Ist Barf zeitgemäß?

  • Die Fragestellung ist so eine die ähnlich ist wie "Ist zu Fuß gehen noch zeitgemäß" (wo es doch jetzt Autos gibt).
    Es klang schon an - der Hund zählt. Es gibt so viele Arten den geliebten Köter zu ernähren. Die einen finden es praktisch gefärbte Pellets aus zerkleinerten Zutaten dem Hund zu geben, die anderen mischen das und Fleisch, wieder andere geben alles roh mit oder ohne KH ... ist doch alles egal solange es dem Hund gut geht und der Kot gut aussieht. Da ist nix zeitgemäß oder nicht zeitgemäß ... der Hund zählt.
    Sobald man auf irgend einer Ansicht sitzen bleibt hat man verloren. Jede Fütterungsweise hat vor und Nachteile.
    Ich persönlich bin z.B. der Meinung das Trockefutter das schlechteste ist, was ich in meinen Hund rein kippen kann und fände das auch nicht so toll weil ich nicht sehe was da drinne ist (zumal ich Fertigessen sowieso fragwürdig finde - ob nun für Human, Canide oder Feline Konsumenten). Ich finde ein Hund sollte Fleisch und andere gute Zutaten bekommen. Das ging Jahrhunderte gut - da wirds jetzt auch gehen.
    Mir ist aber egal, was jeder andere Hundehalter macht. Und das ist eigentlich auch das Wichtigste - jeder sollte sich um seinen Kram und seinen Hund kümmern und vor seiner Haustüre kehren.
    Zeitgemäß? Egal - hauptsächlich bedürfnisgemäß muss es sein.

  • Zitat

    Naja, wenn der Hund eine Lebensmittelvergiftung bekommt, dann kann ja das Barfen nichts dafür.
    Verdorbenes oder verkeimtes Lebensmittel kann ich genauso erwischen...
    Auch verdorbenes Nassfutter kann eine Lebensmittelvergiftung hervorrufen....


    Nein...bloß nicht...mein Hund hat die Lebensmittelvergiftung aus der Luft eingeatmet :muede:
    In meinem Fall kann das Barf was dafür, in meinem Fall Geflügelherzen / Putenfleisch. Zumal er auch alt ist und ein geschwächtes Immunsytem hat, ein Hund mit guten Immunsystem hätte sowas wohl einfacher weggesteckt...meiner leider nicht.
    Man möge es nun glauben oder nicht, aber wünsche dir von Herzen, dass du niemals so einen Kampf wie ich die letzten Tage durch machen musst.
    Angst vor etwas lässt uns auch anders handeln.
    Ich habe Angst meinen Hund zu verlieren.
    Denn warum handeln wir, wie wir handeln? Weil wir bestimmte Dinge erlebt haben, einige finden wir gut, andere finden wir schlecht.
    Ist ein Hund halb an einem Stück Schweineohr erstickt, der HH wird nie wieder ein Schweineohr füttern...aus Angst.
    Hat sich der Klickverschluss von einem Halsband gelöst und der Hund rannte auf die Straße und wurde angefahren...glaub mir, der HH wird nie mehr ein Klickverschlusshalsband benutzen....aus Angst.


    Wenn man nur gute Erfahrungen mit Barf gemacht hat, füttert man weiterhin Barf, bevor Bruno erkrankte war ich auch voll für Barf...jetzt? No way.


    Ich möchte auch niemandem etwas einreden oder aus reden, sondern lediglich meine Erfahrungen teilen.


    @ neobarf...der Zettel wo das drauf steht liegt Zuhause, ich kann dir also nicht genau sagen welches Bakterium es ist.

  • Also meine Hunde sind alle noch nie gebarft worden, allein schon weil ich es eklig finde, in rohem Fleisch rumzupuhlen.
    Das heißt aber nicht, daß ich meine Hunde nur mit Trockenfutter ernährt habe, im Gegenteil sie bekamen alle sehr abwechslungsreiche Nahrung, auch selbst gekocht, mit Gemüse und Kräutern usw.
    Teilweise sind meine Hunde, auch ohne Barf, 15 und 16 Jahre alt geworden. Ich finde schon, daß barfen eine reine Modeerscheinung ist.

  • Zitat

    Wenn man einen Hund barft (Stichwort rohes Geflügel ;) ) ist das Risiko dass dieser eine Salmonellose bekommt aber deutlich höher als dass Nassfutter mal "verdirbt".
    Gesunde erwachsene Tiere kommen mit einer Salmonellenbelastung im Futter scheinbar oder immerhin oft klar, aber gerade ältere, jüngere oder kranke/immungeschwächte Tiere würde ich niemals nie barfen.


    Höher als beim Nassfutter vielleicht, aber meiner Meinung nach nicht viel höher als wenn ich selbst mir ein Putensteak in der Pfanne brate...
    Man sollte natürlich genauso damit umgehen, als wenn es das eigene Fleisch wäre... Aber auch hier ist es ja dann nicht die Schuld des Barfens, sondern entweder die der Handhabung oder wenn man Pech hat, ist das Fleisch eben schon hinüber, wenn man es bekommt.


    Ich will nicht diskutieren ;) ist ja auch jedem selbst überlassen, aber zu sagen, dass Barfen dran schuld ist an der Lebensmittelvergiftung kann man so nicht sagen.

  • Ich glaube das Hauptproblem ist Radikalität. Die Behauptung genau das ist das Richtige und alles anders falsch.
    Das ist nicht nur in der Hundeernährung so, sondern auch bei der menschlichen Ernährung. Es gibt eben nicht ein 'Richtig' oder 'Falsch', es gibt viele verschiedene Modelle, die möglich und gesund sind.

