Kastrieren von Hündinnen ja/nein?

  • Hey, Danke!
    Nebenwirkungen zeigen sich bei ihr zum Glück nicht. Außer großer Müdigkeit (der Hund arbeitet mit mir draußen und das ist manchmal leider für uns beide sehr lang) kann ich keine weiteren Faktoren erkennen. Vielleicht wirkt die ja auch nach? Zum Glück naht die Schreibtischsaison, ich hoffe, das hilft schon. Ansonsten würde ich vor der Kombi mit Incurin wohl erstmal Propalin versuchen wollen. Für heute Kopf auf Holz ...


    P.S. kann den Post auch nicht lesen

  • Zitat


    ich lasse mich gerne belehren :)


    Sollte dir eigentlich bekannt sein....


    Es fehlt die Gewichtung - was sollen solche Listen, wenn man nicht weiss, was häufig und was selten ist? Was hilft es, das Risiko einer ohnehin seltenen Erkrankung zu reduzieren, wenn dabei das Risiko einer eher häufigen Erkrankung erhöht wird, bzw. unverändert besteht? Wenn ich dagenen das Risiko einer sehr häufigen Erkrankung auch nur halbieren kann, trägt das unter dem Strich mehr zur Gesunderhaltung meines Hundes bei als die Halbierung bei einer sehr seltenen Erkrankung.


    Was wiegt mehr: eine echte Bedrohung, oder 10 eher exotische? Das wird dann schon komplizierter, und eine ungewichtete Aufzählung der 10 Exoten wie in dem Zitat wirkt jedenfalls viel überzeugender gegenüber den 2, 3 mickrigen realen und relevanten Risiken..... Da sind ja wirklich üble Krankheiten bei in der Liste, mit extrem schlechten Prognosen. Toll, wenn ich das Risiko tiefhalten kann! Dass die Krankheit insgesamt sehr selten ist, interessiert erstmal niemanden. Die sehr häufige, und zu oft tödliche Pyometra zB interessiert da nicht, weil ja vertraut und theoretisch gut behandelbar. Es interessiert auch nicht, dass die viel mehr Hündinnen tötet als eine ganze Reihe exotischer Krebsarten.


    Das alles auszudividieren und abzuwägen ist echt viel verlangt. Als Entscheidungshilfe könnte aber dienen, was Summa summarum unter dem Strich verbleibt: die signifikant unterschiedliche Lebenserwartung kastrierter und unkastrierter Hündinnen. Was bei diesen scheinbar sachlichen Auflistungen der Vor- und Nachteile auffallend oft "vergessen" wird. Und das finde ich extrem tendenziös.


    Kastrierte Hündinnen haben in bisher allen bekannten Studien eine signifikant höhere Lebenserwartung als unkastrierte. Was ganz klar etwas über die rein physische Gewichtung der Vorteile/Nachteile aussagt. Sprich: die rein gesundheitlichen Vorteile der Kastration von Hündinnen überwiegen deren Nachteile ganz klar.


    Das macht mich alles nicht zur uneingeschränkten Kastrationsbefürworterin. Aber ich kann anerkennen, dass man bei vielen Rassen aus Fürsorglichkeit gute Gründe dafür haben kann. Und auf rein gesundheitliche Gründe bezogen steht das Argument der Kastrationsgegner auf extrem schwachen Füssen, bzw. ist durch nix konkret gestützt.

  • Auf welche Studien (Mehrzahl) beziehst du dich da und was ist in deinen Augen signifikant?


    Hast du Zahlen zur Letalität bei Pyometra?


    Ich finde die "Studie" zeigt sehr schön, dass es eben auch Folgen gibt, die wir evtl. noch gar nicht bedacht haben und auch gar nicht damit in Verbindung bringen. Wer bringt schon eine spätere Erkrankung im Bewegungsapparat mit der Kastration in Verbindung? Wir verbinden nur was wir direkt sehen: Fellveränderung, Inkontinenz, verändertes Verhalten, Fettleibigkeit. Aber alleine diese Variationen an direkten und sichtbaren Folgen sollte uns doch aufzeigen, dass es mehr Einfluss hat als nur "Sexualtrieb". Wir wissen vom Menschen, dass gerade die Versorgung der Knochen, der Stoffwechsel an sich und viele weitere Aspekte damit in Verbindung stehen.


