Positive Verstärkung bei "Red Zone Hunden"


  • Du von mir wirste nie hören das andere das nicht beurteilen können, im Gegenteil, ich lad ja aus Prinzip immer jeden ein und höre mir dann auch seine Meinung an, selbst Leute die sagen "Wir haben jetzt unseren ersten Hund.. einen Chi... der ist jetzt 14 Wochen alt und wir kommen mit reiner PV wunderbar zurande"
    Ich bin so ;)
    Aber ich möchte das die im Gegenzug die Hunde sehen mit denen ich arbeite, das die dabei sind, die Besitzer kennenlernen, den Leidensdruck miterleben
    Ich schaffe klare Bedingungen für den Hund, mein Training ist so aufgebaut das ich es, ohne grosse Probleme, als "Straffrei" verkaufen KÖNNTE, das ist es aber de Fakto nicht
    Ich baue genauso Alternativen auf, ich nutze genauso PV aber ich bin ehrlich in dem was ich sage und zwar das ich nicht nur PV benutze und das mein Einwirken in dem Moment, wenn der Hund in die Situation MUSS ( sei es ne Gruppe Jogger überrascht uns) kein "management" ist
    Breche ich den Hund in dem Moment ab damit der nicht in die Jogger knallt ( Maulkorb is zwar drauf aber so n Reinplötzen muss auch nicht sein) ist das Strafe und Punkt

  • Zitat


    Ich schaffe klare Bedingungen für den Hund, mein Training ist so aufgebaut das ich es, ohne grosse Probleme, als "Straffrei" verkaufen KÖNNTE, das ist es aber de Fakto nicht
    Ich baue genauso Alternativen auf, ich nutze genauso PV aber ich bin ehrlich in dem was ich sage und zwar das ich nicht nur PV benutze und das mein Einwirken in dem Moment, wenn der Hund in die Situation MUSS ( sei es ne Gruppe Jogger überrascht uns) kein "management" ist
    Breche ich den Hund in dem Moment ab damit der nicht in die Jogger knallt ( Maulkorb is zwar drauf aber so n Reinplötzen muss auch nicht sein) ist das Strafe und Punkt


    Genau das ist momentan einer der grössten Punkte, weshalb ich nicht ausschliesslich mit positiver Verstärkung arbeiten kann: es ist mir bei gewissen Hunden schlichtweg unmöglich, das Umfeld konsequent und dauerhaft so zu managen, dass es nicht doch ab und an Überraschungen gibt, in der unerwünschtes Verhalten auftreten könnte.


    Beispiel: Ich wohne in einer U-förmigen Strasse. Jeder Haushalt hat mindestens zwei Freigängerkatzen. Ich wohne genau im Halbrund dieser Strasse, aber nun soll ich mit einem Hund arbeiten, der (unter anderem) auch Katzen tötet. Weder Auto noch Garten sind vorhanden. Ich bin also gezwungen, jeden Tag diesen Weg zu gehen und mir werden bei dieser Katzen unweigerlich immer wieder welche begegnen. Wenn ich aber nie weiss, wann eine Katze auftauchen wird, kann ich das Umfeld nicht so managen, wie ich es für ein ausschliesslich positives Training benötigen würde. Da Katzen jagen auch ungeheuer selbstbelohnend ist, kann ich mit Hühnerherzen, Reizangeln und Quietschebällen belohnen, bis mir die Arme abfallen - der Hund wird nach wie vor die Katze als lohnenswerter empfinden. Ich kann den Hund ja aber nicht einfach nur im Haus halten und nie mehr nach draussen gehen. Wenn ich also nur positiv verstärken möchte, habe ich in dieser Situation nur drei Möglichkeiten: ich lebe damit, ich ziehe um oder ich gebe den Hund ab.

  • Zitat

    Ich finde es übrigens vermessen zu sagen, dass hier nun wieder alle die "richtig" aggressiven Hunde nicht kennen, außer dir Aoleon, und Buddy-Joy und dass sie deshalb natürlich auch wieder nicht beurteilen können, wie man mit solchen Hunden trainiert.


    Wo hab ich das den behauptet?


    Zitat

    Bitte, wenn ihr solche Hunde noch nicht getroffen habt ist das doch super! Aber glaubt doch uns anderen bitte unsere Erfahrung.


