Wie früh lernt der Welpe?

  • Die körperliche Belastung, wenn ich einen Hund eben nicht auf solchen Veranstaltungen führe, ist im Zweifel nicht weniger. :roll:
    Psychisch ist eine überregionale Prüfung auch nicht wenig belastend . Warum soll ich da nicht aufhören, wenns der Hund sein Maximum erreicht hat? Ein großer Hund hat einfach nur eine relativ begrenzte Zeit in der er auf der Höhe seiner körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit ist.. danach gehts einfach abwärts und auch das Verletzungsrisiko nimmt zu. Vollkommen egal wo man führt.


    Und ich kenne genügend "nur Familien" Hunde, die mit 8 auch "schon" ihre Zipperlein (wenn man die alte Umrechnung nimmt, dann ist ein großer Hund da 56.... wer hat die da nicht?) haben - wenn es denn bemerkt wird, weil da kein Mensch darauf achtet, ob der Hund absolut taktrein läuft oder wirklich frei springt.





    Wenn wir schon beim Vergleich mit Menschlichen Profisportlern sind, dann auch mal richtig: Schaut man sich die wirklichen Profis mal an, dann haben die deutlich weniger Verschleisserscheinungen und Verletzungen als die, die das nur mal "Just for fun" machen.
    Warum? bei den Profis stehen Leute mit genügend Fachwissen dahinter und es liegt auch jedem daran, den Sportler lange fit zu halten. Bei den "nur mal so" Leuten machen sich die wenigsten über Aufwärmen, ergänzendes Aufbautraining etc Gedanken. Ergebnis habe ich bei meinen ehemaligen Kollegen gesehen. So gut wie alle haben am Wochenende in irgendwelchen kleinen Fußballmannschaften gespielt und es gab eigentlich nie Zeiten, in denen nicht irgendwer wegen mehr oder minder schweren Verletzungen krank war und so gut wie keinen der nicht schonmal einen Bänderriss oder ähnliches hatte.


    Ein Profi-Fußballer geht mit Mitte 30 dann auch nicht am Stock, wenn er aus dem größeren Sport ausscheidet.

  • Die Hunde sind mit acht Jahren nicht kaputt.
    Aber irgendwann muss man eben den Schlussstrich im großen Sport ziehen und das muss ja nicht zwingend erst dann sein, wenn der Hund körperlich nicht mehr kann.


    Und wie bordy schon so schön schreibt.... wenn ich mich so bei den Nicht-Sporthunden so umsehe, auch da gibt es genug, die mit 8 hier ihre Arthrose, da ihr Bänderproblemchen usw. haben, da wird mit den Schultern gezuckt, im Alter ist das normal...
    Beim Sporthund vermutet man gleich eine Überanstrengung.


    Ich denke auch, dass auch im Hundesport die Hunde der Profis wesentlich weniger Gefahr laufen verheizt zu werden, als die Hunde der Just4Fun Sportler. Denn meiner Erfahrung nach steht dieses Just4Fun viel zu oft gleichbedeutend mit schlampiger Ausführung und mangelhaftem Aufbau, weil man nimmt es eben nicht so genau, weil man will ja nur Spaß haben.
    Dass aber gerade der penible Aufbau und das Bestehen auf möglichst korrekte Ausführung zusammen mit dem Wissen um Warm-Up und physiotherapeutische Begleitung die Hunde fit halten und Verletzungen verhindern, wird gern übersehen.

  • Richtig diese Hunde sind nicht total im Arsch sondern haben sich einfach ihren Ruhestand verdient. Arbeiten dürfen sie trotzdem noch. Ich kann z.B sagen bei den Rettungshunden (die auf einsätze gehen), werden die Hunde zwischen dem 8-10 Lebensjahr in Rente geschickt. Gerade wenn man von Welpenbeinen an aufgebaut hat. Ich sehe viele Hunde unsrer STaffel die nach Großeinsätzen zum Physiotherpeuten müssen, weil sie sich mal wieder was ausgerenkt haben. Und wir sehen halt auch nicht wo sie durch drüber oder drunter durch rennen. Wir können nur dafür Sorgen das Körperlich genug Muskulatur haben um das auf längere Zeit wegzustecken, und natürlich gute Physiotherpeuten für die Hunde, die einen unterstützen.


    Meine Hunde sind 2 total unterschiedliche Typen auch wenn es beides Malis sind. Grete konnte und wollte mit 8 wochen arbeiten, hätte ich das nicht gemacht hätte ich die Wohnung wohl grundrenovieren müssen. Sie wollte immer arbeiten um der Arbeit willen. Ja sie hätte mit 12 Monaten ne BH laufen können, hab ich aber nicht gemacht. Sie hätt auch mit 15 Monaten ihre erste RH-Prüfung laufen können, hab ich aber auch nicht gemacht. Trotzdem hab ich sie einfach von Welpenbeinen an durch gearbeitet. Was soll ich dem Hund die Welt zeigen die sieht er doch sowieso. Versteh das ganze getue darum nicht. Den mal in die STadt mit zu nehmen, mal Bus oder Bahn fahren. Andre Hunde waren mir Wurst weil sie hat ihr eigenes Rudel. Und sie ist trotzdem der einer der sozialsten Malis die ich kenne. Sie hat immer schnell gelernt auch in hohen Trieblagen kurz um ein Hund der einem vieles schenkt. Und ich bin mir recht sicher das wäre sie bei nem erfahrenen Hundeführer, würd sie vielleicht im IPO auch mal Überregional laufen.


