Borches -Amtsvet. bestimmt Einschläferung alten Hundes

  • Danke, Schnaudel, für Deinen recht wertfreien Beitrag. Ich gebe Dir absolut Recht, dass es ein wirkliches Dilemma ist.


    Ich habe meine erste Hündin einschläfern lassen, als sie 15,5 Jahre alt war und die Nieren anfingen zu versagen. Das ist jetzt über 9 Jahre her, aber je länger es her ist, desto sicherer bin ich mir, dass es absolut falsch war. Ich habe es getan, weil ich es nicht mehr ertragen hab, drauf zu warten, dass sie von selbst geht. Ich empfinde es so, dass ich ihr damals das Recht genommen hab, selbst zu entscheiden.


    Niemand kann sagen, was richtig oder falsch ist. Und ich finde es sehr schade, dass recht schnell Beleidigungen geäußert werden, wenn man anderer Ansicht ist.

  • Ich finde wer sein Tier wirklich liebt sollte, wenn es diesem schlecht geht und keine wirkliche Besserung mehr in Sicht ist, den Ar..h in der Hose haben und das Tier auf seinem letzten Weg begleiten. Auch wenn es einem natürlich weh tut und wenn man natürlich sein Tier lieber bei sich behalten hätte. Auch das gehört zu einem verantwortungsbewussten Tierhalter dazu.
    Ein Tier leiden und qualvoll langsam sterben lassen und für mich reinster Egoismus.
    Ich finde man solllte in diesem Moment für sein Tier entscheiden. Bei ihm sein und ihm einfach zu verstehen geben: Danke das du bei mir warst und nun darfst du gehen, damit du keine Schmerzen mehr haben musst.


    Man sagt nicht umsonst Hunde leben im hier und jetzt. Sie haben JETZT Schmerzen und es geht ihnen schlecht und sie denken nicht daran ob es morgen vielleicht besser sein könnte...wenn man sein Tier kennt, dann weiß man wann es nicht mehr eiter kämpfen kann.


    Man soll auch trauern um ein Tier...das hat es verdient, aber man muss eben für ein Tier dessen Wohl agieren.
    Das hier mit dem Spendenkonto ist mir mehr als suspekt und lässt mich daran zweifeln, dass es wirklich um das Wohl des Tieres ging.
    Auch bei Menschen wünschte ich manchmal man hätte die Chance zu entscheiden.

  • Es geht doch darum, dass jeder diesen Punkt, an dem es für das Tier besser ist, anders empfindet. Es geht um die Schwierigkeit, zu erkennen, wann es wirklich das Beste ist. Dafür gibt es meiner Meinung nach einfach keine allgemeingültige Antwort.


    Meine Freundin hat vor vielen Jahren ihre knapp 18-jährige Hündin einschläfern lassen, weil sie für sich sicher war, von ihr das entsprechende Zeichen bekommen zu haben. Ich war noch dort, um mich zu verabschieden. Für MICH wäre der Zeitpunkt da definitiv noch nicht gekommen gewesen.


    Als der Boxer meiner Eltern eingeschläfert wurde, hab ich ihn auch kurz vorher noch einmal besucht. Bei ihm gab es selbst für mich absolut überhaupt keinen Zweifel daran, dass es richtig war.


    ich bin nur gegen dieses Verallgemeinern!

  • Zitat

    Danke, Schnaudel, für Deinen recht wertfreien Beitrag. Ich gebe Dir absolut Recht, dass es ein wirkliches Dilemma ist.


    Ich habe meine erste Hündin einschläfern lassen, als sie 15,5 Jahre alt war und die Nieren anfingen zu versagen. Das ist jetzt über 9 Jahre her, aber je länger es her ist, desto sicherer bin ich mir, dass es absolut falsch war. Ich habe es getan, weil ich es nicht mehr ertragen hab, drauf zu warten, dass sie von selbst geht. Ich empfinde es so, dass ich ihr damals das Recht genommen hab, selbst zu entscheiden.


    Niemand kann sagen, was richtig oder falsch ist. Und ich finde es sehr schade, dass recht schnell Beleidigungen geäußert werden, wenn man anderer Ansicht ist.


    Das tut mir sehr leid, dass Du nach so langer Zeit mit Deiner Entscheidung haderst, und niemand wird abschließend beurteilen können, ob sie richtig war.
    Warum ist es für Dich so ideal, selbst zu gehen, auch wenn damit eventuell unendlich mehr Qual verbunden ist?
    Ich sehe das so, dass man sich erst zu diesem Schritt entscheidet, wenn das Ende wirklich schon sehr greifbar ist. Entschieden habe dann im großen und ganzen aber immer noch nicht ICH, sondern die Krankheit, die entstanden ist, oder die Zeit, die unerbittlich voranschreitet. Die Schwelle ist schon da, nur der Schritt darüber sollte ein leichterer sein.

