seltsame Hundeerziehung

  • Zitat

    Nicht ganz, schließlich müsste die Bestrafung irgendein Verhalten weniger werden lassen --> Der Hund wird einfach nur daran gehindert (sicherlich hat er Frust) in die Küche zu gehen. Die Bestrafung soll aber kein x-beliebiges Verhalten mindern. Wenn dann ist die Strafe nur sehr, sehr, sehr theoretisch.


    Negative Strafe tritt dann ein, wenn Der Hund ein von ihm gewünschtes Verhalten nicht ausführen kann. Die Folge ist Frust. Würde er gar nicht in die Küche wollen, müsste man die Tür nicht zu machen. Folglich IST es negative Strafe.


    Positive Strafe wäre es, wenn ich die Tür dann zuknalle, wenn er grad drin steht und er die gesalzen vors Hirn bekommt. ;)

  • Zitat

    Ich sehe einen Unterschied zwischen "Ich schnappe nach meinem Hund." und "Ich kommuniziere in einer Sprache, die der Hund versteht."


    :jump:


    edit sagt: Ich hab übrigens meinen Hund schon mal "gebissen", nachdem sie sich in ihrem Wahn mal wieder mit den Zähnen ausdrücken wollte. Hat ganz schön doof gekuckt ;)


    hallo Rimarshi,


    "lach", das hab ich auch schon mal gemacht, den Hund so leicht ins Ohr gebissen, zärtlich...
    als er noch ganz jung war, die hat gschaut :suess:


    Grüße

  • Ich versteh nicht ganz, warum hier Schreckreize/Strafen und Alternativverhalten als zwei unvereinbare Dinge betrachtet werden. Meinem Verständnis nach geht das Hand in Hand.


    Man bringt zuerst ein Alternativverhalten bei, bis der Hund es zuverlässig zeigt. Danach kann man das alte Fehlverhalten maßregeln, wenn es überhaupt noch auftritt. Finde ich nichts verwerfliches dran.


    Ein Ex-Leinenpöbler, der schon zwanzig Mal an anderen Hunden mit einem "Schau" oder was weiß ich vorbeigeführt wurde, das Kommando befolgt hat und belohnt wurde, dem kann man beim 21. Mal ruhig korrigieren, wenn er wieder loslegt. Denn der weiß dann ja, was er tun soll und kriegt damit nur die Info "die alte Nummer läuft wirklicht nicht mehr".


    Und wie die Korrektur letztlich aussieht - das hat hier schon jemand schön formuliert: sie muss zum Hund und zur Situation passen und fair sein. Meinetwegen eben Wasser. Wäre nicht das Mittel meiner Wahl, aber so what.

  • Hunde brauchen 7000 erfolgreiche Wiederholungen in verschiedenen Situationen, bis Verhalten als sicher etabliert gilt. Also beim 21- Mal herumstrafen kann kontraproduktiv sein.




    flying-paws
    Negative Strafe ist dann, wenn dem Hund Angenehmes entzogen wird. Es von Vornherein nicht zulassen... ist das tatsächlich eine Strafe auf ein erfolgtes Verhalten? Man kann nicht "vorstrafen", es wird auch ein bestimmtes Verhalten nicht weniger, weil es keine Konsequenz ist.

  • Zitat

    Man bringt zuerst ein Alternativverhalten bei, bis der Hund es zuverlässig zeigt. Danach kann man das alte Fehlverhalten maßregeln, wenn es überhaupt noch auftritt. Finde ich nichts verwerfliches dran.


    Wenn du maßregeln musst, heisst das, dass das "falsche Verhalten" ja wieder auftrat.
    Ergo war man zu spät, um 1. das Alternativverhalten, dass ja ERSATZweise gezeigt werden soll, abzurufen und
    2. ist der Hund wieder in altes Verhalten zurückgefallen. Die Situation ist WIEDER unangenehm für ihn gewesen, er musste WIEDER auf altbewährtes zurückgreifen - heisst also auch, dass das Alternativverhalten noch nicht gut genug etabliert ist bzw. nicht vollends das "falsche Verhalten" ersetzt/ersetzen kann.


    Es ist nur logisch zu sagen, richtiges belohnen, falsches bestrafen. Der Hund tut jedoch was sich lohnt. Richtig und falsch kennt er nicht. Er wird das Verhalten, dessen Konsequenz er MEIDEN möchte weniger zeigen, doch ob es die Methodik richtiger oder besser macht bleibt zu beweisen...

  • Zitat

    flying-paws
    Negative Strafe ist dann, wenn dem Hund Angenehmes entzogen wird. Es von Vornherein nicht zulassen... ist das tatsächlich eine Strafe auf ein erfolgtes Verhalten? Man kann nicht "vorstrafen", es wird auch ein bestimmtes Verhalten nicht weniger, weil es keine Konsequenz ist.


    Der Hund bewegt sich Richtung Küche in der Erwartungshaltung... Fragt sich halt, wo das Verhalten anfängt. Für mich an dem Punkt, an dem er sich in Richtung Küche in Bewegung setzt.

  • Zitat

    ...Wenn ich Hund wäre, würde ich da auch nicht kommen, wenn man doch Angst haben muß, daß einem gleich das Klimperzeug entgegenfliegt.....


    Ne, das mußt Du richtig sehen - das Klappern ist die Drohung, daß das Ding gleich fliegt, wenn der Hund net sofort angaloppiert..... *gg

  • Zitat

    Mir ist es manchmal auch schleierhaft, wie man gewisse Dinge rein über positive Bestärkung erziehen soll. Wenn ich nicht will, dass mein Hund in der Küche ist und er läuft trotzdem rein, sage ich in "bösem" Ton "Raus aus der Küche", bis er draußen ist. Dann gibt es ein Lob. Und wenn er völlig beratungsresistent ist, kommt auch schon mal ein "HEY!".


    Wie macht man das nur positiv? :???:


    Ganz einfach: Hund im Auge behalten, sobald er in Richtung Eingang geht, STOP-Signal, und dann bestätigen, wenn er stehenbleibt ;-) Geht er weiter, kannst immer noch blocken. Aber mit dem richtigen Timing müßte das so klappen...
    Oder, wenn er schon drin ist, RAUS trainieren, indem man RAUS dazu sagt und ein Leckerli aus der Küche rauswirft. Dann ist es kein "Rausschmiß", sondern ein positiv besetztes Kommando, das Du bestätigen kannst.

  • Zitat

    Der Hund bewegt sich Richtung Küche in der Erwartungshaltung... Fragt sich halt, wo das Verhalten anfängt. Für mich an dem Punkt, an dem er sich in Richtung Küche in Bewegung setzt.


    Wenn die Tür grundsätzlich zu ist, ist da kein vorheriges Verhalten. Ihm das vor der Nase zunknallen ist übrigens mies. Also gar nicht erst auflassen.

  • Zitat

    Hunde brauchen 7000 erfolgreiche Wiederholungen in verschiedenen Situationen, bis Verhalten als sicher etabliert gilt. Also beim 21- Mal herumstrafen kann kontraproduktiv sein.




    flying-paws
    Negative Strafe ist dann, wenn dem Hund Angenehmes entzogen wird. Es von Vornherein nicht zulassen... ist das tatsächlich eine Strafe auf ein erfolgtes Verhalten? Man kann nicht "vorstrafen", es wird auch ein bestimmtes Verhalten nicht weniger, weil es keine Konsequenz ist.


    Nein, wenn die Möglichkeit auf Verstärkung eines Verhaltens verhindert wird, ist das auch negative Strafe bzw. der Sonderfall Extinktion und der ist frustrierend und stressend...

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