Ist Barf zeitgemäß?

  • Zitat

    Zu der Zeit habe ich noch gar nicht gelebt. Trotzdem danke!


    Na ja, vermutlich hast Du auch nicht zu der Zeit gelebt, als "viele Familien sich eine Fleischmahlzeit nur Sonntag's erlauben konnten" ;) .


    Ich kenne diese Zeiten übrigens auch nur von Erzählungen, bin jedoch schon mit Hunden aufgewachsen, die frisch gefüttert wurden und mache das seit Jahrzehnten, lange bevor dieser Hype um "Barf" begann, ebenfalls so.

    • Neu

    Hi


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    • Für mich ist BARF eine Modeerscheinung. Wobei ich den Eindruck habe dass in der HuSchu und draußen im Feld zwar viele davon reden, aber immer weniger damit anfangen und Barfer aus den verschiedensten Gründen wieder auf Fertigfutter umsteigen. Momentan kenne ich mehr Allesfütterer. Hunde sind garantiert keine Wölfe mehr. Sie begleiten Menschen sehr erfolgreich seit vielen tausend Jahren. Auch wir Menschen waren einmal Rohköstler. Alle meine Hunde haben rohes und gekochtes Futter bekommen. Deutlich lieber wurde und wird gekocht genommen und es wird besser vertragen. Deshalb gibt es auch rohes Fleisch höchstens einmal in der Woche. Mein Fleisch für die Hunde kenne ich in der Regel auch noch lebend. Und weil das erstens keine Riesenmengen sind und auch kein Super-Sonderangebot vom Internethandel werden viele KH dazu gefüttert. Bisher ohne außergewöhnliche Gelenkprobleme. Das ein alter Hund knackende und nicht mehr voll bewegliche Gelenke hat ist normal und hat mit dem Futter wenig zu tun.

    • Zitat


      Ne finde ich eigentlich gar nicht. Wenn man sich anschaut dass hier im Koch-Thread geschätzt ca. 15 Leute schreiben und vielleicht ein paar mehr lesen, und dagegen in einer "Prey" Gruppe knapp 3.000! Mitglieder sind.


      Kann ich so unterschreiben. Man trifft zumindest hier doch viele Leute, die barfen, aber ich kenne keinen einzigen persönlich, der für seinen Hund kocht.


      Ein paar wenige, bei denen es schon fast fanatische Züge angenommen hat, bei denen Barf das "einzig Wahre" ist und die Futtermittelindustrie quasi schon eine kriminelle Mafia, habe ich auch schon kennengelernt.
      Die meisten waren aber doch recht entspannt.


      Was ich erschreckend finde ist, dass barfen als so einfach hingestellt wird. Da wird mal schnell das Gewicht des Hundes durch den Barfrechner gejagt und schon hat man einen fertigen Futterplan. Wenn man fleissig ist, rechnet man eben schnell selbst die X% Prozent vom Gewicht in die Fleischmengen um.
      Das wird dann einfach in den Napf gehauen, noch ein paar beliebige Pülverchen drauf und fertig.


      Den Hund zu ernähren ist nun keine Wissenschaft, aber ein wenig mehr steckt eben doch schon dahinter.
      Als ich die prozentual errechnete Barfmenge mal mit den Bedarfswerten abgleichen wollte, bin ich aus dem rechnen gar nicht mehr rausgekommen - bei uns haut es zumindest hinten und vorne nicht hin. Defizite auf der einen, Überversorgung auf der anderen Seite.


      Nun kann es natürlich sein, dass es Hunde gibt, bei denen die Prozente passen. Und genauso gibt es Barfer, die sich intensiv mit dem Thema auseinander setzen.
      Aber der Hund ist nunmal nicht Prozent X und auch kein Wolf mehr. Was für den einen passt, führt bei dem anderen zu Mangelerscheinungen. Individuell schauen, was der eigene Hund gut verträgt und was er braucht ist wohl einfach das Beste, was man machen kann. Ob das jetzt Barf ist, gekocht, Prey oder Dose.

    • Barfen tue ich auch nicht - aber habe vor 2 Jahren von Trofu auf Selberkochen umgestellt.


      Ich habe es gemacht, da ich der Futtermittelindustrie einfach nicht mehr getraut haben, nachdem ich mich ein bisschen damit beschäftigt habe - denn was alles so ins Futter getan wird - nein danke - sowas wird nie wieder ein Hund bei mir fressen müssen.
      Außerdem konnte ich es auch irgendwann einfach nicht mehr meinen Hunden antun, jeden Tag immer nur die gleichen drögen Brocken zu geben und sie dann immer Schlange am Wassernapf standen :roll:


      Ich denke, dass Barfen kam aus ähnlichen Gründen auf - weil die Menschen der Industrienahrung nicht mehr getraut haben - und es gibt ja auch viele Beispiele, wo die Hunde wieder nach der Umstellung gesund wurden, Allergien weggingen usw.