    Das habe ich geschrieben und damit meinte ich alle "uns".
    Das was ihr hier an Beispielen bringt sind eben keine hochaggressiven Hunde. Das ist ja auch nicht schlimm, zum Glück gibts davon eben nicht an jeder Ecke 5.
    Aber ein Hund der schnappt ist ganz einfach nicht zu vergleichen mit nem Hund der wirklich beißt.
    Ein Schnapper der blaue Flecke und Kratzer verursacht ist eben kein Beißer, der Wunden reißt. Das hat nix mit Wertung oder sowas zu tun, das ist einfach eine Tatsache.


    Ein Leinenpöbler der massiv Eindruck schindet in seinem Toben ist auch nicht mal eben "einfach so" trainiert, aber mit der Ernsthaftigkeit zu töten ist das nochmal ne ganz andere Hausnummer.
    Und die Besitzer sind da einfach irgendwann am Ende. Was da an Emotionen drinsteckt, wieviel Leid die Leute tragen nur um den Hund doch irgendwie halten zu können... Das kann man sich garnicht vorstellen wenn man noch nicht dabei war.
    Da wird sogar der Job aufgegeben oder umgestellt, damit man nachts Zeit hat um mit dem Hund rauszugehen, da wird auf jeden Urlaub verzichtet, das Familienleben leidet unglaublich, die Menschen sind nervlich am Ende, haben Schlafprobleme, Depressionen, das geht bis hin zur Trennung weil der eine Partner nicht mehr kann während der andere verzweifelt am Hund festhält in der Hoffnung das es doch irgendwann noch alles gut wird.
    Oft genug kriegen sie dann zu hören was sie alles falsch gemacht haben, was für furchtbare Hundehalter und Menschen sie doch sind und weiteres. Aber wirkliche Hilfe gibts oft nicht und dann gibts den einen Vorfall zu viel und der Hund wird eingeschläfert...
    Denn die Trainer die sich mit solchen Hunden auskennen sind eben rar gesät.



    Man kann die Umgebung in den seltensten Fällen so dermassen kontrollieren das man bei den Hunden ohne Erregungslevel auskommt.
    Es sei denn man wohnt in der tiefsten Einöde und selbst da kann dir das Kanninchen übern Weg hüpfen oder der Touri mit seinem Hund um die Ecke kommen.


    Und noch einmal: Niemand hier sagt das PV scheiße ist! Im Gegenteil, alle haben gesagt sie nutzen PV! Aber eben nicht ausschließlich.
    Weils einfach nicht den einen Weg für alle gibt.

  • Zitat

    Du von mir wirste nie hören das andere das nicht beurteilen können, im Gegenteil, ich lad ja aus Prinzip immer jeden ein und höre mir dann auch seine Meinung an, selbst Leute die sagen "Wir haben jetzt unseren ersten Hund.. einen Chi... der ist jetzt 14 Wochen alt und wir kommen mit reiner PV wunderbar zurande"
    Ich bin so ;)


    EIne gute Einstellung, auf jeden Fall :)


    Zitat

    Aber ich möchte das die im Gegenzug die Hunde sehen mit denen ich arbeite, das die dabei sind, die Besitzer kennenlernen, den Leidensdruck miterleben


    Ich verstehe durchaus, wie groß der Druck auf Leute ist, deren Hund wirklich extremst aggressiv auf andere Hunde, menschen oder was auch immer reagiert.
    Ich habe ja, wie gesagt, eine light-Version hier und ich war auch oft mal verzweifelt und musste meinen Lebensstil zeitweise auch umstellen und ich habe des Öfteren Tränen vergossen.
    Was es dann für ein Spießroutenlauf mit einem heftigeren Hund ist, kann ich mir also zumindest annähernd denken. Ich gebe zu, ich habe noch keinen Menschen getroffen, der sein Leben wirklich so stark umkrempeln musste, wie Aoelon das schreibt und wenn ich das so lese, dann sind meine Probleme von damals fast lächerlich, das stimmt natürlich.


