Warum sind so viele Tierheime so kritisch??

  • Ich finde es übrigens nicht gut, dass beim Thema Geld Hartz4-Empfänger und Studenten gleich gesetzt werden, denn das hier

    Zitat

    Viele Studenten haben während des Studiums DEUTLICH weniger als 391,-€ [...]


    kann ich ABSOLUT NICHT bestätigen - und ich habe in Münster und Berlin sehr viele Studenten kennengelernt, auch jetzt durch meinem Werkstudentenjob in düsseldorf kenne ich viele Studenten verschiedenster Fachrichtungen und da habe ich noch nie jemanden kennengelernt, der auf bzw. unter Hartz4 Niveau gelebt hat - einfach weil alle entweder nebenbei gearbeitet haben, von den Eltern unterstützt wurden, (Teil)Stipendien hatten oder ein Studiendarlehen hatten.
    die Ablehnung ggü Studenten kommt doch eher daher (so habe ich es bei der Züchtersuche jedenfalls erlebt), dass einem unterstellt wird, nach dem Studium keine Zeit mehr für ein Tier zu haben. Ich hatte mich als Noch-Student im Sommer jedenfalls für vieles rechtfertigen müssen ("Weitere Lebensplanung?"/ "Wollen Sie keine Karriere machen?"/ "Stehen dann nicht bald auch Kinder an?"/ ect), aber meine Finanzen waren nie ein Thema.



    Und dann muss ich noch auf etwas eingehen, obwohl es teilweise OT ist:


    Zitat

    Ganz ehrlich? für mich ging es ;)
    Da gehst du halt nicht ins Kino, mehr zu Fuß, als mit dem Auto, aber es geht alles, wenn man muss
    (du klingst, als musstest du noch nicht, oder?)


    Und nochmal muss ich sagen: ich lebe anscheinend in einem komplett anderen deutschland als manch anderer hier. Wenn Hier jetzt von "Auto weniger benutzen" die Rede ist, muss ich gleich mal fragen: die Kosten für ein Auto sind also neben dem Hobby Hund mit Hartz4 auch noch drin??? Ehrlich, da MUSS ich nachfragen, denn ich habe vor 3 Wochen weil 80.000KM nach 3 Jahren runter waren einen neuen Keilriemen, neue Zündkerzen und einen Ölwechsel bekommen und habe dafür mal eben 300€ bezahlen dürfen - das wäre dann mit Hartz4 auch möglich weil man da ja so viele Rücklagen hat, richtig?
    diese Rücklagen müssen aber auch für etvl medizinische Versorgung des Haustieres sowie für etwaige Neuanschaffungen im Haushalt herhalten... sorry, aber ich finde, alle die mir erzählen, dass das alles kein Problem ist, die KANN ich einfach nicht ernst nehmen.
    Ich habe auch einen eigenen Haushalt seit ich 20 bin und kenne die Preise für alles möglich und seitdem Henry hier wohnt sind u.a. auch die Ausgaben für Waschmittel gestiegen bzw. ich komme nicht mehr so lange mit einer Packung Waschmittel aus, denn Henry liegt bei uns im Bett -> also wird die Bettwäsche nun häufiger gewaschen; ich habe Klamotten für Hundeschule und Hundewiese, das ist auch eine Maschine pro Woche; Henrys Handtücher wasche ich auch wenn sie dreckig sind.
    dann habe ich neben den jährlichen Kosten für den Hund (Steuer, Versicherung) auch jährliche Kosten für mich, also 1 mal 70€ für Privathaftpflicht und einmal 120€ für Zahnzusatzversicherungen. dann die Haftpflicht fürs Auto 500€ pro Jahr und die Steuer fürs Auto 106€ pro Jahre.... so, jetzt greife ich mal die Argumente, die ich erwarte, schon vorher auf: aufs Auto kann man auch verzichten, das wird abgeschafft, aber dan man ja mobil sein muss für Bewerbungsgespräche (wie ich hoffe), braucht man ein Monatsticket für den ÖPNV - ich habe damals in Berlin im Abo 54€ pro Monat dafür bezahlt, auch nicht gerade wenig.
    dann kann man auf die Privathaftpflicht verzichten, denn man versucht einfach anderen keinen Schaden zuzufügen (wegen solcher Leute habe ich übrigens eine Haftpflicht die auch meinen Schaden zahlt wenn beim Schädiger nix zu holen ist) und ne Zahnzusatzversicherung braucht man auch nicht, denn Zähne sind nicht lebenswichtig und überbewertet (dass ein nötiges Implantat mal schnell 2000€ kosten kann, ist daher auch unwichtig).
    Ausgaben wie monatlicher Friseur kann man sich auch sparen, macht man einfach selber. Genau wie regelmäßig neue Klamotten.
    Problem ist zwar dann, dass man im Bewerbungsgespräch mit schlechten Zähnen, selbstgeschnibbelter Frisur un alten Klamotten einfach mal einen Nachteil ggü anderen Bewerbern hat... ich möchte gar nicht zu zynisch werden, aber bei mir geht diese Rechnung einfach kein bißchen auf.


