Ich bin ratlos...

  • Hallo erstmal,
    Ich lese schon lange im Forum mit und hab mich nun endlich mal angemeldet.
    Also jetzt zu meinem Problem und hoffe das ihr mir ein wenig helfen könnt,
    Ich bin schon immer Hundebegeistert und habe so einges gelernt, wir hatten auch seid ich denken kann immer einen Hund in der Familie gehabt, den ich ordentlich mit erzogen hab, also würde ich sagen bin ich nicht vollkommen Hundeunerfahren.
    Ich mache mir schon lange Gedanken zum ersten eigenen Hund und habe nun mal einen Pflegehund aus dem Tierschutz übernommen jetzt ist es schon knapp über ein halbes Jahr her, zum Hund: 3 Jahre alt und ein mäßig aktiver Schäfermix laut Tierschutz ich denke da könnte vielleicht auch ein Labrador mitgemischt haben, aber das ist ja egal.
    Er hatte in seinem Leben noch nicht viel gesehen wie ich das einschätze von seiner Vorgeschichte wissen wir nichts, jedoch als er hier ankam war er erstmal ziemlich verängstigt von allem.
    Es war als erstes wirklich so schlimm das er garnicht raus wollte und sich dann immer hier drinnen erleichtert hat und draßen nur nach Hause wollte. Das mit derStubenreinheit ging troz allen Hindernissen ziemlich schnell 1-2 Wochen.
    Jedoch war er draßen nach wie vor total unter stress. Ich habe viel mit ihm geübt und nun habe ich es soweit geschafft das er locker geht, schnüffelt, auf der Wiese vor dem Haus spielt und eben das tut was ein normaler Hund draußen so macht :D
    Jedoch ging eins nie weg und zwar hat er Unheimliche Panik wenn es Knallt, also das heißt wenn es ein knall von einem Ball ist der auf dem Boden prallt ist es nicht so schlimm solange man damit nicht in seine nähe kommt aber wenn es ein Böller ist gerät er in Panik und zieht so doll das ihm die Luft weg bleibt. Ihm ist dann wirklich alles egal das tollste Leckerlie ist egal, alles egal. Wenn wir Zuhause sind beruhigt er sich dann auch wieder aber wenn man dann nächsten Tag an die Stelle zurück geht oder nur in die nähe kommt in der es geknallt hat schaltet er wieder ab, er will nur weg von da. Es ist nicht so extrem wie als wenn es gerade passiert ist aber doch noch schlimm, sowas hält bei ihm immer so um die 1 bis 2 Wochen an, ich gehe natürlich dann öfter mal dorthin und zeige ihn wie schön es da ist, suche mir entspannte Hunde denen er mal kurz Hallo sagt oder
    werfe ein paar Leckerlies ins Gras
    wir haben auch schon alle möglichen Sachen ausprobiert und alles ist ok nur das Knallen geht einfach nicht weg, und ich wohne hier in der Stadt, in der nähe der Hafen und der Stadtpark und da ist auch öfter mal was los (Feuerwerk, Konzert) das macht ihm dann auch angst wenn er das hört.. Und da ich kein Auto habe kann ich auch nicht mal eben ins grüne fahren und Bahn wäre stress pur für ihn.
    Nun zu meinem eigentlichen Problem ich habe mich trotz der vielen Probleme die wir hier haben/hatten total in ihn verliebt er ist richtig auf mich fixiert also zum Beispiel einmal waren wir mit ihm am See und haben gegrillt, er steht total auf Grillwurst :ops: und ist sogar für ein Stück Wurst geschwommen (nur ein Meter aber immerhin) da er sonst nur bis zum Bauch ins Wasser geht. Deswegen dachte ich super dann können die anderen ihn ja ablenken mit wurst und ich gehe kurz mal Schwimmen aber als ich nach einer kurzen zeit wieder zurück geschwommen bin seh ich da Amigo (so hab ich das Freundchen genannt) am Wasser laufen und ins Wasser starren, Wust war ihn in dem moment egal, als ich dann wieder bei ihm war gab es kurze Wiedersehensfreude und danach natürlich ab zum Würstchen :pfeif:
    Raus geht er heute immer noch nicht super gerne (außer auf die Wiese vor dem Haus, da ist es ja auch sicher :muede: ) aber es ist ok für ihn, Ich war auch schon mal mit ihm bei einem Freund auf dem Land, da hat er sich Pudelwohl gefühlt solange ich dabei war und er wollte sogar mal gerne rauß... Jetzt bin ich total unsicher ob ich ihn Adoptieren soll.. da ich mich eigentlich echt verliebt habe oder ihn lieber vermitteln soll, interessenten gibt es noch keine aber ich möchte die entscheidung schon bald treffen und hoffe ihr könnt mir helfen... Jemand sagte mal zu mir "den kannst du doch garnicht mehr weggeben, der klebt ja total an dir und du liebst ihn auch" aber ich weiß nicht ob es nicht doch besser wäre wenn er vielleicht zu einer netten Familie aufs Land oder ins Grüne geht.. Ich bin mit der Situation wirklich überfordert :verzweifelt:


