aus dem Grund weil es meinem Hund schmeckt und er so abwechslungsreicher fressen kann.
      Ich finde es einfach eintönig, wenn es Tag für Tag die gleichen braunen brocken oder die gleiche Masse gäb. Ist natürlich menschlich gedacht. Aber ich finds so einfach schöner für meinen Hund.

    • Also ich persönlich werde Anfangen zu barfen (jedenfalls teilweise und nach Lust und Laune) weil es gesünder ist. Das hat bei mir mit "artgerechter Ernährung" gar nichts zu tun. Ich finde Quark etc. was man dem Hund bei Barf geben kann/soll/darf auch nicht unbedingt artgerecht.
      Ich finde es gesünder weil ich weiß was drin ist und genau bestimmen kann was rein kommt. Bei "Fertig-Futter" ist das ja nicht der Fall, auch nicht unbedingt wenn ich teures Futter kaufe. Ansonsten hat BARF für mich nicht unbedingt was mit artgerecht zu tun. Ich bin auch der Meinung es ist ein Hund und kein Wolf mehr.



      Edit: Und ja das abwechslungsreiche daran finde ich auch toll :smile:

    • Zitat

      zumal es gerade bei gebarften Hunden immer häufiger zu Allergien und anderen Problemen kommt?
      Ich bin gespannt auf eure Meinungen.


      Echt? Ich kenne eher viele die auf barfen/kochen umgestiegen sind weil die Hunde das Fertigfutter nicht
      vertragen haben und aus irgendwelche Bestandteile allergisch reagiert haben.

    • Ich finde man muss das immer von Hund zu Hund betrachten.
      Meine letzte Hündin habe ich gebarft, weil wir zuvor bei wirklich jedem Fertigfutter nachts mit ihr raus mussten, sie entweder Schleim im Kot oder Durchfall hatte. Mit Barf hat sich das schnell erledigt gehabt, noch dazu roch sie nicht mehr, ihr Fell war glatt und sie verwertete das Futter einfach besser.
      Meine Welpin jetzt bekommt Fertigfutter. Sie verträgt es gut und ich weiß im Moment noch nicht, ob ich es umstelle wenn sie ausgewachsen ist.
      Wenn der Hund es verträgt finde ich, dass nichts dagegen spricht einen Haushund auch heute noch so zu ernähren.
      Aber diese Fütterung nur zu wählen weil es in Mode gekommen ist - ne, das muss nicht sein.

    • Dogmatisches BARF, was sich Jemand einfach mal ausgedacht als "artgerechter" zu bezeichnen grenzt sowieso schon an Hohn. Frisch füttern, um z.B. gewisse Inhaltsstoffe zu vermeiden ist für mich was anderes.
      Ich persönlich füttere mittlerweile frisch, weil es bei jetzt zwei Allergikern einfach nicht machbar ist, bezahlbares Fertigfutter zu geben, was beide fressen können und wo keiner von massic abnimmt. Denn jedes Single-Proteinfutter was mein Logray haben kann ist gleichzeitig so energiearm, dass mein Lucky davon praktisch verhungert. Und andersherum genauso, Energy-Sorten bestehen meistens aus Geflügel, was eben nicht geht.
      Durch Frischfleisch kann ich beide gleich füttern, kann aber individuell auf den Energiebedarf eingehen.

    • Ich dachte auch mehr an das korrekte Barf, mit rechnerei und allem Drum und dran. So wie viele hier es machen (ich eingeschlossen) mit mal gekocht, mal roh, Gemüse mit ins Futter usw. entspricht ja eher dem, was zu Omas Zeiten auch schon gemacht wurde, nur aus anderen Gründen, wir machen es ja bewußt wegen der Abwechslung oder weil es der Hund besser verträgt.

    • Ich habe einen Tag lang mal rohes Fleisch + Gemüse + Öl ausprobiert.
      Mir war es zu ekelig mit dem ganzen Blut.


      Daisy hat Nassfutter in verschiedenen Geschmacksrichtungen bekommen.


      Zum Ende hin habe ich für sie gekocht, da sie krank war. Da war die Nährstoffversorgung auch egal.


      Mir wäre die Gefahr zu groß, dass eine Unter- bzw. Überversorgung stattfindet.

    • Zitat

      zumal es gerade bei gebarften Hunden immer häufiger zu Allergien und anderen Problemen kommt


      Wie kommst Du denn auf so was?
      Probleme gibt es nur wenn sich jemand mit Barfen nicht auskennt und seinem Hund Unmengen an Fleisch gibt, ohne die nötige Fettzugabe! Dadurch wird die nötige Energie nur durch Eiweiß gewonnen, die Eiweißabbauprodukte können dann auf Dauer Nieren & Leber schädigen.


      Ich barfe meinen Hund damit er KEINE Allergien bekommt bzw. er bereits eine Allergie hat und ich so genau weiß was er da frißt.
      Er ist ein ehemaliger Straßenhund und als er zu mir kam hatte er einige gesundheitliche Probleme.
      Ob diese durch falsche/schlechte Ernährung verursacht wurden sei dahin gestellt.
      Jedenfalls ist er seither gesund & vital und die jährlichen Blutwerte sind top.


      Trockenfutter käme mir niemals in den Sinn, wenn ich schon die Zutaten lese wirds mir übel :hust:
      Unmengen an Getreide und unnötige Zusatzstoffe (Rübenschnitzel, Soja, Fleischmehl, Zucker...) haben im Magen einen Hundes nichts zu suchen.
      Und wer seinem Hund jahrelang getreidehaltiges Trockenfutter gibt, braucht sich nicht wundern wenn dieser später mal Arthrose und andere Gelenkbeschwerden bekommt.
      Es gibt auch getreidefreie Ausnahmen (zB Wolfsblut) oder auch gutes Dosenfutter (zB Terra Canis).
      Ich bin kein Barf-Fanatiker und lasse auch andere HH ihre Fütterungsmethoden-/meinungen.
      Aber wenn ich einen anderen "Barfer" treffe, freue ich mich immer wieder -besonders für den Hund!

    • Ich habe auch immer ein bisschen Probleme mit der Aussage das Fertigfutter viele schädliche Substanzen enthält. Ist das heutzutage bei Fleisch denn anders? Wenn ich nicht gerade beim Bio-Bauern um die Ecke einkaufe, habe ich doch auch immer das Risiko, das Fleisch durch Medikamente belastet ist oder durch Kühlkettenunterbrechung Bakterien enthält die nicht gerade gesundheitsförderlich sind.

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