    ET hingegen ist das ganze Gegenteil, ein wirklich stumpfer Hund, richtig arbeiten hat mit ihm erst Spaß gemacht als er so 8 Monate alt war. Er hat es gehasst wenn jemand an seine Beute will (einfach so, auch bei mir), freudig Spielzeug bringen Pustekuchen. ET stand die ersten 8 Monate wirklich, er hat hier und da mal ne Fährten bekommen. Mal 30sek Keksenhinterherlaufen und das wars. Ich hab auch nicht dran gearbeitet das er sich nicht anfassen lassen wollte von Fremden (fand er scheiße und hat es lauthalt Kundgetan). Ich hab einfach dafür gesorgt, das ihn niemand antascht punkt. Er war trotzdem mal mit inner STadt, hat dieses und jenes kennengelernt. Ohne großes getue um Sozialization oder sonstwas sondern einfach stinknormaler Alltag. Und was ist nun Fremde Menschen werden ignoriert oder werden begrüßt. Das hat sich einfach gelegt. Die Hui Buh Phasen sind vorbei. Und ja er ist nicht so weit wie Grete in dem Alter, aber er holt stätig auf. Hat gelernt für seine Beute zu arbeiten ohne zu verspannen, und diese ich will aber jetzt in die Arbeit umzusetzen. Alltag ist mit ihm nen Klacks ihn bockt eigentlich nicht mehr viel.



    Man muss sich einfach seinen Hund angucken und dann in der lage sein zu sehen, wie sie sind und wie sie ticken. Es gibt halt kein Schema a,b oder c. Ein guter Hundeführer ist auch in der Lage sich anzupassen.

  • Zitat

    Videos wie das von Bonadea meine ich z.B....finde ich schlimm...wenn ich bedenke, dass wir quasi gar keine Zeit für sowas hatten, weils einfach so viel kennenzulernen gab in der Welt da draußen...und wieviele Wiederholungen da am Stück gezeigt werden, (beim cross z.B.)wie lange sich das BABY also schon konzentrieren muss- neenee, das find ich nicht gut.


    Und was GENAU findest du nun schlimm?
    Ich kann dir versichern, dass mein Welpe auch die Welt da draußen kennenlernt ;)
    Wirkt es denn so auf dich, als ob der Welpe ein Problem hat sich zu konzentrieren? Zeigt sie Zeichen von Stress oder Überforderung? Siehst du irgendwie, dass sie zu was gezwungen wird?


    Eine Stunde in einer Welpenstunde rumlatschen, sinnlose Sitz-Platz-Komm-Übungen mit 10 anderen Welpen als Ablenkung - das empfinde ich für ein Baby deutlich anstrengender, als fünf Minuten Clickertraining, wo es im Sekundentakt Kekse gibt :smile:

  • Ich denke, das Gehirn ist mit genug anderem beschäftigt, als dass es durch sowas so enorm gefordert werden muss.
    Bei der Welpenstunde wie du sie beschreibst stimme ich absolut zu!!!


    Dass du deinen Hund zwingst hab ich mit keinem Wort geschrieben ;)

  • Zitat

    Ich denke, das Gehirn ist mit genug anderem beschäftigt, als dass es durch sowas so enorm gefordert werden muss.
    Bei der Welpenstunde wie du sie beschreibst stimme ich absolut zu!!!


    Dass du deinen Hund zwingst hab ich mit keinem Wort geschrieben ;)


    Und ich glaube nicht, das man das pauschal sagen kann.
    Zumal man konzentrieren können auch lernen muss.
    Ein Hund der das nie gelernt hat kann das auch mit 5 Jahren noch nicht.



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  • Klein-Kalle sass mit 9 Wochen neben mir als wir bei McDonald's an der Kasse angestanden sind. Der Laden war brechend voll und wir haben locker 10 Minuten da stehen muessen. Der sass dir komplette Zeit neben mir und hat mich angeschaut (Blickkontakt ist cool und bringt einem Kekse ein). Das habe ich nicht von ihm gefordert, er hat das einfach gemacht.


    Sein Hirn scheint da also nicht mit anderen Dingen beschaeftigt gewesen zu sein.


    Fou koennte das ^^ das nicht, muss sie auch nicht...

  • In dem Moment sicher nicht, ist es beim Tricksen auch nicht- das ist ja das Problem ;)


    Wobei ich so ein einmaliges Erlebnis wie von dir beschrieben nicht mit regelmäßigem Klcikern vergleichen würde...beim TA saß Ezri auch schon mit 11 Wochen so neben mir...

  • Vergleichen tu ich es auch nicht. Wenn mein Welpe sich aber 10 Minuten am Stueck auf eine Sache konzentrieren kann, dann bekommt der keinen Schaden, ist nicht automatisch ueberfordert und wird deswegen auch nicht automtisch sozialisiert/lernt nicht automatisch die Welt nicht kennen, wenn er sich den gesamten Tag ueber insgesamt mal 5 Minuten konzentriert..

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