    Eine andere Frage, die jeder für sich beantworten muss, ist ja, ob man wirklich so wenig Ansprüche an sein Leben hat, dass einem das Existenzminimum reicht und man sich dann noch mit den Kosten für ein Haustier belasten will.
    Aber, und ich finde, das ist der Punkt, es ist völlig nachvollziehbar (und jetzt versuche ich das OT zu verlassen :smile: ), dass im TS Hartz4 Empfänger nicht an erster Stelle auf der Liste stehen wenn es um die Abgabe eines Tieres geht - besonders, wenn das Tier Bedürfnisse hat, die auch finanziell gedeckt werden müssen.
    Ist ja was ähnliches bei der Vergabe von Wohnungen (doofes Beispiel, ich weiß) - da nehme ich auch den Mieter, der sich die Miete gut leisten kann und nicht den, der gerade mal die Miete zusammengekratzt bekommen würde (und hey, bei ner Mietwohnung wird regelmäßig Gehaltsnachweis und Perso verlangt, ohne gibt halt keine Wohnung, es drängt einem kein Vermieter seine Wohnung auf, wie bei den TS-Tieren).


    Es hat wie gesagt jeder eine andere Einstellung dazu, ob man sich auch am Existenzminimum ein Tier anschaffen sollte, aber wie gesagt, die Rechnung mit den Kosten des täglichen Lebens, den Kosten für das Tier und dem angeblichen Ansparen von Rücklagen geht bei mir einfach nicht auf.

  • Zitat

    Ich finde es übrigens nicht gut, dass beim Thema Geld Hartz4-Empfänger und Studenten gleich gesetzt werden, denn das hier


    kann ich ABSOLUT NICHT bestätigen - und ich habe in Münster und Berlin sehr viele Studenten kennengelernt, auch jetzt durch meinem Werkstudentenjob in düsseldorf kenne ich viele Studenten verschiedenster Fachrichtungen und da habe ich noch nie jemanden kennengelernt, der auf bzw. unter Hartz4 Niveau gelebt hat - einfach weil alle entweder nebenbei gearbeitet haben, von den Eltern unterstützt wurden, (Teil)Stipendien hatten oder ein Studiendarlehen hatten.


    Vor zwei Jahren war der Bafög Höchstsatz niedriger als Hartz IV. Ob da aktuell immernoch so ist, weiß ich nicht.
    Hinzukommen, dass Studenten Bücher- und Kopierkosten haben wie auch Semesterbeiträge etc. Off-Topic aber wollte es mal erwähnt haben.

  • Also, auch wenn es OT ist. Ich lebe nicht von Hartz4, habe aber auch nicht mehr Geld zur Verfügung.
    Ich habe einen Hund und das funktioniert gut.


