Kastrieren von Hündinnen ja/nein?
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Das mit den Tumoren ist auch völliger Quatsch.
Dann müsste ich mir ja jetzt auch die Gebärmutter rausnehmen und die Brüste abnehmen lassen, damit ich mal keinen Krebs kriege.
Und meinem Freund müsste ich die Hoden abnehmen lassen, dann wäre das Risiko geringer.Völligen Quatsch finde ich das nicht. Es ist und bleibt eine Sache der Abwägung.
Ethisch ist das auch nicht so ganz zu vergleichen. Wir leben schließlich auch mit unseren Ansprüchen an Ästhetik, möchten uns eventuell einmal fortpflanzen, müssen damit leben, dass uns die Amputation bewusst sein wird.Trotzdem gibt es ja auch Frauen, die sich, weil sie Risikopatientinnen sind, die Brüste entfernen lassen. Ob man das für sich selbst so möchte, darüber lässt sich streiten, aber man muss akzeptieren, dass einige für sich eine solche Entscheidung treffen.
Als Mensch habe ich es auch leichter, mich mit Symptomen von allein zum Arzt zu begeben. Der Hund hat das nicht!
Das soll jetzt kein Plädoyer für die Kastration sein, aber man sollte mit der Argumentation etwas respektvoller umgehen.
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Meine damals 6jährige Hündin bekam eine Gebärmutterentzündung, Not-OP, ist Gott sei Dank gut ausgangen. Der Tierarzt in der Klinik meinte, dass Hündinnen, die nicht gedeckt werden, früher oder später daran erkranken. Aus diesem Grund finde ich diesen Thread sehr informativ und ich zweifle jetzt wohl auch an der Aussage des Tierarztes.
Naja - meine Biene ist 8 und bislang keine einzige Pyometra! Das ist natürlich nicht repräsentativ, aber es zeigt schon, daß es nicht überall und immer passieren muß...
Selbst meine Frieda, die jetzt geschätzt 14 wird, ist unkastriert, und hatte, solange sie bei mir ist (seit fast 6 Jahren jetzt), keine einzige Pyometra. OK, sie hatte Mamma-Tumore (lt. Pathologie bösartig), aber seit ihrer OP sind keine weiteren dazugekommen, ihr geht´s super. Und wie gesagt, sie ist etwa 14 jetzt und lebt gut damit. Die kleine Hibbeltuss ist in ihrem Alter fitter und lebhafter als manch Großer mit 5 Jahren - naja, Terrier halt *gg
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ich kenne die Pyometra bei recht vielen unkastrierten Hündinnen und dann auch wiederkehrend, das ist immer wenig aussagekräftig, wer welche Erfahrung hat. Klar, wird diese einen dann in den Entscheidungen beeinflussen. Meine Hündin hatte sie wiederkehrend, die Gebärmutter war verändert, voller Zysten, die beiden Hündinnen meiner Schwester auch wiederholt, auch mit Gebärmutterveränderungen. Aber vermutlich würde ich erst gucken, wie es sich verhällt und deshalb nicht im Vornhinein kastrieren.
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Puh ich finde es schon ein wenig makaber bei Kastrationen von Verstümmelungen zu reden. Sehr krass
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Ich muss sagen ich habe mich mit der Entscheidung schwer getan und bin hinterher aber seeeeehr sehr froh den Schritt gegangen zu sein. Mein Hund wird endlich ruhiger und ist nicht mehr so übertrieben "hormongesteuert". Sie war ja nur noch läufig mit höchstens 2-3 Wochen Pausen dazwischen und entweder total hibbelig und nervös oder quasi scheintot. Ihre Gebärmutter war verändert und an den Eierstöcken Zysten. Es wäre ohne Kastration nicht besser geworden.
Nun wirkt sie regelrecht entspannt und das ist wirklich schön.
Und meine TÄ meinte bei ihr wäre die Chance einer Gebärmuttervereiterung sehr hoch gewesen und dann eine Not-Op mit Fieber ect. kann einem Hund sehr schwer zusetzen.
Nun war meine Hündin am Tag der OP abends schon wieder fit, hat gefressen und war völlig normal. Am nächsten Tag durfte sie wieder normal laufen und bekam keinerlei Schmerzmittel (außer am Tag der OP) mehr. Nach 2 Wochen war nichts mehr von der Wunde zu sehen, nichtmal eine kleinste Narbe.
So unproblematisch habe ich es mir echt nicht vorgestellt sonst wäre ich den Schritt schon früher gegangen und hätte meinem Hund den Stress mit der Läufigkeit genommen. Das wurmt mich jetzt etwas. -
Bei Euch war es ja auch ein krasser Fall, wo die Kastration medizinisch notwendig ist, im Falle einer gesunden Hündin ohne Probleme, die dann hinterher möglicherweise auch noch inkontinent ist, könnte man den Begriff "Verstümmelung" schon gebrauchen. Ich denke so ein Begriff soll nur wachrütteln
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Also ich kann es auch bei Menschen nicht verstehen,
da kann ich mich ja gleich umbringen, weil das Risiko einer Erkrankung dann geringer ist.Es ist völlig logisch, dass ein Körperteil der nicht mehr da ist auch nicht mehr krank werden kann,
aber allein schon so zu denken verstehe ich null egal ob bei Mensch, Tier oder sonst was.Ich kenne eine Frau die hat sich aus medizinischen Gründen die Gebärmutter entfernen lassen und hat selbst Jahre später immer noch unvertretbare Schmerzen der Arzt meint das sei normal da ja auch viele Hormone fehlen und und und.
