Leitwolftraining

  • @Liv


    Wie in jeder Ausbildung muss man schauen was der Hund anbietet und ihn so dann ausbilden. Was mich stutzig macht, ist mit einem 4 Monate alten Border an den Schafen zu arbeiten.


    Ich beginne grundsätzlich mit abgesicherten Schafen, sprich Hund außerhalb des Netzes, damit ein reinrennen und packen nicht als erstes passiert, das passiert in der Praxis dann irgendwann von selbst.
    Aber einem 4 Monate altem Hund zeige ich wenn dann nur die Schafe von außen und bringe ihm bei sie nicht anzubellen und nicht hinterher zu laufen. Das wirkliche Training fängt frühestens mit 10 Monaten an, also dass er das erste mal bei den Schafen ums Netz laufen darf und auch dann nur, wenn das Kommando bleib und hier funktioniert. Vorher nicht, da kann es passieren, dass man dem Hund den Spaß nimmt.
    Den Trieb zu wecken geht ja ganz leicht und selbst wenn er nicht so da ist, gibt es einfache Tricks um den Hund ans Vieh zu bekommen.


    Ich habe 2 Border für die Schafe ausgebildet, sind echt nicht meine Hunde und ich bleibe bei den AH für die Arbeit.
    Aber mit keinem der Hunde habe ich so begonnen wie du beschrieben hast.
    In deiner Reihenfolge.
    1. nicht gut So anzufangen, mit dem Druckkommando Platz, nimmst du den Trieb weg. Der Hund macht etwas gut, also läuft um die Schafe und dann wird er im Platz "gestraft" weil er sich nicht selbst belohnen kann.


    2. Nicht gut, der Hund lernt zwischen dich und die Schafe zu gehen. Erste Übung sollte sein, dass der Hund nur dich zusammen mit der Herde bewegt.


    3. Die beste Methode deiner genannten, da kann man dann anfangen den Hund zu blocken und in die Andere Richtung zu schicken, der Hund lernt auf dich zu achten, hat aber direkt wieder die Belohnung das er weiter laufen darf.
    Ist für den Anfang die einfachste Übung, da es Selbstbelohnendesverhalten fördert, der Hund auf dich Achtet und nach kurzer Zeit reicht ein Schritt in seine Richtung oder ein leicht ausgestreckte Arm um die Richtung zu wechseln.
    Übungsaufbau: eine Hand voll Schafe in einem rund gestellten Netz und du im Netz bei den Schafen.


    Erst dann sollte man Stoppkommamdos einbringen, da diese weit mehr Beherrschung von Seiten des Hundes verlangen.


    4. Da hat man alles falsch gemacht.


    Warum veränderst du deine Position, wenn dein Hund macht was er will, nur damit er richtig läuft? Man kann darüber wo man steht beim Hüten den Hund sehr beeinflussen.


    Wobei die BC die ich ausgebildet habe eher zum Spaß gearbeitet haben, einfach mal um zu testen, aber für die Tägliche Arbeit in der Schäferei bevorzuge ich die AH und da läuft die Ausbildung dann such etwas anders.


    Und bitte, das ist nicht böse gemeint, aber ein 4 Monate alter Hund hat überhaupt nichts an den Schafen zu suchen. Warte lieber noch mal ein halbes Jahr. Klar kann man ihn mitnehmen und mal üben, dass man neben Schafen auch ruhig liegen bleibt, man kann ihm auch mal die Furche zeigen, dann aber nur 5-10 min und das nur 1 bis höchstens 2 mal in der Woche. Alles andere ist aus meiner Sicht her abzulehnen.

    • Neu

    Hi


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    • Ich habe ja nun schon so einiges gelesen und geschrieben und bin mir sicher, dass ich sagte, wenn sich was anbahnt beim Hund, ich es besser finde, es im Keim zu ersticken. Allerdings bin ich ebenso der Meinung, dass bei vorausschauendem Handeln solche Situationen überschaubar sind.


