Warum sind so viele Tierheime so kritisch??

  • Zitat

    Ja nun, ich wollte sie ja auch ganz übernehmen und bis dahin war ich auch immer gern gesehen und das Heimnehmen wurde immer gern genehmigt...und von einer Sekunde auf die andere wurde mir gesagt: Nein, du kriegst den Hund nicht mehr, hier, haste nen anderen. Keine Begründung, warum ich sie nicht ganz übernehmen durfte, einfach nur: Nö!..


    ..die Hündin ist übrigens 2 Tage später an eine Frau vermittelt worden, die den Hund 1/2 h im Tierheimauslauf "kennengelernt" hat...Logik?


    Das könnte (d)eine erklärung sein. Da war vermutlich jemand schneller.
    Jemand mit klaren vorstellungen und ohne probezeit, während du den hund erstmal "probehalber" deinen eltern vorstellen wolltest.

  • Zitat

    Macht ihr eigentlich einen Unterschied zwischen Tierheimen und Tierschutzvereinen?


    In diesem Thread? Ich glaube, da werden gerade alle über einen Kamm geschoren. ;)

  • Zitat

    Das könnte (d)eine erklärung sein. Da war vermutlich jemand schneller.
    Jemand mit klaren vorstellungen und ohne probezeit, während du den hund erstmal "probehalber" deinen eltern vorstellen wolltest.



    Der den Hund aber nicht kannte...und Probezeit ist so zu verstehen: Ging damals ein Hund in die Vermittlung, schloss das Tierheim einen Probevertrag über 14 Tage ab - zur beidseitigen Versicherung! Das ist damals also grundsätzlich so gewesen, ich war jetzt dahingehend also keine Ausnahme. Es musste nur zwingend dieser Probevertrag geschlossen werden, um den Hund so lange mitzubekommen.


    Ich wollte also den Hund übernehmen - und war plötzlich nicht mehr geeignet... Musste also ohne sie fahren.
    Bis dato hatte ich den Hund allerdings bereits über Monate bis auf die Öffnungszeiten bei mir! Keine offizielle Pflegestelle, aber eben auch über Nacht, der Hund und ich waren also auch vom tagesablauf aufeinander eingestimmt und haben keine Probleme miteinander gehabt.


    DANACH kam die Frau, setzte sich 1/2 h in das Freigehege und bekam den Hund am SELBEN TAG mit!


    Nein, da war keine Logik bei...befreundete Gassigänger haben mir im Urlaub dazu ne Mail geschrieben...



    @DandaDT10: ich beziehe mich ausschließlich auf meine Erfahrungen mit städtischen TierHEIMEN, die allerdings jeweils dem Deutschen Tierschutzbund zugeordnet sind.

  • Ich möchte vorab sagen, dass sich das, was ich jetzt schreibe nicht auf einen User und dessen Geschichte hier bezieht - bevor sich jemand wieder den Schuh anzieht - sondern eine persönliche Erfahrung aus mehreren Jahren im Tierheim ist!


    Die Beziehung Tierheim und Gassigeher ist bisweilen sehr schwierig, oftmals unter anderem auch deswegen, weil gerade Langzeitgassigeher dazu tendieren ihre Kompetenzen weit zu überschreiten. Wir hatten damals einen festen Stamm von 10 bis 15 Gassigehern und mit fast jedem gab es von Zeit zu Zeit Schwierigkeiten, weil alle irgendwann der Meinung waren, sie wüssten am Besten, was für "ihren" Hund gut ist. Sie wollten bei Fütterung, Training, tierärztlicher Versorgung und auch der Vermittlung mitreden.
    Diejenigen die keinen festen Gassihund hatten, sondern immer den mitnahmen, der gerade jemanden brauchte, waren da deutlich pflegeleichter und kooperativer. Es war nicht "ihr" Hund und der Interessent war nicht der Konkurrent, der ihnen den Hund wegnimmt.


    Es ist oftmals sehr schwer da den richtigen Mittelweg zu finden, dass man die Leute nicht zu sehr vor den Kopf stößt und gleichzeitig dennoch klarstellt, bis wohin das Mitspracherecht geht.