Wer sagt denn das es dem Hund damit gut geht? Er kann nur nicht reden. Ich denke so zu bleiben wie Gott uns geschaffen hat ist immer noch das beste. Wie gesagt wenn ein medizinischer Grund vorliegt dann bin ich auch dafür aber sonst nicht. -
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Wer sagt denn das es dem Hund damit gut geht? Er kann nur nicht reden. Ich denke so zu bleiben wie Gott uns geschaffen hat ist immer noch das beste. Wie gesagt wenn ein medizinischer Grund vorliegt dann bin ich auch dafür aber sonst nicht.
Ja. Es wird so oft beklagt, wie schlecht das Fell nach der Kastration wird, aber daran, daß die Hormone nicht nur da fehlen, wird m.E. selten gedacht. ich wurde hier sogar schon beleidigt für die Annahme, daß sich Hund durch die fehlenden Hormone schlecht fühlt -
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Also ich kann es auch bei Menschen nicht verstehen,
da kann ich mich ja gleich umbringen, weil das Risiko einer Erkrankung dann geringer ist.Das bleibt ja jedem selbst überlassen. Aber ich kann es schon verstehen, wenn vielleicht Oma, Mutter, Schwester durch diese leidvolle Erkrankung gehen mussten und man selbst eine genetische Disposition hat.
Wenn ein Hundehalter vielleicht auch schon leidvolle Erfahrungen mit seinen Hunden machen musste, wird das seine Entscheidung beeinflussen. Ebenso, wie ich auch verstehe, dass Halter, deren Hunde inkontinent wurden, wiederum kritischer sind.
Wie so oft bei medizinischen Entscheidungen: es ist und bleibt ein individueller Prozess, in dem man zur Entscheidung kommt. Wäre für mich eine Entscheidung gut, wäre es mir dann auch egal, ob andere das Verständnis aufbringen mögen.
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Das bleibt ja jedem selbst überlassen. Aber ich kann es schon verstehen, wenn vielleicht Oma, Mutter, Schwester durch diese leidvolle Erkrankung gehen mussten und man selbst eine genetische Disposition hat.Wenn ein Hundehalter vielleicht auch schon leidvolle Erfahrungen mit seinen Hunden machen musste, wird das seine Entscheidung beeinflussen. Ebenso, wie ich auch verstehe, dass Halter, deren Hunde inkontinent wurden, wiederum kritischer sind.
Aber das sind doch zwei völlig verschiedenen paar Schuhe
Wenn meine Oma und meine Mutter an Brustkrebs erkrankt sind, dann lasse ich mich bereits im frühen Alter regelmäßig untersuchen und sollte bei mir die Gefahr bestehen, weil erblich bedingt, würde ich ein Abnehmen der Brüste in Erwägung ziehen. Aber die Hunde, die ein HH über die Jahre hinweg hat, sind ja i.d.R. nicht miteinander verwandt, so das man da auf eine mögliche, erblich bedingte Erkrankung schließen könnte. Genauso wenig glaube ich, das ein HH die Ahnen seines Hundes durchforscht (sofern möglich) ob da schon mal Krebs aufgetaucht ist.
Ich finde es jedenfalls unverständlich, wie man einen völlig gesunden Hund dem Risiko einer Narkose aussetzt, ihn dabei ausräumt (ich sag jetzt mal nicht verstümmelt, denke aber ähnlich) und mögliche Nebenwirkungen in Kauf nimmt :nein: Und wenn mein Hund die Veranlagung für Krebs hat, dann bekommt er ihn. Und wenn ich die Gebärmutter hab entfernen lassen, dann bekommt er den Krebs woanders.Ausnahmen sind hier definitiv Cruzados Fall und die medizinisch notwendigen Fälle.
Ich frage mich wirklich immer, warum man sich eine Hündin holt, wenn man gar nicht wirklich eine Hündin will (mit all den positiven und negativen Eigenschaften einer intakten Hündin)? Vielleicht hab ich gut reden, weil Carla nur einmal im Jahr läufig wirdaber sehr sauber ist die nicht und sie bekommt kein Höschen an. Ja und, dann liegen halt hier und da mal Bluttropfen rum, das wusste ich ja, als feststeht, ich will eine Hündin. Deswegen lass ich aber nicht an ihr rumschnibbeln, obwohl sie eigentlich kerngesund ist, auf die Idee käme ich nie und nimmer.
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Den Menschvergleich habe ich nicht aus der Tasche gezogen, ich hatte auch schon geschrieben, dass er in vielerlei Hinsicht hinkt.
Ich muss dazu sagen, dass ich einen intakten Rüden habe, also nicht so viel zur eigentlichen Hündinnen-Thematik beitragen kann.
Darum geht es mir letztendlich auch nicht.
Ich finde, jeder sollte seine Entscheidung so treffen, wie er es für sich, seine Ängste und Risikomaßstäbe, die eigenen Lebensumstände (wie sicher kann ich in meiner familiären Situation aufpassen) für angemessen hält.Ich finde, die Entscheidung, Hunde intakt zu belassen auf jeden Fall respektabel, sie entspricht ja auch meiner eigenen Vorgehensweise.
Aber, wenn ich ehrlich bin, die moralisierende Gemeinde, die ihre eigenen Entscheidungsmaßstäbe zwingend anderen aufdrücken muss, finde ich etwas enervierend.
Ich habe wirklich nichts dagegen, dass man darlegt, warum man sich so und so entschieden hat, die Vorteile und auch Nachteile dieser Entscheidung erläutert.
Jeder Weg, den man medizinisch beschreitet, hat Vorteile und auch Kosten.
Nur diese Grundsatzurteile nach dem Motto "wie kann man nur" finde ich furchtbar.
Jeder hat sicherlich seine Gründe sich so, oder auch so zu entscheiden. Gut und Böse sind da keine wirklichen Kategorien. -
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