    Zitat

    Ich schaffe klare Bedingungen für den Hund, mein Training ist so aufgebaut das ich es, ohne grosse Probleme, als "Straffrei" verkaufen KÖNNTE, das ist es aber de Fakto nicht
    Ich baue genauso Alternativen auf, ich nutze genauso PV aber ich bin ehrlich in dem was ich sage und zwar das ich nicht nur PV benutze und das mein Einwirken in dem Moment, wenn der Hund in die Situation MUSS ( sei es ne Gruppe Jogger überrascht uns) kein "management" ist
    Breche ich den Hund in dem Moment ab damit der nicht in die Jogger knallt ( Maulkorb is zwar drauf aber so n Reinplötzen muss auch nicht sein) ist das Strafe und Punkt


    Hmm... ich bin tatsächlich weit davon entfernt, nur über pV zu arbeiten. Ich bewundere Menschen, die das tatsächlich schaffen, aber ich bin eben manchmal auch nur ein Mensch und natürlich habe ich meinen Hund schon gestraft und auch mal ignoriert.
    Bei mir war beim Strafen das Problem, dass mein Hund seine Aggression plötzlich gegen mich richtete und ich mich in dem Moment entscheiden musste, ob ich dann nun noch härter strafen oder einen anderen Weg suchen möchte. Ich suchte einen anderen Weg und fand ihn in der pV.


    Wenn ich nun mit menem angeleinten Hund durch den Park lief und es rasselte ein unangeleinter Hund in mich rein und mein Großer wollte sich darauf stürzen, dann stand ich natürlich nicht da und habe geclickt und geclickt und geclickt und gehofft, das es irgendwann ankommt und er den Hund nicht mehr fressen möchte. Ich habe ihn dann durchaus manchmal grob aus der Situation gezerrt, während ich versuchte, den andere Hund loszuwerden.


    Das hat aber in dem Moment dann für mich auch nichts mehr mit Training zu tun, sondern schon mit Management. Management von eben leider unvermeidlichen Situationen. Sowas kommt natürlich immer wieder vor, man kann sein Umfeld eben nicht zu 100% planen und manch ein Hund braucht zum Anfang des Trainings einen so großen Radius, dass man diesen eben einfach aufgrund der Umstäne nicht so oft einhalten kann, wie man möchte.


    Darf ich fragen, wie du das Verhalten in einer solchen "Notsituation" denn abbrichst?



    Zitat

    Da Katzen jagen auch ungeheuer selbstbelohnend ist, kann ich mit Hühnerherzen, Reizangeln und Quietschebällen belohnen, bis mir die Arme abfallen - der Hund wird nach wie vor die Katze als lohnenswerter empfinden.


    Das kann man ja so per se auch nicht von jedem Hund sagen. Es mag sicher Hunde geben, denen die Katze insbesondere zu Anfang des Trainings wichtiger ist als Futter oder Spielzeug, aber daran kann man durchaus auch arbeiten.
    Klar ist das schwierig, wenn man tatsächlich bei jedem Spaziergang so vielen Katzen begegnet, dass der Hund gar nicht runter kommen kann. Aber auch dann gibt es ja z.B. sowas wie die konditionierte Entspannung, die man aufbauen kann und die den Hund ansprechbarer macht.
    Ja, nun gibt es sicher auch den absoluten Härtefall, der gar nicht ansprechbar ist und den man dann in euren Augen doch aversiv behandeln muss. Aber: Diese aversive Behandlung wäre ja letztendlich auch nicht einmalig. Auch mit aversiven Trainingsmethoden müsste man doch einige Trainingseinheiten brauchen, bis der Hund versteht, dass immer dann das Unangenehme kommt, wenn er das in unseren Augen unerwünschte Verhalten zeigt und vor allem funktioniert es auch nur, wenn der aversive Reiz so stark ist, dass er das Verhalten überhaupt wirklich unterbricht. Ich sehe da eigentlich das gleiche Problem wie mit der pV, wenn der Hund wirklich so extrem unansprechbar ist.



    Zitat

    Wo hab ich das den behauptet?


    Für mich kam es irgendwie so rüber.


    Zitat

    Aber ein Hund der schnappt ist ganz einfach nicht zu vergleichen mit nem Hund der wirklich beißt.
    Ein Schnapper der blaue Flecke und Kratzer verursacht ist eben kein Beißer, der Wunden reißt. Das hat nix mit Wertung oder sowas zu tun, das ist einfach eine Tatsache.


