"Der Hundeflüsterer" mal rein sachlich betrachtet
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Und genau das ist eben nicht mit "Energie" gemeintDas wird sehr deutlich wenn man seine Bücher gelesen hat.
Diese Energie ist wirklich etwas spirituelles, nicht Emotion oder Einstellung, sondern etwas tiefer gehendes.
So wird zB empfohlen die Hunde von Hand zu füttern, weil sie so die Energie des Hundeführers mit dem Futter aufnehmen können.Und seine Form der Auslastung....
Jeder der mit seinem Hund einmal Ausdauertraining gemacht hat, weiß, was die von CM propagierte Bewegungssteigerung auf Dauer als Auslastung taugt:
nämlich absolut nichts.Man merkt, dass der Hund ruhiger wird, so lange die Kondition nicht vorhanden ist und er nach dem Laufen müde ist. Aber wenn man dieses Programm drei, vier Wochen durchzieht, hat man sehr schnell einen Hund der nach drei Stunden auf dem Laufband oder vor dem Bike oder Skates gut warm gelaufen und bereit für die richtige Auslastung ist.
Und wenn man dann keinen Plan B in der Hinterhand hat - außer noch mehr laufen - wird es sehr schnell wieder eng und man hat das gleiche Problem wie vorher, nur dass der Hund jetzt eben mehr Muskeln und Ausdauer mitbringt.Das Buch habe ich nicht vorliegen, weshalb ich dazu nichts sagen kann. Dass er auch den Menschen eine gewisse Energie zuspricht, stimmt natürlich. Ich hätte sie als Ausstrahlung bezeichnet. So kann man durchaus Ruhe und Souveränität ausstrahlen, insbesondere durch bestimmte Haltungen oder Handlungen, das ist es schließlich was einen ruhigen, souveränen Hund / Halter ausmacht. Die eigene Einstellung, die daraus resultierende Ausstrahlung und die Handlungen, die daraus erwachsen.
Da ich, wie gesagt, sein Buch nicht vorliegen habe, kann ich nur von dem ausgehen, was ich mitbekommen habe. Dahingehend ist es mir mitunter zwar auch zu viel Spiritualität, aber selten klingt es hanebüchen.
Natürlich hilft es nicht den Hund immer weiter zu trainieren. Aber wir sprechen hier von Haltern, deren Hunde allenfalls in den Garten gehen. Häufig sagen die Halter aus, dass sie ein oder zweimal die Woche überhaupt rausgehen und dann nicht lange. Ein Hund der stattdessen einmal am Tag 60min bewegt wird, um den Block, in den Wald, auf den Hundeplatz usw. usf. hat einen ganz anderen Anspruch und eine andere Auslastung. Natürlich wird ihn das nicht völlig K.o. machen, aber das ist ja auch nicht das dauerhafte Ziel. (Wenn auch teilweise das kurzfristige, das stimmt, denn er powert sie gerne aus, um dann an Problemen zu arbeiten, wenn der Hund müde und nicht total aufgekratzt ist.)
Das Laufband ... naja, ich mag es nicht. Aber bevor ein Hund überhaupt nicht laufen kann, warum nicht ausprobieren? Immerhin gehen einige Tiere selbstständig darauf. Laufen kann natürlich auch süchtig machen, schüttet immerhin Endorphine aus. Es macht aber eben auch genau deswegen glücklich ...
Das mit der Leistungssteigerung verstehe ich, unterschreibe ich auch mit Vorbehalt. Beim Laufband: Ja. Das ist purer Sport um der Bewegung willen, beim Spazierengehen: Nein. Denn dann müssten ja alle unsere deutschen Familienhunde, die nur 3 mal am Tag um den Block spazieren, totale Katastrophen sein, weil ihre Kondition dazu ausreicht und sie wieder mit zu viel Energie um sich schmeißen. *g* Es muss eben das Level erreicht und gehalten werden, das den Hund glücklich macht. Dazu zählt nicht nur Bewegung, das ist klar.
