Suche Informationen über das Leben mit einem Handicap-Hund
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Hallo zusammen,
ich möchte mich gerne über das Leben mit einem Handicap-Hund informieren und wie sich der Alltag gestaltet. Über Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.
Der Hund um den es mir geht kommt aus dem Auslandstierschutz. Ihm fehlt der rechte Vorderlauf. Laut der Beschreibung des Tierschutzvereins kommt er damit gut zurecht. Ich habe mich noch nicht mit dem Tierschutzverein in Verbindung gesetzt, weil ich erst wissen möchte was genau auf mich zukommt bevor ich mein Herz an diesen Hund hänge und ich anfange die Situation unsachlich zu betrachten.
Mich würde sehr interessieren wie allgemein der Alltag mit einem solchen Hund aussieht, vor allem wenn man zwar einen alternden aber gesunden Ersthund hat.
Fragen die mir im Kopf herumschwirren sind:
Wie lange darf ein dreibeiniger Hund spazieren gehen? Sicher muss ich getrennte Spaziergänge unternehmen, damit der gesunde Hund auf seine Kosten kommt, ohne dass es für den "behinderten" Hund zuviel wird, oder? Kann und dürfte ein solcher Hund Treppen steigen? Wäre eine Trappe mit einem großen Hund vielleicht mit einem Tragegeschirr zur Unterstützung zu bewältigen?
Wie sieht die Belastung für den Körper mit einer solchen Behinderung aus? Durch die Fehlbelastung kommt es doch sicher zu Verspannungen und Schmerzen - kann Physiotherapie da ausreichend helfen oder wird der Hund früher oder später leiden?
Welche Punkte muss ich noch beachten?Ich würde mich sehr über eure Berichte freuen!
Liebe Grüße,
Anne
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Hi
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Hallo,
hier wohnte mal eine Dame mit einem Dreibein!
Dem hat man NICHTS von seinem Handicap angemerkt.
Der machte weite Spaziergänge, spielte, rannte genauso schnell wie die anderen!
Sie erzählte mir, dass ihr Hund regelmäßig zur Physio muss, damit die er Massagen bekommt, damit die Muskeln sich durch die Fehlhaltung nicht verspannen.Was ich mir vorstellen könnte, ich aber nicht weiß, dass der Hund vielleicht schneller Arthrosen entwickeln könnten.
Dementsprechend wäre ich mit Treppen wohl vorsichtiger.Ich finde es super, dass du einen behinderten Hund ein Heim geben möchtest
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Hallo Anne,
Ich habe keinen Dreibeiner zu Hause, aber eine Hündin, die fast 3 Jahre lang sehr viel dreibeinig gelaufen ist, da ihre Vorderpfote verkrüppelt war und ein Auftreten nicht möglich war.
Ein Hund, dem ein Vorderbein fehlt, ist eingeschränkter, als ein Hund mit amputiertem Hinterbein. Das liegt daran, dass Hunde 2/3 ihres Gewichts auf den Vorderbeinen tragen. Die Hinterbeine entwickeln eigentlich nur den Schub für das Vorwärtskommen.
Meine Hündin durfte keine Treppen runter laufen, sie durfte nirgends runter springen, Stop&Go Spiele waren für sie tabu. Natürlich kam das trotzdem ab und an mal vor, ich habe sie nicht in Watte gepackt, aber generell habe ich es vermieden.
Sie hatte (hat sie immer noch) einen erhöhten Napf, damit das Bein nicht unnötig belastet wird.
Ich habe es vermieden viel auf Asphalt zu gehen, da der Boden da knallhart ist und kein bisschen federt. MMn gehört so ein Hund also nicht in eine Stadt.Sie hatte oft Verspannungen im Rücken und war dadurch öfters mal gereizt oder lustlos. Ich war mit ihr seit ich sie habe regelmäßig bei der Physiotherapie. Das war nicht nur wichtig für ihre Pfote (was bei deinem Hund wegfallen würde), sondern auch für ihren Rücken. Besonders die Massagen, Laserakupunkturen und Osteopathie hat ihr sehr viel geholfen!
Meine Hündin hat immer noch eine fehlgestellte Pfote und durch ihre jahrelang komplette Fehlbelastung einiges an Arthrosen, die sie in ihrem Alter noch nicht haben müsste. Sie wird bestimmt früher, als andere Hunde ihres Kalibers gröbere Probleme mit dem Bewegungsapparat bekommen, aber was solls? Ihr geht es jetzt gut, sie fühlt sich wohl und genießt ihr Leben und darauf kommt es ja letztlich an, finde ich.Du musst dir bewusst sein, dass du auch von Passanten öfters mal als Tierquäler abgestempelt werden wirst, dass dein Hund immer "furchtbar arm" ist und das der doch überhaupt keine Lebesqualität hätte. Gleichzeitig kann es dir passieren, dass du als Held gefeiert wirst, weil du den armen Hund gerettet hast.
