Warum sind so viele Tierheime so kritisch??

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    Die Unterstellung ist, das man sich mit ALG II einen Hund nicht leisten kann und es daher unverantwortlich ist einen zu wollen/bekommen.


    So ein Schwachsinn, genau das ist es ja, Leistungen kann man aus 10.000 verschiedenen Gründen beziehen, und selbst wenn man selbst nur 391,- mtl. zum Leben bekommt, heißt das nicht das man nicht zu Beispiel Erspartes hat oder sicher mit Unterstützung aus dem Freundes-/Familienkreis rechnen kann. Und in Zeiten der Vollkrankenversicherung für Haustiere ist die medizinische Versorgung überhaupt kein Problem mehr, gibt es schon zum Preis einer mäßigen Nikotinsucht...
    Wer sich ein bisschen in der Gesellschaft umschaut erkennt übrigens, dass auch für viele, viele Berufstätige einiges in den Sternen steht. Das heißt aber nicht, das eine verantwortungsbewusste Hundehaltung nicht möglich ist!


    Wenn man AlG 2, also Hartz IV bekommt, hat man kein Erspartes, zumindest nicht offiziell, ansonsten würde man die Leistung nicht beziehen können.
    Ich weiß, was mein Hund und mein eigener Lebensunterhalt mich kostet und von 391 Euro (plus Miete, die wird ja zusätzlich vom Amt finanziert) könnte ich nicht mich und einen Hund über die Runden bringen und gleichzeitig zu jeder Zeit eine einwandfreie Versorgung des Tieres garantieren.
    Auf bestimmten Luxus, zu dem für mich auch die Haltung eines Hundes gehört, muss ich einfach verzichten, wenn ich aus welchen Gründen auch immer, nicht arbeiten gehe. Das sage ich ganz ohne Wertung. Während der Anfangszeit meines Studiums mit schlecht bezahltem Hiwi-Job war ein Hund für mich auch nicht drin. Ich hätte jetzt noch keinen, wenn ich meinen Lebensgefährten nicht hätte und einen inzwischen besser bezahlten Teilzeitjob. Tierhaltung ist Luxus und daher sollte man das auch aus eigener Kraft innerhalb der Familie finanzieren können. Der Staat sollte nicht dazu da sein, den Leuten ein Hobby zu finanzieren und das ist auch nicht die Idee hinter der Grundsicherung.

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    Wenn man AlG 2, also Hartz IV bekommt, hat man kein Erspartes, zumindest nicht offiziell, ansonsten würde man die Leistung nicht beziehen können.


    1. Das stimmt nicht also informier dich bitte vorher wenn du solche Aussagen oder Unterstellungen von wegen "offiziell" triffst. 2. Hartz 4 ist nicht Grundsicherung, und sogar bei letzterem darf man (minimal) Erspartes haben.


    Ich bin übrigens mit BAföG und kurzzeitig Hartz 4 (man darf bei beidem auch noch was dazuverdienen) besser über die Runden gekommen als so mancher Berufstätiger in meinem Umfeld, der deutlich mehr Netto hatte.
    Sicher ist das bei einigen anders, aber genau das sind diese Vorurteile, von Leuten die offensichtlich keine Ahnung von der Marterie haben, weshalb man seine Situation ungern offenlegt.
    Und über die Idee hinter der Grundsicherung brauchen wir hier nun wirklich nicht diskutieren.

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    Wenn man AlG 2, also Hartz IV bekommt, hat man kein Erspartes, zumindest nicht offiziell, ansonsten würde man die Leistung nicht beziehen können.
    Ich weiß, was mein Hund und mein eigener Lebensunterhalt mich kostet und von 391 Euro (plus Miete, die wird ja zusätzlich vom Amt finanziert) könnte ich nicht mich und einen Hund über die Runden bringen und gleichzeitig zu jeder Zeit eine einwandfreie Versorgung des Tieres garantieren.


    also ok, kursiert ja eh irgendwo im Forum:


