Sozialisation von Welpen

  • Ich finde wichtig, dass sie in das Leben des Zuechters voll integriert sind.


    Sich im Haus aufhalten mit all seinen Alltagsgeraeuschen, menschlichem Besuch, gerne noch Kinder dabei. Einen relativ strukturierten Tag haben, den sie voll miterleben und kennenlernen duerfen.
    Also mittendrin in der Familie, statt nur dabei sind. ;)


    Fuers Huendisch-Entwickeln faende ich toll, wenn mehrere Althunde an der Erziehung mitwirken wuerden, es einen Garten mit verschiedenen Reizen (unterschiedliche Untergruende, evt. Geraete, Sandkasten, Wasserstelle, Spielzeuge, Naturmaterialien etc.) gaebe und so fern es moeglich ist auch mal die Aussen-Umwelt entdecken gehen.
    Z.Bspl. ne fremde Wiese entdecken, an Bach oder See rumturnen, einen Wald besuchen.


    Letzteres find ich nicht ganz sooo wichtig, weil es ja auch auf die Wurfstaerke oder die Wohnverhaeltnisse des Zuechters ankommt, was moeglich ist.

  • Also prägungstechnisch erwarte ich vom Züchter nur das die Welpen regelmäßigen, intensiven körperlichen Kontakt zu Menschen haben sollen.
    Ansonsten mache ich die Welpenprägung selbst. Die 4 Wochen die die Prägephase dauert nehme ich mir Zeit für den Knirps um ihm die Welt zu zeigen.

  • Zitat

    Also prägungstechnisch erwarte ich vom Züchter nur das die Welpen regelmäßigen, intensiven körperlichen Kontakt zu Menschen haben sollen.
    Ansonsten mache ich die Welpenprägung selbst. Die 4 Wochen die die Prägephase dauert nehme ich mir Zeit für den Knirps um ihm die Welt zu zeigen.


    Den Beitrag versteh ich nicht ganz. Welche vier Wochen meinst Du?


    Ich erwarte von einem Züchter, dass die Welpen im Haus aufwachsen mit "Familienanschluss". Dass sie also Kontakt haben stets zur Mama und evtl. anderen Hunden im Haus. Und stets Kontakt haben zu den Menschen. Dass sie daher dann auch Alltagsgeräusche kennen wie Staubsauger, Backofen, Fön etc. Rasenmäher kannte Devlin auch schon. Wichtig ist mir auch, dass die Welpen auch mal raus können. Und Wiese kennenlernen und dass man da macht.


    Aber autofahren etc. erwarte ich nicht. Devlin kannte Auto bei der Abholung nicht und war aber trotzdem vom ersten Tag an tiefenentspannt im Auto. Weil er bisher in seinem Leben nur positive Erfahrungen gesammelt hat. Daher hat er dann nur einmal kurz gebellt und geguckt. Und dann war gut.


    Ich glaube, es ist nicht wichtig, wieviele Reize der Welpe beim Züchter schon kennenlernt. Wichtig ist nur, dass alles immer positiv ist. Dann lernt der Hund schon: oh, schon wieder was Neues? Na, guck ich mir mal an. Ah, ok, ist nicht schlimm, also gefällt mir das.


    Ich find einfach nur wichtig, dass die Welpen direkt im Haus aufwachsen mit engem Kontakt zu Menschen und Tieren. Und dass sie bei allem Neuen dann neugierig sind und nur gute Erfahrungen machen. Das überträgt sich dann später auf andere neue Erfahrungen, wenn der Welpe ja immer gemerkt hat: oh, das ist gruselig, aber ich guck mal. Ok, ist gar nicht gruselig.


    Aber ich erwarte nicht, dass ein Züchter den Welpen schon alle möglichen Tiere präsentiert hat oder mit ihm im Auto gefahren ist oder oder. Mir langt es, wenn die Welpen so aufwachsen, wie sie später mal leben werden. Mittendrin. Und wenn sie mit allem, was neu war, gute Erfahrungen gemacht haben. Dann verknüpfen sie das nämlich ziemlich schnell. Auto? Neu - Angst. Aber ok, passiert ja nix. Also ist Auto ok.


    Wenn ein Welpe mit allem, was neu war, nur gute Erfahrungen gemacht hat, überträgt sich das auf Zuhause. Wenn man dann nicht ganz Murks macht mit dem Auto, den Katzen etc., guckt der Welpe erst mal komisch vielleicht, aber gewöhnt sich schnell dran.


    Ich finde, manche hier haben echt überzogene Vorstellungen. Der Züchter k


    Man kann die Welpen nicht schon an alles gewöhnen. Schafe, Pferde, Autos, Geschirr, Wald, Spaziergang. Was denn noch? Das sind kleine Würmchen, die überfordert wären mit so einem Programm. Ach ja, und mitten in die Stadt soll es auch noch gehen. Am besten in der Weihnachtszeit.


