Warum sind so viele Tierheime so kritisch??
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Ich finde übrigens diesen Gedankengang bei der Sache ganz wichtig und hilfreich!
jup, ich ebenfallsok, ich habe in meiner Tierschutzarbeit bei nur einer Vorkontrolle ganz klar gesagt, dass ich DIESEN Hund da NICHT hinvermitteln würde
aber ich habe da auch schon Geschichten/Anfragen erlebt, wo mir echt die Ohre geschlackert haben
auch für Luna kamen damals Anfragen, bevor sie bei mir war, dass sie so ein schöner Labrador sei und man mit ihr eine Hobbyzucht aufbauen wolle, etc
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Ach da fällt mir noch was ein.
Hatte mal ernsthaftes Interesse an einer Hündin aus einem Tierheim und wurde von Anfang an nach dem Motto "kannst du dir eh nicht leisten" behandelt. als dann der Satz fiel, dass die Auszubildende sich von ihrem Gehalt auch keinen Hund leisten kann und ich bestimmt arbeitslos bin wenn ich mich für einen Schäferhund interessiere gab's ne ordentliche Ansage.
Nachdem ich dann gewisse Dinge über finanzielle Hintergründe vor Wut raus gehauen hab war das Interesse plötzlich riesig und man würde sich über eine großzügige Spende freuen. ÄHM ja... -
Ich denke man muss jeden Fall ganz individuell betrachten und bewerten.
Es gibt Vermittler im Tierschutz, die haben den Bezug zur Realität deutlich verloren und stellen weltfremde Ansprüche. Es gibt Interessenten die mit vollkommen falschen Vorstellungen an die Sache rangehen und nicht einmal genug Zeit und Platz für einen Goldfisch haben, dann aber 3 Welpen mitnehmen wollen....
Welche Kompromisse noch ok sind und wo man einen Schritt zu weit ist, um noch sagen zu können "das kann ich verantworten" muss man einfach jedes Mal individuell sehen. Ich habe auch oft "nein" zu Vermittlungen gesagt, egal wie überzeugt die Interessenten waren, dass es gut gehen würde.
Und wo es mir immer ein bisserl die Haare aufstellt.... "wenn sie schon etwas wollen, können sie bei den Öffnungszeiten bisserl flexibel sein"
NEIN! Auch ein Tierheimangestellter hat eine Familie und nach teils 10 Stunden und mehr auch mal das Recht auf Feierabend. Da finde ich es eine Frechheit, auch noch zu verlangen, dass die gefälligst länger bleiben oder nochmal antanzen, nur weil man fünf alte Handtücher vorbeibringen oder mal kurz die Hunde anschauen will.
Und wer einmal den "Spaß" mitgemacht hat, was passiert, wenn man die Leute die Sache vor die Tür legen lässt, kann nachvollziehen, wieso da viele biestig werden... man bekommt Brauchbares für 20€ und kann 100€ Sperrmüll entsorgen von dem die Leute dachten man könnte es ja irgendwie verwerten....Es mag nicht die feine Englische sein und man sollte die Umgangsform wahren, aber auch im Tierschutz arbeiten Menschen und irgendwann ist der Kanal voll.
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Deshalb finde ich diese Idee auch gut:
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Wenn man mit manchem nicht so zufrieden ist, warum dann nicht selber aktiv werden?
Jeder von uns kann etwas verändern. Man kann mit seiner eigenen Tatenkraft, mit seiner eigenen Kreativität und vor allem mit vielleicht wichtigen und guten Argumenten doch einem Tierheim oder Tierschutzverein beitreten. Die freuen sich über Mitglieder und die meisten von ihnen auch über Mithilfe und so kann man auch hinter die Kulissen schauen.Man merkt dann schon, an welche Grenzen man stößt. Und es ist vollkommen unmöglich, es allen recht zu machen. Vermittelt man an Berufstätige, heißt es "Hauptsache, die wollen ihre Hunde loswerden". Vermittelt man nicht an Berufstätige, heißt es "Aber das ist doch besser als im Tierheim!".