    Hund 1 habe ich bekommen:
    - 21 Jahre jung
    - mit meinem Freund zusammenlebend in einer Wohnung im Haus seiner Mum (die mit war, den Hund aussuchen)
    - Garten, allerdings uneingezäunt am Stadtrand recht ländlich
    - Gerade Schule abgeschlossen, 3 Monate bis Ausbildungsbeginn frei
    - Hund sollte vormittags bzw. Tags über unten sein und den Rest des Tages zu uns hoch, kein Problem, Hundeschule/Hundesport abends bzw. am WE


    Hund 2 habe ich bekommen (selber Verein):
    - 23 Jahre jung
    - mit meinem Freund zusammenlebend in einer Wohnung im Haus seiner Mum (die mit war, den Hund angucken)
    - Garten, allerdings uneingezäunt am Stadtrand recht ländlich
    - halbes Jahr vor Ausbildungsabschluss mit mündlicher Zusage, da weiter arbeiten zu können (wie die Azubis, die die sich zuvor ausgebildet haben auch)
    - Hunde sollten Tags über unten sein und den Rest des Tages zu uns hoch, kein Problem, Hundeschule/Hundesport abends bzw. am WE



    Dass es dann durch ganz böse private Dinge dazu kam, dass ich irgendwann später alleine und ohne Job da stand, hat alle erschüttert ...


    Harz4-Satz gab es auch und ich habe damit mich + 2 Hunde durchgebracht + Unterhalt fürs Auto
    Und wenn man eine Familie hat, die bei hohen Tierarztkosten unterstützen würde, ist auch das problemlos möglich



    Es kann einfach verdammt jeder in diese Situation kommen durch welche Kosten auch immer (PS: etwas Erspartes ist übrigens zulässig) und den Leuten dann abzusprechen, gut für einen Hund sorgen zu können, finde ich abgrundtief übel.

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    1. Das stimmt nicht also informier dich bitte vorher wenn du solche Aussagen oder Unterstellungen von wegen "offiziell" triffst. 2. Hartz 4 ist nicht Grundsicherung, und sogar bei letzterem darf man (minimal) Erspartes haben.


    Ich bin übrigens mit BAföG und kurzzeitig Hartz 4 (man darf bei beidem auch noch was dazuverdienen) besser über die Runden gekommen als so mancher Berufstätiger in meinem Umfeld, der deutlich mehr Netto hatte.
    Sicher ist das bei einigen anders, aber genau das sind diese Vorurteile, von Leuten die offensichtlich keine Ahnung von der Marterie haben, weshalb man seine Situation ungern offenlegt.
    Und über die Idee hinter der Grundsicherung brauchen wir hier nun wirklich nicht diskutieren.


    Du sagst es selbst: minimal (!) Erspartes. Das braucht man wohl eher für persönliche Notfälle (Waschmaschine, Auto etc. kaputt) , als für ein Hobby. Du hast Recht, den genauen Wert müsste ich nachschauen, weiß aber von Freunden, dass das nicht viel war.
    Stimmt ALG 2 ist nicht gleich der Grundsicherung laut Gesetz, ist aber defakto eine kurzfristige (so zumindest gedacht) Grundsicherung. Da sind wir uns wohl hoffentlich einig.
    Ich hab auch zeitweise mal BAföG bekommen. Ich weiß also, wie eng es damit am Ende des Monats wird. Du brauchst mir also nicht zu unterstellen, ich hätte keine Ahnung oder Vorurteile. Ich arbeite selber jeden Tag hart dafür mein Studium selbst zu finanzieren. Ich glaube, dadurch bin ich näher an der Realität als ich mir manchmal wünschen würde.
    Doch über die Idee von AlG 2 sollte man in diesem Zusammenhang sprechen. Denn sie hängt unmittelbar damit zusammen.


    @ Maanu: Jeder kann unverschuldet in deine Situation kommen. Ich habe das alles auch ohne Wertung geschrieben. Wenn der Hund dann schon da ist, dann macht man eben das Beste draus und sieht zu, dass es weiter geht und man wieder in Arbeit kommt. Ich finds toll, wenn du das gemeistert hast.


