Hündin läßt sich nicht anfassen, anleinen etc.

  • Hallo,


    Wir haben ein Riesen Problem mit unserer 6 Jahre alten Hündin Aika.
    Aika ist unser allererster Hund und Kommt aus einer Zuchtstation in Frankreich, wo es Ihr sechs Jahre sehr Schlecht ging.
    Sie war seit September in einer Pflegefamilie und ist jetzt seit 10 Tagen bei uns.
    Wir haben das Problem, das sie sich nicht anfassen, anleinen oder sonstiges läßt. Stubenrein ist Sie, sie geht alleine in den Garten.
    Leckerlie und fressen aus der Hand geht, aber kein Stück weiter.
    Bei Anfassen wollen ist Flucht angesagt. Leider benötigt sie Augentropfen und Salbe die wir leider nicht geben können.


    Wir brauchen dringend Rat und Hilfe wie wir uns verhalten sollen, damit es unserer Kleinen bald Richtig Gut geht.


    Vielen Dank im Vorraus.


    Gruß
    Oliver

  • Hallo!


    In Anbetracht der Tatsache, dass es sich um euren ersten Hund handelt, und ihr somit sicher wenig bis gar keine Hundeerfahrung habt, würde ich euch doch stark zu einem kompetenten Trainer vor Ort raten. Bei Tipps, die hier gegeben werden, sehe ich die Gefahr, dass die Probleme nur größer werden, da es gerade beim "Abgewöhnen" von Angst auf Sekundenbruchteile beim Timing ankommen kann.

  • Hallo Oliver,


    wenn ich es richtig verstehe, dann ist die Hündin erst kurz bei Euch und hat bis zu dem Zeitpunkt, da sie zu Euch kam nur schlechte Erfahrung gemacht.


    Wenn das so richtig ist, dann braucht die Hündin noch ganz viel Zeit um Vertrauen zu Euch zugewinnen und das geht nicht von heute auf morgen.


    Ihr müsst Geduld haben.


    Was die Augensalbe betrifft, würde ich versuchen, sie langsam über Leckerchen anzulocken und dann versuchen sie mit einer Hand, in der Leckerchen sind abzulenken und mit der anderen Hand die Tropfen von oben in die Augen zu träufeln. Ist sicher ein schwieriges Unterfangen aber ich denke, jegliche Gewalt um an die Augen zu kommen, würde sie erneut verschrecken und es noch schwieriger machen an sie ran zu kommen.


    Viel Glück
    Ulli

  • Danke für die schnellen Antworten,


    Das mit den Tropfen und der Salbe wird nicht funktionieren, weil das Fell schon anfängt über die Augen zu wachsen, Lhasa Apso eben.


    In Der Pflege Familie hat sie sich anfassen lassen und wurde geschoren geimpft und gebadet.
    Dort wurde sie allerdings durch die Pflegemutter unterm Schreibtisch einfach kurz gelockt und dann gepackt. Anschließend hat sie sich nicht mehr gerührt und hat alles mit sich machen lassen.
    War das mehr aus Angst und Panik?


    Wir haben Angst das auch so zu machen, da wir das bißchen Vertrauen nicht Zerstören wollen.



    Oliver


  • Hallo,
    mit Zwang, das wäre ein schlechter Anfang für euch. Ist die Pflegefamilie in eurer Nähe, dass ihr sie noch einmal besucht und die den bösen Part übernehmen?


    Dann würde ich grundsätzlich erst mal ein Geschirr anlassen. Ihr lockt sie mit einem Leckerchen und dann einen Spaziergang. Danach würde ich dann komplett alles aus der Hand füttern. Mit meinem hab ich das ein paar Monate gemacht. Vielleicht könnt ihr ein Augentropfenfläschchen entfremden und mit Wasser füllen. Dann im Laufe, besser nach den ersten Bissen, wenn sie noch Hunger hat, der Handfütterung mal so ein Tröpfchen auf die Nase tropfen. Liebevoll, spielerisch, so das das Fläschchen eine vertraute Angelegenheit wird. Bellini hat ein Jahr gebraucht bis er sich überall ohne Angst oder Panik anfassen ließ.


    Wie war das, Gut Ding Braucht Weile……..