In der Realität wird weder das Eine noch das Andere so pauschal gehandhabt werden, das dient jetzt nur der Veranschaulichung.Selbst mithelfen ist aber immer gut, und es gibt auch sehr viele schöne Erlebnisse. Sonst kann man das auch nicht lange durchhalten.
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Und wo es mir immer ein bisserl die Haare aufstellt.... "wenn sie schon etwas wollen, können sie bei den Öffnungszeiten bisserl flexibel sein"
NEIN! Auch ein Tierheimangestellter hat eine Familie und nach teils 10 Stunden und mehr auch mal das Recht auf Feierabend. Da finde ich es eine Frechheit, auch noch zu verlangen, dass die gefälligst länger bleiben oder nochmal antanzen, nur weil man fünf alte Handtücher vorbeibringen oder mal kurz die Hunde anschauen will.
Und wer einmal den "Spaß" mitgemacht hat, was passiert, wenn man die Leute die Sache vor die Tür legen lässt, kann nachvollziehen, wieso da viele biestig werden... man bekommt Brauchbares für 20€ und kann 100€ Sperrmüll entsorgen von dem die Leute dachten man könnte es ja irgendwie verwerten....Da sich dieser Teil ja vermutlich auf meinen vorherigen Post bezieht: Ich habe weder verlangt, dass jemand wegen mir länger bleibt noch habe ich ein "einfach vor die Tür legen" in Aussicht gestellt. Ja, ich hatte zu dem Zeitpunkt wirklich keine Vorstellung davon, was man im Tierschutz wohl alle Nase lang erlebt. Die Reaktion auf meine Anfrage hat mich dementsprechend wirklich einfach nur vor den Kopf getroffen.
Im Übrigen habe ich einige Zeit im Einzelhandel gearbeitet. Und zwar bei einem großen deutschen Telekommunikationsdienstleister, wo die Kunden zum Großteil auch nicht kommen um etwas zu kaufen, sondern um sich zu beschweren. Da erlebt man auch die dollsten Sachen, wirklich. Da kann ich meine Kunden trotzdem nicht schon pro forma anpampen und mich derart im Ton vergreifen.
Ich weiß dementsprechend nicht, was im Gegensatz dazu einen TH-Mitarbeiter davon abhält einfach mal höflich zu sagen, nein wir schließen pünktlich, bitte legen Sie die Sachen auch nicht einfach vor die Tür.
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Ich glaube sie sind einfach so kritisch weil sie genug erlebt haben...vllt macht es für uns manchmal keinen Sinn was sie da sagen aber sie werden schon genug Erfahrungen auf dem Gebiet gemacht haben um genau so zu entscheiden.
Wir haben auch ein Hund aus einem Tierheim dass den Ruf hat "keine Tiere vermitteln zu wollen". Wir sind ein junges Paar, beide arbeiten. Also ja theoretisch K.O Kriterium hat aber alles gepasst und wir waren zu 100% ehrlich.
Keinem bringt es was die Leute anzulügen und dann vor einem Problem zu sitzen. Der Menschen tendiert ja schnell dazu alles sofort haben zu wollen aber das geht nicht immer. Nimmt euch die Zeit genau zu gucken und es wird passen. Klar geht das beim Züchter schneller...ist es deswegen besser? Ich weiß es nicht... -
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Im Übrigen habe ich einige Zeit im Einzelhandel gearbeitet. Und zwar bei einem großen deutschen Telekommunikationsdienstleister, wo die Kunden zum Großteil auch nicht kommen um etwas zu kaufen, sondern um sich zu beschweren. Da erlebt man auch die dollsten Sachen, wirklich. Da kann ich meine Kunden trotzdem nicht schon pro forma anpampen und mich derart im Ton vergreifen.Ich weiß dementsprechend nicht, was im Gegensatz dazu einen TH-Mitarbeiter davon abhält einfach mal höflich zu sagen, nein wir schließen pünktlich, bitte legen Sie die Sachen auch nicht einfach vor die Tür.
Das selbe, was die Leute an den Kassen und bei den Telekommunikationsdienstleistern davon abhält.... denn auch die sind nicht immer kundenfreundlich und geduldig... auch da bekommst du oft genug eine pampige Antwort auf eine freundliche Frage.