    Aber zu schreiben von ALG 2 kann man ganz toll leben und locker einen Hund finanzieren und Arbeitslose hätten daher auch das Recht sich einen Hund anzuschaffen, finde ich einfach falsch. Wer so eine Einstellung hat, nutzt das System in meinen Augen aus, das nicht dazu gedacht ist ein Hobby zu finanzieren, sondern den Leuten ein menschenwürdiges Leben ermöglichen soll, auch wenn sie gerade in einer schwierigen Situationen hängen. Damit wären wir auch wieder bei der Idee hinter Hartz IV.


    Jetzt sind wir übrigens weit im OT gelandet. :)

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    Du sagst es selbst: minimal (!) Erspartes. Das braucht man wohl eher für persönliche Notfälle (Waschmaschine, Auto etc. kaputt) , als für ein Hobby. Du hast Recht, den genauen Wert müsste ich nachschauen, weiß aber von Freunden, dass das nicht viel war.
    Stimmt ALG 2 ist nicht gleich der Grundsicherung laut Gesetz, ist aber defakto eine kurzfristige (so zumindest gedacht) Grundsicherung. Da sind wir uns wohl hoffentlich einig.


    och, du darfst bestimmte Beträge sparen bzw. Betrag X gespart haben, der aber vom Alter (?) alleine schon variiert.
    Zudem darfst du ein Auto haben, wenn es unter Wert x ist
    (und ich X das alles bewusst, da es teilweise von verschiedenen Faktoren abhängt bzw. sich in den letzten Jahren geändert haben könnte)


    Davon ab darfst du Betrag x dazu verdienen ... und die paar Stunden die Woche kann Hund alleine bleiben und du kannst es zur Seite legen für den Hund oder in eine Hundekrankenversicherung einzahlen oder oder oder


    Ach ja, ne Waschmaschine bekommst du für unter 200€ gebraucht mit 1 Jahr Garantie (vermutlich noch günstiger von Privat ;-) )
    und du darfst schon einiges mehr gespart haben



    Davon ab bin ich nicht mal sicher, ob der Hund nicht ein schöneres Leben bei einem Harz4 Empfänger hat, der den ganzen Tag da ist und sich mit ihm beschäftigt, als bei uns Vollzeitarbeitern, die nen Sitter etc. haben für Mittags und sonst ewig außer Haus sind


    Und so OT finde ich es nicht, da es auch Tierschutzüberlegungen sein sollten, bevor sie urteilen, ob man Hund zu xyz geben kann


  • Naja ganz ehrlich, ich würde einfach nicht wollen, dass der Staat mein Leben finanziert. Schon gar nicht aber würde ich wollen, dass der Staat meinen Luxus finanziert. Dazu gehört für mich ein Haustier.
    Wenn man ALG 2 für eine bestimmte Zeit in Anspruch nehmen muss, weil man unverschuldet in einen schwierige Situation gekommmen ist, dann ist das eben so und völlig in Ordnung.
    Ich persönlich würde es nicht länger als unbedingt nötig wollen und mir daher auch gar nicht so genau überlegen, welche Lücken im Gesetz ich nutzen kann. Mir war es ja schon unangenehm Bafög zu bekommen und davon darf ich sogar noch einen Teil zurück zahlen. Ist einfach meine persönliche Einstellung. So wurde ich erzogen. Was du nicht selber bezahlen kannst, das wird auch nicht angeschafft.
    Als Student könnte ich im Übrigen sowieso kein ALG 2 beantragen und muss daher weiter für meine Kröten abends arbeiten.

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    Du brauchst mir also nicht zu unterstellen, ich hätte keine Ahnung oder Vorurteile.


    Deine Aussage und die daraufberuhenden Schlussfolgerungen war schlicht weg falsch.


    Zitat

    Doch über die Idee von AlG 2 sollte man in diesem Zusammenhang sprechen. Denn sie hängt unmittelbar damit zusammen.


    Aber zu schreiben von ALG 2 kann man ganz toll leben und locker einen Hund finanzieren und Arbeitslose hätten daher auch das Recht sich einen Hund anzuschaffen, finde ich einfach falsch.