    Sehe ich durchaus auch so. Deshalb betitelte ich meinen Hund als light-Version.
    Wie gesagt, die von dir beschriebenen Hunde kenne ich wirklich nicht, trotzdem kann ich mir eben nicht vorstellen, dass sie so extrem anders ticken, als der "Otto-Normal-Hund". Sie sind heftiger in ihrer Aggression und explodieren sicher innerhalb kürzester Zeit, aber im Lernverhalten unterscheiden sie sich doch nicht.


    Zitat

    Man kann die Umgebung in den seltensten Fällen so dermassen kontrollieren das man bei den Hunden ohne Erregungslevel auskommt.
    Es sei denn man wohnt in der tiefsten Einöde und selbst da kann dir das Kanninchen übern Weg hüpfen oder der Touri mit seinem Hund um die Ecke kommen.


    Auch hiermit hast du natürlich recht.
    Aber: Man kann auch mittels pV am Erregungsniveau arbeiten. Es gibt da ja doch ein paar Dinge, die man konditionieren kann und die das Erregungsniveau auch bei solchen Hunden so verringern, dass man mit ihnen arbeiten kann.
    Ich verstehe, wenn Menschen, wie du sie beschrieben hast, irgendwann einfach so am Ende sind, dass sie zu aversiven Mitteln greifen und ich zweifel auch nicht daran, dass die Hunde so "therapiert" werden können.
    Ich bin aber eben nach wie vor der Meinung, dass es auch anders gehen kann. Ob das dann in jedem Fall praktikabel ist, ist sicher die andere Frage, da gebe ich dir Recht.



    Was mich einfach so sehr stört, ist, dass behauptet wird, dass es Hunde gibt, die ohne aversive Mittel nicht zu "therapieren" sind.
    Dass man im Rahmen gewisser Situationen manchmal nicht über pV arbeitet, keine Frage. Dass man nicht zu 100% nur mittels pV erziehen kann, auch keine Frage.
    Aber dass man aversive Mittel bei manchen Hunden haben MUSS, das stört mich einfach. Dass diese Methode funktioniert, glaube ich euch. Dass es vielleicht manchmal mit aversiven Mitteln dann schneller geht und dass genau das für den Betroffenen entscheidend wichtig ist, verstehe ich auch. Und ich kann sogar damit leben, dass in bestimmten Fällen dann aversive Methoden angewendet werden. Aber ich mag eben nicht, dass behauptet wird, dass man es tun MUSS.

  • Ich hab jetzt überhaupt kein Problem das ich nicht ausschliesslich mit pV arbeite. Wenn mir was nicht passt dann teile ich das den Hundis mit. Ganz ehrlich finde ich das besser als rein mechanisches Konditionieren und ständig um die Ecke...
    Bilde mir sogar ein das das für die Hunde wesentlich authentischer und auch besser verständlich ist. Man kann sich da durchaus einiges bei den Hunden abschauen. Z.B. kurz anzeigen wenn mir was nicht passt aber auch sofortiges umschalten wenn die Situation bereinigt ist


    Ich hab jetzt weder ein schlechtes Gewissen noch das verlangen mich komplett in Richtung pV zu entwickeln.
    Alles eine Frage des Hundes den ich da vor mir hab und genau auf den versuche ich das ganze abzustimmen.


    Das hat für mich weniger was mit Gewalt zu tun und die lehne ich auch ab. Aber zu einem normalen Sozialverhalten gehören auch Konflikte. Egal ob in ner Mensch Mensch Beziehung oder Mensch Hund oder Hund Hund. Ich mach alles was geht mit pV. Kommandos trainiere ich immer positiv nur wenn mir was gar nicht passt dann mach ich das auch deutlich. Nur pV ist in meinen Augen auch nicht unbedingt gesund.

  • Zitat

    Das hat aber in dem Moment dann für mich auch nichts mehr mit Training zu tun, sondern schon mit Management. Management von eben leider unvermeidlichen Situationen. Sowas kommt natürlich immer wieder vor, man kann sein Umfeld eben nicht zu 100% planen und manch ein Hund braucht zum Anfang des Trainings einen so großen Radius, dass man diesen eben einfach aufgrund der Umstäne nicht so oft einhalten kann, wie man möchte.


    Darf ich fragen, wie du das Verhalten in einer solchen "Notsituation" denn abbrichst?


