Kastrieren von Hündinnen ja/nein?
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Zitat
Schau mal hier: http://www.tierpsychologin-mei…/data/Kastration_Hund.pdf
Und hier ausführlich mit Studien und Zahlen (das hab ich mir zu Gemüte geführt zu dem Thema):
http://www.homoeotherapie.de/t…astration/kastration.htmlDie Meinungen gehen weit auseinander und man findet immer Befürworter der Einen oder Anderen Sparte.
Meine persönliche Meinung ist einfach, dass ich weder aus meinem Hund (noch aus mir selbst) irgendwas raus operieren lassen würde, was nicht erkrankt ist und ganz normal zum Körper, zum Hormonhaushalt und zum Leben dazu gehört.
Das ist genau auch meine Meinung
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Wenn ich mal einen kleinen Teil der Website zitieren darf, die ich vorhin geteilt habe:
"Welche medizinischen Vorteile hat denn die Frühkastration einer Hündin?
Es wurde statistisch bewiesen und ist inzwischen unumstritten, dass nur bei jung
kastrierten Hündinnen das Risiko, im Laufe ihres Lebens an dem gefährlichen und
häufig auftretenden Brustkrebs zu erkranken, sinkt.
Wenn eine Hündin vor der ersten Läufigkeit kastriert wird, erkrankt sie zu 98 % mit
zunehmendem Alter nicht an Brustkrebs. Diese Hündinnen bleiben verspielt und
können durch ihren Spieltrieb leichter lernen.
Für die körperliche Ausreifung soll es besser sein, die Hündin zwischen erster und
zweiter Läufigkeit kastrieren zu lassen. Allerdings sinkt die Prozentzahl dann schon
enorm, d.h., die Hündinnen werden nur noch zu 75% nicht an Brustkrebs erkranken.
Nach der zweiten Läufigkeit hat die Kastration praktisch kaum noch einen Einfluss
auf die Entwicklung von Brustkrebs. Dann ist das Brustkrebsrisiko fast gleich so groß
wie bei nichtkastrierten Hündinnen.
Ist dies der einzige Vorteil einer Kastration der Hündin?
Nein. Vielen Hündinnen bleibt durch die Kastration auch die Scheinträchtigkeit mit
ihren Verhaltensproblemen und ihrem wiederum erhöhten Brustkrebsrisiko erspart.
Statistisch gesehen ist die kastrierte Hündin im Vergleich zur unkastrierten Hündin
ebenfalls nicht so anfällig gegenüber Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und der
Pyometra (Gebärmuttervereiterung; auch der Gebärmutterstumpf kann bei
kastrierten Hündinnen noch vereitern). Vorteilhaft wirkt sich die Kastration aber auch auf die Psyche der Hündin aus.
Besonders ängstliche und hyperaktive Tiere sind schon einige Wochen nach der
Kastration ausgeglichener, konzentrierter, selbstbewusster. An Temperament und
Bewegungslust verlieren sie auf keinen Fall. Hündinnen, die vor der Kastration
während der Läufigkeit aggressiv gegenüber andere Hündinnen waren, unterlassen
dies nach der Kastration.
Mit welchen Nachteilen muss man nach der Kastration rechnen?
Am verbreitetsten ist der Irrglaube, die Hündinnen würden nach der Kastration
unweigerlich dick und gefräßig werden. Dies stimmt nur insofern, dass sich die
Futterverwertung bei den meisten Hündinnen verbessert. Durch kontrollierte
Fütterung, z.B. durch ein kalorienärmeres Futter und ausreichend Bewegung kann
diesem Nachteil aber entgegengewirkt werden.
Eine nennenswerte Nebenwirkung mit einer Wahrscheinlichkeit unter 5% kann das
so genannte Harnträufeln oder die so genannte Harninkontinenz sein. Sie entwickelt
sich ein halbes bis viele Jahre nach der Kastration, während unkastrierte Hündinnen
erst bei Bindegewebsschwäche im höheren Alter dazu neigen. Dabei setzt die
Hündin beim Erschlaffen der Muskulatur im Schlaf oder bei erhöhtem Bauchdruck,
z.B. beim Springen, tröpfchenweise Harn ab. Die Häufigkeit reicht von 1-2 x /Jahr bis
zum täglichen Tröpfeln. Mit gezielter hormoneller oder operativer Behandlung ist die
Harninkontinenz gut zu beheben. Das Risiko für das Auftreten von Harnträufeln soll
sich bei der Kastration vor der ersten Läufigkeit vermindern." -
Wie gesagt, letztlich muss es jeder selbst wissen. Man sollte sich halt mehrere Meinungen anhören/durchlesen und dann eine wirklich fundierte Entscheidung treffen. Der Text, den du gepostet hast, ließt sich halt ganz klar grundsätzlich schon "PRO kastration".