    Ich bin auch kein großer Fan von der Bielefelder Kastrations"studie" (woher die oben verlinkten Werte meines Wissens nach stammen), aber sie zeigt eben (neben den neuen an Golden- und Labrador Retrievern) recht gut, dass es auch bisher nicht "bekannte" Auswirkungen haben kann.


    Was gibt es auf positiv Seite? Ja.. was nicht mehr da ist kann nicht mehr erkranken. Damit sind wir auch schon fertig.


    Wir sollten bitte alle anfangen uns alles zu entfernen, was erkranken kann und wir nicht "brauchen". Eine provisorische Entfernung des Blinddarms wäre da direkt mal ein Anfang. Dort sterben nämlich auch nicht wenige Menschen an der zu späten Behandlung. Und hier reden wir wirklich von einem Teil im Körper, welches keine Funktion hat und keine Auswirkung auf die gesunde Entwicklung eines Lebewesens.

  • Zitat

    vllt täusch ich mich ja auch....
    aber selbst wenn die Gebärmutter raus is, kann doch noch der gebärmutterstumpf vereitern, oder? :???:


    kann mir das nochmal einer beantworten?
    darüber mach ich mir sorgen :???:

  • Zitat


    Ich bin auch kein großer Fan von der Bielefelder Kastrations"studie" (woher die oben verlinkten Werte meines Wissens nach stammen), aber sie zeigt eben (neben den neuen an Golden- und Labrador Retrievern) recht gut, dass es auch bisher nicht "bekannte" Auswirkungen haben kann.


    Nein stammen sie nicht.
    Die Werte stammen (unvollständig zitiert) aus Dr Niepels Buch und das stützt sich nicht auf die Bielefelder Kastrationsstudie (obwohl die als Beispiel herangezogen wird) sondern auf ein gutes dutzend medizinischer Studien, die im Literaturverzeichnis des Buches aufgeführt werden.


    Wenn ich mich richtig erinnere, wird im Buch auch aufgeführt, wie hoch das Risiko der einzelnen Krebsarten ursprünglich ist und wie stark sich das durch die Kastration verschiebt. Die Aussage, dass sich in erster Linie die "exotischen" Gefahren erhöhen, stimmt so auch nicht.
    Gerade im Bereich der Milz- und Lebertumore (und je nach Rasse auch Knochenkrebs) sind die Ausgangsrisiken deutlich gravierender als bei den Mammatumoren.

  • Och da gibt es einiges, die Amerikaner und Italiener waren da wohl recht fleißig bzw. war die Kastration nicht immer Ausgangspunkt der Studie, aber eben ein Faktor der zB in Krebsstudien beachtet und ausgewertet wurde.


    Zitat

    kann mir das nochmal einer beantworten?
    darüber mach ich mir sorgen :???:


    Ja eine Stumpfpyometra ist möglich.
    Zu Häufigkeit und besonderen Risikofaktoren kann ich dir aber nichts sagen.

  • Wir waren letzten Freitag bei unserer Tierärztin und haben uns über das Thema Kastration beraten lassen. Sie hat uns in unserer Bauchgefühlentscheidung bestätigt keine Kastration durchführen zu lassen, solange alles in Ordnung ist.

  • Zitat

    Wir waren letzten Freitag bei unserer Tierärztin und haben uns über das Thema Kastration beraten lassen. Sie hat uns in unserer Bauchgefühlentscheidung bestätigt keine Kastration durchführen zu lassen, solange alles in Ordnung ist.


    :gut: Schön, dass du dich informiert hast und nicht blauäugig drauf-los-kastrieren lässt. Noch schöner, dass eure Tierärztin auch von der vernünftigen Sorte ist!

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