    Wenn die Welpen behütet aufwachsen im Haus, dann lernen sie alles andere. Weil sie gelernt haben: huch, das ist neu. Ich guck mal. Oh, das ist ja gar nicht schlimm. Im Gegenteil, das ist sogar spannend!


    Wer erwartet denn bitte, dass ein Züchter 8 Wochen alte Welpen in die Stadt schleppt????


    Und warum Auto? Ich erwarte ja, dass der Hund schon Busfahren kennt. :headbash:


    Wenn die Welpen gut eingebunden aufwachsen, geht alles andere mehr oder weniger von selbst. Und selbst der tollste Züchter kann nicht auf alle Wünsche eingehen. Es langt völlig, wenn der Welpe lernt, dass Neues nichts Schlimmes ist, sondern was Gutes. Das überträgt er dann nach der Abholung.

  • Zitat


    Den Beitrag versteh ich nicht ganz. Welche vier Wochen meinst Du?


    Die Sozialisierungsphase die von der 8. - 12. Lebenswoche andauert. Da ich meinen Welpen mit 8 Wochen abhole sind das bis zur 12. Woche eben 4 Wochen.

  • Ich habe nur von mir gesprochen und ich finde Auto selbstverständlich, die fahren ja auch zum TA. Es gibt so viele Hunde die es nicht vertragen. Katzen, Hühner, Kinder und Schafe sind für Border Collies auch wichtig. Wir haben selber Katzen und Schafe und Geflügel das sollte ein Welpe einfach schon kennen. Die wachsen ja einfach selbstverständlich damit auf und müssen es nicht extra gezeigt bekommen.


    Ansonsten kann ich dem Welpen den Rest auch zeigen.

  • Minimum für mich wären Alltagsgeräusche, gezielte Reize mit Sinn und Verstand einsetzen, Gewöhnung an taktile Reize wie Untergründe, nass, kalt, warm, möglichst Fremdhunde, gerne schon Ansätze von Stubenreinheit, Halsband und Leine, Auto fahren muss nicht dringend sein und auf jeden Fall vernünftige Nahrungsprägung, denn das fällt hauptsächlich in die Zeit beim Züchter.


    Ansonsten finde ich weniger und das aber mit Sinn und Verstand besser als ein Zuviel an Eindrücken. Schön, wenn die Mutter (evtkl. auch Vater) oder andere erwachsene Hunde ein bisschen Erziehung mit machen und nicht alle zu nett mit dem Nachwuchs sind.


    Sollte ein Welpe länger als 8 bis 10 Wochen beim Züchter sein, würde ich noch mehr erwarten und auch Unternehmungen mit dem Hund alleine.


    Und ganz wichtig, dass möglichst vieles gezielt und mit Blick auf den einzelnen passiert.


    Es bringt zum Beispiel ja nichts, wenn ständig viele fremde Kinder zwischen den Welpen sind, aber niemand drauf achtet, was mit den Hunden geschieht. Dann würde ich keinen Kinderkontakt vorziehen, ehrlich gesagt.

  • Zitat

    Ich habe nur von mir gesprochen und ich finde Auto selbstverständlich, die fahren ja auch zum TA.


    Genau so meinte ich das auch: Meine Hunde sind bisher alle "auf'm Dorf in der Pampa" geboren, da macht der Tierarzt keine Hausbesuche, also müssen die Welpen alleine für's Impfen und Chippen wenigstens ein Mal Auto fahren. Dazu kommt bei den Aussies dann noch die Augenuntersuchung, die macht gar nicht jeder TA, dafür muss der Züchter u.U. sogar ein bisschen weiter fahren.

  • Um mal von mir persönlich zu sprechen.
    Mir war und ist es wichtig das die Kleinen im Haus aufwachsen mit Familienanschluss und sie somit die Alltagsgeräusche kennen. Dann das Kontakt mit gut sozialisierten und verträglichen adulten Hunden vorhanden ist bzw. die Kleinen eben in Kontakt damit kommen und nicht nur mit der Mutterhündin. Dann sollten sie Auto fahren kennen lernen, und auch mal draußen gewesen sein. Ruhig auch bei Regen, Schnee, Matsche, und und und...
    Halsband war mir auch recht wichtig, dass es nichts neues ist für den Welpen, genauso wie Leine.
    Außerdem ist mir wichtig, dass die Welpen auch anderes Getier kennen lernen. Katzen, Kleintiere, am besten auch "Fremdgetier" was man nicht so häufig antrifft, wie Pferd, Kuh, Schafe, (Exoten),...