Liebe kriegen die meisten Hunde aber ohnehin genug, wenn man die Folgen mal so verfolgt. Ein paar Mal hat er auch "Intelligenz"-Spielzeug eingebracht, das aber eher selten, das stimmt. (Das waren dann Futterkongs oder ähnliches.)
Zumindest bei einem Schäfer und einem RR-Mix hat er explizit auf "Arbeit" bestanden, ersterer auf einem Hundeplatz, letzterer ging in den Dienst als Spürhund.
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Es ist aber nun mal nicht immer möglich auf die Anzeichen eines Hundes einzugehen! Hat man beispielsweise einen Hund der Angst vor Männern hat darf man sich also nie wieder in einen verlieben oder wie? Oder sich nie mehr mit dem Hund in die Öffentlichkeit bewegen?
Ich bitte dich, das habe ich doch überhaupt nicht geschrieben. Könnten wir bitte sachlich bleiben? Danke.
ZitatEin Hund muss so was eben lernen und das auch wenns nicht immer angenehm ist!
Als gäbe es keine anderen Wege als Gewalt. Sorry, da bin ich echt raus. Sei mir nicht bös.
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(...)
In Variante zwei, lehre ich den Hund mir zu vertrauen und er lernt, dass die Situation nicht so übel ist und wie er sie ohne Aggression lösen kann.Strafe gehört für mich zur Ausbildung und Erziehung dazu, aber ich muss mir immer bewusst sein, wieso mein Hund xy macht und was passiert bzw passieren kann, wenn ich ihm diese Reaktion verbiete.
Das macht er aber (inzwischen?) auch. Bei den Pinschern zum Beispiel:
Die Hunde wollten sich keine Halsbänder anlegen lassen und quittierten die Versuche, indem sie tackerten.
Er ließ sie am Boden schnuppern, legte etwas Leckeres hin und streifte ihnen Retrieverleinen über, in diesem Falle, weil diese nicht mit Schnallen geschlossen werden müssen. So riet er dazu Leine und Halsband quasi neu aufzubauen, ohne dass die Hunde sich in ihrer Angst vor der Leine hochschaukeln konnten. Ich habe nicht alle Sequenzen mit voller Aufmerksamkeit mitbekommen, nur mit einem Ohr, aber da kam keine Drohung oder Strafe in dem, so oft bemängelten, Sinne.
In anderen Fällen berührte er die Hunde zuvor mit der Leine, ohne sie anzuziehen, wenn sie diese nicht mochten.
Es gibt sicher auch genau gute oder schlechte Gegenbeispiele, aber rundweg ohne kleine Schritte ist die Erziehung von C.M. auch nicht.
Er belässt es ja auch nicht bei der Strafe. Sobald der Hund das richtige Verhalten zeigt, wird gelobt und die Situation entschärft, oder? Er zwingt Hunde zum Beispiel sich mit Artgenossen zu umgeben und sie zu dulden, auch wenn sie diese nicht mögen. Verhalten sie sich gut, entspannt sich die Situation. Die Entspannung ist eine Belohnung und sie pusht die Situation nicht auf. Er drängt die Hunde auch zu richtigem Verhalten, indem sie sich zum Beispiel beschnuppern lassen müssen, um Situationen darüber die Spannung zu nehmen. Weniger Spannung, weniger Stress. Das schafft eine angenehme Atmosphäre.
Er klärt aggressive Situationen auch selber, überlässt die Hunde also nicht sich selbst und arbeitet entsprechend daran, dass die Tiere lernen ihm zu vertrauen und darauf, dass sie die Situationen nicht lösen müssen.
Klar, es gibt andere Trainingsmöglichkeiten, andere Herangehensweisen, aber ganz ohne kleine Schritte und Alternativen sowie Vertrauensarbeit geht er halt nicht vor.
