Woran erkennt man einen kompetenten Agi-Trainer?

  • Hallo zusammen,


    nun steht in drei Wochen unsere erste Agilitystunde an - ich bin schon ganz aufgeregt :headbash:


    Allzuviel Auswahl hatten wir nicht, da die Kurse hier dünn gesät und dann immer schon ewig im Voraus ausgebucht sind, aber nun hat's dann doch bei einer Trainerin geklappt.


    Mich würde interessieren, woran ich erkenne, ob der Unterricht "gut" aufgebaut ist? Die Trainerin selbst läuft mit zwei ihrer Malis im Agi, mit einem davon im "Grade 6" (Grade 7 ist die höchste Stufe, die man in UK erreichen kann), und ihr Jungspund wird jetzt im Grade3 geführt.


    Der Unterricht findet in einer Reithalle statt und die Trainingsvideos, die ich auf ihrer Seite gefunden habe, sahen jetzt erstmal nicht so verkehrt aus (aber ich habe auch vom Agi soviel Ahnung wie ne Kuh vom Bungee Jumping).


    Also, auf was würdet ihr achten?


    Sonst noch irgendwelche Tipps für mich? Vorbereitende Lektüre oder so?


    Danke! :)

  • Grob gesagt wenn der Trainer selbst startet ist das ein gutes Zeichen.


    Es mag auch andere geben aber mir ganz persönlich ist noch kein wirklich guter Trainer untergekommen der selbst nicht (oder zumindest nicht mehr) startet

  • Wichtig wäre mir bei Anfängertraining, dass auf solche Sachen wie warm-up and cool down hingewiesen wird (wenn es nicht gemeinsam gemacht wird) - dass die einzelnen Geräte und ihr Aufbau auch einzeln erklärt werden und nicht einfach mal jeder wie er lustig ist, auf die Geräte (auch Sprünge) losgelassen wird
    Und dass bei allem auf das Einzelteam (Hund und Halter) auch individuell eingegangen wird, wenn besondere Fragen oder Probleme auftauchen

  • Hm,
    das ist sehr schwierig zu beantworten. Die Teilnehmer sind aus den verschiedensten Gründen in solchen Agi-Stunden... einige haben Erfahrung, andere nicht... einige arbeiten auf Turniere hin, andere wollen einfach nur den Hund bespaßen...
    Jemand, der auf Turniere hinarbeitet, wird sicherlich anders anfangen, als jemand, der einfach nur den Hund bespaßen will. So richtige "Anfänger" wollen häufig laufen, laufen, laufen, der Hund soll springen, es ist erst Agi, wenn irgendwie sowas wie ein "Parcours" bewältigt wird. Der Turnierstarter-Junghund wird dagegen erstmal an den Zonen ausgebildet, vielleicht an einem einzelnen Sprung. Das sieht halt zunächst (für den "Anfänger") langweilig aus ;)


    Ein guter Agi-Trainer... unterscheidet und passt sich an!


    Also Selbstverständlichkeiten sind: kein Zwang, auch kein gut gemeinter, kein Locken, keine Leine im Parcours, sichere Hindernisse (kein Wackeln, kein Rutschen).
    Vielfach wird schon darauf hin gearbeitet, dass Hunde die Hindernisse selbständig machen, also dass der Hund weiß: aha, eine Wippe, ich weiß, was zu tun ist. Wenn nämlich immer Herrchen/Frauchen vorgibt und anhält und bremst und Leckerchen vor die Nase hält, ist das für den Hund nicht so klar.


    Bitte berichte mal, und vergiss den Spaß nicht! :) Und viele Leckerchen!
    Grüßle
    Silvia

  • Zitat

    Und mehrmals hingehen und nicht beim ersten mal ein Urteil bilden. =)


    Das mache ich eh nicht! :)
    Ich bin auch viel zu froh, endlich einen Platz in einem Kurs bekommen zu haben.



    Silvi: das waren super Tipps, danke!