    Meine Züchterin, von der ich mein Colliebaby hole in 1 1/2 Jahren, macht das. Außerdem gehen die Welpen 1x mit in die Grundschule/Förderschule, wo auch eines ihrer Kinder hingeht. Da lernen die Welpen zum einen eine ganz fremde Umgebung kennen, die Lautstärke, noch mal fremde Kinder... Natürlich alles geregelt und ohne die Babys zu überfordern. Aber das finde ich auch sehr toll. Muss aber nicht. =)

  • Moin,


    da ich einen Hund aus jagdlicher Leistungszucht haben wollte, waren mir andere Dinge wichtig. Klar, der Welpe sollte im Haus mit Familienanschluß aufwachsen, die typ. Geräusche kennen und einordnen. Sie sollten Kontakt mit Kindern haben, unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten (man weiß erst wie wichtig das sein kann, wenn man einen Hund erwischt, das das nicht kennt) kennen, unterschiedliches Wetter erlebt haben (ich erinnere mich an den Welpen einer Freundin, der sich bei Regen kreischend auf den Boden war und keinen Schritt mehr tat) und vieles mehr.


    Er sollte mit erwachsenen Hunden zusammen sein und an Autofahren gewöhnt werden, bzw. an kleiner Ausflüge in Wald und Feld und ans Wasser. Das ist für so junge Hunde ungalublich hilfreich, wenn sie mit der Mutter zusammen diese Dinge erfahren, wenn sie sehen "kein Grund zur Panik" und auch, das Abwechselung im Leben dazu gehört.


    Nichts ist entzückender als so ein Ausflug von Mutterhündin und ihren Welpen. Vorausgesetzt die Hündin ist ruhig und besonnen. Nie wieder können sich Welpen so sehr etwas abschauen, was sie später eben brauchen. Da kann es erste Erfahrungen mit Wild geben, sofern vorhanden. Allererste Spuren werden verfolgt und das in Sicherheit und großer Ruhe.


    Die Welpen können bereits beim Füttern mit Pfiff konditioniert werden, Halsband und Leine kennen lernen und vielerlei mehr. Das macht für mich eine gute Aufzucht aus. Kein Training wie bei großen Hunden, aber Lernerfahrungen jeglicher Art. Busfahren etwa - finde ich übertrieben. Ein gesund entwickelter junger Hund wird neugieirg genug sein, offen auf die Welt zuzugehen und genau das, sollte er bei einem guten Züchter lernen.


    Sundri

  • Meine Kleine ist mit Familienanschluss aufgewachsen, menschlichem und tierischem. Da waren fast täglich Kinder aus der Nachbarschaft, große und kleine.
    Auch der Papa der Welpen war von Anfang an dabei und die anderen Hunde des Züchters auch. Kleine Ausflüge in den großen Garten gab es wenn es nicht zu kalt war. Autofahren und Box waren die Zwerge auch gewöhnt. In die Box kamen sie wenn gereinigt wurde und so hatten die Zwerge überhaupt kein Problem damit, auch wenn die Tür zu war. Das hat mir sehr viel gebracht in der Anfangszeit. Es war eben völlig normal dort ab zu schalten.
    Haushaltsgeräusche und auch einige Besuche auf dem Hundeplatz bescherten mir einen tiefenentspannten Welpen.
    Natürlich gab es dann hier einige Dinge die gruselig waren, aber das Baby hat sich immer schnell überreden lassen einfach mal nach zu schauen.
    Der erste Stadtbesuch fand hier statt und ich war verblüfft wie locker wir das gemeistert haben. Aufzug im Kaufhaus war komisch, aber der Rest kein Problem, selbst das dunkle Parkhaus. Einen Bus haben wir auch kennen gelernt. Hier gibt es eine Endhaltestelle und wir sind dann einfach mal rein und der Fahrer hat mit der Kleinen sein Pausenbrot geteilt.
    Eine Wasserratte ist sie durch unsere Hunde geworden, einfach hinterher und gut.
    Ich habe da nie Geschiss gemacht. Sie war von Anfang an überall dabei und als die Beine noch klein waren kam sie in eine Tasche. Auch die Box im Auto war kein Hindernis. Sie kam rein und fertig.
    Welpengruppe haben wir nicht besucht, obwohl es in unserem Verein eine gibt. Vernünftiges Verhalten hat sie mit Althunden jeder Rasse gelernt. So ist sie heute, mit einem Jahr, auf jede Größe Hund eingestellt und spielt entsprechend vorsichtig mit einem Chi oder tobt wild mit einem großen Hund.
    Ich bin super zufrieden so wie es ist.


    LG Terrortöle

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