  • Ich denke auch das TH halt so kritisch geworden sind, weil sie selber so viel scheiß erleben. Ich habe auch einen Hund vom Tierschutz und die waren sehr freundlich, haben nachgefragt, waren aber auch nicht zu aufdringlich.


    Am Besten wäre natürlich ein Mittelweg, denn ein Th das Tiere an jeden abgibt, finde ich persönlich schlimmer als die überkritische Variante.

  • Zitat

    Ich möchte vorab sagen, dass sich das, was ich jetzt schreibe nicht auf einen User und dessen Geschichte hier bezieht - bevor sich jemand wieder den Schuh anzieht - sondern eine persönliche Erfahrung aus mehreren Jahren im Tierheim ist!


    Die Beziehung Tierheim und Gassigeher ist bisweilen sehr schwierig, oftmals unter anderem auch deswegen, weil gerade Langzeitgassigeher dazu tendieren ihre Kompetenzen weit zu überschreiten. Wir hatten damals einen festen Stamm von 10 bis 15 Gassigehern und mit fast jedem gab es von Zeit zu Zeit Schwierigkeiten, weil alle irgendwann der Meinung waren, sie wüssten am Besten, was für "ihren" Hund gut ist. Sie wollten bei Fütterung, Training, tierärztlicher Versorgung und auch der Vermittlung mitreden.
    Diejenigen die keinen festen Gassihund hatten, sondern immer den mitnahmen, der gerade jemanden brauchte, waren da deutlich pflegeleichter und kooperativer. Es war nicht "ihr" Hund und der Interessent war nicht der Konkurrent, der ihnen den Hund wegnimmt.


    Es ist oftmals sehr schwer da den richtigen Mittelweg zu finden, dass man die Leute nicht zu sehr vor den Kopf stößt und gleichzeitig dennoch klarstellt, bis wohin das Mitspracherecht geht.



    Stimmt, da gebe ich dir Recht...als Jugendliche haben wir auch ab und an mal versucht "unseren" Hund zu behalten ;)


    In meinem Falle will ich auch gar nicht die grundsätzliche Entscheidung in Frage stellen - natürlich werden sie Gründe gehabt haben - sondern das Verhalten, wie mit mir umgegangen wurde! Ich wurde immer sehr nett begrüßt, mir wurden Tips gegeben, wie ich mich verhalten sollte, wie ich am besten füttere...ich hab mich dort nie aufgespielt oder war unfreundlich.


    Als ich jedoch den Probevertrag abschließen wollte (weil ich dachte, so nach den Monaten wird's Zeit, es fix zu machen, ich fühle mich bereit und offensichtlich sehen es die Tierheimmitarbeiter auch so, ich bekomm den Hund ja immer über Nacht mit), schlug es urplötzlich um, der Pfleger ging ins Büro, um die Vorsitzende Tierheimleitung zu informieren, kam wieder - und eröffnete mir, dass ich Missy ab sofort nicht mehr bekäme, sie sei schon zu sehr an mich gewöhnt...ich war geschockt und fragte nach dem Grund - ich bekam keinen und wurde gebeten, zu gehen... :/


    Und es geht hier im Thread ja um das Verhalten der Tierheime/Tierschutzvereine gegenüber Interessenten, und sowas wie das hier ist mehr als nur ein "vor-den-Kopf-Stoßen", wie gesagt, ich hab selber bis 2006 im Tierheim in der alten Heimat als Ehrenamtliche gearbeitet, wir haben zum Teil Kundengespräche geführt, persönlich als auch telefonisch... Unsere Interessenten haben zumindest eine Begründung bekommen, warum nun ausgerechnet dieser Hund nicht für sie geeignet war und viele haben trotzdem einen bekommen - eben einen, der besser gepasst hat und mit dem sie hinterher überglücklich waren.


    Das Zwischenmenschliche geht offenbar bei den Vermittlern häufig echt verloren.

  • Ich kann beide Seiten total verstehen..