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Nein. Denn dann müssten ja alle unsere deutschen Familienhunde, die nur 3 mal am Tag um den Block spazieren, totale Katastrophen sein, weil ihre Kondition dazu ausreicht und sie wieder mit zu viel Energie um sich schmeißen..
Sind sie ja auch sehr oft.
Was man hier nicht vergessen darf, CM arbeitet da sehr oft mit Staff, Pit und Co, aber auch Jack Russel, Husky, Pinscher, etc.
Es ist eben ein Unterschied ob ich Rassen mit einem derartigen Arbeitspotential auf dieses Aktivitätslevel drücke oder Gesellschaftshunde und Golden und Co.Ich habe kein Problem mit dem Laufband an sich.
Nur ist es in meinen Augen keine Auslastung für den Hund - ebenso wenig wie ich persönlich das tägliche Gassigehen als Auslastung (für die meisten Hunde) werten würde.Und für mich hat es nichts mit Vertrauen zu tun, was gelehrt wird in den Situationen in denen er mit aggressiven Tieren arbeitet. Ich sehe Unterwerfung und Gehorsam, das ist etwas komplett anderes als Vertrauen.
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Gut, da bin ich voll bei dir.
Ich empfinde das Laufband als einen Notstöpsel und mag es nicht. Mit Einschränkungen würde ich es aber, wie oben ja schon gesagt, als tauglich befinden.
Auslastung ist in diesem Zusammenhang tatsächlich auch ein schwerer Terminus, die meisten Hunde sind nicht ausgelastet, sie haben ihre Anspruche aber an die Gegebenheiten angepasst. Manche sind hingegen überlastet und haben sich auch an diese Ansprüche angepasst. Anpassung wird zur Gewohnheit und Gewohnheit wird dann zum Glück. Hunde sind ja, zum Glück für den Menschen, sehr genügsam. Deswegen reicht es vielen tatsächlich dreimal am Tag die gleiche, nette Runde zu drehen. Bisschen Ball und bisschen Hundespiel, fertig.
In Situationen, in denen er mit aggressiven Tieren arbeitet, geht er ziemlich harsch vor. Ja, da geht es erst einmal darum Grenzen aufzuzeigen und überhaupt eine Basis zu bekommen, an und mit der gearbeitet werden kann. Nach Unterwerfung kommt Vertrauen (durch Sicherheit und Führung), so jedenfalls meistens bei C.M., oder?
Ich gebe dir recht, dass diese Basis auch anders erreicht werden könnte, genau würde man es nur wissen, wenn man beim selben Fall Trainingsmethoden vergleichen könnte.
Mal anbei - gibt es so etwas?
Einen (hypothetischen) Fall, an dem mal verschiedene Trainer und ihre Methoden ihr Vorgehen beschrieben hätten? Sozusagen den vergleichenden Beispielfall? -
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Es gab diesen einen Coonhound und wie er diesen Angsthund therapiert hat ging in meinen Augen z.B. gar nicht. In den Kennel krabbeln...Juri waere tot umgefallen..
Ich habe bisher auch fast nie ein Alternativverhalten gesehen, ausser man bezeichnet 'tu am besten gar nichts mehr' als solches. Ich geb den Hunden auch nicht fuer jeden Pups ein AV vor. Aber das sind Alltagsdinge und wenn ein wirkliches Problem vorliegt (was der Grund ist CM an den Hund zu lassen), dann gehoert das fuer mich persoenlich sehr wohl zum Training dazu.
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Ich danke euch für diese wunderbare Diskussion, ich bin tief beeindruckt
ich les erst Mal den Rest vernünftig weiter, bin noch nicht ganz durch, aber wollte es schon mal los werden
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Liebe Maanu... schönes Thema... Danke dafür.
Dann geb ich jetzt auch meinen Senf dazu:
Die Mentalität und Haltung der US Hundehalter unterscheidet sich massiv von den unsrigen.