    Und Management ist eben auch ein Eingriff mit dem dann viel "schöngeredet" wird
    Wir machen ja nix anderes nur nennen wir es nicht Management sondern "Aktion abbrechen" ( nicht zu verwechseln mit nem konditioniertem aversiven Abbruch)
    Wie ich die Situation abbreche kommt auf die Situation selber an
    Habe ich Zeit versuche ich Distanz zu gewinnen, Hunde mit Aggressionsproblemen arbeite ich nie ohne Co.Trainerin ( mal der Mari wink ^^) weil ich immer nen Flügelmann brauche der mir den Weg freimacht, geht das nicht sichere ich den Hund so das kein Schaden entstehen kann ... Zuindest an Fremden, den ein oder anderen Blauen kassiere ich schonmal dabei :ugly:

  • Zitat

    Und Management ist eben auch ein Eingriff mit dem dann viel "schöngeredet" wird
    Wir machen ja nix anderes nur nennen wir es nicht Management sondern "Aktion abbrechen" ( nicht zu verwechseln mit nem konditioniertem aversiven Abbruch)


    Wenn das so ist, dann trainieren wir ja scheinbar doch nicht so sehr unterschiedlich, wie es mir auf den ersten Blick schien. Management ist für den Hund selten positiv, würde ich behaupten.
    Ich hatte es aber schon so verstanden, dass ihr durchaus die Hunde bewusst in solche "Notlagen" bringt, um dann mit aversiven Mitteln das Verhalten konsequent immer wieder abzubrechen und erst nach dem Abbruch dann ein Alternativverhalten aufzubauen.


    Dass man manchmal in bestimmten Situationen eben nicht mehr nur Alternativverhalten bestärken kann, dessen bin ich mir durchaus bewusst.


    Übigens empfinde ich dein Distanz suchen oder eben den Hund "sichern" (das, was ich darunter verstehe) in solchen Situationen nicht als aversiv.

  • Zitat

    Wenn das so ist, dann trainieren wir ja scheinbar doch nicht so sehr unterschiedlich, wie es mir auf den ersten Blick schien. Management ist für den Hund selten positiv, würde ich behaupten.
    Ich hatte es aber schon so verstanden, dass ihr durchaus die Hunde bewusst in solche "Notlagen" bringt, um dann mit aversiven Mitteln das Verhalten konsequent immer wieder abzubrechen und erst nach dem Abbruch dann ein Alternativverhalten aufzubauen.


    Dass man manchmal in bestimmten Situationen eben nicht mehr nur Alternativverhalten bestärken kann, dessen bin ich mir durchaus bewusst.


    Übigens empfinde ich dein Distanz suchen oder eben den Hund "sichern" (das, was ich darunter verstehe) in solchen Situationen nicht als aversiv.


    Siehste und da hast Du nen Denkfehler ;)
    Ich bringe Hunde durchaus in die Situation aber eben nicht "volle Kanne rein und druff"
    Bei uns ist das ne geregelte Trainingssituation auf meinem Gelände und da können wir z.B. nen Hund in 30 Meter entfernung rumsitzen lassen, sprich die Distanz die noch ok ist für den "Patienten" und da Alternativen ausarbeiten und uns dann rantasten
    Same bei Menschen wenn der Hund auf die losgeht ( ich hab grad einen der hat ne 20 Meter Distanz, jeder Mensch der die unterschreitet bekommt 42 Argumente von ihm wieso er das Kacke findet... Jut ausser ich, mich findet der gut :D bin ja schliesslich die nette Tante)
    Erst wenn ich Alternativen sicher erarbeitet habe und der Hund recht "sicher" ist in seinem Verhalten ( und ich meine nicht 5 mal dran vorbeigelaufen) und er zeigt dann nochmal alte Muster DANN breche ich ihn ab
    Dann auch unnett aber weit weg von treten würgen und anschreien, eher ein in den Weg stellen mit einem "Samma tickerst Du noch sauber?!"> Alternative zeigen lassen> Loben
    *Zur Erklärung das hier beschreibt den Aufbau bei den meisten Hunden die nicht bei mir leben aber regelmässig bei mir im Training snd*
    Das Training ist meistens garnicht so unterschiedlich, man trauts "uns Aversivlingen" aber nicht zu :D

  • Wo genau ist jetzt mein Denkfehler? :???:


    Zitat

    Ich bringe Hunde durchaus in die Situation aber eben nicht "volle Kanne rein und druff"
    Bei uns ist das ne geregelte Trainingssituation auf meinem Gelände und da können wir z.B. nen Hund in 30 Meter entfernung rumsitzen lassen, sprich die Distanz die noch ok ist für den "Patienten" und da Alternativen ausarbeiten und uns dann rantasten


    Das wäre ja so weit noch pV und ohne aversive Mittel.