Wenn wir bei Zitaten sind, noch was aus dem zweiten Link von mir:
ZitatBei Hündinnen kastriert größeres Risiko
(2x) zu Übergewicht
(8x) größeres Risiko zu Herztumoren
Akute, fatale Pancreatitis
größeres Risiko zu Hämangiom (Blutschwamm)
Schilddrüsenkrebs
Schilddrüsenüberfunktion
Nieren/Blasengeschwüre
chronische Hornhautentzündung
Schwund von Muskelmasse und Bindegewebe
während der Operation zu sterbenBei Hündinnen unkastriert größeres Risiko
(6x) von Analfisteln perianaler fistula
größeres Risiko zu Scheidenentzündungen und Scheidentumoren
Brustkrebs
GebärmutterentzündungenDie Risiken bei kastrierten Hündinnen sind viel vielfältiger und, wie man sieht, auf viel mehr andere Organe bezogen, was mir einfach Auswirkungen auf den GESAMTEN Körper der Hündin zeigt.
Zudem noch allgemein körperliche Folgen:
ZitatGeschlechtshormone werden im Wachstum und bei der Ausreifung von Körper und Psyche benötigt.
(....)
Die körperliche Ausreifung ist noch später abgeschlossen: Bei Hunden kleiner Rassen geht man von einem Alter von etwa 2 Jahren aus, bei großen von 3 Jahren und mehr.Gesundheitliche Veränderungen durch eine Kastration bei Hündinnen:
Fellveränderungen: 49 %
Gewichtszunahme: 44 %
vermehrter Hunger: 40 %
Harntröpfeln: 28 %
Veränderungen in der Skelettentwicklung: 4%Sowie im Verhalten, was ja durchaus positive Tendenzen hat, was einem aber niemand garantieren kann - und meiner bescheidenen Meinung nach überwiegen die körperlichen Nachteile:
ZitatVerhaltensänderungen durch eine Kastration bei Hündinnen:
größere Ausgeglichenheit: 51 %
aktiveres Verhalten: 22 %
lethargisches Verhalten: 15 %
geringere Aggressivität gegen andere Hündinnen: 12 %
erhöhte Aggressivität gegen andere Hündinnen: 9 %
erhöhte Aggressivität gegen andere Hunde allgemein: 11 % -
Zitat
Wir möchten sie ja überhaupt nicht werfen lassen und es wird empfohlen die Kastration, wenn überhaupt, vor der ersten Läufigkeit durchzuführen.
Wer bitte schön empfiehlt das?
Jeder verantwortungsbewusste Tiermediziner würde bei so einer Empfehlung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Ja das Gesäugekrebsrisiko senkt sich, dass dafür aber das Risiko bei anderen Krebsarten teils massive ansteigt, wird gern verschwiegen.
Und dass Scheinträchtigkeit keine Krankheit ist, sollte sich langsam auch rumsprechen -
Man darf vor allem nicht vergessen, dass diese so gefürchteten Tumore am Gesäuge, nur in den seltensten Fällen bösartig sind.
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Ich würde auf jeden Fall von einer Frühkastration abraten, sofern sie sich irgendwie vermeiden lässt. Der Grund dafür liegt meines Erachtens darin, dass so zwar das Risiko für Mammatumore reduziert wird, die Nachteile für die physiche und psychische Entwicklung des Hundes aber überwiegen. Näheres kann auch auf folgendem Link nachgelesen werden:
http://www.stadthunde.com/maga…it-dr-udo-ganslosser.html
Überhaupt würde ich hinsichtlich der psychischen Entwicklung das Buch von Udo Gansloßer "Kastration und Verhalten beim Hund" empfehlen. Hier wird fundiert und genau beschrieben, welche Hormone durch die Geschlechtsreife zum Tragen kommen, was deren Auswirkungen sind und warum er davon abrät, Hunde ohne dezitierte medizinische Indikation kastrieren zu lassen.
Meine Hündin ist kastriert. Nicht freiwillig, sondern aufgrund einer eitrigen Gebärmutterentzündung. Letztere hatte sie meines Erachtens - ich kann es allerdings nicht beweisen - weil sie einmal (!) eine Spritze zur Verschiebung einer Läufigkeit erhalten hat. Meine damalige Tierärztin hat mir versichert, dass diese bei einmaliger Gabe unbedenklich wäre - nun ja.
Meine Hündin (50 kg) hat drei Monate nach der OP nicht zu tröpfeln, sondern zu rinnen begonnen. Immer im Schlaf, aber es haben sich ordentliche Pfützen gebildet. Ich habe wirklich alles versucht - Homöopathie, Akupunktur, TCM-Kräuter, Kräutertinkturen, Kürbiskerne etc., etc. Auf Dauer hat leider nichts geholfen (kurzfristig schon), weshalb sie jetzt den Propalin-Sirup erhält. Dieser enthält Hormone, die ich ihr sicher nicht guten Gewissens oder leichtfertig gebe, aber die Alternative ist für die Hündin furchtbar (sie findet keine wirkliche Ruhe, weil sie immer Angst hat, wieder nass zu werden).