      Karen Pryor ist mir mir natürlich ein Begriff, ich hab ja in amerikanischen Landen gewohnt. Frau Pryor hat auch ganz klar gesucht, dass die (unausweichlichen) aversiven Reize zur Meidung der Situation führen und es deshalb nicht nötig ist, sie aktiv in das Training einzubinden.
      Wärest du so freundlich, ihre Äußerung bezüglich der konditionierten Strafe einzustellen? Denn das widerspricht sich für mich.


      Ich schließe nämlich daraus, dass das Leben sowieso so voller aversiver Reize ist, der Hund diese zu ertragen hat und deshalb im Training oder in der Erziehung die nicht noch voll bewusst abbekommen muss. (Ich glaube, auch das hat sie gesagt)


      Dazu gehört dieses seltsame Blocken über körpersprachliche Bedrohung. @geisi2
      Wieso muss man das machen? Erschließt sich mir nicht. Schon gar nicht im Rahmen des hier vorgestellten Trainings.




      @Shiro
      Hast du mal ein Hund gehabt der nur durch das Blocken wieder ansprechbar wurde ?

      Ich hatte den, habe ich auch beschrieben. Aber was hätte es gebracht? Er war ja in seinem Meideverhalten so eingesperrt, dass er gar nichts mehr angenommen hätte. Ich habe ihn nie wieder geblockt in seinem Leben und er hat alles wahnsinnig schnell gelernt.
      Er musste für Nicht-Blocken und Nicht-Berohtwerden ersteinmal wieder sensibel gemacht werden.


      Ich hatte auch mal einen Grönländer als Junghund aufgenommen, bei dem war der kleinste Druck ein Grund sich zu verweigern. Druck war schon, ihn mit meinem Körper nicht vorbeizulassen, also nicht einmal aktives Blocken mit bedrohlicher Körpersprache. Allerdings hat er durch Motvation so ziemlich alles mitgemacht.

    • Zwie Dinge:
      1. Ist das Fuß scheinbar noch nicht wirklich angekommen beim Hund
      2. Was du hier beschreibst, nennt sich Desensibilisierung und Gegenkonditionierung. Du versüßt dem Hund das Blocken durch die Leckerlis. So bringt man Hunden die unangenehme Krallenschere auch bei ;)



      Du hast zumindest ein positives Blocken bei deinen Hunden eingeführt. Körperblock bedeutet nicht Schlimmes, sondern Belohnungen. Das ist nicht neutral. Demnach steht die Kritik noch.


      Übrigens muss Blocken nicht unbeingt Meideverhalten auslösen, um negativ vom Hund bewertet zu werden.
      Der angesprochene Grönländer hat mir das klar gemacht, er war der einzige Hund, der ein Problem damit hatte, wenn ich mich einfach so in die Tür gestellt habe, um ihn nicht vorbei zu lassen. Ganz ohne körpersprachliche Bedrohung. Er fand das so doof, dass er anfing, Machtkämpfe auszutragen.


      Ja, genau. Weil man die Hunde sowieso begrenzen muss/aversive Reize aussetzen muss, muss man doch nicht noch das Blocken so üben wie dargestellt beim Leitwolf-Training und meinen, man konditioniere dadurch nicht. Genau nur darum ging es doch!! Das Thema war Leitwolf-Training.

    • @Waheela


      Zitat

      Bei manchen Klicker-Trainern findet man allerdings Ansätze, dass auch jedes „Nein“, jedes Abbruchsignal schon als aversive Methode oder gar Strafe betrachtet wird.
      „Manche Leute übertreiben es ein bisschen mit positiver Verstärkung“, sagt Pryor. „Sie verstehen nicht, dass Warn- und Abbruch-Signale vollkommen legitim sind und Teil der normalen Kommunikation von sozialen Lebewesen. Auch Muttertiere ermahnen ihre Kinder und haben auch jedes Recht dazu, wenn es zuviel wird, oder wenn Gefahr droht mit einem ‚Hey, laß’ das!’ Man muss dem Tier also ein konditioniertes Warnsignal beibringen, das bedeutet: Lass das! Man muss aber auch verstehen, dass man einem Tier dadurch kein Verhalten beibringt. Man unterbricht nur etwas. Aber das ist manchmal ja auch genug.“


      http://www.lumpi4.de/klickt-es-bei-ihnen/

    • So, und wo steht da, wenn man das nicht tut, dass der Hund am Sender dreht und quasi die Welt nicht mehr richtig versteht?