      Allerdings ist barfen eben nicht so einfach, wie sich das viele vorstellen und es wird bestimmt von vielen eben auch falsch gemacht, da sie keine Lust haben, sich damit wirklich zu beschäftigen.

    • Ich finde BARF, wie manche es verstehen, mit Taschenrechner, Prozenten und Zusätzen sehr zeitgemäss - müssen wir nicht alles durchrechnen, Pläne aufstellen und eine Wissenschaft draus machen? Und es dann totdiskutieren im Internet - das ging ja früher gar nicht, ein Phänomen unserer Zeit.


      Ebenso zeitgemäss ist natürlich industriell hergestellte Nahrung, die gabs ja früher gar nicht - also ist das natürlich auch ein Phänomen unserer Zeit.


      Eine abwechslungsreiche Ernährung mit rohem Fleisch finde ich völlig normal, ein Lebewesen ausschließlich mit industriell hergestellter Nahrung zu ernähren finde ich abstossend. Mein Hund kann mit BARF-Plänen nichts anfangen, der frisst einfach nicht alles. Der kriegt mal Trocken, mal Dose, mal roh, mal Essensreste. Mal frisst ers, mal nicht...


      Man hat heute halt die Wahl zwischen vielen Möglichkeiten, und man wird sich nie einig sein, was das beste ist. Die Zusammenhänge zwischen Fütterung und Gesundheit sind so komplex, dass mich Aussagen wie "immer mehr gesundheitliche Probleme durch BARF" erstmal nicht beeindrucken...


      Und das ewige "der Hund ist kein Wolf"... naja. Vermutlich könnten Wölfe auch von Trockenfutter überleben. Wäre mal ein interessantes Experiment.

    • Zitat

      Die Frage, die sich mir vorallem bei dem Argument "früher haben die Hunde auch nur Reste/Frisch bekommen" stellt: Hat es früher irgendwen interessiert, WENN ein Hund allergisch oder sonstwie schlecht auf die Fütterung reagiert hat? Hat jeder Bauer oder Jäger sofort die Panik bekommen und das Futter umgestellt (oder überhaupt den Gedanken gehabt, es könnte am Futter liegen?!) wenn der Hund weichen Kot/Durchfall, Magengrummeln, Blähungen oder stumpfes Fell hatte? Ich glaube ja nicht, dass da früher so ein Augenmerk drauf lag. Klar, die Rate der Allergiker steigt auch rapide (einen Zusammenhang mit Fertigfutter kann man vermuten), aber es gab doch sicher früher auch schon Problemfälle.
      Da ist die anschließende Frage: Waren die Leute damals so unsensibel ihren Hunden gegenüber oder machen wir heute zu viel Geschiss um jeden Pups vom Hund? Mal abgesehen natürlich von richtig schwer allergischen Fällen, die körperlich abbauen.
      Ich will damit NICHT sagen, dass man Hunde, die gewisse Empfindlichkeiten haben, stur weiter so füttern soll - sondern nur mal den Gedanken weiterführen, dass die Nicht-Industrielle Fütterung früher ja so viel besser gewesen sein soll.


      Wenn du mich fragst waren die Hunde früher nicht so anfällig. Das geht schon los, dass man einfach mal die letzten Hunde im Wurf gleich getötet hat. Diese ganzen Schwächlinge hatten gleich mal keine Chance zu Krüppeln zu werden und ihre Krüppelgene weiter zu geben bloß weil vielleicht die Tupfen soooo schön aussehen. Natürlich waren die Hundehalter damals sensibel aber es gab, der DDR Literatur zu urteilen, die ich hier habe, einfach solche Probleme wie Allergie und Co nicht. Die Fütterung war damals auch nach Schema F durchgeführt, man hat Ei fürs Fell gegeben und fertig.
      Nach der Wende ist übrigens auch die Allergierate stark gestiegen beim Menschen - komisch irgendwie.

    • Zitat

      Na dann stell mal zwei Näpfe auf, eine mit Reiswaffeln und eine mit Stubenküken...
      Laß mich das Ergebnis wissen ;)


      Eindeutig Reiswafflen, die kennen so was gar nicht.
      Werden sie wieso nie bekommen.

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