Wie bringe ich meinen Hund bei seitwärts zu gehen?

  • Hallöchen werte Trickser,
    ich versuche meinen Hund beizubringen seitlich zu gehen.
    Bisher habe ich ihn immer ins Fuß genommen und bin ein bischen von ihm weggerückt. Aber anstatt mit gekreutzen Pfoten nachzurücken hüpft er wieder in die Fußposition.


    Mir feht komplett der Trainingsansatz. Habt ihr eine Idee wie ich das meinen Spike begreiflich machen kann was ich überhaupt von ihm will?
    Ach ja wir tricksen mit Clicker und Tarketstick.


    Ich danke euch schonmal für eure Mühen und Anregungen.
    l.G. Florinchen

  • Hallo,


    der Ansatz an sich, liest sich nicht so verkehrt.
    Ich mache da nur eine Kleinigkeit etwas anders.


    Nehmen wir mal an, der Hund befindet sich in der Grundstellung, das ist ja meist ein Sitz links neben dem Halter.
    Das sagt ja "Fuß" eigentlich aus, zumindest für diejenigen, die unter anderem auch BH üben.


    Ich gehe erst einen Schritt vor, und bestätige meinen Hund erst einmal dafür, daß er nur "blöde" neben mir steht.
    Dann gehe ich einen Schritt zur Seite.
    Direkt danach, mache ich mit meinem linken Bein einen Ausfallschritt nach hinten, "ziehe" mit meiner Hand (Du kannst da Dein Target nutzen) den Hund erst einmal nach hinten weg und anschließend gleichzeitig wieder mit meinem linken Bein nach vorn, so daß wir, bis auf das Sitz, quasi fast wieder in der Grundstellungsposition befinden.
    Er folgt einem dann "wellenförmig".
    Zugegeben, das sieht etwas umständlich aus, aber es lohnt sich.


    Das wird am Anfang lieber öfters wiederholt.
    Irgendwann merkt man, daß der Hund dann einem schon so folgt. Da kann man diese "Welle" etwas abbauen, bzw. nicht mehr ganz so extrem machen lassen.
    Da würde ich die Hand, bzw. das Target schon abbauen und vorerst nur mit meiner Beinhilfe arbeiten wollen.
    Klappt dies gut, wird die Beinhilfe immer weniger, sprich, der Ausfallschritt immer kleiner, bis dieser ganz weg fällt, bzw. nur ein "Zucken" des Knies ausreicht.
    Das ist der Zeitpunkt, wo der Hund auch keine Bögen mehr "braucht", sondern tatsächlich schon gemerkt hat, daß er Vorderläufe und Hinterläufe zeitgleich bewegen kann. So folgt der Hund einem wirklich seitwärts, ohne "Schlaufen" mit.


    Ich würde empfehlen, jede einzelne "Stufe" mit vielen Wiederholungen zu üben.
    Bei so einer Übung würde ich auch zustätzlich noch empfehlen, mit der "Schokoladenseite" vom Hund anzufangen. Denn da sind die Erfolge schneller ersichtlich, und wenn es einmal verstanden wurde, kann man dies eventuell auch auf die "schwache Seite" etwas leichter übertragen.


    Merkt man dann, daß es recht zügig klappt, und zwar ohne Beinhilfe, würde ich anfangen, anderthalb, bis zwei Schritte zur Seite zu gehen.
    Wie groß die "Distanz" werden kann, hängt immer ein wenig vom Hund ab.
    Manchmal kann es da nicht schaden, mehrere Wiederholungen zu machen.