      Wo beißt sich das mit meinen bisherigen aussagen, dass ein "Hey, Freund, bis hierhin!" durchaus mal gerechtfertigt ist? Gerade ein Momenten, in denen es darum geht, einfach nur mal Gefahr zu bannen?
      Wobei ich nicht verstehe, warum ein konditioniertes Warnsignal (aka angedrohte Strafe) besser sein soll, als ein anderer Unterbrecher? Es ist ja nicht so, als wäre ein sonstiger Unterbrecher nicht auch unangenehm für den Hund, es hält ihn ja davon ab, das zu tun, was er gerade will. Allerdings finde ich das Trainieren eines konditionierten Strafreizes nicht in Ordnung. Ein konditionierter Unterbrecher hingegen...


      Ich verstehe die Erklärung, habe mehrmals eingeräumt, dass das völlig in Ordnung ist und ich auch mal NEIN sage (bin wohl doch nicht so ideologisch wie gedacht, hm? Auch wenn es konsequent Überlesen wird!) - aber das bedeutet doch nicht, wenn ich im Training und weitesgehend in der Erziehung auf aversive Reize verzichte, dass meine Hunde dann "am Sender drehen", weil sie nicht mehr mit aversiven Reizen zurechtkommen. Ganz im Gegenteil. Meine Erfahrung ist, dass ein NEIN, FREUND bei Hunden, die sonst ohne Hemmung erzogen werden, viel deutlicher und wirksamer ist in diesen bestimmten Momenten, weil die noch nicht abgestumpft sind, weil das quasi unverbraucht ist. Aber ich habe auch keinen Vergleich zu einem konditionierten Warnlaut, der eine unangenehme Konsequenz ankündigt. Ich denke dabei an das berühmte SSSSSHT. Brauche ich nicht.
      Ich //glaube// nämlich, dass ein gut trainiertes Abbruchsignal durch positive Verstärkung ebenso oder gar wirksamer ist als ein Strafreiz ;)


    • Was genau soll daran nun "besser" sein? Die Hunde haben ja dennoch im ersten Moment nicht verstanden, was das soll? Die können ja nicht in eure Hirne sehen, dass sie geblockt werden (so nach Leitwolfart), weil sie die ersten Meter mit Leine hinter euch laufen sollen oder der Weg eng ist.


      Ob sie nun nichts getan haben, oder es einen Anlass dazu aus Menschensicht geebn sollte. Für den Hund ist das unklar und unfair.

    • . Meine Erfahrung ist, dass ein NEIN, FREUND bei Hunden, die sonst ohne Hemmung erzogen werden, viel deutlicher und wirksamer ist in diesen bestimmten Momenten, weil die noch nicht abgestumpft sind, weil das quasi unverbraucht ist.




      Ich halte von antrainierten Lauten nichts, Kommandos für Verbote, starkes Verbot "pfui" schwächeres "aber" und wenn es was winziges ist, nur ein kleiner Schnalzlaut zum ablenken, benutze ich und die lernt der Hund automatisch.


      Was mich an deiner Aussage stört, ist, dass Hunde, die nur positiv bestätigt werden und dann irgendwann wenn sie älter sind, wirklich mal mit einem scharfen "Nein" (Besi hat vielleicht angst um den Hund oder so) eher zusammenbrechen oder aber auch aggressiv werden und im schlimmsten Falle flüchten und überfahren werden, da sie die Welt nicht mehr verstehen, als Hunde, die von Klein auf lernen, die Welt ist nicht nur eitler Sonnenschein und ich werde nur belohnt, sondern es gibt auch Regeln und Konsequenzen bei Nichteinhaltung.