    Die Tiervermittler sehen viel Leid, stehen unter finanziellem und organisatorischem Druck, sind gefrustet, aber hängen an den Tieren. Sie haben jeden Tag mit den verschiedensten Idioten zu tun, da fällt es schwer zwischen den Gattungen zu unterscheiden... =)


    Auf den ersten Blick weiß man nicht, ob Leute wirklich nur unwissend aber lernwillig sind, was manche Grundvoraussetzungen der Hundehaltung betrifft, oder ob sie einfach ne Klatsche haben und sich selber völlig falsch einschätzen. Es ist ja auch keine Psychologen, und Menschen die so eng mit Tieren arbeiten sind vielleicht einfach in der Mensch-Mensch-Konstellation nicht immer genauso kompetent.. ;)


    Andererseits werden mit Sicherheit viele letztlich gut geeignete Kandidaten vergrault, egal worin die Gründe für das Verhalten der Tierschützer liegen, das ist auch nicht im Sinne der Tiere..


    Ich finde zwar nicht dass Tierheime für jeden Interessenten dankbar sein müssen, es gibt wahrscheinlich sogar Leute die einfach billig einen Hund wollen, aber generell ist das ja schon Einstellungssache wenn man im Tierschutz sucht, oder nicht? Deshalb finde ich es irgendwie verquer dann dort noch wie ein Bittsteller behandelt zu werden. Vielleicht bin ich auch durch die Wohnungssuche im vergangenen Jahr etwas vorbelastet, was man da erlebt obwohl man jemandem letztlich Geld bezahlen will ist teilweise echt entwürdigend... :/


    Ich weiß auch nicht, was die Bereitschaft die Käfige im Tierheim sauber zu machen mit meiner Fähigkeit als Hundehalter zu tun hat... :???: Mir ist schon klar, Engagement und Eigeninitiative kommen gut an, und machen vor allem den Vermittlern die Entscheidung leichter, aber auch als Studentin möchte ich mich nicht von einem Tierheim dazu nötigen lassen um für würdig erachtet zu werden einen Hund zu bekommen.


    Trotz alledem würde/werde ich als Interessent in dem Fall einmal öfter meinen Ärger runter schlucken und über meinen Schatten springen, ich denke mir, ich mache das einmal durch, dann habe ich meinen Hund und meine Ruhe, aber für Tierheime ist das täglich Brot schon bitter genug und daran wird sich auch nix ändern.

  • Ich kann von meinem TH eigentlich nur gutes berichten. Die Angestellten habe ich immer als sehr freundlich und hilfsbereit empfunden. Ja, bei uns dürfen wir auch nicht zu den Hunden, sondern es wird in den Eingangsbereich geholt. Den Grund dafür habe ich ehrlich gesagt nicht erfragt, aber ich habe gehört, dass sich die Anreiner über das Gebell der Hunde beschwert hatten (und Unterschriften für die Schließung gesammelt hatten) und ich kann mir vorstellen, dass man deswegen keinen mehr reinlässt, da sicher viele Hunde zu bellen anfangen und schon wieder gibt es Beschwerden. Viele könnten dass auch als "Heimlichtuerei" ansehen. In das Katzengehege darf man als Interessent immer hinein.
    Ich finde nicht, dass sie sehr streng sind, bzw zu streng. Uns wurde der Hund sofort auf Probe mitgegeben und man konnte ihn 3 Wochen dort gratis behandeln lassen. Aber wir waren davor auch regelmäßig mit Hunden spazieren. Fast ein Jahr später gab es dann eine Nachkontrolle. Ich denke es wurde so spät gemacht, da sich viele Hunde erst einleben müssen und bei manchen dauert es länger und bei manchen kürzer.
    Ich hab einmal eine Vergabe einer Katze mitbekommen - die Leute sahen nicht gerade "gehoben" aus, dennoch wurden sie wie jeder andere auch behandelt. Das fand ich großartig. Auch Horror Storys habe ich dort mitbekommen, wo ich denke, wie können die Leute nur so gelassen und freundlich sein, bei allem dem was die schon miterlebt haben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!