    Klappt dies gut, kann man versuchen, mehrere Schritte nebeneinander zu machen und den Hund einem "folgen" zu lassen. Das Überkreuzen der Pfoten kommt hierbei völlig automatisch. Ich würde nur darauf achten wollen, daß der Hund dabei selbst gerade bleibt, wenn er einem seitwärts folgt und dies auch konsequent bestätigen.
    Dann sollte der Rest quasi "von alleine" laufen.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • ich habs so gemacht dass ich mit Rückwärtsgehen angefangen habe. Zuerst unabhängig von der Fussposition und immer aus dem Stand. Dann in der Fussposition wobei ich zuerst ein Steh fordere. Aus dieser Rückwärtsbewegung dann erstmal nen Winkel rückwärts gelaufen und dann den Winkel immer flacher werden lassen bis eine parallele Seitwärtsbewegung bei rausgekommen ist. Finde es so sehr sinnvoll weil der Hund lernt auf seinen Po zu achten.

  • SheltiePower
    Ich finde deine Erklärungen immer toll und nehme mir da immer viel raus, also erst einmal danke, dass du immer so ausführlich beschreibst.


    Aber das hier verstehe ich nicht. :ops: Also zumindest ab hier:

    Zitat


    Direkt danach, mache ich mit meinem linken Bein einen Ausfallschritt nach hinten, "ziehe" mit meiner Hand (Du kannst da Dein Target nutzen) den Hund erst einmal nach hinten weg und anschließend gleichzeitig wieder mit meinem linken Bein nach vorn, so daß wir, bis auf das Sitz, quasi fast wieder in der Grundstellungsposition befinden.


    ...kann ich dir nicht mehr folgen. Könntest du das nochmal für Dummies erklären? =)

  • Das ist einer dieser Momente, wo es wirklich etwas leichter ist, es einmal kurz vorzumachen. :smile:


    Okay,
    ich probiere es noch einmal.


    Nehmen wir mal an, der Hund steht links neben Dir.
    Du gehst einen Schritt nach rechts weg.
    Jetzt sollte eine kleine "Lücke" zwischen Dir und dem Hund sein.


    Dann bleibt Dein rechtes Bein dort, wo es ist, stehen. Quasi, als ob es festgeklebt ist.
    Mit dem linken Bein gehst Du nach hinten - auch wenn es sich für die Seitwärtsbewegung zunächst erst einmal komisch anhört. :D
    Wie weit nach hinten, hängt ein wenig vom Hund ab. Der Ausfallschritt bei kleineren Hunden ist nicht ganz so groß.


    Gleichzeitig wird der Hund mit der Hand ebenfalls nach hinten geführt. Idealerweise mit dem Gesicht zu Dir hin, nach hinten, dann wieder "innen" eine halbe Drehung machen lassen und dann ganz dicht am Bein nach vorne "ziehen". Das Bein bewegt sich dann zur gleichen Zeit nach vorn, wieder zurück neben dem rechten Fuß.
    Sobald der Hund wieder gerade neben einem steht, wird das bestätigt.


    Man muß es sich so vorstellen, der Mensch geht seitlich weg, und der Hund macht anfangs wirklich eine kleine Sinuswelle, damit er zur erwünschten Position kommt.
    Diese Bewegung hilft dem Hund zu verstehen, daß er auch seine Hinterhand bewegen soll.


    Später kann man dann die Hand weglassen, nur die Beinbewegung nach hinten sollte als "Hilfe" ausreichen, daß der Hund diese Welle macht.
    Klappt dies gut, wird der Ausfallschritt nach hinten etwas kleiner.
    Der Hund läuft dann keine extreme Welle mehr.


    Ab da wird dann bestätigt, sobald der Hund seine Hinterhand bewegt.


    Wurde das dann verstanden, braucht man keinen Ausfallschritt mehr.
    Der Mensch geht gerade seitwärts weg und der Hund folgt einem schön gerade, weil er Hinterhand und Vorderpfoten gleichzeitig bewegt.



    Ich hoffe, es war jetzt etwas besser zu verstehen?



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Ja, super! :gut: Ich bin aufgestanden und hab's praktisch als Trockenübung mitgemacht, was ich da lese. Und stimmt, einmal vormachen hätte die lange Erklärung erspart, aber jetzt hab' ich es kapiert! Vielen lieben Dank!!! :smile:

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