      Auch kann ich deine Aussage bezüglich der Engen Wege nicht ganz nachvollziehen.


      Es kommt immer wieder vor, dass ein Hund etwas neues lernen soll, dann lernt er halt hinter einem zu laufen, na und, ist manchmal echt sinnvoll und ich finde nicht, dass ein Hund in jedem seinen Verhalten einen Sinn sehen muss, manchmal ist es halt so.


      Ich finde man sollte Hunden neue Dinge, wo aktuell keine Gefahr besteht, wie Sitz, Platz, Fuß positiv aufbauen, aber es dann auch einfordern wenn der Hund weiß um was es geht.

    • Ich finde, waheela hat nichts von dem so gemeint, wie du es scheinbar aufgefasst hast. Kann mich aber auch irren...


      Frage mich nur, warum muss ich EINFORDERN, was der Hund verstanden hat? Wenn ich meinem Hund Sitz sage, macht der Sitz. Als einfordern würde ich das jetzt nicht bezeichnen. Aber ich mache auch keinen Unterschied zwischen Signalen resp. gibt es bei mir keine "ernsten" Signale. Auch besteht bei uns nie irgendeine Gefahr im TRAINING...


      Dass man sich nem Hund mal in den Weg stellt ist doch keine Katastrophe. Im Leitwolftraining ist es aber Methode. Wer das so will, soll es tun, aber eben auch WISSEN, was da passiert.


    • Ihr müsst euch echt vorstellen, dass wir in Blumenkleider singend und tanzend durch die Welt wandeln und jedes Unschöne in ein Land voller zuckrigen Bonbons und süßer Schokolade für den Hund verwandeln.
      Ich habe einen "normalen" Umgangston mit meinen Hunden. Ich stelle mich ihnen auch mal in den Weg und sage was. Aber der großteilige Umgang ist ein freundlicher, straffreier.
      Ich hülle sie nicht in Zuckerwatte, aber ich blocke sie auch nicht völlig sinnlos und schon gar nicht, wenn sie gar nicht kapieren warum. Ich trainiere die Leinenführigkeit, was beim Schlittenhund nicht so ganz einfach ist, damit ich sie nicht blocken muss, nur weil das Leitwolfseminar das sagt.


      Hinter einem zu laufen kann man auf VERSCHIEDENSTEM Wege beibringen. Wenn ich das auf lange Sicht haben will, ist es fair, dass der Hund nicht bestraft wird, für etwas was er NOCH NICHT EINMAL GELERNT hat.


      Wenn ich diese Dinge "einfordere", zerstöre ich die positive Verknüpfung. Dann kannst du sie gleich aversiv aufbauen. Wenn ich erinnern muss, dann hat das Gründe. Oftmals ist es schlechtes Training. Kann aber auch Schmerz, Abneigung oder Gefahr sein. Oder, oder, oder. Deshalb ist es unabdingbar im Hundetraining die Motivation des Hundes zu kennen.

    • Was ich bislang noch nicht verstanden habe, ist warum der Hund überhaupt hinter mir laufen soll?
      Ich finde das irre unpraktisch.
      Ich hab so nen Möchtegern-Leinenpöbler. Der wird, wenn er einen Hund sieht automatisch langsamer, bis er auf meiner Höhe ist (antrainierterweise). Wenn nicht sag ich halt "warte" und leine ihn an, oder auch nicht. Je nachdem.
      Dann gibts Kommando "geh rüber" damit er auf der vom anderen Hund abgewandten Straßenseite läuft. Also mit mir dazwischen. Und jetzt soll er bitte schön auf meiner Höhe bleiben, damit ich seine Körpersprache genau einschätzen kann und entsprechend handeln. Was hab ich von nem Hund, der hinter mir läuft? Den kann ich doch im Zweifelsfall nicht mal blocken falls er hinter meinem Rücken vor schießt?

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