    Es ist ein "Foundation" Kurs, hier werden erstmal die Grundlagen gelegt, bevor man dann in den Beginner-Kurs darf. Die Definition des Kurses ist Folgende:
    Suitable for those new to agility. Looking at foundation exercises and beginning to train on the equipment. Suitable for dogs over 9 months old. (Dogs will not jump until they are over 12 months)


    Danach darf man dann in den Beginner-Kurs:
    Suitable for dogs that can already do some equipment (Jumps, tunnels, long jump) starting to look at basic sequences, turns and handling and contacts and weaves.

  • Das hört sich gut an, vor allem, dass die Hindernisse zwischen Foundation und Beginner so aufgeteilt werden. Für Kontakte und Slalom ist halt ein bestimmter "Arbeitsmodus" notwendig, der jüngeren Hunden oder Anfängern, die "das Trainieren" nicht so gewohnt sind, manchmal Probleme bereitet (beidseitige Konzentration, richtige Art und richtiges Timing der Bestätigung etc.).
    Auch dass mit dem Springen bis 12 Monate gewartet wird, finde ich gut, häufig werden da so schale Kompromisse à la "der kann das schon ab" oder "wir legen halt runter" gefahren, was nicht immer zum Besten des Hundes ist.
    Viel Spaß! :)
    Silvia

  • Danke, Silvia :)


    Ich frag mal munter weiter ... ;)


    Habe an anderer Stelle gelesen, dass man, um den Hunden das betreten und verbleiben auf der Kontaktzonen (2 Beine auf der Zone, 2 Beine im Gras) mit einem "touch target" am Boden davor beibringt?
    Ist das "gängige Praxis" ?

  • Ja, Bodentarget sind schon recht beliebt und werden häufig genutzt. Momentan scheint der "Trend" aber,so wie ich das mitbekomme, zu running contacts zu gehen.
    Ich habe die Zwei-Zwei-Position anfangs geclickert, bin nun aber auch auf ein Bodentarget umgestiegen.

  • Huhu,
    ja, das ist gängige Praxis.
    Ziel ist, dass der Hund das selbständig tut. Du fängst an, indem du ihm (zuhause, im Garten...) beibringst, mit den Pfoten oder der Nase das Target zu berühren (am besten mit dem Clicker shapen). Später wird das Target immer kleiner/unauffälliger, aber der Bewegungsablauf des Hundes soll gleich bleiben: zügig das Gerät überwinden und am Ende 2o2o stehen.
    Dafür muss man beim Üben ein wenig auf den Abstand des Targets von der Gerätekante achten, so etwa halbe Rückenlänge.


    Was NICHT mehr gemacht werden sollte: Hund an Leine über das Hindernis führen; Hund drüberschicken und sich schnell mit Gesicht zu ihm am Ende hinstellen, um zu blocken; Hund mit Lecker in der Hand vor Hundenase über Hindernis locken und am Ende irgendwie gerade so bei zufälligem 2o2o Lecker in die Schnauze schieben. All das führt eher weniger dazu, dass Hund das Ding 2o2o "versteht", er hängt dabei zuviel von Zufälligkeiten und/oder deutlichen Führerhilfen ab.


    Runnings kann man auch mit Targets erarbeiten (dann werden diese nicht berührt und der Hund steht, sondern er lernt, sie im Rennen zu berühren). Eine andere Methode dafür ist sehr, sehr langwierig und verlangt vom HF, den Bewegungsablauf des Hundes genau zu beobachten, jedes Mal (Unterschied zwischen Springen und Laufen). Zudem muss das Hindernis meist viel länger ganz flach sein bzw weniger schnell höher gemacht werden... Voraussetzungen sind bei 1x/Woche-Trainings nicht immer gegeben. Und dann gehören zu Runnings nicht nur die Kontaktzonen, sondern es müssen auch bombenfeste Kommandos für Hürden mit einfließen, sonst ist ganz, ganz schnell Schluss bei der beliebten Kombi "Steg, dann Hürde von hinten" ;)


    Grüßle
    Silvia

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