Positive Verstärkung bei "Red Zone Hunden"

  • Hunde mit Cockerwut sind nicht trainierbar. Egal wie. Da ändert sich nichts. Ist aber sehr schwer zu diagnostizieren.
    Ich habe meinen Spaniel einschläfern lassen, nachdem die Diagnose feststand. Alles andere wäre weder für den Hund noch für sein Umfeld tragbar gewesen.

  • Zitat

    Ich habe nur etwas vergleichbares zu den als "Red Zone" bezeichneten Hunden von CM gesucht - und was in seiner Sendung als das bezeichnet wird ist durchaus mit den von mir verlinkten Fällen vergleichbar ;) Ob das deiner persönlichen Interpretation eines "Red Zone" Hundes entspricht k.a. - vielleicht dann eher die für Hundekämpfe eingesetzten Sokas in DogTown!?
    Man kann sich aber auch mit Karen Pryor & Co für mehr in Verbindung setzen, ich habe leider im Moment absolut nicht die Zeit um mehr zu suchen, oder auch mal im Aggressionshundforum nachlesen. Da gibt es auch Menschen die Hunde mit Cockerwut und ähnlichen Problemen haben und positiv arbeiten.


    Nö. Du hast geschrieben es geht und die verlinkten Fälle sind eben keine agressiven Hunde.


    Es hieß hier im Thread deutlich das es um agressive Hunde geht die beißen und bis hin zum töten gehen.
    Alles andere ist eben kein hochagressiver Hund.
    Außerdem ist Red Zone kein geschützter CM-Begriff, sondern ein Begriff mit dem die Leute ganz automatisch Hunde assoziieren die gefährlich sind.


    Hunde mit Cockerwut positiv zu arbeiten klingt ja süß... Bringt nur nix, weil die Hunde dennoch abdrehen. Ist eben eine Krankheit und Krankheiten positiv zu trainieren.... ???
    Du haust da Sachen in eine Pfanne die absolut nicht zusammen gehören.


    Hochgradig aggressiv und gesund, darum geht es hier.
    Und so einem Hund kannst du in einer Situation wo er aggressiv ist eben kein schönes Gefühl clickern. Es wäre sehr schön wenn das ginge, das würde es nämlich sehr viel einfacher machen.

  • Zitat

    Hochgradig aggressiv und gesund, darum geht es hier.
    Und so einem Hund kannst du in einer Situation wo er aggressiv ist eben kein schönes Gefühl clickern. Es wäre sehr schön wenn das ginge, das würde es nämlich sehr viel einfacher machen.


    Hömma ich würd dann clickern bis mir die Finger abfallen :lol:


    Nein anders
    Es wäre möglich wenn man das ganze unter Laborbedingungen betrachtet und kein "Blutspritzgedärmefliegen" vorhanden wäre

  • Zitat

    Hömma ich würd dann clickern bis mir die Finger abfallen :lol:


    Nein anders
    Es wäre möglich wenn man das ganze unter Laborbedingungen betrachtet und kein "Blutspritzgedärmefliegen" vorhanden wäre


    Yep.
    Laborbedingungen wären gut, aber so muss man eben nehmen was man kriegen kann.
    Die Bedingungen müssen eben auch immer beachtet werden.
    Wo lebt der Hund? Welche Probleme macht die Umgebung? Welche kann man abstellen und mit welchen muss der Hund leben lernen? Und so weiter...


    Und mal ehrlich: Es gibt sehr viele Trainer und Hundeleute die schon positiv gearbeitet haben ehe es den Clicker und den Hype um die PV gab. Das ist ja nun echt nichts neues und es hebt auch nicht die Welt aus den Angeln.

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen. "Red Zone" sind Hunde, die in reiner Verletzungs- oder Tötungsabsicht auf Aggressions-Basis auf andere Lebewesen losgehen? Hab ich gottseidank noch nicht erlebt, aber so manches Video ist schon heftig.


    Ich hab dann wohl hier einen "Yellow-Zone"-Hund sitzen, wenn man das so sagen kann. Shira geht bzw. ging aus purer Unsicherheit(!) nach vorne auf fremde Menschen, das kam ziemlich plötzlich (Auslöser kann bis heute niemand zu 100% bestimmen). Sie hat auf dem Bürgersteig fremde Menschen im Vorbeigehen oder bei Frontalkontakt angesprungen, gefletscht, gebellt und hätte sicher auch geschnappt...so genau wollte ich das damals dann doch nicht wissen, unsere Trainerin hat es aber durchaus für möglich gehalten, dass sie bei Bedrängen auch verletzt hätte. Soweit, so-unschön.


    Zumindest in ihrem (nicht lebensbedrohlichen) Fall hat das Clickern ENORM geholfen! Heute, nach ca. 9 Monaten seit Trainingsbeginn, können wir an 99% der Menschen problemlos vorbei gehen, die 1% Rest sind schlicht Fehleinschätzungen und Unaufmerksamkeit von MIR (meistens im Dunkeln oder "komische" Leute) und beschränken sich aufs In-die-Leine-rennen und Verbellen.
    Das Training war ähnlich "Zeigen und Benennen", also jedes ruhige Verhalten bestätigen sowie auch das Umorientieren zu mir und den Blickkontakt zu mir. Ging anfangs teilweise nur auf 20m Entfernung und hat sich so eingespielt, dass sie sich bei den meisten Menschen direkt zu mir umwendet und Blickkontakt aktiv sucht. Den Click gibts jetzt auf Höhe der Leute, quasi fürs erfolgreiche ruhige Vorbeigehen.