    Ich weiß nicht wer das hier irgendwo geschrieben hat :???:
    Aber es wurde geschrieben, dass es nicht verantwortungsbewusst ist als Hartz 4ler einen Hund zu haben /wollen, und das ist so pauschal einfach nicht wahr.


    Zitat

    Wer so eine Einstellung hat, nutzt das System in meinen Augen aus, das nicht dazu gedacht ist ein Hobby zu finanzieren, sondern den Leuten ein menschenwürdiges Leben ermöglichen soll, auch wenn sie gerade in einer schwierigen Situationen hängen. Damit wären wir auch wieder bei der Idee hinter Hartz IV.


    Wenn ich dieses Wort immer lese, menschenwürdig. Das bewertet doch jeder für sich anders. Menschenwürdig soll es sein, aber ein Hobby darf man nicht haben? Oder war es jetzt Luxus... Ich hab mir zum Beispiel seltenst neue Klamotten gekauft und hatte ne Uraltglotze, geschweigedenn ein Smartphone.
    Ich weiß gar nicht was deine Schlussfolgerung ist, wenn man trotz Leistungen noch genug für nen Hund über hat kriegt man eigentlich zu viel? Jetzt muss man sich schon als BAfög-Empfänger sagen lassen, das man den Staat schröpft? :???: Da kann der Staat später gern auf mein Akademikergehalt zurückkommen :hust:



    Ich finde das gar nicht OT, sondern ein lebendes Beispiel über die Prbleme, mit denen man auch im TH konfrontiert sein kann.

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    Wenn ich dieses Wort immer lese, menschenwürdig. Das bewertet doch jeder für sich anders. Menschenwürdig soll es sein, aber ein Hobby darf man nicht haben? Oder war es jetzt Luxus... Ich hab mir zum Beispiel seltenst neue Klamotten gekauft und hatte ne Uraltglotze, geschweigedenn ein Smartphone.
    Ich weiß gar nicht was deine Schlussfolgerung ist, wenn man trotz Leistungen noch genug für nen Hund über hat kriegt man eigentlich zu viel? Jetzt muss man sich schon als BAfög-Empfänger sagen lassen, das man den Staat schröpft? :???: Da kann der Staat später gern auf mein Akademikergehalt zurückkommen :hust:



    Ich finde das gar nicht OT, sondern ein lebendes Beispiel über die Prbleme, mit denen man auch im TH konfrontiert sein kann.


    Jasmin redet von ALG II und nicht von Bafög.
    In den meisten Fällen wird Bafög nämlich zurückgezahlt.

  • Zitat

    Naja ganz ehrlich, ich würde einfach nicht wollen, dass der Staat mein Leben finanziert. Schon gar nicht aber würde ich wollen, dass der Staat meinen Luxus finanziert. Dazu gehört für mich ein Haustier.
    Wenn man ALG 2 für eine bestimmte Zeit in Anspruch nehmen muss, weil man unverschuldet in einen schwierige Situation gekommmen ist, dann ist das eben so und völlig in Ordnung.
    Ich persönlich würde es nicht länger als unbedingt nötig wollen und mir daher auch gar nicht so genau überlegen, welche Lücken im Gesetz ich nutzen kann. Mir war es ja schon unangenehm Bafög zu bekommen und davon darf ich sogar noch einen Teil zurück zahlen. Ist einfach meine persönliche Einstellung. So wurde ich erzogen. Was du nicht selber bezahlen kannst, das wird auch nicht angeschafft.


    und das ist dein gutes Recht, diese Meinung zu haben
    aber darum geht es nicht, zumal ich nicht wüsste, was für Lücken man nutzt
    alles, was ich oben geschrieben habe, ist vom Staat gewollt ;-)


    Nur weil andere eine andere Einstellung haben als du, sollen sie vom Tierschutz kein Tier bekommen können?
    Finde ich doch sehr schade und engstirnig, sorry.



    Wie ich zu dem Thema denke, lasse ich nun hier, denn wie ich erzogen wurde und was ich mir weswegen wie leisten kann, ist OT.
    Aber deswegen sage ich doch nicht: Wenn ich es nicht so machen will, soll es keiner so machen können, sorry.

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