    So das war jetzt ein ziemlich langer Text und ich bedanke mich jetzt schön für alle antworten.


    Liebe grüße Yunama und das Schäfchen im Wolfspelz

    • Neu

    Hi


    hast du hier Ich bin ratlos...* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Du hast einen Hund kennen gelernt, dem bislang das Leben kein schönes Leben bereitet hat. Er hat durch Dich einiges kennen gelernt, er orientiert sich an Dir und Du fragst das Forum, was Du tun sollst?


      Ganz ehrlich: Die Antwort weißt Du doch längst, oder?


      Soll ich Dir auf die Sprünge helfen?


      Dein Hund orierntiert sich an Dir, vertraut auf Deine Anwesenheit, fühlt sich bei Dir sicher. Muss ich jetzt noch schreiben, dass Du ihn adoptieren musst?


      Es wird noch ein langer Weg werden bis er so richtig in Deiner Welt angekommen ist; denn in seiner Welt gab es bislang noch nicht viel Sonnenschein und nicht vieles was er davon kennen lernen durfte.


      Pack es an und nehm die Probleme auf Dich. Sie werden mit der Zeit weniger werden und Du wirst einen ganz tollen Vierbeiner an Deiner Seite haben. Ein Hund der Dir unendliches Vertrauen schenken wird und der immer an Deiner Seite steht.

    • Hallo Yunama,


      aus eigener Erfahrung: mein Hund ist auch wahnsinnig geräuschempfindlich und er HASST auch Knallerei. Seine Reaktionen sind genauso wie bei deinem. Wir haben mit einer guten Trainerin gearbeitet, seitdem kommen wir zurecht, aber bleiben wird das Problem.
      Vor ca. zwei Jahren sind wir dann aus der Stadt aufs Land gezogen, nicht nur wegen dem Hund aber auch wegen ihm. Und ich kann dir sagen ES MACHT KEINEN UNTERSCHIED! Jedenfalls nicht für unseren Hund. Klar gibt es keine Stadtgeräusche mehr, dafür gibt es hier Volksfeste, Heimatfeste, Schützenfeste, Kirchweih, Beerdigungen, Veteranentreffen... immer wird dabei geschossen und Pauken geschlagen. Außerdem gibt es Rasenmäher, Holzhacken, Traktoren usw.
      Du bemühst dich sehr um den Hund und übst mit ihm. Das finde ich viel viel besser als wenn er jetzt woanders hin käme, wo es dann (für ihn) auch nicht leiser ist, aber der neue Besitzer vielleicht nicht so viel Mühe und Zeit investiert und vielleicht auch nicht so verständig ist wie du.
      Ich an deiner Stelle würde den Hund behalten, weiter fleissig mit ihm arbeiten. Ein schöneres Leben kann er nicht bekommen :smile:

    • Ja ich habe nur angst egoistisch zu Handeln denn vielleicht kommt er ja zu einer Familie die viel mit dem Auto weg fahren kann (ich kann das nicht) oder lange im Grünen gehen kann (hier kann ich nicht soo weit mit ihm gehen denn Hauptstraßen machen ihm auch angst und U-Bahn fahren will ich nicht testen..)
      Andere Geräusche sind ja auch garnicht so schlimm es sind wiklich nur Böller, da geht dann nichts mehr.
      Manchmal wenn es wieder geknallt hat bin ich echt am verzweifeln und denke ob der Gedanke einer Adoption nicht egoistisch wäre.. da er ja draußen auch Spaß haben kann nur eben hier nicht so viel,
      aber ich liebe diesen Hund wirklich, ich weiß nicht was er alles erlebt hat aber er ist soo ein Super liebes Schäfchen er lässt alles mit sich machen auch wenn man manchmal sieht das es ihm nicht gefällt. :headbash:
      Superschlau dazu :klugscheisser: und sooo verschmust der setzt sich einfach auf deinen Schoß und kratzt dann manchmal mit der Pfoto an meinem Bein nach dem Motto "los kraul mich endlich". :stick2:

    • Ich glaube, dein Herz hat bereits entschieden den Hund zu behalten.


      Am wichtigsten ist für Hunde mit ihrem Menschen zusammen zu sein. An die Lebensumstände können sich Hunde gut anpassen und es geht dem Hund ja auch gut bei dir.


      Böller mögen meine Hunde auch nicht gerade.Silvester beschäftigte ich mich viel mit ihnen und soo oft wird ja auch nicht geknallt, oder?

    • Wir wohnen auf dem Land und mein einer Hund ist auch recht panisch bei Knallerei. Und die gibt es hier,wie schon beschrieben, auch zur Genüge. Daneben noch ne Menge röhrende Motorräder, Motorsägen, Laubsauger und andere Höllenmaschinen.


      Und Gewitter ...voll gruselig... da darf er sogar ausnahmsweise mit ins Bett.


      Und...es wird auch immer ein bißchen besser. Und Du machst das wirklich fein und der Hund vertraut Dir... behalt ihn!


      LG Chris

    • Zitat

      Ich glaube, dein Herz hat bereits entschieden den Hund zu behalten.


      Am wichtigsten ist für Hunde mit ihrem Menschen zusammen zu sein. An die Lebensumstände können sich Hunde gut anpassen und es geht dem Hund ja auch gut bei dir.


      Böller mögen meine Hunde auch nicht gerade.Silvester beschäftigte ich mich viel mit ihnen und soo oft wird ja auch nicht geknallt, oder?


      Oh leider doch.. ich dachte auch zuerst das machen die nur mal 1-2 Wochen vor und nach Silvester aber hier in der Stadt hört man sowas regelmäßig :/


      Und ich habe nun feststellen müssen das ihm wohl nicht unbedingt die Geräusche angst machen (außer bei Böllern) sondern auch einfach die Hektik, ich wusste ja vorher schon das er sowas nicht leiden kann.. daher mag er auch einige in meinem Bekanntenkreis nicht so :headbash: die sind immer so Hektisch.
      Und ich denke wirklich langsam es wäre besser wenn man ihn in eine ruhigere Umgebung vermittelt, ich war auch schon mit ihm neben einer Stark befahrenen Autobahn unterwegs aber es war sonst ziemlich ruhig (neben der Straße) und es waren zwischen der Straße und uns noch ein paar Sträucher, und siehe da es war kein Problem er hatte einen klaren Kopf und war keinesweges erschrocken.
      Auch wenn ich diesen Hund wiklich liebe habe ich das Gefühl es wäre das bessere für ihn und mich einen Hund zu suchen der zu meinen Lebensumständen passt (ich würde ja wiklich gerne aufs Land ziehen in ein ruhiges Dorf :herzen1: ) aber das wird die nächsten Jahre nichts :/
      Danke für alle eure Antworten und wenn es euch interessiert halte ich euch auf dem Laufenden.