  • Natürlich sollte man beim Futter auf Qualität achten, finde ich. Aber es ist doch nicht schlechter für einen Hund wenn er (hochwertiges, ausgewogenes) Trocken- oder Nassfutter bekommt und hier und da mal was extra (Gemüse usw.).
    Das was mich stört sind Menschen, die auf Teufel komm raus barfen weil es artgerechter und (angeblich) gesünder ist.


    Einige schreiben ja auch, das sie sich selbst auch lieber frisch ernähren - frisch ja, aber roh. Wer würde denn noch rohes Fleisch essen?
    Und das was die meisten hier bezüglich der Ernährung des eigenen Hundes beschreiben ist ja auch kein Barf im eigentlichen Sinn, sondern eher Mischernährung die an die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes angepasst ist. Also völlig normal und von Bauchgefühl und Erfahrungswerten abhängig. Kann man da überhaupt noch von Barf sprechen oder hat sich das Thema schon selbst erledigt, weil viele Hunde es nicht vertragen haben und ihre Ernährung dann angepasst wurde?

  • Zitat

    Es gibt eben nicht ein 'Richtig' oder 'Falsch', es gibt viele verschiedene Modelle, die möglich und gesund sind.


    Ähm das stimmt so nicht ganz. Einseitige Ernährung ist ganz klar Falsch. McDonalds und Fertigessen als alleinige Nahrung ist für den Menschen sehr fragwürdig tendierend zu falsch. Falsch fängt da an, wo Defizite für den Körper durch die Nahrung entstehen die mit der Zeit auch noch zunehmen.

  • Zitat

    Natürlich sollte man beim Futter auf Qualität achten, finde ich. Aber es ist doch nicht schlechter für einen Hund wenn er (hochwertiges, ausgewogenes) Trocken- oder Nassfutter bekommt und hier und da mal was extra (Gemüse usw.).
    Das was mich stört sind Menschen, die auf Teufel komm raus barfen weil es artgerechter und (angeblich) gesünder ist.


    Einige schreiben ja auch, das sie sich selbst auch lieber frisch ernähren - frisch ja, aber roh. Wer würde denn noch rohes Fleisch essen?
    Und das was die meisten hier bezüglich der Ernährung des eigenen Hundes beschreiben ist ja auch kein Barf im eigentlichen Sinn, sondern eher Mischernährung die an die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes angepasst ist. Also völlig normal und von Bauchgefühl und Erfahrungswerten abhängig. Kann man da überhaupt noch von Barf sprechen oder hat sich das Thema schon selbst erledigt, weil viele Hunde es nicht vertragen haben und ihre Ernährung dann angepasst wurde?


    Ich esse rohes Fleisch (Carpaccio, Steak medium/rare, mein Freund zb auch Mettbrötchen) und auch rohen Fisch (Sushi).

  • Zitat

    Das was mich stört sind Menschen, die auf Teufel komm raus barfen weil es artgerechter und (angeblich) gesünder ist.


    Einige schreiben ja auch, das sie sich selbst auch lieber frisch ernähren - frisch ja, aber roh. Wer würde denn noch rohes Fleisch essen?


    Naja der Punkt ist dass bei humanen Fertigprodukten sehr viele Verarbeitungsschritte dazwischen sind. Diese machen die Nahrung weder verdaulicher noch gesünder oder schmackhafter. Da muss dann immer mit Zusatzsstoffen nachgeholfen werden.
    Es besteht kein Grund anzunehmen, das das bei Tiernahrung anders ist.
    Und frisch und roh sind auch 2 verschiedene paar Schuhe. Verdaulich finde ich am besten. Ich esse lieber ein Brot anstatt die Weizenkörner ;)
    Bedürfnisse des Konsumenten ... das ist was zählt.

  • Zitat

    Mich würde einfach interessieren, warum so viele ihren Hund unbedingt artgerecht ernähren wollen, obwohl er nicht artgerecht lebt.


    Weil man so viel machen möchte wie möglich ist und es besser ist, das zu ändern worauf man Einfluss nehmen kann, als gar nichts zu tun. ;)
    Denn wenn man diesen Gedanken zu Ende denkt, würde es bedeuten, dass man sich über gar nichts mehr Gedanken machen muss, ob es artgerecht ist, weil man nie die 100% erreichen kann. Fängt an beim Futter, geht über Erziehung und endet bei der allgemeinen Haltung.


    Zitat

    Für mich passt das einfach nicht zusammen, zumal es gerade bei gebarften Hunden immer häufiger zu Allergien und anderen Problemen kommt?


    Ich denke da ist man sehr schnell versucht den Kausalzusammenhang umzukehren:
    Viele Hunde die gebarft werden sind krank = Barf macht krank


    Meiner Erfahrung nach kommen fast 90% der Leute erst zum Barfen oder einer anderen Form der Rohfütterung WEIL der Hund krank ist. Da muss man dann schon genauer hinsehen, wo der Auslöser liegt.


    Zitat

    Einige schreiben ja auch, das sie sich selbst auch lieber frisch ernähren - frisch ja, aber roh. Wer würde denn noch rohes Fleisch essen?


    Ich bin kein Hund.
    Ich habe ein Pferd, Chinchillas... und auch vieles was da als gesunde und frische Ernährung gilt, würde ich selbst nicht essen und auch niemand würde auf die Idee kommen zu sagen, frisches Gras ist für Pferde per se ungesund, weil der Mensch es auch nicht essen würde, nur beim Hund zieht man gleich wieder Vergleiche zum Menschen.

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