    Meine bekommt Fleisch, also kein Billigfutter vom Discounter.
    Tierarzt habe ich schon einiges zahlen müssen.
    OP-Kosten ist sie versichert. Krankenversicherung überlege ich noch.
    Dafür dass ich den Hund habe, spare ich an anderen Ecken. Rauche nicht, trinke kein Alkohol und Klamotten kaufe ich entweder im Schlussverkauf oder im Outlet.
    Durch Schwerbehinderung ist es verdammt schwer einen vernünftigen Job zu finden.


    Der Hund ist für mich eine riesige Hilfe, da sie im Alltag viel hilft, erkennt, wenn ich Unterzucker oder Herzprobleme habe.


    Ich bin sowieso gerne in der Natur unterwegs, mit Hund aber vielmals lieber.
    Wir haben auch lange Hundesport gemacht. Aktuell suche ich wieder etwas passendes.
    Der Hund verzichtet auf nichts. Im Gegenteil, sie hat eigentlich viel zu viel Zeug.


    Und trotz dass sie aus dem Tierschutz kommt, gab es keine Probleme, dir man nicht mit Geduld und Ausdauer in den Griff bekommen konnte.


    Falls mal etwas ist, habe ich gespart. Das geht.
    Haare selber schneiden mache ich nicht.
    Klar muss man Prioritäten setzen. Aber wenn man das kann, und mit Geld umgehen kann, ist es machbar.

  • Ich verstehe die Diskussion nicht so ganz. Natürlich gibt es Menschen, die auch mit wenig Geld einen Hund wunderbar durchbringen. Aber woher soll ein Vermittler das wissen?
    Und es gibt Menschen, die viel Geld haben und sich trotzdem nicht gut um das Tier kümmern.
    Man muss das also im persönlichen Gespräch ausloten. Wenn ein Tierheim/Tierschutzverein das nicht macht, ist das ärgerlich. Über die (möglicherweise unterschiedlichen) Gründe können wir nur spekulieren.

  • Ja, neben den beiden Hunden noch ein Auto geht.
    Und es ging auch von den Kosten.


    Man darf ja immerhin noch etwas dazu verdienen.
    Aber das hatten wir ja schon und mit ordentlicher Planung geht das alles. Man muss es nur wollen.


    gesendet vom Handy

  • Zitat

    Ich verstehe die Diskussion nicht so ganz. Natürlich gibt es Menschen, die auch mit wenig Geld einen Hund wunderbar durchbringen. Aber woher soll ein Vermittler das wissen?
    Und es gibt Menschen, die viel Geld haben und sich trotzdem nicht gut um das Tier kümmern.
    Man muss das also im persönlichen Gespräch ausloten. Wenn ein Tierheim/Tierschutzverein das nicht macht, ist das ärgerlich. Über die (möglicherweise unterschiedlichen) Gründe können wir nur spekulieren.


    :gut:

  • Daher finde ich, sollte man immer versuchen, miteinander zu reden.
    Denn erst, wenn man jemanden etwas kennen gelernt hat, sollte man sich ein Urteil bilden.


    Das fehlt in vielen Tierheimen.
    Zumindest erlebe ich das hier immer wieder.


    Anfang des Jahres hatte ich eine Pflegehündin. Da kam die Bewerberin 250km weit gefahren. Sie hatte im Umkreis von mehr als 200km in allen Tierheimen angefragt. Niemand wollte ihr einen Hund geben.
    Weil sie Oberärztin war und alleine lebt. Dass sie alles getan hat, um schon für den vorherigen Hund eine perfekte Lösung zu finden, war egal.


    Die Pflegehündin lebt dort absolut glücklich. Sie bezahlt jemanden, der jeden Tag kommt und mehrere Stunden mit dem Hund verbringt.
    Hundetagesstätte mochte der Hund nicht, also suchte so eine Alternative.
    Sogar das Haus hat sie gekauft, weil dort ein Hund toll leben kann.
    Klar ist sie viel außer Haus. Dafür ist der Hund aber sehr gut versorgt.

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