Ist nicht ok aber menschlich, wird immer, überall und in jeder Branche vorkommen, dass sich jemand im Ton vergreift, weil ihm der Kragen platzt. Darauf haben die Tierschutzmitarbeiter kein Monopol, das erlebt man überall.
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Ich weiß dementsprechend nicht, was im Gegensatz dazu einen TH-Mitarbeiter davon abhält einfach mal höflich zu sagen, nein wir schließen pünktlich, bitte legen Sie die Sachen auch nicht einfach vor die Tür.Da hast du natürlich Recht! Tja, warum gibt es unfreundliche Menschen?
Ich finde es auch ärgerlich, zumal man ja so nicht gerade "Kunden" gewinnt. -
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viele machen es einem aber auch wirklich nicht leicht.
Arbeiten soll man nicht, weil man dann nicht zuhause ist. Aber arbeitslos soll man auch nciht sein, weil sonst das Geld fehlt. Jung soll man nicht sein, weil sich dann noch zuviel verändert, alt soll man nicht sein, weil man dann nicht weiß, ob man den Hund überlebt, mittelalterlich aber am besten auch nicht, denn dann gibts Kinder und die stören. Und alles variabel nach Tierheim. Das eine will das, das nächste jenes.
Am besten erkundigt man sich vorher, was dem Tierheim wichtig ist und lügt es sich dann zurecht, wenn in dem TH ein Hund sitzt, der einem ins Herz geschossen ist.Ansonsten geht man halt woanders hin oder zum oops-Wurf.
Das kann ich 100% unterschreiben...mit der Ergänzung, dass einige TH auch die tatsächlichen Eigenschaften der Hunde im Interessentengespräch beschönigen/verheimlichen/übertrieben darstellen/ etc., oft, weil den Mitarbeitern "die Nase" nicht gepasst hat. So sind während meiner TH-Zeit einige Hunde wieder aus der Vermittlung gekommen, weil die falschen Eigenschaften beschrieben wurden/nicht genannt wurden, obwohl bekannt; andere, die sehr gut für ein Tier gesorgt hätten, haben keinen bekommen, weil sie eben zu dick/zu dünn/zu groß/zu klein/zu dumm/zu gut betucht/was-auch-immer waren...
Natürlich gibt es da auch seltsame Menschen - aber die Interessenten sollten zumindest die Chance bekommen, sich zu beweisen!Und es wird immer schwieriger, den Anforderungen gerecht zu werden - die sind echt absolut utopisch! Selbst ein guter Züchter hat realistischere Erwartungen an die zukünftigen Halter seiner Welpen!
Bei meiner eigenen Suche nach einem TS-Hund:
Ich selber war zu jung/single/Studentin/Vollzeit-tätig (Hund durfte mit ins Büro - egal, ich kann ja sonstwas behaupten)/wohnte zu hoch (2. OG)/zu klein (WTF? Ich wollte keine Dogge!)/nicht sportlich genug/dann wieder ZU sportlich/zu wenig Hundeerfahrung (15 Jahre TS-Hunde während täglicher Arbeit im Tierheim...)/keine abgeschlossene Familien- und Berufsplanung etc. pp.
...dann wieder hatte man urplötzlich doch am Tag vorher festgestellt, dass die ausgewiesene, unverträglich mit Artgenossen und ausschließlich in reine Wohnungshaltung abzugebende Katze doch lieber mindestens 2 andere Katzen braucht und am liebsten tagelang in der Natur rumstromert, der Hund doch keine Katzen/Kleintiere mag, nicht stubenrein ist und schon gar nicht alleine bleiben kann, während die Internetbeschreibung einen abgegebenen, stressresistenten und total lieben Familienhund von 3 Jahren anpries...Ich kenne die ganzen Lügen, die zu einigen Tieren erfunden werden, ich musste sie selber jahrelang erzählen, wenn dem Personal die Person nicht passte - und es ist furchtbar, von seinem Pflegehund, der astrein erzogen ist (man arbeitet ja schließlich täglich mit ihm), sehr verträglich durch die vielen Stunden Übung, die man reingesteckt hat, erzählen zu müssen, dass er beißt, wenn man von ihm etwas verlangt, wozu er keinen "Bock" hat, dass er an der Leine zerrt, dass er Kinder/Hunde/andere Tiere hasst...