Ich kann also nur empfehlen, sich vor dieser Entscheidung gut und umfassend zu informieren. Vor allem auch deshalb, weil ich bei manchen (nicht bei allen!) Tierärzten die Erfahrung gemacht habe, dass sie weniger am Tier als am Verdienst interessiert waren.
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Wer bitte schön empfiehlt das?
Jeder verantwortungsbewusste Tiermediziner würde bei so einer Empfehlung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Ja das Gesäugekrebsrisiko senkt sich, dass dafür aber das Risiko bei anderen Krebsarten teils massive ansteigt, wird gern verschwiegen.
Und dass Scheinträchtigkeit keine Krankheit ist, sollte sich langsam auch rumsprechenGerade in Tierarztpraxen wird meiner Recherche nach auf eine frühe Kastration, wenn man eine Kastration überhaupt wünscht, gepocht.
Nein, Scheinträchtigkeit ist keine Krankheit, aber schön auch nicht gerade, oder? -
Naja, etwas arg vermenschlicht aber mal ganz grob: Ich lass mir doch auch nicht direkt mit 12 direkt die Brüste und das ganze Gewebe entfernen, nur weil das im Laufe der Pubertät wächst und eventuell irgendwann mal Brustkrebs gibt. Oder die Eierstöcke vorsorglich möglichst früh rausnehmen, nur weil ich vielleicht noch x Jahre (oder ein Leben lang) kinderlos bleibe :?
Gewisse Dinge, wie die Läufigkeit, Scheinschwangerschaft (wobei meine Hündin 5x läufig war und das NIE hatte), gehören zum Zusammenleben mit einer Hündin nunmal meistens dazu, sind absehbar und vollkommen natürlich. Wenn man das partou nicht will, kann man doch nen Rüden nehmen? :?
Mit gewissen Risiken muss man im Leben immer rechnen, und jede angebliche Vorsorge hat nunmal auch negative Auswirkungen. Das muss man abwägen. Und für MICH sind die Nachteile einer Kastration so deutlich, dass ich es nicht bewusst bzw. ohne WICHTIGEN Grund machen lassen würde.Zu dem Verhaltensargument, dass "kindliches" Verhalten erwünscht sei und das Lernen vereinfache... Naja, das kann ja sein. ICH würde mir das jedenfalls nicht wünschen. Ein Welpe ist natürlich süß, geht mit offenem Herzen durch die Welt und lernt sehr schnell - aber irgendwann möchte man doch einen ruhigeren und souveränen Begleiter haben und kein Dauerkind, oder?
Zudem haben Frühkastrierte Hunde kein oder kaum geschlechtsspezifisches Verhalten - klingt auch erstmal cool soweit (wer mag schon zickige Hündinnen untereinander?!), aber geschlechtsspezifisches Verhalten gehört eben zur Reifung dazu und macht den Hund eben auch aus - und signalisiert anderen Hunden sehr deutlich, wie sie mit dem Hund umgehen sollen/können/müssen. Das kann zu Missverständnissen oder sogar richtig Krach führen, wenn diese Signale wegfallen obs "Männlein oder Weiblein" ist. -
Zitat
Hat hier jemand Erfahrung mit dem Kastrieren von Hündinnen? Kommt es tatsächlich so häufig zu "Harnträufeln" nach der OP?
Hier leider ja, meine Hündin war gleich nach der Kastration undicht und das war leider kein "Träufeln", sondern der komplette Blaseninhalt. Sie bekam dann Incurin. Jetzt im Alter ist es komischerweise seit fast einem Jahr weg, warum weiß ich nicht.
Ich würde niemals ohne medizinischen Grund, der auch bei meiner Hündin vorhanden war, kastrieren lassen.
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Interessant wäre bei solchen Artikeln immer das Datum, sowie aus welcher Quelle die Fr.Dr. ihre % Angaben nimmt.
Ich würde auch nie und nimmer ohne medizinischen Grund (Scheinschwangerschaft mit Problemen, Entzündung etc.) kastrieren lassen. Nur leider interessiert es niemanden das die Kastration ohne medizinische Indikation eigentlich verboten ist.
Bis jetzt habe ich nur zwei kastrierte Hündinnen mit Problemen in der Nachbarschaft. Eine markiert ständig und überall und prollt mit den Rüden um die Wette. Die andere tröpfelt nun drei Jahre nach der Kastration und bekommt Hormone. Demnächst wird noch eine Hündin (ca 20kg, 1 1/2 Jahre) kastriert und ich bin mal gespannt wie es ihr danach geht.
Die Vorgängerin meiner Sitterhündin wurde übrigens mit nem Jahr kastriert und hats nicht überlebt... Kann auch vorkommen. -
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