Am besten man nimmt es mit einem Schmunzeln und geht weiterEin Dreibeiner ist kein Hund, der einen im Alltag begleiten kann. Wohnung/Haus sollten am besten ebenerdig sein, vor allem wenn man einen größeren Hund aufnehmen will. Meine Zwergin hab ich mir einfach unter den Arm geklemmt. Ein Tragegeschirr ist bestimmt hilfreich, aber da muss man selber wissen, ob man das wirklich mehrmals täglich verwenden will, damit der Hund von dem einen in den anderen Stock kommt.
Letztlich kommt es immer auf den Hund als Individuum an. Es gibt viele Hunde, die mit 3 Beinen hervorragend zurecht kommen, so dass ein Außenstehender im ersten Moment kaum einen Unterschied merkt und es gibt Hunde, die leben damit gut, aber sie sind halt doch merklich eingeschränkt in ihrem Tun. Fini hat als "halber Dreibeiner" auch 2stündige Spaziergänge (und in Ausnahmefällen auch mehr) geschafft. Kilometer macht man so aber keine^^
Wenn du die Möglichkeiten hast einen Dreibeiner aufzunehmen und vor dem Mehraufwand nicht zurückscheust, dann gib einem von ihnen eine Chance. Sie können einem täglich zeigen, dass ein Handicap noch lange keine Behinderung bedeuten muss
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Kenne einen dreibeinigen Hund. Dessen linker Vorderlauf ist weg und er hat einen Prothese. Dieser Hund ist so lebensfroh! Der rennt wie ein Blitz und schlaegt vierbeinige Hunde locker. Er steht ihnen in nichts nach und ist pure Energie.
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Hallo,
ich kenne durch den Tierschutz mehrere behinderte Hunde, auch einige dreibeinige. Sie kommen ganz gut klar und bei vielen merkt man die Behinderung kaum. Sie flitzen mit anderen herum und wirken nicht so als hätten sie Probleme. Es handelt bei allen um sehr schlanke Typen, meist Spanier und jagdhundige.
Zwei von ihnen fehlt eine Pfote und sie tragen Prothesen.
Ich denke es kommt auf den Hundetyp an. Schwergewichtige Hunde wie Rottis oder Bulldoggen dürften da nicht so gut zurecht kommen. Auch einen Dackel oder Hunde mit sehr langem Rücken kann ich mir auf drei Beinen eher nicht vorstellen.
Sicherlich ist es wichtig die Hunde normal zu behandeln, denn sie wissen nicht das etwas nicht stimmt. Ich würde auf jeden Fall regelmäßig zur Physio gehen damit Blockaden, die bestimmt entstehen, im Ansatz beseitigt werden.Ein Austausch mit anderen Halter ist bestimmt auch hilfreich.
http://www.behinderte-hunde-forum.de/
Vor allem muss man selbst damit klar kommen und mit den Reaktionen anderer Menschen. Da hört man oft viel Negatives und braucht ein dickes Fell.LG Terrortöle
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Ich danke euch für eure Antworten und den Link zum Forum für Handicap-Hunde.
Leider habe ich mir schon gedacht, dass ein fehlender Vorderlauf weitaus schwerwiegender ist als ein Hinterlauf es wäre. Was mir die meisten Kopfschmerzen bereitet ist das Treppen steigen. Einen Schäferhund-Mix kann ich mir leider nicht einfach unter den Arm klemmen und da wir im ersten Stock wohnen bräuchte ich für dieses Problem eine gute Lösung (deshalb der Gedanke mit dem Tragegeschirr). Selbst wenn der Hund in jungen Jahren noch weniger Probleme hat, Treppen sind immer so eine Sache und im Alter wird das leider nicht besser.
Alle anderen Problem sind meiner Meinung nach zu lösen. Physio ist kein Problem, wir wohnen ländlich und sind direkt in den Feldern, so dass kaum Asphalt gelaufen werden muss und die Hunde haben einen großen Garten zur Verfügung, so dass ein "behinderter" Hund fast den ganzen Tag in seinem eigenen Tempo leben kann. Wenn nur die Treppen nicht wären.
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Wenns echt nur die Treppen sind, würde ich mir das mit nem Tragegeschirr überlegen. Vor allem halt runterwärts, wenns ein Vorderbein ist, was fehlt, sonst trägt das andere Vorderbein die ganze Last. Ob das jetzt ein Geschirr sein muß oder ein breiter Schal es nicht auch tut, ist ja mal wurscht - die Anschaffungskosten sind ja dann eh einmalig.
Und ich denke, Massage kann man sich auch von der Physiotherapeutin was zeigen lassen, um täglich oder bei Bedarf massieren zu können - so geht´s dann nicht ganz so ins Geld.
Damit muß man halt bei nem 3beiner rechnen: evtl. höhere Arztkosten als bei nem 4beinigen Hund wegen frühzeitigem Verschleiß, und eben Vorsorgekosten.
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