      Liebe grüße Yunama mit dem Schäfchen im Wolfspelz

    • Hallo,


      ich verstehe dein Dilemma und auch die Sorgen die du dir machst. Und auch das Gefühl überfordert zu sein kenne ich sehr gut.
      Meiner Erfahrung nach ist Angst das was bei Hunden am schwierigsten zu therapieren ist. Es ist schon eine große Herausforderung und ich finde es ganz großartig, wie gut du das alles reflektierst und auch daß du ehrlich zu dir selbst bist.
      :gut:
      Ich möchte dir das Buch "Angst bei Hunden" von Martin Rütter und Jeanette Przygoda empfehlen. Da wird sehr gut erklärt wie Angst entsteht, wie Hunde verknüpfen usw. Es bietet keine pauschalen Lösungen (das ist eh nicht sinnvoll), aber mir hat es viel fürs Verständnis geholfen. Und daraus konnte ich dann für mich und meinen Hund Lösungen entwickeln.
      Und überhaupt musst du doch diese Herausforderung nicht alleine meistern. Du hast den Hund ja vom Tierschutz in Pflege. Wäre es nicht möglich über die Organisation einen Hundetrainer als Hilfe zu bekommen? Oder du suchst dir selbst jemanden. Am besten einen der auf Angsthunde spezialisiert ist. Empfehlungen kannst du dir bestimmt hier im Forum holen. Du zeigst so viel Verständnis und Engagement für den Hund, ich denke du brauchst einfach nur ein paar konkrete Trainingsansätze. Auch das hat mir sehr gut geholfen.
      Was deine Bekannten angeht, die dein Hund nicht mag: auch das kannst du trainieren, natürlich nur wenn deine Bekannten mitmachen. Möglicherweise erledigt sich das Problem aber auch von selbst wenn dein Hund insgesamt gelassener wird. Im Moment überfordert ihn solche Situationen halt.


      Lass dir Zeit mit deiner Entscheidung, wenn noch kein anderer Interessent für den Hund da ist, kannst du es ja erst einmal so lassen wie es ist.


      Alles Gute für dich!

    • Huhu,


      ich denke es gibt Wald und Wiesen Hunde und es gibt Stadthunde. Heißt aber nicht, das man so einen Wald und Wiesen Hund nicht auch in einer Stadt halten kann.
      Meine Hündin fühlt sich in der Hektik der Stadt auch nicht wohl und laute Geräusche braucht sie auch nicht.
      Trotzdem hab ich immer in einer Stadt mit ihr gewohnt und nie in einem Dorf oder auf dem Land.
      Man braucht eben nur eine Wohnung am Stadtrand. Am besten in der nähe eines Waldes für den Hund und in der nähe von Bus und Zug Bahnhof um schnell in der Stadt zu sein.


      Es funktioniert wunderbar so ein Leben mit Wald und Wiesen Hund am Stadtrand. Ich nehme meine Hündin eben nie mit zum Shoppen, auch nicht zum Eisessen... . Wenn der Hund gut alleine bleiben kann, ist das aber auch kein Problem.


      Wäre das nicht eine Möglichkeit für dich, an den Stadtrand zu ziehen?

    • Hallo Yunama,
      ich meine in dem guten halben Jahr hast du schon so viel hinbekommen und dabei ist das doch noch gar keine Zeit. heißt: da gibt es sicher noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten.
      Und das Andere (wie andere schon sagten): auch auf dem Land gibt es für ängstliche Hunde IMMER was, vowor sie Angst haben können. Das kann der Nachbarshund sein, die Kinder, die nebenan wohnen, gackernde Hühner, und und und....
      Du kannst auch nie 100% vorher wissen, ob es da, wo er hinkommen soll problemlos ist.
      Ländlich an sich kann nicht das Kriterium sein. Was genau ist überhaupt dann das Kriterium, nach welchem neue Halter ausgesucht werden sollen?
      Familie auf dem Land? Dann ist vielleicht in der Familie ein unsensibler 10 Jähriger...türklatschende Kinder oder der Vater schreinert gern hobbymäßig, ach man kann so viel denken.
      Und die nächste Frage - wie willst du sicherstellen, dass er an ebenso verständnisvolle HH kommt, wie du einer bist???
      Nachher kommt er zu Leuten, die sich auf so einen Hund gar nicht einstellen können.


      Wenn du eine gute Beziehung zu ihm hast, dann ist das schon so enorm viel wert! Auf der Bsis ist auch noch lange nicht aller Tage Abend :smile:
      LG Charlotte

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