Ich habe 6 Jahre in Amerika gelebt und habe viele verantwortungsvolle Hundehalter/Hundetrainer erlebt. Auf der anderen Seite auch einen Großteil, die nach unseren Maßstäben niemals einen Hund vom Tierheim bzw. von dem ein oder anderen Züchter erhalten würden.
Ich schaue auch die ein odere andere Sendung von Cesar on TV.
Da gibt es tatsächlich „schwere“ Fälle, denen er sich annimmt und wenn er bemerkt, dass der Hund in der Familie nicht mehr leben kann bzw. zu gefährlich ist, nimmt er diesen Hund zu seinem Rudel, um ihn evtl. die Todesspritze zu ersparen.
Ich empfinde sein "hart durchgreifen" nicht als "Gewalt" in Anbetracht dessen, wie Hunde untereinander agieren.
Auch ich mache eine klare Ansage bei meinem Hund, wenn diese nicht eingehalten wird, „frag“ ich bei ihm auch nochmal gerne ein zweites Mal nach, aber ein drittes Mal sicher nicht. Ich diskutiere nicht.Wenn mein 60 kg Hund meint, mich jederzeit zum Spielen auffordern zu können, in dem er mit mir respektlos umgeht (z. B. anrempeln, anbellen), dann folgt ein etwas schmerzhaftes Zwicken in den Oberschenkel und gut ist. Deswegen hat mein Hund kein "Trauma" oder muss zum Hundepsychologen. Da clicker ich nicht lange wochenlang herum. Respektloses Benehmen (Junghund in der Pubertät) lass ich mir einfach definitiv nicht gefallen. Mein Riesenkerl kann das ab, ist vielleicht nicht für jeden Hund geeignet. Aber das gehört hier eigentlich nicht her und verfehlt das Thema.
C.M. möchte zeigen, dass Hunde Beschäftigung, kontrollierte Bewegung und ein Leben in geordnetem Rahmen mit Regeln und Rangordnung benötigen. Das ist bei vielen Amis leider noch nicht angekommen.
Wichtig (so wie ich es oft mitbekommen habe) ist bei vielen Amerikanern leider das Äußere, ein Rotti, Staff, AmPit, AmBull, Husky, Dobi, Schäferhund, Great Dane etc. etc. an der Leine zu haben. Ob man der Rasse gerecht werden kann, ist oftmals zweitrangig. In Deutschland wird hier doch Gott sei Dank mehr darauf geachtet. Klingt pauschalisiert, ich weiß, aber nicht ganz so von der Hand zu weisen.
Aus diesem Grund gibt es in USA natürlich viel mehr extreme Problemfälle, die man meiner Meinung nach einfach nicht mehr "wegclickern" kann. Hunde, die kaum Auslauf haben, "Listenhunde", die noch nie eine Hundeschule von innen gesehen habe... aber nun ist gut....
Es gibt auch einiges was mir an C.M. nicht gefällt, aber das muss ich ja dann auch nicht übernehmen.
Aber ihn so zu verteufeln, wie es viele hier im Forum tun, halte ich für unangebracht aber ich respektiere natürlich jedem seine Meinung.
Greetings from Munich -
Ich finde es witzig, dass so viele meinen, dass clickern nur was für leichte Fälle ist. Vielleicht solltet ihr euch mal mit dem Begriff "Lernen" befassen.
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Ich finde es witzig, dass so viele Meinen, dass clickern nur was für leichte Fälle ist. Vielleicht solltet ihr euch mal mit dem Begriff "Lernen" befassen.
vielleicht solltest du mal diese Unterstellungen lassen bitte
ist nur provokant und führt zu nichtsVielleicht kenne ich die Lerntheorien sogar besser als du.
Clickern mag ich persönlich trotzdem nicht, aber ist doch ok.
Gibt doch mehr Möglichkeiten, als damit zu arbeiten, auch wenn er sicherlich nicht nur Nachteile, sondern auch viele Vorteile hat
aber wenn du darüber aufklären willst, gerne einen eigenen Thread dazu -
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