    Wie das bei richtigen RED-Zone-Hunden aussieht, kann ich nicht beurteilen (...gottseidank...) aber eben in diesem Fall hat der positive Aufbau sehr geholfen.

  • Mh, also für mich währen 'Red Zone Hunde', alle diejenigen die mit Beschädigungsabsicht nach vorne gehen und für die dieses Verhalten erste Wahl wäre in der jeweiligen Situation. Egal worin das begründet ist und egal wie fest/tief die zubeißen. Abschnappen würde jetzt meiner Meinung nach aber nicht dazu zählen. :)

  • Zitat

    So stimmt es schon das ich ein Fell aufstellen, Rute heben oder generell steif gehen nicht abbrechen kann. Das drückt eben das Gefühl aus, stimmt. Aber ich kann von meinem Hund verlangen, wenn er zwar die Situation doof findet und sich auch so bewegt und es körperlich sichtbar ist, nicht auf Angriff zu schalten. Also den letzten Schritt nicht zu gehen. Natürlich nur in einem akzeptablen Rahmen und eben durch Training.
    Plötzliche Situationen in denen ich/Hund innerhalb sek. eine unbewusste Entscheidung treffe/trifft sehe ich da etwas anders. Da wird man genetische Vorgaben kaum wegbekommen, aber erlerntes/Erfahrungen kann man 'umschreiben'. Mit meistens viel Aufwand.


    Das sehe ich etwas anders.
    Du schreibst ja selbst, dass das Fell aufstellen, Rute heben und steif gehen ein Ausdruck der Gefühle des Hundes sind. Natürlich kann ich an der Reaktion selbst nichts ändern, aber ich kann durch die PV das Gefühl in entsprechenden Situationen so grundlegend ändern, dass der Hund diese Dinge nicht mehr zeigt, weil er sich einfach nicht mehr angespannt fühlt.
    In meinen Augen erreicht man das aber nicht, indem man den Hund dann jedes Mal straft, wenn er doch nach vorne gehen will oder sogar schon, wenn das Ganze ins Rollen kommt. Das erzeugt nämlich beim hund noch mehr ungute Gefühle. Die Situation selbst ist schon doof (sei es nun einfach Unmut oder eben Angst) und dann bekommt der Hund noch auf den Deckel.
    Mit Glück erreicht man natürlich, dass der Hund aus Angst vor der Strafe sein ungutes Gefühl aushält, mit Pech wird das Verhalten nur noch schlimmer, weil eben zusätzliche Anspannung dazu kommt.


    Zudem kann in meinen Augen jeder Hund lernen, in bestimmten Situationen eine bestimmte (von mir gewünschte) Reaktion zu zeigen, ganz egal wie seine Gene aussehen. Sicher gibt es Hunde, deren Zeitspanne vom Auslöser bis zur Reaktion sehr knapp bemessen ist, aber auch die können lernen, dass sie anderes reagieren können.

  • Das man die Gefühlslage in einer unangenehmen Situation ändern kann, das hatte ich (und andere) ja schon geschrieben gehabt Anayu :)
    Ich bezog mich jetzt in deinem zitierten Absatz nur auf eine vorangegangene Aussage das man die sichtbare Gefühlslage (Fell aufstellen etc.) nicht durch Abbruch (oder Strafe, wenn du es lieber so ausdrücken willst) unterbinden kann. War also ne Bestätigung auf vorangegangenes. Aber das man eben bestimmtes schon abbrechen kann und man damit nicht unbedingt den Eindruck/das Gefühl des Hundes in der Situation verschlechtert. Man muss halt nur das richtige Maß wissen ;)


    Und es gibt durchaus Gene die du nicht beeinflussen kannst. Nimm doch mal den Jagdtrieb. Einem passionierten Jäger kannst du meines Erachtens nicht zum kompletten Desinteresse am Wild erziehen. Das er nicht hinterer geht, nicht stellt, bewusst jammert und der gleichen ja, aber eben ganz raus bekommt man das nicht. Und so ist es auch mit anderen Trieben. So seh ich das.

  • Wieso muss ich überhaupt die Gefühle eines Hundes ändern? Es gibt Hunde, die mögen keine Artgenossen. Warum also soll ich dem monatelang verklickern (pun not intended) dass andere Hunde doch toll sind, Kekse bedeuten etc. Ich kann ihm doch das Gefühl "andere Hunde sind doof" lassen, er muss ja nicht zwingend Kontakt haben. Aber er muss eben lernen, dass er die anderen Hunde trotz doof-finden nicht einfach mal so tackern darf oder schlimmeres. Man kann nicht aus jedem Hund einen Labrador machen, der nunmal eher selten aggressiv auf Artgenossen reagiert und ich glaube, manche Hündinnen kriegt man im Leben nicht dazu, sich zu lieben, nur weil man versucht die Emotionen beim Anblick der Feindin zu ändern, indem man das was tolles hinzufügt.

  • Er soll die anderen ja nicht lieben, aber er soll wissen, dass er da einfach entspannt vorbei gehen kann. Entspannung kann man aber nicht erzwingen oder befehlen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!