    Gruß
    Herbert

  • Eine praktische Ergänzung zum Geschirr wäre noch eine Leine oder auch Schnur oder Seil, an dem ihr sie sanft mal zu euch holen könnt und sie nicht gleich direkt packen müsst.
    Wie geht ihr eigentlich mit dem Hund spazieren, wenn sie sich nicht anfassen und anleinen lässt :?:

  • Ich kann dir nur das Buch von Martin Rütter empfehlen, da ist mir noch sehr gut in Erinnerung, wie er einer Hundehalterin beigebracht hat, dass ihr Hund, eine Chow-Chow-Hündin aus sehr schlechter Haltung,(sie wurde übelst als Gebärmaschine mißbraucht), Berührungen langsam und mit Vertrauen aufnehmen kann. Ich habe diese Geschichte nie vergessen.


    Zwinge ihn nie zu etwas, das würde das Vertrauen noch mehr zerstören. Gut, dass du so einfühlsam bist, wahrscheinlich hatte dieser Hund noch keine guten Zeiten gesehen.


    Das Buch heißt: Eine Couch für alle Felle (weiß nicht, ob Teil 1 oder 2, müsste ich nachschauen gehen).

  • :winken:


    hier sind ja schon einige gute Tipps gelaufen, die es zu probieren gilt. Ich hab mir mal Gedanken gemacht wie ich wohl mit der Situation umgehen würde, wenn ein Hundi flüchtet sobald man versucht ihn zu streicheln.


    Es wird sicher einige Zeit brauchen, bis sie Vertrauen zu euch fasst und das es in der Pflegefamilie ging, zeigt das es möglich ist. Allerdings ist sie ja jetzt schon wieder aus der gewohnten Umgebung, den gewöhnten Menschen weg und in eine neue Familie. Ich denke das sollte man mit berüksichtigen.


    Das sie sich aus der Hand füttern lässt ist gut, und hier wurde ja schon erwähnt das auch weiter zu machen. Soetwas stärkt die Bindung zwischen Hundi und Halter.


    Setzt dich neben sie, fütter sie aus der Hand und lass dir damit viel Zeit. Wen du der Meinung bis sie ist entspannt und ruhig, berühr sie gang sanft mal an der Pfote, oder an der Brust und zieht die Hand wieder zurück wenn du merkst sie verkramft oder steht kurz davor zu flüchten. Auch ohne Futter, mal neben sie setzen wenn sie sich irgendwo hingelegt hat, erstmal gar nichts machen... dann näher rutschen, sanft und kurz das Fell berühren und immer da wo sie die Hand stets sehen kann, damit sie langsam sieht und merkt" die wollen mir nichts und das ist eigentlich ja schön"... ich denke sie kennt das einfach nicht, das Menschen, sanft und liebevoll sein können und das muss sie erstmal lernen.


    Ich hoffe es hilft.


    Liebe Grüsse
    Pandora

  • Ja Pandora,


    das ist genau richtig. Aber in der Pflegefamilie ist das ja schon mit Zwang gelaufen.....
    Ich sage und habe es auch mit Bellini so gemacht, einfach leben lassen und dann minimalistisch Vertrauen aufbauen. Jeder Hund ist immer noch ein kleines bisschen neugierig und wenn ich neben ihm mit einem Spielzeug agiere ist das erste wahrscheinlich auch die Beobachtung, "WAS MACHT DER DA?"


    Es gab mal so eine liebevolle Joghurt Werbung, ich glaub mit dem Spruch: Wir kriegen euch alle. Das fand ich immer gut.


    In dem Sinne


    Gruß
    Herbert

  • Wichtig ist jetzt keinen Druck auszuüben. Mein Hund hat unseren Sohn ewig nicht angeguckt.


    Gut ist, dass der Hund Leckerchen frißt. Das erleichtert manches. Setzt euch hin und haltet das Leckerchen hin. Aber so, dass der Hund nicht frontal auf euch zu muss. Ja nicht den Hund angucken. Am Besten von hinten, also Arm nach hinten strecken, oder seitlich.


    Alles was frontal abläuft, ebenso vorne überbeugen, kann der Hund als Bedrohung ansehen und er flüchtet. Macht euch klein.


    Ansonsten immer Leckerchen parat halten und alles was einigermaßen klappt, so loben. Beim Halsband anziehen immer mit Leckerchen arbeiten.


    Ihr müßt jetzt ganz arg geduldig sein. So ein Hund, der über Jahre es schwer hatte, baut von heute auf morgen keine Beziehung zu jedem Menschen auf.

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