    Zitat

    Erst wenn ich Alternativen sicher erarbeitet habe und der Hund recht "sicher" ist in seinem Verhalten ( und ich meine nicht 5 mal dran vorbeigelaufen) und er zeigt dann nochmal alte Muster DANN breche ich ihn ab
    Dann auch unnett aber weit weg von treten würgen und anschreien, eher ein in den Weg stellen mit einem "Samma tickerst Du noch sauber?!"> Alternative zeigen lassen> Loben


    Hier wäre nun mein Problem:
    Wenn der Hund plötzlich noch einmal sein altes Muster zeigt, würde ich davon ausgehen, dass das Alternativverhalten eben doch noch nicht so gut verknüpft ist, wie ich wohl dachte. Ich würde dann wohl wirklich nochmal einen Schritt zurück gehen.
    Dass man dann je nach Situation, in der das alte Muster plötzlich auftritt, doch wieder nicht rein positiv bleiben kann, um vielleicht einfach andere Beteiligte (Menschen wie Hunde) nicht zu gefährden, ist klar.

  • Zitat

    Dass man dann je nach Situation, in der das alte Muster plötzlich auftritt, doch wieder nicht rein positiv bleiben kann, um vielleicht einfach andere Beteiligte (Menschen wie Hunde) nicht zu gefährden, ist klar.


    Und genau das stimmt ja laut vielen PVlern eben nicht.
    Da heißt es das jedes Training absolut und immer 100% positiv ist. Und genau das zweifel ich an, denn man kann eben nicht immer 100% die Umgebung so anpassen das man keinen Abbruch braucht. Oder Management. Oder wie auch immer man es nennt.
    Wer hat schon eine Halle ohne jegliche Reize zur Hand für schnell abdrehende Hunde?



    Eine entfernte Bekannte ist auch PV. Ihre Hündin steht halt nicht auf andere Hündinnen, find ich nichtmal ein großes Problem. Es gibt halt ein Schema wo sie drauf will. Das sind kleine gefleckte Hündinnen.
    Warum grad die weiß keiner, aber alles was weiblich, gefleckt und kleiner ist als sie ist "der Feind".
    Nun könnte man sagen: Joah, in erster Linie halt aufpassen, ne? Und dann mal gucken ob man ne passende Hündin findet mit der man trainieren kann.


    Aber nein! Weil: Ihre Hündin regt sich schon furchtbar auf wenn der Feind noch 10 Meter weg ist.
    Nun wird der Hund, weil Abbruch ist ja böse, seit verdammten 2 Jahren mit großen Bögen geführt, mit ganz viel Geduld, da werden sämtliche Hundekontakte komplett geregelt weil sie ja nur auf gesichertem Gelände frei laufen darf und immer einer am Tor stehen muss falls doch wer mit geflecktem Hund rein will.


    2 Jahre lang. Und die sind inzwischen soweit das die Hündin immerhin nen "Komm nicht näher!" Radius von jetzt 7 Metern hat.
    Ich bin der Meinung der Hund gehört einfach mal rundgeföhnt. Das ist ne Zicke die sich aufspielt, mehr ist da nicht! Die blökt, macht ne Welle und würd auch löchern, aber Gott, die braucht nur jemand der ihr mal ganz klar sagt "So nicht, Mädel!" Und das tut keiner. Hat noch nie einer bei diesem Hund getan.
    Weil das böse, ganz ganz böse ist. Also wird weiter positiv gearbeitet. Mit dem inzwischen 3ten Trainer, weil die anderen 2 aufgegeben haben weils einfach nicht wirklich besser wird.
    Aber hey, in dem Tempo wirds sicher was. Einfach weil der Hund vermutlich tot ist bevor die bei nem Meter angekommen sind.
    Ich werds nicht miterleben, denn nun hat sie auch die Rudelstellung für sich entdeckt. Die Hündin ist nur so weil sie ihre Stellung noch nicht kennt.... Und ein Zweithund steht im Raum, sobald die Hündin bewertet wurde.


    Leute, ich kann garnicht soviel essen wie ich kotzen will... :kopfwand:

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