Dass man nicht jedem Interessenten das gewünschte Tier mitgibt, ist nachvollziehbar, aber dann kann man diplomatisch versuchen, das Interesse an einem anderen zu wecken!Ein persönliches Beispiel:
2002 wollte ich in Mainz eine Bullterrier-Mix-Hündin aufnehmen, mit der ich schon mehrere Monate Gassi gegangen war und die ich (war damals möglich) regelmäßig auch über Nacht bei mir hatte. Es gab damals die Möglichkeit, einen Probevertrag über 14 Tage abzuschließen, in der der Hund ganz beim Interessenten verweilt und sich Familie und Hund kennenlernen konnten im "privaten Leben". Ich wollte "Missy" also in den Semesterferien mit zu meinen Eltern nehmen - und urplötzlich durfte ich sie nichtmal mehr Gassi führen! Begründung: "Sie schreit so sehr und frisst nicht mehr, wenn du sie hier abgibst..." Ja nun, ich wollte sie ja auch ganz übernehmen und bis dahin war ich auch immer gern gesehen und das Heimnehmen wurde immer gern genehmigt...und von einer Sekunde auf die andere wurde mir gesagt: Nein, du kriegst den Hund nicht mehr, hier, haste nen anderen. Keine Begründung, warum ich sie nicht ganz übernehmen durfte, einfach nur: Nö!
Find ich unmöglich, so ein Verhalten! Hunde durften sogar mit auf den Campus, sie wäre in der Woche max. 2 Stunden alleine gewesen!Joar...ich hab dann lieber die Notfelle aus privater Hand abgegrast und bin dann 2012 bei meiner Hündin gelandet...auch von vorn bis hinten gelogen, die Charaktereigenschaften, aber zumindest wurde aus einem verträglichen Hund nicht plötzlich ein "Monster", das man auf gar keinen Fall an mich verkaufen durfte...
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Ein persönliches Beispiel:
2002 wollte ich in Mainz eine Bullterrier-Mix-Hündin aufnehmen, mit der ich schon mehrere Monate Gassi gegangen war und die ich (war damals möglich) regelmäßig auch über Nacht bei mir hatte. Es gab damals die Möglichkeit, einen Probevertrag über 14 Tage abzuschließen, in der der Hund ganz beim Interessenten verweilt und sich Familie und Hund kennenlernen konnten im "privaten Leben". Ich wollte "Missy" also in den Semesterferien mit zu meinen Eltern nehmen - und urplötzlich durfte ich sie nichtmal mehr Gassi führen! Begründung: "Sie schreit so sehr und frisst nicht mehr, wenn du sie hier abgibst..." Ja nun, ich wollte sie ja auch ganz übernehmen und bis dahin war ich auch immer gern gesehen und das Heimnehmen wurde immer gern genehmigt...und von einer Sekunde auf die andere wurde mir gesagt: Nein, du kriegst den Hund nicht mehr, hier, haste nen anderen. Keine Begründung, warum ich sie nicht ganz übernehmen durfte, einfach nur: Nö!
Find ich unmöglich, so ein Verhalten! Hunde durften sogar mit auf den Campus, sie wäre in der Woche max. 2 Stunden alleine gewesen!Gut, aber selbst wenn es keine Begründung gab, einen Grund wird es gegeben haben. Warum sonst sollte man einer Vermittlung Steine ins den Weg legen, wenn sonst alles optimal ist?
OK, in Italien verstehe ich es, weil die Hunde dem Tierheim mehr Geld bringen, wenn sie nicht vermittelt werden, aber was sollte denn hier der Grund gewesen sein? Ich meine, so grundsätzlich wollen die Tierheime ihre Hunde ja schon vermitteln.Ich möchte an dieser Stelle aber auch gerne betonen, dass es im Tierschutz NICHT Usus ist, bewusst falsche Angaben über die Hunde zu machen. Ich teile deine Erfahrungen jedenfalls nicht, zumindest nicht, was Tierschutzvereine angeht. Beschönigen kommt eher vor, ja. Ich kenne es eher andersherum, da wird eher schwarzgemalt, um sich abzusichern.
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