  • Zitat

    Ich sehe das so, dass man sich erst zu diesem Schritt entscheidet, wenn das Ende wirklich schon sehr greifbar ist. Entschieden habe dann im großen und ganzen aber immer noch nicht ICH, sondern die Krankheit, die entstanden ist, oder die Zeit, die unerbittlich voranschreitet. Die Schwelle ist schon da, nur der Schritt darüber sollte ein leichterer sein.


    Schön geschrieben!!!


    Warum es für mich so wichtig ist, selbst zu entscheiden, kann ich gar nicht genau sagen. Für mich ist das Leben unendlich kostbar, und ich bin tatsächlich auch jemand, der nie eine Patientenverfügung aufsetzen würde, die da lautet: schaltet die Geräte ab.


    Wie ich irgendwann einmal entscheiden werde, wenn Molly oder Jula alt sind, kann ich natürlich jetzt mit Sicherheit noch gar nicht sagen. Mir persönlich wird hier im Forum nur einfach recht oft sehr früh dazu geraten, die Hunde in Liebe gehen zu lassen. Mir geht das in Teilen einfach manchmal viel, viel zu weit.

  • In Dem Moment, in dem kein Freitod mehr möglich ist (oder nie - wie bei einem Hund) , entscheidet man nicht mehr selbst ob man leben oder sterben möchte.
    Die meisten Menschen mit unheilbaren, schmerzhaften Erkrankungen wünschen sich Sterbehilfe herbei und bekommen sie nicht, weil sie rechtlich nicht möglich ist - leider Gottes auch verständlich, weil die Grenzen so fließend sind.



    Für einen Hund habe ich Verantwortung übernommen und er kann sich sicher auch nicht selbst fürs sterben entscheiden. Wie man davon sprechen kann ist mir echt ein Rätsel und spricht für mich eher dafür, dass man sich galant aus der Affäre zieht.
    In der Natur würden Hunde garnicht so alt werden. Da lebt kein Tier bis alle Organe nach und nach versagen oder bis ein Tumor dann endlich platzt, weil man es zuvor mit Schmerzmitteln und anderen Medikamenten vollgepumpt hat.


    Erst einen Hund in diese Lage bringen und dann zu sagen "Tja, der soll selber entscheiden Wann er sterben möchte" ist für mich schon irgendwie ohne Worte.




    Der Blogeintrag ist sehr rührselig geschrieben, aber wenn ich da mal die scheinbaren Fakten über den Zustand des Hundes rauslese, dann sind das Dinge, bei denen ich meinen Hund nicht mehr weiter quälen würde. Und, wenn wir mal ehrlich sind - so wie Vetämter sonst handeln, bzw handeln dürfen, dann muss es dem Tier schon echt beschissen gehen, damit so etwas angeordnet wird.

  • Zitat

    Wie ich irgendwann einmal entscheiden werde, wenn Molly oder Jula alt sind, kann ich natürlich jetzt mit Sicherheit noch gar nicht sagen. Mir persönlich wird hier im Forum nur einfach recht oft sehr früh dazu geraten, die Hunde in Liebe gehen zu lassen. Mir geht das in Teilen einfach manchmal viel, viel zu weit.


    In diesem Punkt gebe ich Dir recht: eigentlich kann das nur der Halter, der das Tier kennt und sein Tierarzt verantwortungsvoll entscheiden. Ich würde auch aus der Ferne nicht pro oder contra raten.


    Nachvollziehbar finde ich Deinen Einwand durchaus. Hier in der Nachbarschaft gibt es einen sehr alten Hund, der aber noch jeden Tag draußen seine Strecke geht, frisst, auch noch spielt. Klar, er geht sehr langsam. Tatsächlich gibt es Menschen, die dem Halter "durch die Blume" zustecken, es "sei doch jetzt mal Zeit". DAS geht gar nicht, denn das Altern an sich ist keine Krankheit.


  • Volle Zustimmung

  • es geht ja nicht um tiere, die man mal eben einschläfert, weil sie lästig geworden sind, hier und da zieperlein haben, älter sind oder sonstwas. es geht um tiere, die eh in absebarer seit sterben, die sich vorher noch tagelang quälen und nur durch den lebenserhaltungstrieb weitermachen. ich denke, ab einem bestimmten zeitpunkt ist es wirklich nurnoch ein trieb und kein wille mehr. blablabla, jetzt hab ich vergessen was ich schreiben wollte. :hilfe:

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